Damensattel-Stammtisch

Alles rund um die wohl eleganteste Art zu reiten

Moderator: Josatianma

horido
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Beitrag von horido »

Ich meckere nicht, ich sage nur wie es bei mir ankam. Ich weiß nicht ob ich übertrieben kritisch bin, ich bin wohl zu geradeaus von meiner ganzen Einstellung her. Wenn ich etwas "ausschreiben" würde, würde ich das auch durchsetzen wollen.

Ich kann noch nicht mal sagen, ob mich die genannten Punkte abgeschreckt hätten (sie haben mich aber auch gestört), wenn mich nicht schon der finanzielle Aufwand abgeschreckt hätte.

Was mich aber mit Sicherheit von der Teilnahme abgehalten hätte, auch bei günstigeren Kosten, wäre der logistische Aufwand. Ich weiß nicht, wo ich Mistgabel, Schubkarre, Futter etc. hätte unterbringen sollen. Ich hätte es schlicht und einfach nicht geschafft, das in Auto oder Hänger unterzubringen. Einen LKW wie Ludger Beerbaum steht mir leider nicht zur Verfügung. Da ich meine Pferde nicht selbst halte, habe ich noch nicht mal Schubkarre und Mistgabel! Sowas muss doch dort wo Pferde untergebracht werden vorhanden sein.

Du hast doch auch geschrieben, dass Du nicht hingefahren wärst, wenns nicht fast vor der Tür gewesen wäre.

Klar kann man es nicht Jedem Recht machen, aber ich finde es schon extrem wenig Starts für das Getöse, was darum gemacht wurde. Schönreden hilft doch nix, wenn ich diesen immensen Aufwand betreibe will ich das doch nicht nur für ein paar Leute tun, sondern möglichst Viele begeistern.

Wenn übrigens Kleider"vorschriften" und Ausrüstungsbestimmungen nicht durchgesetzt wurden, wie war es dann mit der Helmpflicht? Auch nur ein Papiertiger?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich kann dich schon verstehen. Über Dinge wie Schipubkarre etc. habe ich mir ab dem Zeitpunkt, an dem ich entschlossen habe (weil du mich auf die horrenden Kosten aufmerksam gemacht hast) einfach keine Gedanken mehr gemacht. Gut, da ich da ja jetzt auch einige kenne, hätte ich halt im Vorfeld abgeklärt, ob jemand eine Schubkarre mitbringt. Aber diese Dinge konnten auch nicht vom RID beeinflusst werden, nachdem die Entscheidung für diesen Veranstaltungsort getroffen war. Wir sind uns ja auch darin einig, dass eine etwas kleinere Anlage vielleicht besser gewesen wäre.

Das mit dem durchsetzen ist immer zweischneidig, wie im Fall der Kandare. Zumindest bei der einen Reiterin habe ich mitbekommen, dass sie aus England angereist war. Für sie war es wohl trotz Übersetzung schwer sich in die Ausschreibung einzudenken.

Und natürlich sollen möglichst viele begeistert werden. Deshalb habe ich ja auch finchen mein Pferd und einer Stallkollegin meinen Sattel zur Verfügung gestellt.

Wäre es weiter weg gewesen, wäre ich nicht wegen des großen Aufwandes nicht hingefahren, sondern weil es nicht gerade leicht mit meiner Familiezu vereinbaren ist

Die Helmpflicht wurde durchgezogen. Naja, in den Kostümwettbwerben waren es durchaus andere Kopfbedeckungen.
Liebe Grüße, Sabine

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Horido:
ich habe es nicht so empfunden, dass die Bekleidung vorgeschrieben war, sondern eher in der Ausschreibung ein Hinweis darauf, dass es gewünscht ist - und wie gesagt, das Gesamtbild war dadurch vielleicht auch ein wenig anders als es sonst gewesen wäre.

Organisatorisch finde ich eigenes Mitbringen von Mistzeug auch "ulkig" irgendwie. :roll:

Hoffentlich gibt es solch eine Veranstaltung noch einmal, das erste Mal bietet gewiß immer Dinge, die man verändern (schreibe bewußt nicht verbessern) kann, aber dafür muss man auch erstmal so etwas auf die Beine stellen.
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Beitrag von Filou:XO »

Ich denke da so ähnlich wie horido.
Höchste Nennzahl bei einer Prüfung 18 Stück – da kann man wahrlich nicht über gute Nennzahlen sprechen.
Vor allem da international Ausgeschrieben. Man sieht deutlich eine Springprüfung
hätte gereicht – die wenigsten Damensattelreiterinnen springen auch.
Zudem hier das typische – Küren werden nicht gerne geritten. Sieht man aber auf den meisten Turniern.
Da frag ich mich warum das immer wieder ausgeschrieben wird.

