Der Buegeltritt

Rund um die klassische Reitkunst

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Ticari
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Der Buegeltritt

Beitrag von Ticari »

Hallo Ihr Lieben!
In den letzten Reitstunden hat meine Reitlehrerin versucht bei mir und meinem Pferd den Bügeltritt zu "installieren". Sie hat mir das auch toll erklärt, wie ich das wann und wie umzusetzen habe. Nun ist mein Problem, dass ich, sobald ich beidseitigen Druck auf die Steigbügel gebe,ich ziemlich schnell im Gesäss und in den Oberschenkeln verspanne und meine Hände sonst wo hin wandern. Habt ihr vielleicht irgendwelche Ideen oder Bilder im Kopf, die euch bei der Umsetzung und Koordination helfen?
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Noch ein anderes Bild, dass mir im Zusammenhang mit Bügeltritt vorgeschlagen wurde:
mit den Zehen und dem Ballen tippen wie wenn man einen Takt mittippt mit den Füßen.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Genau so hatte es mir Thomas Ritter auch erklärt.
littlesheep
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Beitrag von littlesheep »

Verkrampfen darf/kann sich da nichts, wenn man es richtig macht. Bügeltritt heißt nicht, den Bügel mit dem Gewicht voll belasten (dann würde der Reitlehrer sagen "Gewicht in den xxx Bügel"). Bügeltritt heißt lediglich leicht antippen, je nach Sensibilität des Pferdes kann das auch mal nur ein "Wackeln mit den Zehen im Stiefel" sein (bei meiner Stute reicht das). Weder Wade noch Knie und schon gar nicht das Gesäß sollten von der Aktivität beeinflußt werden :)
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

@sapere aude,
was meinst du mit "im Absprung"? Und was möchtest du mit dem BT bezwecken?
Den BT in ein Bein gibt man ja, wenn dieses Bein sich in der Stützphase befindet, um dem Pferd zu sagen "verlager dein Gewicht hierhin" oder auch "lass dieses Bein ein bisschen Länger am Boden", man kann ein Bein ja regelrecht am Boden "festhalten".
Wenn du im Galopp in das äußere HB einen BT geben möchtest (um den Galopp mehr zu setzen, um den Galopp mehr zu heben?), dann muss das in der Einbein-Stütze erfolgen. Das ist der Moment, wenn du gefühlt am Höchsten sitzt und bevor dein Gesäß nach vorne gezogen wird. Für mich ist das immer gefühlt einen Ticken bevor ich ihn rein nach Gefühl geben würde *g* Mir haben Trockenübungen geholfen. Galoppbewegung mit dem Becken machen, Beine passend innen vorne außen hinten gestellt, dazu die Fußfolge des Pferdes vorstellen und dann passend die BT üben.

@Ticari,
wann soltest du die beidseitigen BT geben? Und zu welchem Zweck?
Man kann es sich auch vorstellen, als ob man ein Nähmaschinenpedal bedient, das macht auch der Fuß allein, ohne den Rest vom Bein.
Ticari
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Beitrag von Ticari »

@Butterfly: den bds Bügeltritt mit gleichzeitigem vorwärts, wende ich an, damit mein Pferd mehr nach "vorne oben" kommt. Im richtigen Moment soll ich auch mit meinen Händen bzw Zügeln, das Maul gedanklich nach vorne schieben, dass dadurch die Nase mehr vorkommt. Ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt😉.
Bis jetzt hab ich mir den Bügeltritt so vorgestellt, als ob ich ein Gaspedal trete. Das hat leider meist zur Folge, dass ich die Steigbügel eher nach vorne, Richtung Pferdeschulter wegdrücke. Aber vlt hilft mir das Bild, die Bügel eher anzutippen☺️
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

@Ticari, in welcher Gangart? Ins Vorderbein oder ins Hinterbein? :wink:
Und hab ich es richtig verstanden, du sollst den BT geben und gleichzeitig vorwärtstreiben?
Ticari
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Beitrag von Ticari »

