Zu dick zum Reiten ?

Rund um die klassische Reitkunst

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DaMoTiRo
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Zu dick zum Reiten ?

Beitrag von DaMoTiRo »

Hallo Ihr Lieben,

bitte nicht lachen - ich meine das jetzt echt ernst.

Zum Hintergrund: Innerhalb der letzten zwei Jahre habe ich durch Schwangerschaft und fehlende Selbstdiziplin, gepaart mit Fressattacken und einer offensichtlichen Ess-Störung, 19 kg zugenommen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir früher alles leichter fiel. Nein,das ist kein Gefühl, das ist FAKT. Definitiv bin ich unbeweglicher, un-fit und lahmarschig geworden. Von Sportlichkeit keine Spur - wobei ich schon vorher eher gemütlich war...


Nun meine Frage:
Kann man zu dick zum Reiten sein ?

Ich meine jetzt nicht einmal, zu schwer für sein Pferd (das kommt dann vielleicht noch dazu), sondern einfach zu dick...

Kann es sein, dass meine Oberschenkel zu dick sind, um mein Pferd "sitzen" zu können ?
Andere können mein Pferd auch aussitzen: Ich nicht.
Kann mein Hintern zu dick sein, um mein Pferd "spüren" zu können ?
Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen, müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken.
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chica
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Beitrag von chica »

Kann man. Ich stecke ja in einer ähnlichen Situation... Innerhalb der letzten 2 Jahre 15 Kilo zugenommen...

Inzwischen komme ich schon gar nicht mehr zum Sitzen, weil ich ständig über, anstatt "im" Pferd sitze. Ich habe jetzt mit täglichen Sporteinheiten angefangen und hoffe, dass ich die nötige Disziplin aufbringen kann, um das durchzuhalten :?

Das Schlimme ist, dass sich dieses Ich-fühle-mich-nicht-wohl-Gefühl auch auf andere Lebensbereiche auswirkt. Also sollten wir zusehen, dass wir unsere dicken Hintern hochkriegen und aufhören uns selbst zu bemitleiden ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Im Moment bemitleide ich eher mein Pferd als mich selber. An meinem Zustand bin ich ja selber schuld (nett von meinem Mann, dass er mir das auch täglich sagt).
Um wirklich täglich Sport zu machen (abgesehen, dass ich gar nciht wüsste, WAS ich machen soll), fehlt mir die Zeit und die nötige Selbstdisziplin.

Meine Konsequenz ist, dass ich jetzt nicht mehr reite.
Vielleicht kaufe ich mir eine Dart-Scheibe. Mein Bruder meinte neulich, das sei DER Dicke-Ärsche-Sport und für mich genau das Richtige.

Die Unzufriedenheit weitet sich bei mir auch auf sämtliche Lebensbereiche aus. Schon alleine wenn man nach gut zwei Stunden Hundespaziergang ein Sauerstoffzelt bruacht und für den Rest des Tages unbrauchbar ist. wenn man mit seinem Kind auf dem Arm die Treppen hochgeht und dann erst einmal zwei Minuten hyperventiliert...

Aber DAS ist ja hier gar nicht das Thema.
Mir geht es wirklich darum, ob Dicke reiten sollten oder nicht...
Oder besser ausgedrückt, ob Dicke fähig sind wirklich zu "reiten".
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Medora
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Beitrag von Medora »

Also, ich glaube nicht, dass das Gewicht Einfluss auf die "Fähigkeit" hat bzw. haben muss, insofern denke ich, dass auch unter Schwergewichten Könner sein können.

Ich bin allerdings durchaus der Meinung, dass man zu schwer zum Reiten sein kann.

Ob jemand zu schwer für ein Pferd ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber z.B. das Märchen von den "Gewichtsträgern" wird meiner Ansicht nach viel zu leichtfertig gesungen.

Klar, für mich ist das recht leicht zu sagen, aber ich finde, dass Reiter/innen durchaus etwas selbstkritisch sein sollten, wenn es um ihr Gewicht geht - den Pferden zuliebe. Man kann ja auch noch viele andere Sachen mit Pferden machen, wenn man viel wiegt - es muss nicht unbedingt reiten sein (wobei ich jetzt nicht Dich meine, DaMoRiTo, da ich nicht weiß, wie viel Du wiegst und in welchem Verhältnis das zu Deinem Pferd steht - war ganz allgemein gemeint).