Zudem wären bestimmt einiges an Nennungen mehr zusammengekommen wenn eben eine andere Anlage gewählt
worden wäre – eine wo nicht die Frechheit besitzt zu sagen man muss eigenes Ausmistzeug mitbringen. Da sieht
man ja wohl deutig das denen Piepegal ist da irgendein sehr kleiner Verein kommt. Das kümmert die
überhaupt nicht.
Zudem wäre jede andere Anlage mindestens 50% günstiger gewesen – nicht nur in Sachen Boxenpreise! Zudem
noch dazu kommt das Aachen und Umgebung selbst ein wahnsinnig teures Pflaster in Sachen Hotels ist.
Ich hab keines gefunden für unter 60e die Nacht.

Durch die geringe Nennzahlen denke ich wird so ein Turnier ein großes Minusgeschäft – was sehr schade ist.

Ebenso finde ich das mit der Kandare geht gar nicht! Man kann in sekundenschnelle das Kandarengebiss rausmachen –
oder eben disqualifikation. Sprachprobleme hin oder her – das man da notfalls nen Übersetzer braucht muss einem
klar sein wenn man ins Ausland fährt.

Die Kleiderordnung ist auch bescheiden gewählt. Wenn ich jetzt teilgenommen hätte und mein Freund wäre als
Helfer mit – der wäre da Knallhart in Jeans und T-Shirt rein. Das teure Jacket für pferde versauen? Da hätt
ich ihm den Kopf abgerissen.

Ich hoffe das die Veranstaltung nächstes Jahr nochmal ist, dann komm ich zum Fotografieren, aber irgendwie hab
ich einfach das Gefühl das es ein minusgeschäft war und wohl nächstes Jahr nicht stattfindet.
horido
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Beitrag von horido »

Küren werden wahrscheinlich deshalb ausgeschrieben, weil das für die Zuschauer schöner ist. Find ich übrigens auch, aus Zuschauersicht.

Das Problem mit den Küren ist aber der große Aufwand für den der reitet (wenn man es denn ordentlich macht) und die oft nicht nachvollziehbaren Noten sowohl für Reiter alsauch Zuschauer.

Ausschreibungstechnisch geht das wohl nicht, aber ich fände eine "offene Kürprüfung" toll. Also wo jeder reiten kann was er will. Dann könnte ein Anfänger einfach Hufschlagfiguren reiten und ein Fortgeschrittener z.B. fliegende Wechsel. Bei der B-Note ist der mit den FW zwar besser, aber bei schlechter Ausführung müßte es in der A-Note kräftig abzug geben. Oder die Richter vergeben die A-Note und die B-Note wird per Aplausometer vom Publikum ermittelt.

Ich weiß schon ist nicht umsetzbar und die Platzierungen wären da auch nicht nachvollziehbar, würde aber den Zuschauern gefallen und als Reiter hätte man auch mehr Spaß daran, was zusammenzustellen. Die Pflichtlektionen und die Zeitbeschränkung schränken bei der Kürzusammenstellung doch ziemlich ein. Oft reicht die vorgegebene Zeit gerade mal, die vorgegebenen Pflichtlektionen in irgendeiner Reihenfolge aneinanderzureihen und noch eine zusätzliche Sache zu zeigen.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Hier in der Nähe gibt´s ein WBO-Turnier, da wird ein Pas-de-deux ohne Festlegung der Klasse ausgeschrieben, wird von der FN immer so genehmigt. Sicher eine Herausforderung für die Richter, aber eine Vorführung wird ja nicht nur an der Schwierigkeit der Lektionen gemessen sondern an deren Ausführung, und da ist dann eine "ordentliche A" besser als eine z. B. L die geritten wird "wie gewollt und nicht gekommt"...
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Also mit dem Aplausometer habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht. Eine Reiterin hatte in ihrer Kür auch das Pech, dass die Richter die Musik nicht erkannt haben. Es wurde bemängelt, dass die Musik besser zum Kostüm gewählt werden sollte. Sie passte aber genau.

Eine offene Paarkür wäre auch nett, da dort Reiter mit unterschiedlichem Niveau zusammen hätten reiten können. Dort eventuell auch Zulassen des Herrensattels.

