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Rund um die klassische Reitkunst

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich glaube, esge meinte den zweiten Clip mit dem Vergleich Brauner/Schimmel.
Der Braune aus dem ersten Clip ist ja erst sechs, da ist es genau, wie du sagst, einfach spielerisches Antesten.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Da ist diese ( gemeint= meine Verständnis von Versmmlung)im ersten Clip in den Rückführungen noch am ehesten gegeben. Einfach durch den Ablauf....
Rapunzel, dein Screenshot zeigt genau das, was ich meinte. Im ersten Clip, aus dem der Screenshot stammt hat es mehr Momente "echter Versammlung", als die beiden Pferde aus dem zweiten Clip zeigen.
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mo, 21. Mär 2016 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
esge
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Beitrag von esge »

In dem (ansonsten absolut empfehlenswerten!!!) Buch von Stefan Stammer "Pferde in positiver Spannung" ist es sehr deutlich zu sehen:
Die Skizze einer Piaffe die er abbildet, ist eine Piaffe. Das Foto dazu, bei dem er ausdrücklich das gut zu erkennende Vorwärts lobt, ist hingegen nicht wirklich eine. Sondern halt so ein Übergang.
Dieses "vorwärts ist alles" schlägt sich halt darin nieder. Man vergleiche dazu die Piaffen und Gedanken im Buch von Christine Krischke "Du entscheidest".
Die Übungen haben denselben Namen, ansonsten aber, ehrlich gesagt, nicht viel gemeinsam. :roll:
Loslassen hilft
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Ich frage mich mittlerweile, ob nicht viele Sportreiter das Prinzip der Versammlung einfach nicht mehr verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass die heutigen Warmblüter die Lektionen (selbst im Grand Prix) auch ohne hinreichende Versammlung in einer Qualität ausführen, für die man beim Turnier ausreichend Punkte bekommt.

Jedenfalls sieht man doch in den meisten hohen Dressurprüfungen Pferde, die hauptsächlich auf der Vorhand laufen, und zwar egal, ob sie sich gerade in einer Verstärkung befinden oder in etwas, das eine Piaffe darstellen soll.

Natürlich könnte auch das von esge angesprochene absolute Vorwärts eine Rolle dabei spielen. Wenn man dann aber Pferde sieht, deren Kopf in der Piaffe deutlich tiefer ist als die Kruppe, kann ich darin kein Vorwärts erkennen. Denn das sollte doch aus der Hinterhand kommen, nicht wahr? Eine nach oben hüpfende Hinterhand kann schwerlich einen Vorwärtsimpuls auslösen, was man dann gut daran sieht, dass der erste Trabtritt aus der Piaffe mit der Vorhand begonnen wird. Die Vorderbeine hüpfen vor, und der Rest des Pferds folgt hinterher.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Puppa99 hat geschrieben:Ich frage mich mittlerweile, ob nicht viele Sportreiter das Prinzip der Versammlung einfach nicht mehr verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass die heutigen Warmblüter die Lektionen (selbst im Grand Prix) auch ohne hinreichende Versammlung in einer Qualität ausführen, für die man beim Turnier ausreichend Punkte bekommt.

Jedenfalls sieht man doch in den meisten hohen Dressurprüfungen Pferde, die hauptsächlich auf der Vorhand laufen, und zwar egal, ob sie sich gerade in einer Verstärkung befinden oder in etwas, das eine Piaffe darstellen soll.

Natürlich könnte auch das von esge angesprochene absolute Vorwärts eine Rolle dabei spielen. Wenn man dann aber Pferde sieht, deren Kopf in der Piaffe deutlich tiefer ist als die Kruppe, kann ich darin kein Vorwärts erkennen. Denn das sollte doch aus der Hinterhand kommen, nicht wahr? Eine nach oben hüpfende Hinterhand kann schwerlich einen Vorwärtsimpuls auslösen, was man dann gut daran sieht, dass der erste Trabtritt aus der Piaffe mit der Vorhand begonnen wird. Die Vorderbeine hüpfen vor, und der Rest des Pferds folgt hinterher.
Sehr gut geschrieben, schließe mich an!
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