Medora
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hihi, ich bin auch nicht die schlankste, aber auch keine Dauerdiättussi. *mich oute*
Habe zwar noch keine Beeinträchtigungen beim Reiten gemerkt, eher bin ich manchmal zu steif. Was mich eher stört, sind meine Muskeln. Neben meinen Polsterchen wachsen meine Muskeln bei kleinstem regelmäßigen Sports und ich hasse Gymnastik.

Ich liebe auch Schokolade und sobald ich so einen Sesselpupser-Job ausführe und nur noch im Auto kutschiere klettern die Pfunde. Vor dem Einreiten werde ich aber definitiv wieder abnehmen. Kann ab Juli wieder täglich mit dem Fahrrad auf Arbeit (20 km täglich) und bald auch wieder mit dem Fahrrad zum Stall. Und ich fahre auch bei Regen. Ich bin froh, mal wieder Mensch sein zu dürfen und meine Beine nutzen zu können. Ich bin kein Bewegungsmuffel und liebe mich natürlich zu bewegen, aber im Moment muss ich viel Auto fahren und bin tagsüber vorm PC gefesselt. Abends oft noch Nebenjob an der Kasse und bis vor kurzen noch in der restlichen freien Zeit die Studienarbeit vor dem PC fertig machen. Da war kein Sport möglich und ich gehe auf wie ein Haffi :-) Bei Stress esse ich auch mehr und achte auch nicht auf gesundes, weil es schnell gehen muss.

Aber bald wird alles besser und ich nehme auch schnell ab. Mich stört auch viel Sport nicht, es muss bloß irgendwie zeitlich möglich sein. Und irgendwie tendiere dazu mir immer zuviel vorzunehmen.Natürlich werde ich dann auch wieder bissel auf den Schokoladenverbrauch achten müssen. Aber sonst mag ich eh lieber Gemüse und wenig Fleisch, eher Fisch. Aber ohne Schokolade kann ich nicht leben. Da würde mein ganzes Umfeld leiden müssen.

LG Susi
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kiki
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Beitrag von kiki »

Also ich habe sozusagen Gardemaß und kann mein Pferd nicht richtig reiten ( nur kurz dann versagen mir im warsten Sinne des Wortes die Kräfte ), weil mir die Übung d.h. Muskulatur fehlt, meine Reitlehrerin lacht schon. Sie sagt wir bauen das langsam auf, nach einer 1/4 Stunde bin ich fertig und habe am nächsten Tag Muskelkater. Ich muß dazu sagen, daß ich ein Jahr nicht geritten bin und sonst auch keinen Sport gemacht habe, die Muskeln sind einfach weg und auch die Gelenkigkeit um z.B. einfach locker die Wade an das Pferd zu legen, dann den Rücken gerade und gleichzeitig den inneren Sitzknochen ans Pferd und das eine lange Seite runter ( das artet dann in Bein hochziehen, verkrampfen und Kraftanstrengungen aus und alle drei Schritte eine Volte ), zumal in meinem Alter. :? :lol:

Bist du länger nicht geritten? Oder nur wenig?
Sicher ist es einfacher die Sitzknochen zu spüren, wenn zwischen Pferd und diesen weniger "Material" ist, aber man reitet ja auch mit Sattel dazwischen und kann trotzdem die Hilfen spüren.
Du reitest doch schon länger, als Anfänger ist es vielleicht schwieriger.
DaMoTiRo
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Beitrag von DaMoTiRo »

Medora hat geschrieben:Also, ich glaube nicht, dass das Gewicht Einfluss auf die "Fähigkeit" hat bzw. haben muss, insofern denke ich, dass auch unter Schwergewichten Könner sein können.
Mir geht es ja auch nicht um das Gewicht. Mir geht es um die Körpermasse - ist schwierig zu erklären. Ich meine, ob es sein kann, dass einem einfach das Gefühl im Hintern und den Beinen fehlen kann, weil man zu sehr auf dem Pferd "schwimmt", weil man zu weit vom Pferd weg sitzt...