Ich tue mich mit Küren vor allem wegen des Schneidens von Musik schwer. Dabei habe ich tolle Musik in der Schublade.
Liebe Grüße, Sabine

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Beitrag von horido »

Wenn es das ja schon gibt, könnte man es wohl tatsächlich ausschreiben. Ich fändes es zum Zuschauen abwechslungsreich, egal jetzt in welchem Sattel. Egal wie gerichtet wird, es wird in sowas immer Unzufriedenheit geben, die Geschmäcker sind eben verschieden. Da ist eine normale Prüfung schon etwas objektiver und da gibt es schon genug Streitpunkte.

Wie gesagt ich fände es auch als Reiter viel spaßiger, wenn da nur geschaut würde wie geritten wird und nicht was. Also alle 3 Grundgangarten sollten schon gezeigt werden aber Lektionen freigestellt (nur jede gezeigte auf beiden Händen oder so was). Da könnte man dann richtig kreativ sein.

Damit wären dann die Starterfelder doch etwas größer, da ja alle gemeinsam reiten.

Ich bin übrigens auch kein Kürreiter. Ich werde immer megahektisch, da ich Angst habe, mir reichts von der Zeit nicht, obwohl die Musik ja bereits aufs Reiten abgestimmt ist. Da tue ich weder mir noch dem Pferd einen gefallen mit, wenn ich sowas reite. Das spricht also bei mir gegen Kür.
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Beitrag von horido »

Ich habe mir die Ergebnislisten des DS-Derbys angeschaut:

Erstmal Sabine herzlichen Glückwunsch zum 1. Platz in der A-dressur für Barockpferde.

Und dann noch eine Frage:
Ist das tatsächlich richtig, dass 2 Reiterinnen des RID mit dem gleichen Pferd in ERW und in L bzw. A gestartet sind? Das war laut Ausschreibung zwar zulässig (Versäumnis Veranstalter), aber wenn es stimmt finde ich es total unreiterlich.

Der Engländerin kann man wohl keinen Vorwurf machen, die wusste bei Nennung bestimmt nicht, was verlangt wird. Ich habe ja auch keine ausländischen Aufgaben zur Hand.

Aber als Deutsche sollte man sich schämen (wenn kein Fehler in der Ergebnisliste vorliegt).
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Beitrag von frieda »

Ebenfalls Gratulation zum Sieg, Sabine, es sind auch schöne Fotos von euch verlinkt!
Findest du es wirklich so schlimm, horido, wenn zwei Reiterinnen sich ein Pferd teilen? Reiten muß doch jeder die Prüfung für sich selbst...
Und als Veranstalter kann man vermutlich nicht endlos Pferde herbeizaubern, die geeignet sind, fremde Reiterinnen durch die Prüfungen zu steuern :wink: . Ich hätte zum Beispiel keines das dafür geeignet wäre...

LG frieda
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Beitrag von Ielke »

...ich glaube, Horido meint die Starts, wenn ein Reiter mit dem Pferd in so unterschiedlichen Klassen startet, nicht 2 verschiedene Reiter...
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Beitrag von frieda »

Achsooo! :oops: Das hab ich wohl falsch verstanden! Ich denke, wenn jemand so weit fährt, dann möchte er eben mehr Bewerbe reiten, oder?!


LG frieda
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Beitrag von Finchen »

frieda hat geschrieben:Achsooo! :oops: Das hab ich wohl falsch verstanden! Ich denke, wenn jemand so weit fährt, dann möchte er eben mehr Bewerbe reiten, oder?!


LG frieda
Es waren ja recht unterschiedliche Prüfungen ausgeschrieben - ich fand es auch befremdlich in dem Reiterwettbewerb eben nicht nur "Anfänger", sondern schon recht erfahrene Reiter zu sehen. :wink:
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Beitrag von Ielke »

@Frieda: Grundsätzlich "ja", aber wie Finchen schrieb gab es zahlreiche Prüfungen die man hätte nennen können, warum man sich dann mit ERW und L-Kandare 2 Prüfungen am gegensätzlichen Ende der Schwierigkeitsskala aussuchen muss...
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Beitrag von frieda »

Für Engländer ist der Ablauf des RWB- in der Gruppe reiten, dann einzeln- wohl verwandt mit der englischen Equitation! In einer Equitation dürfen alle Reiterinnen teilnehmen, egal welchen Niveaus, denn es wird das elegante Gesamtbild beurteilt.
Ich hoffe, daß es trotzdem allen Spaß gemacht hat!

LG frieda
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