der richtige Dressursitz

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

Hach, pk mit odin mal wieder zu sehen ist eine augenweide.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich glaube Elaine Butler hätte hier was zu meckern.

Nein, sie ist nicht perfekt oder hat das perfekte System für den perfekten Dressurstiz. Fiel mir nur sofort ins Auge...
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horsman
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Beitrag von horsman »

Kannst ja PK mal zur Sitzschulung nach EB schicken :-) .. oder umgekehrt

Fotos geben wie immer nur einen Bruchteil des Geschehens wieder und sind zur Beurteilung von Reiten daher nur sehr bedingt zu verwenden.

Dennoch: an 1 +2 gibt's für mich nix auszusetzen. Bei Bild 1 vielleicht die rechte Handhaltung? Er setze hier zum span.Schritt an, daher ist die Hand hoch gedreht.

Bild 2 finde ich perfekt bei Reiter und Pferd.

Bild 3 sieht natürlich schlecht aus, aber es ist halt hier die Galoppphase von ca. 0,1 sec. in der vermutlich jedes Fotos 1/250 sec. so aus sieht. Im Video war der Galopps sehr gut auf der HH und die Stirnline schön vor/an der S., das Genick offen, das Pferd dennoch toll geschlossen. Der Sitz immer geschmeidig, in allem sehr ruhig und effektiv. Was willst Du noch mehr?

Gut zu sehen hier übrigens auch die Ruhelage der Schenkel am Gurt.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Meg, was fiel dir ins Auge?
@horsi: ich seh das ähnlich...;o)
Aber bitte schick niemand zur Sitzschulung zu PK, der empfiehlt schon seinen Schülern das bei wem anders zu machen...
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Meg
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Beitrag von Meg »

horsman hat geschrieben:Kannst ja PK mal zur Sitzschulung nach EB schicken :-) .. oder umgekehrt

Fotos geben wie immer nur einen Bruchteil des Geschehens wieder und sind zur Beurteilung von Reiten daher nur sehr bedingt zu verwenden.

Dennoch: an 1 +2 gibt's für mich nix auszusetzen. Bei Bild 1 vielleicht die rechte Handhaltung? Er setze hier zum span.Schritt an, daher ist die Hand hoch gedreht.

Bild 2 finde ich perfekt bei Reiter und Pferd.

Bild 3 sieht natürlich schlecht aus, aber es ist halt hier die Galoppphase von ca. 0,1 sec. in der vermutlich jedes Fotos 1/250 sec. so aus sieht. Im Video war der Galopps sehr gut auf der HH und die Stirnline schön vor/an der S., das Genick offen, das Pferd dennoch toll geschlossen. Der Sitz immer geschmeidig, in allem sehr ruhig und effektiv. Was willst Du noch mehr?

Gut zu sehen hier übrigens auch die Ruhelage der Schenkel am Gurt.
Dann zieh doch mal die imaginäre Linie von den Schultern runter. Da wird keine einzige korrekt sein :wink:
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Meg
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Beitrag von Meg »

Auf dieser Seite sieht man übrigens wie der Sitzt optimalerweise in der Einbeinstütze sein sollte:
http://equivox.de/Magazin/667/Hauptartikel


Gibt es natürlich in Natura kaum. Nicht mal bei IK, bei ihrem Vater da schon eher.

Ist auch alles Korinthenkackerei, da ich niemals wie eine von den genannten Personen sitzen werden könne, geschweige denn es jemals lernen werde 8) :wink:
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horsman
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Beitrag von horsman »

Lehrbuchlinien sind bloss schablonen zur etwaigen annäherung. Ab einem gewissen niveau an sitzgüte sollte man sie ausblenden, zumal sie nur für einem normreiter auf einem normpferd zutreffen können. Ausserdem sind die punktecdurch die man diese normlinien zieht in der wirklichkeit gar nicht genau auszumachen. Da kannst du so und so ansetzen.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

mir ist jetzt gestern mal bei mir selbst aufgefallen, daß ich ein Problem mit dem Leichttraben habe! Im Aussitzen kann ich das Pferd bei mir halten. Es ist stabil in der Anlehnung, der Takt passt, es schwankt nicht. Beim Leichttraben konnte ich sehen, daß ich deutlich nach vorne falle und das Pferd verliert den Takt, wird eilig oder verhält sich und die Anlehnung ist nicht konstant.