esge/S&P: Ich kann euch nicht mehr so ganz folgen - zumindest nicht, wenn sich das auf "Ultra-Blue" bezieht, also den achtjährigen Luso-Mix am Anfang des Braun/Schimmelvideos. Wenn das keine Versammlung ist, hab ich das Prinzip auch nicht verstanden.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Rapunzel, na schau dir doch mal die Gewichtsverteilung an... Eine eingeklappte Hanke ist nicht gleich eine vermehrte Gewichtsaufnahme hinten....
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich check das noch immer nicht. Auch nach einer ganzen Reihe von Screenshots. Ich finde, das ist eine klasse Piaffe und die Gewichtsverteilung will mir auch ganz korrekt erscheinen. Ich wüsste auch nicht, was die Hanke machen soll, außer Gewicht aufnehmen, wenn sie so gebeugt und untergeschoben wird.
Dateianhänge
Screen2.jpg
Screen2.jpg (30.66 KiB) 5093 mal betrachtet
Wiebs

Beitrag von Wiebs »

Das Problem ist wohl, dass eine bestimmte Form nicht gleich Garantie für entsprechende Bewegungsqualität sein muss.
Denn von der Form ausgehend ist das eine Piaffe, wie sie aussehen soll, ja.

Sieht man sie in der Bewegung, wird aber deutlich, dass der Schwerpunkt des Pferdes bzw. die Richtung der Bewegung noch zu weit vorn ist für Versammlung.

Wenn man den Pferderumpf über den vier Beinen betrachtet, müssen die Beine noch zusehen, dass sie weiter in der Vorwärtsbewegung bleiben, damit der Körper noch im Ganzen bleibt (ich übertreibe...), während das Zielbild, welches (aus meiner Sicht) Saltandpepper hat, eher eine Verlagerung des Rumpfes mehr nach hinten über die Beine wäre.

In meinen Augen ist das in der Bewegung wesentlich besser erkennbar als durch Screenshots/einzelne Bilder.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Herz und Sport an einem Ort;

http://youtu.be/7e2IVeyzkOc
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Wiebs, ja, so ist es.
Rapunzel, ein Pferd kann die Hanke zum Körper hin beugen und zum Boden hin. Einmal zieht es das Beim hoch und einmal setzt es sich nieder. Im ersten Fall stützt das NICHT gebeugte Bein den Körper und im anderen das gebeugte.
Die "Hüpf- Piaffen" erfordern Feder- und. Schnellkraft, die nach meinem Verständnis "echten Piaffen" hingegen erfordern vorrangig Haltekraft in Kombination mit etwas Federkraft.
Im ersten Fall entwickelt sich die Kraft aus dem STRECKEN, im zweiten im der Beugung verbleibend.
Für mich gänzlich unterschiedliche Dinge.
Die Hüpfpiaffe ist in meinen Augen deutlich näher an einer Passage anzusiedeln , als an einer Piaffe, wobei sie auch die Merkmale, die eine gute Passage ausmachen nicht erfüllt.

Für meinen ganz persönlichen Geschmack weder Fisch noch Fleisch.

Aber man kann das so reiten, wenn man möchte. Ich finde es halt nicht erstrebenswert...
:wink:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

marquisa hat geschrieben:Herz und Sport an einem Ort;

http://youtu.be/7e2IVeyzkOc
Da ist Potential für Grosses !!! :D
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Also, ich wär froh, wenn mein Pferd so piaffieren würde. Hüpf hin, hüpf her. Auf dem Niveau meckern kann ich nicht.

Das Spring-Pärchen ist super sympathisch!
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Rapunzel hat geschrieben:Also, ich wär froh, wenn mein Pferd so piaffieren würde. Hüpf hin, hüpf her. Auf dem Niveau meckern kann ich nicht.
Es geht doch nicht um "Meckern", sondern um Definition. Und darum was man anstrebt, gleichgültig ob man es schon kann oder nicht.
Wenn man diese Hüpfpiaffe anstrebt und reiten will und kann , super ! Hab ich gar kein Problem mit. Es ist einfach nach meinem Verständnis keine Piaffe, so wie ich sie definiere/die Definition verstehe/zum Ziel habe.
Das und warum versuchte ich zu erklären.... :wink:
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mo, 21. Mär 2016 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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jannie
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Beitrag von jannie »

nun, mein Pferd kann gar nicht piaffieren weder so noch sonst wie, insofern kann ich auch nicht auf dem Niveau meckern. Darum geht es ja auch nicht.

Aber ich kann mich saltandpepper anschliessen, dass das für mich persönlich so nicht erstrebenswert ist.
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