Ob man zu SCHWER ist, zeigt einem das Pferd dann doch irgendwie, oder ?
GEWICHTSTRÄGER ist auch ein Reizwort für mich. Alleine, wenn ich hier in die Nachbarschaft schaue. 135 kg auf einem Isländer (und für mich sind das Ponys, wie alle anderen Ponys auch) mit der Aussage "Isis sind ja Gewichtsträger", kommt für mich einfach nicht hin. (Noch dazu sieht es schei** aus)
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kiki
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Beitrag von kiki »

Meine Freundin Hatte auch mal mehr drauf, die hatte allerdings eher ein Problem mit dem Sattel uafgrund ihres Popos
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Daisy
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Beitrag von Daisy »

Also ich kann aus eigener Erfahrung berichten - ich habe auch unendlich zugenommen nach meinen Schwangerschaften und einem Beinbruch, der mich 2 Jahre sportlich völlig außer Gefecht gesetzt hatte.

Im letzten Jahr habe ich 30 kg abgenommen und muß sagen, es ist schon ein Riesenunterschied. V.a., was den Betrachter von unten anbelangt. Mir wurde früher immer gesagt "wenn das Aussitzen schwerfällt, trab leicht" - dabei fand ich es echt easy und saß locker - aber auf einem Video fiel mir dann auf, daß es von unten echt unmöglich aussah - alles "schwabbelte" und wackelte... :oops: :oops:

Ich bin noch lange nicht fertig mit Abnehmen, habe leider auch wieder etwas zugenommen, da ich etwas "schlunzig" geworden bin und mich zu sehr auf den 30 kg "ausgeruht" habe :oops: Aber jetzt gehts weiter!!

Ich bekämpfe es mit Futterkontrolle und viiiiiiiiel Sport!!! Gottseidank liebe ich Sport und habe immer Leistungssport betrieben. Hatte auch NIE vorher Gewichtsprobs... Konnte immer essen, was ich wollte, ohne zuzunehmen... bis nach der 1. SS. Und ich habe festgestellt, es geht bei mir nur mit viel Sport. Dafür bekomme ich aber auch SOFORT die Quittung, sobald ich mal aussetzen muß - sei es krankheits- oder zeitbedingt.
„Kunst ist die Vergeistigung der Technik durch die Liebe.“ (N.Oliveira)

Mein Pferd ist mein Spiegel, der meine schlechte und gute Laune unverfälscht wiedergibt. Sieh hinein in die Augen deines Pferdes, aber erschrick nicht über die Wahrheit.
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Medora
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Beitrag von Medora »

DaMoTiRo hat geschrieben: Mir geht es ja auch nicht um das Gewicht. Mir geht es um die Körpermasse - ist schwierig zu erklären. Ich meine, ob es sein kann, dass einem einfach das Gefühl im Hintern und den Beinen fehlen kann, weil man zu sehr auf dem Pferd "schwimmt", weil man zu weit vom Pferd weg sitzt...
Ahhh, ok! Hm, dazu kann ich nicht allzu viel sagen, da ich nie wirklich übergewichtig war. Ich merke bei mir immer schon drei Kilo mehr auf eine Weise, die mich gleich veranlasst, wieder abzunehmen.

Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es mit diversen Extra-Kilos und Polstern schwieriger ist. :roll:

DaMoTiRo hat geschrieben: GEWICHTSTRÄGER ist auch ein Reizwort für mich. Alleine, wenn ich hier in die Nachbarschaft schaue. 135 kg auf einem Isländer (und für mich sind das Ponys, wie alle anderen Ponys auch) mit der Aussage "Isis sind ja Gewichtsträger", kommt für mich einfach nicht hin. (Noch dazu sieht es schei** aus)
Jau, da liegen wir auf einer Linie - wobei das ja nun schon nach einen Tierschutzfall klingt :shock: Gut, aber das ist dann eine andere Diskussion, richtig?

