Form des Pferdehalses

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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muppet
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Beitrag von muppet »

edit: das ist eine Antwort auf knowis editierten Beitrag, ich lösch das aber jetzt trotzdem nicht.:lol:

Na klar, jedes Pferd hat einen Unterhals. Die Ausprägung ist da entscheidend.
Aber auch ein Speckhals, zum Beispiel gerne bei Spaniokeln zu finden, also ein kleiner Speckgürtel auf dem Mähnenkamm macht noch keinen schönen Oberhals, gaukelt das aber vor.
Wichtig ist, daß beim Arbeiten die Unterhalsmuskulatur durchfällt, also nicht angespannt wird und locker ist. Ich stelle mir das bildlich immer als baumelnden Unterhals vor.
Aben an und unten entspannen geschieht nicht automatisch durch das an den Zügel stellen. Man kann viele Pferd beobachten, die bei erzwungener Beizäumung den Unterhals aktivieren und herausdrücken.
Aber es gibt eben auch Pferd, die nach Veranlagung mehr Unterhals haben als andere, das bekommt man dann auch nicht weggeritten, obwohl man den Hals formt.
knowi
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Beitrag von knowi »

Hi Muppet, Danke für die Antwort ;) Genau die Idee kam mir auch, nachdem ich mein Posting nochmal durchgelesen hatte.
Das Bild vom "baumelnden UH" ist gut, das merk ich mir :)
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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Celine
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Beitrag von Celine »

@Jen
Wenn er den Hals so hält wie auf dem Bild, welche Muskeln spannt er dann an?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

da ich gerade los muss, stell ich nur mal zwei Bilder in der selben Trabphase zum Vergleich ein. Kommentar dazu später...

Bild

Bild
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich finde den Hals nicht soo schlimm, da gibt es schlimmere z.B. den von meinem Kleinen.
Er hat von Geburt an einen Hirschhals, da kannst du arbeiten wie du willst, er wird nie wie ein Adonis ( Pferdemäßig gesehen ) aussehen, :roll:
aber es wird besser. *nochhoffnunghab*
Was die Natur nicht gegeben hat kann der Mensch auch nicht ändern.
Wobei ich nach den Fotos bei deinem aber der Meinung bin, daß da noch was kommen kann. Aber wie die anderen schon gesagt haben, das kommt nicht von heute auf morgen.
Wir arbeiten mit meinem schon seit 2 Jahren ( Bodenarbeit ) 1/2 Jahr reiten, meine Freundin reitet Ihren seit 2 Jahren ( ist jetzt bei den halben Tritten, nur vom Ausbildungstand her zum Verständnis ) und der baut seit einem 1/2 1/4 Jahr den Hals auf, ist aber immer noch nicht abgeschlossen. Allerdings war der Arme vor 2 Jahren auch fast am Abkratzen, ist aufgrund seines Ernährungszustandes Zwangsenteignet worden, so ist meine Freundin zu ihrem Pferd gekommen.
LG Kerstin
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Celine
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Beitrag von Celine »

Kerstin, das klingt ja schlimm, da hat das arme Tier ja was hinter sich :shock:

Mir geht es nicht so sehr um Schönheit sondern um die Sorge, falsch oder nicht optimal mit dem Tier zu arbeiten.

Die Fotos von Jen sind ja schon krass unterschiedlich zu meinem. Bin mal auf die Erläuterung gespannt. Keine Ahnung, wie man es schafft, dass der Hals so angespannt wird :shock:
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

also, kurze Erläuterung zu den beiden Bildern: beide Pferde sind zum Zeitpunkt der Aufnahme 4jährig. Also auf keinen Fall auf dem Ausbildungsstand, um überhaupt in Aufrichtung geritten zu werden. Der kleine Braune war zu dem Zeitpunkt noch nicht mal richtig angeritten.

Das wichtige ist, die Ober- und Unterlinie in ein Gleichgewicht zu bringen, so dass sie zwanglos ange- und entspannt werden kann. Es muss eine positive Spannung geben, ohne dass das Pferd "lasch" oder verkrampft wird. Dein Pferd ist etwas zu entspannt, etwas zu lasch, es ist in der HH zu wenig aktiv und die Halswölbung noch etwas ungenügend. Im Prinzip bist du auf gutem Weg, es braucht gar nicht mehr viel. Aktiviere etwas mehr die Hinterhand, ohne dein Pferd viel schneller werden zu lassen (deine Körpersprache und allenfalls eine kleine Parade an der Longe) und verliere dabei nicht die Stellung/Biegung, gib dazu sanfte Paraden am Kappzaum, zu dem Zeitpunkt, wo das innere Hinterbein abfusst, um es zu biegen und dann sofort schön nachgeben ohne alles loszulassen, wie der Zügel beim reiten. Wenn du die Bilder genau anschaust, dann siehst du, dass ich die Longe wie einen Zügel halte.