Ich mache das im Trab. Und in dem Moment, wo ich den Bügeltritt ausführe, gebe ich sozusagen "Gas" und denke ans vorwärts. Hab mich wahrscheinlich etwas doof ausgedrückt. Ich hoffe ,somit ist das verständlicher. Und der Bügeltritt soll auf die Hinterhand wirken.
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

Hmmmmm, ich gebe den BT ja nicht zum Gas geben, sondern um ein Bein mehr zu beugen oder zu verzögern oder um das Gewicht zu verschieben.
Bin am Überlegen ob ich es falsch verstehe ;-) sollst du den BT geben und in der dabei ausgelösten Beugung des HB das Pferd im Rumpf gefühlt 'hoch ziehen? Dann würde es für mich einen Sinn ergeben.
Ich verstehe das 'Gas geben' sonst als zulegen, und da passt für mich ein BT ins HB gleichzeitig mit der vorwärts treibenden Hilfe nicht ;-) bin aber auch Laie und kein Trainer, lasse mich gern eines besseren belehren.
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

sapere aude hat geschrieben:
Ich glaube, die Ursache für das Zuspätkommen liegt im Zusammenspiel Becken und Bein. Der BT außen in die Einbeinstütze hinten kommt aus einer anderen, nämlich asymmetrischen Beckenstellung als im Trab. Im Trab oder auch in der Zweibeinstütze der Hauptdiagonalen innen hinten/außen vorne habe ich keinerlei Probleme ein- oder zweiseitige BT auch in Kombination mit Treiben zu geben. Da könnten Deine Trockenübungen helfen. Irgendwie habe ich gerade ein Déjà-vu...

Danke für Deinen Input :)
Genau, du hast das mit der Asymmetrie besser formuliert alles ich, gefühlt widerspricht es sich für mich in dem Moment in dem ich gehoben werde hinten außen den Bügel zu belasten. Wenn man sich das mal bewusst gemacht hat ist es fast ganz einfach ;-)
Ticari
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Beitrag von Ticari »

Ich gebe den Bügeltritt auch nicht um Gas zu geben, sondern ich wende den Bügeltritt mit einem "Vorwärtsimpuls" und gleichzeitigem "Nase nach vorne" schieben an, um mein Pferd nach vorne oben zu holen, weil er gerne mal " auf den Kopf" kommt. Meine Reitlehrerin hat mir den Tipp gegeben, ich soll gedanklich dahin "treten", wo die Hinterbeine abfussen sollen.
Habe wie gesagt im Moment auch nur ein sehr rudimentäres Wissen darüber und kann leider nicht mehr Wissen oder Erfahrung dazu beisteuern. Und in der Literatur finde ich dazu zu wenig.
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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littlesheep
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Beitrag von littlesheep »

Mal vom Bügeltritt abgesehen und ob der nun für das gedachte Ziel so funktioniert - wenn das generelle Problem ist, daß das Pferd im Galopp mit dem Kopf "hoch soll" (sprich ich verstehe es so, daß es momentan statt bergauf eher "in den Boden rein", also auf die Vorhand fallend galoppiert?), da hat Thomas Ritter uns gerade vor 10 Tagen beim Lehrgang in unserem Stall gesagt, wir sollten dann versuchen, im Galopp wenn das Pferd mit dem Widerrist hochkommt "aufzustehen" - sprich ähnlich wie beim Leichttraben, aber natürlich nur gefühlt, also entlasten, aber der Hintern bleibt im Sattel.

Dadurch nimmst Du Gewicht von der Vorhand und erlaubst dem Pferd automatisch, mehr nach oben zu springen. Der Kopf kann ohnehin erst nach oben kommen (mehr in Aufrichtung), wenn das Pferd von der Hinterhand her kraftmäßig dazu in der Lage ist :)
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