Medora
lalala

Beitrag von lalala »

Die meisten haben schon eine viel zu kleine Sitzfläche - und dann kann man nicht richtig zum sitzen kommen und die Hilfengebung wird unpräzise.

Die Körpermasse kann man aber auch nur durch gezielte Gymnastik in Form halten und dazu braucht es Disziplin. Wenn man den inneren Schweinehund erstmal überwunden hat geht es ganz gut, dazu kommt dann noch eine Ernährungsumstellung.

Mir geht es da wie Medora - ich merke schon 2-3kg und reisse mich dann einfach mehr am Riemen, weil das Wohlfühlgewicht nicht mehr da ist...
muppet
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Beitrag von muppet »

Zu schwer für sein Pferd gibt es auf jeden Fall. Aber das ist ja hier nicht das Thema.

Zu schwer/füllig zum Reiten?
Ich denke für das allgemeine Körperempfinden und das tägliche Wohlbefinden kann das schon echt was ausmachen. Beim Reiten würde ich sage, daß es auf das eigene Training ankommt.
Ich denke, daß es für einen selbst einen Unterschied macht, weil evt. etwas leichter fällt oder besser von untern ausschaut als vorher, aber ob es für das tatsächlich Reiten etwas ausmacht, das glaube ich eher nicht, wenn man es gewohnt ist.

Ich hab jetzt drei Beispiele vor Augen, wobei es nur bei einer mit zunehmendem Gewicht Probleme gab, die Körperspannung beim Reiten herzustellen. Aber auch diese Dame reitet fein, es sieht nur einfach von unten nicht mehr so "nett" aus und es schleichen sich auch immer mehr Sitzfehler ein, die ich aber nicht auf das Gewicht an sich zurückführen möchte, sondern eher auf ihre allgemeine Unzufriedenheit, die dann zum Schludern führt.
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pepe
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Beitrag von pepe »

Seit ich mein Gewicht von fast 74 kg auf jetzt dann 55 reduziert hab (bin 1.62 groß) reite ich besser. Ich fühle meine Knochen wieder und die Körperspannung ist auch wieder da. Drei, vier Kilo sollten es noch werden. So, aber das ist für mich und das ist mein eigenes Körpergefühl.

Schau mal beim nächsten Turnier die Reiter an, einfach weil du da viele unterschiedliche Figuren auf vielen unterschiedlichen Pferdetypen sind und vergleiche die Einwirkung, die Beweglichkeit und die Körperspannung...

Der kleine Hafl-Bub den ich anreite und weiter bereiten soll gehört einem Mutter- Tochter- Paar. Mutter ist figurtechnisch noch ok, aber Tochter kommt alleine nicht aufs Pferd. Stattdessen einen Weinkrampf. Was kannst du da als RL sagen? Da kannst du nur versuchen deine ehrliche Meinung so zu verpacken dass sie nicht verletzt. :oops:
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Pepe, Du motivierst zum Abnehmen. :-)

Aber ehrlich gesagt, würde ich die Krise kriegen, wenn ich nicht mal mehr auf einen Haffi komme bzw. wenn ich mein Gewicht beim Aufsteigen nicht mehr unter Kontrolle habe und in den Sattel plumpse. Sowas kann ich gar nicht ab. Sowas sollte zum Nachdenken anregen.

Aber die besonders schlanken, zum Teil auch zierlichen Kinder haben aber oft wieder das Problem, dass ihnen die Körperspannung fehlt. Zum Schlankheitswahn muss also auch noch der Fitnesswahn kommen... HILFE!!! Ich werde das Optimum nie erreichen. Aber sonst wäre ich wohl auch keine Frau... :roll:

LG Susi
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ja ja der Schweinehund. :roll:
Das ist ja das Problem bei mir mit der Körperspannung, das Gewicht ist o.k. aber nur weil es mir so zufliegt, aber bei der Fitneß fehlt mir die Disziplin, deshalb verstehe ich auch die jenigen, die mit der Disziplin beim Essen Probleme haben. Aber ich werde mich bessern, habe ja jetzt einen Antreiber ( RL ) und im Sommer wenn man mehr reitet macht es ja auch mehr Spaß. :wink:
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