Wie kann ich das ändern? Es ist jetzt nicht so, daß ich nicht leichttraben "kann", aber anscheinend fehlt dann die Körperspannung. :|
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Meg
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Beitrag von Meg »

Fortissimo hat geschrieben:mir ist jetzt gestern mal bei mir selbst aufgefallen, daß ich ein Problem mit dem Leichttraben habe! Im Aussitzen kann ich das Pferd bei mir halten. Es ist stabil in der Anlehnung, der Takt passt, es schwankt nicht. Beim Leichttraben konnte ich sehen, daß ich deutlich nach vorne falle und das Pferd verliert den Takt, wird eilig oder verhält sich und die Anlehnung ist nicht konstant.

Wie kann ich das ändern? Es ist jetzt nicht so, daß ich nicht leichttraben "kann", aber anscheinend fehlt dann die Körperspannung. :|
Achta mal drauf, ob du dich beim Leichttraben "gross" machst und dein Brustbein eher Richtung Himmel geht. Es soll weiterhin Richtung Pferdeohren gerichtet sein. Ausserdem half mir die Vorstellung, dass der Oberkörper eine stabile "Box" sein soll, sich also möglichst wenig bewegt.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Meg hat geschrieben:Auf dieser Seite sieht man übrigens wie der Sitzt optimalerweise in der Einbeinstütze sein sollte:
http://equivox.de/Magazin/667/Hauptartikel


Gibt es natürlich in Natura kaum. Nicht mal bei IK, bei ihrem Vater da schon eher.

Ist auch alles Korinthenkackerei, da ich niemals wie eine von den genannten Personen sitzen werden könne, geschweige denn es jemals lernen werde 8) :wink:
Also erstens, wichtig ist ein funktioneller Sitz, nicht, ob du irgendwo ein Lineal anlegen kannst (es gibt genug Leute die auf nem Foto nach Lehrbuch sitzen, aber in der Realität sch**** - um es mal deutlich zu sagen).
Zweitens der Sitz den Equivox da in der Einbeinstütze zeigt, gibt es nicht in der Realität und wenn jemand tatsächlich so sitzt, fällt er in der danach folgenden Absprungphase nach hinten vom Pferd. Da mag man ein Lineal anlegen können, aber es ist sehr unfunktionell.
Und genau das ist Problem und Lösung vieler Sitzprobleme: der Sitz ist keine Haltung, sondern eine Bewegung! Deswegen geht grundsätzlich Funktion vor Form. Bestes Beispiel: Oliveira. Der hing immer wie ein Fragezeichen auf dem Pferd und hat trotzdem gezaubert!

@Fortissimo: So ohne bewegte Bilder schwierig zu wissen, wo das Problem ist...
Vielleicht hilft dir die Vorstellung, daß dein Becken selbstständig nach vorne oben kommen muss, mit nur ein bisschen Hilfe von der Pferdebewegung. Und das der Oberkörper dem Becken folgt, nicht umgekehrt...das sorgt für mehr Körperspannung, weil deine Bauchmuskulatur kapiert, daß sie was tun muss...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Der Bildvergleich hinkt, bei dem RK-Foto ist die Aufnahme etwas früher gestoppt, die Hinterbeine sind noch näher am Boden und weiter hinten raus, die Phase wo die Kruppe höher kommt und die HBs dann unter der Kruppe sind, wie auf den anderen zwei Bildern (IK und .... ist das PK?).