Ach ja... und zum schlechten Hals... der kleine braune oben hatte noch den viiiel schlimmeren Hals als Fohlen ;) das war ein richtig hässliches Entlein... :lol:

BildBildBild

Aber auch das hindert ihn nicht daran die richtigen Muskeln zu benutzen, er musste es nur lernen... ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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Celine
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Beitrag von Celine »

Vielen lieben Dank, Jen!
Beruhigt mich ja, dass du uns auf dem richtigen Weg siehst. Dann werde ich mal versuchen, deine Tipps umzusetzen! :D
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Ich würde zu Jens sehr ausführlichem Beitrag und den Anmerkungen weiter oben zum baumelnden Unterhals gern noch ergänzen:

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die entspannte, dennoch tätige Zunge, sprich ein aktives Maul, welches sich mit dem Gebiss beschäftigt, Paraden annimmt und dabei den Unterhals locker hält.
Da der Unterhals und das Zungenende (sehr laienhaft, ja ja... :oops: ) aneinander befestigt sind, erklärt sich beinahe von selbst, warum Pferde mit einer festen oder ständig gegen das Gebiss drückenden Zunge einen kräfigeren Unterhals haben, er trainiert sich praktisch von selbst...
Kann übrigens jedeR mal selber probieren: Drückt Eure Zunge gegen den Gaumen und ihr spürt, wie sich rechts und links am Hals Muskeln mitanspannen. Noch schlimmer wird es, wenn der Unterkiefer gegengedrückt wird...

Stephanie
Goloso

Beitrag von Goloso »

Offtopic:
QStephanie: Habe soeben den selbstversuch durchgeführt:
bei mir spannt da nix im Hals, lediglich meine Zunge ist spürbar :?:
Sagt aber nichts über die Zungengrund-These, bin ja sowieso kein Pferd :)

Ontopic:
Unterhals-Probleme, wer kennt die nicht? Als ich meinen kennenlernte war dieser so enorm. Durch die Handarbeit konnten wir einige, korregierende Schritte einleiten...
Ich glaube, Vergleichsfotos habe ich schon in der Vorstellrunde eingestellt...

Zu dem Longenbild:
Das ist ja per se schwierig zu beantworten. Es handelt sich um Momentaufnahmen, manchmal einfach schlecht getroffen.
Falls Dein Pferd aber überwiegend derart läuft, finde ich, es ist etwas VH lastig, durch die mangelnde "Spannung" ( hatte Jen so nett erklärt ), wirkt es, als fiele es über die äußere Schulter weg.
Sicherlich gar nicht so einfach, aber Du kannst ja, wenn sich erste Erfolge einstellen, mal einen Vorher/Nachher Vergleich per Foto einstellen?
LG
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ja, er läuft immer so, er geht gerne vorhandlastig.
Ich hab nicht so gut raus, wie ich das ändern kann. Er ist prinzipiell eher flott, und er rennt gerne weg, wenn ihm was zu anstrengend ist.

Was uns schon geholfen hat ist die Handarbeit, besonders das versammelte Traben an der Hand. Aber ich hab es in letzter Zeit vernachlässigt :oops: Naja, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung...

Ich werd mal die nächsten Tage wieder einen RL-Termin für Handarbeit und Reiten machen.

Auf jeden Fall haben die Antworten hier verdeutlicht, woran ich arbeiten muss.
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Hallo Celine,

Wenn Dein Pferd dazu neigt, Dir beim Antreiben wegzulaufen, lass es über Stangen gehen. Dann kannst Du es vorsichtig (damit es keinen Stangensalat und Verletzungen gibt!) antreiben und es muss sich sortieren und gleichzeitig den Takt halten.

Es ist schwierig, ein Pferd an der Longe anzutreiben ohne es schneller zu machen, es ist ja im Grunde ein Aktivieren der Hinterhand. Jen hat es ja sehr gut beschrieben. Aber die Arbeit lohnt sich!

Du könntest auch auf unterschiedlich großen Zirkeln und Volten arbeiten, um unterschiedliche Biegungen herzustellen und durch das vermehrte Mitgehen erreichst Du oft schon mehr Aufmerksamkeit und Aktivität. Auf den kleineren Bögen kannst Du antreiben, indem Du das innere Hinterbein konkret im Abheben touchierst und vorne aufnimmst, damit es nicht wegstürmt, auf den größeren Bögen darf Dein Pferd zunächst mehr entspannen, aber später muss ein Peitschenzeig auf das Hinterbein auch hier für mehr Aktivität sorgen können. Der große Kreis soll ja nicht dem Faulenzen dienen.

Abwechslung sorgt auch für mehr Aktivität!
Berichte doch mal.
Gruß
Stephanie
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ja, ich werd gern weiter berichten.
Heute hab ich mich erstmal mit meiner RL für Handarbeit und Reiten verabredet, Longe ist vermutlich Mittwoch wieder dran.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Hier ist nochmal ein aktuelles Foto, wegen "Abspecken", ich denke mal, es sieht nicht mehr ganz so schlimm aus mit der Fettleibigkeit, oder?

Wir (meine RL und ich) haben gestern an der Hand vermehrt an der Hinterhandtätigkeit und Versammlung gearbeitet, das sah schon ganz prima aus :D Näheres schreib ich gleich in mein Ausbildungstagebuch.
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DetlevApril07.jpg
DetlevApril07.jpg (47.43 KiB) 2739 mal betrachtet
lalala

Beitrag von lalala »

Verwendest du denn Stangen beim longieren ? 6-8 Stangen verteilt, mal hoch, mal tief und auch mal schief erhöhen die Aufmerksamkeit und sind gut für die HH-Aktivität...

Zur Fettleibigkeit sag ich nix - Maus ist ja auch nicht gerade schlank
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