@Meg: geht es bei deiner Kritik oder bei der, die EB wohl haben würde, ausschließlich um die Lotlinie?
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Beitrag von Finchen »

Colloid hat geschrieben:[Wenn du was annähernd perfektes suchst, dann wirst du z.B. bei den Wienern oder beim jüngeren Phillipe Karl fündig:
https://www.youtube.com/watch?v=k61NBS0ARE4
Leider nur kurze Ausschnitte...
PK sitzt heute noch um Längen effektiver und damit besser, als 99,99% der Reiter, aber auch beim ihm macht sich das Alter nun mal bemerkbar...man wird halt nicht geschmeidiger... :wink:
Die kurzen Einblendungen faszinieren mich jetzt hinsichtlich "annähernd perfekt" nicht. Nicht dass ich so sitzen könnte, nicht falsch verstehen, aber ich finde den Oberkörper tatsächlich recht weit hinten im Vergleich zur Beinposition!?
Zuletzt geändert von Finchen am Fr, 12. Mai 2017 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Colloid »

Finchen hat geschrieben: Die kurzen Einblendungen faszinieren mich jetzt hinsichtlich "annähernd perfekt". Nicht dass ich so sitzen könnte, nicht falsch verstehen, aber ich finde den Oberkörper tatsächlich recht weit hinten im Vergleich zur Beinposition!?
Also "recht weit" finde ich es nicht und deswegen: "annähernd perfekt"
;o)
Und: Er hat das Pferd die ganze Zeit am Sitz (Kreuz), der Schenkel ist bei ihm zweitrangig (zu deutsch: wenn du das Pferd am Sitz (Hintern ;o) ) hast, ist verhältnismäßig Hupe, wo deine Beine sind - Nachtrag: solange sie nicht stören/klemmen/etc.).
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Beitrag von Finchen »

:lol: Okaaaay, "recht weit" ist schwer Definitionssache, und "annähernd perfekt" auch nicht sooo eng zu sehen, dann passt es schon, stimmt. :)

Ich hatte übrigens das "nicht" in meinem Satz vergessen, grade editiert, aber der Satz bleibt ja in deinem Zitat so wie ich ihn falsch geschrieben hatte. Scheint du hast ja trotzdem verstanden, was ich gemeint habe. :oops:

Hm... wenn man ein Pferd am Sitz haben und ausbalanciert sitzen kann, auch wenn die Beine zu weit vor, der Oberkörper zu weit hinten ist - für das was eigentlich "sein soll" ... ist dann der wirklich ausbalancierte Sitz, das was eben mit u.a. diesem "Lot" auch gewünscht ist, tatsächlich möglich?
Ich erinnere immer den Hinweis "ziehe bildlich das Pferd unterm Poppes weg, landet der Reiter auf seinen Füßen, auf dem Hintern, oder gar auf dem Kreuz?". Zählt das nicht (immer)? Ich war davon ausgegangen, dass das auch rein physionomische Gründe hat, der Körper in der "Form" (nur) das leisten kann, worauf es ankommt... Falsch gedacht?
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Beitrag von Colloid »

Kuck dir Oliveira an, ich hab keine Ahnung wie der das macht...
Aber - und wieder nicht die Form, sondern die Bewegung - sein Becken macht das richtige und natürlich ist es einfacher im Gleichgewicht zu sein, wenn das ganze halbwegs lotrecht ist, aber wichtiger ist das Gleichgewicht - in der Bewegung! Was nun mal durchaus öfters bedeutet, daß nicht immer alles da ist, wo es nach Lineal theoretisch hin müsste, aber in der Zehntelsekunde ist es am genau richtigen Platz...
Ein statischer Sitz (und sei er noch so lotrecht) ist nie ein guter Sitz!
Deswegen wirst du dich leichter tun, wenn du solche Wörter, wie "Form" oder "Haltung" aus deinen Assoziationen zum Sitz streichst.
Deswegen auch:
"Wenn du das Gefühl hast, du sitzt falsch, versuch nicht eine andere Haltung anzunehmen, mach eine andere Bewegung." (Zitat von Desmond O'Brien)
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