Wichtig- oder Unwichtigkeit mancher "Kleinigkeiten"

Rund um die klassische Reitkunst

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summer
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Beitrag von summer »

Janina hat geschrieben:
summer hat geschrieben: man nimmt die zügel in die gertenführende hand - die neue gertenhand greift den gertengriff unter der gertenführenden hand (faust ist umgedreht, also daumen schaut nach unten, zeigefinger nach oben) und dreht dann wieder in die normale handhaltung - dabei "wirbelt" oder dreht die gerte über den widerrist. dann nimmt die neue gertenhand wieder den zügel.

halbwegs verständlich erklärt? vielleicht finde ich ein foto.
Also ich kenne es wie geschrieben genau anders....
Wenn ich die Zügel in die Gertenhand nehme, spare ich mir ja das Drehen der Zügel nicht, habe also keinen Vorteil im Vergleich zum Belassen der Zügel in beiden Händen.
wieso? die gertenhand hält die zügel und die gerte, und nur die neue gertenhand dreht sich - die hand, die die zügel hält bleibt ruhig.
Sei deines Pferdes Gang unter dir wie die Bahn eines Sterns.
In deiner fühlenden Hand,deinem schwingenden Leib,deinem schwebenden Herzen liegt Kurve&pfeilgerader Weg,liegt Anfang&Ende,liegt die unermessliche Poesie der Bewegung,liegt die lebendige Kraft.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ach so, weil du geschrieben hattest, dass die gertenführende Hand sich dreht (s.o.)
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summer
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Beitrag von summer »

oh, hatte das in der klammer eigentlich auf die neue gertenhand bezogen :oops:
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Janina
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Beitrag von Janina »

ja, ist bei mir jetzt auch angekommen *knuddel* :D
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Aufsteigen:
Das Pferd bleibt stehen, weil es vorher gelernt hat, auf Kommando stehen zu bleiben.
Mit Aufstiegshilfe abwechselnd von rechts und links.
Begründung: Für's Pferd - wurde schon geliefert. Für mich - weil es die Cross-Koordination schult und damit das Zusammenarbeiten der beiden Gehirnhälften trainiert, Dinge auf verschiedene Art und Weise zu tun (ich putze mir auch manchmal mit der linken Hand die Zähne und dergleichen).

Zügel aufnehmen:
Je nachdem, wie schnell ich sein muss. Hauptsache, es gibt dabei keinen Ruck im Maul.

Gertenwechsel:
Rüberdrehen - wie von Ottilie beschrieben und begründet.

Absteigen:
Bein über's Pferd schwingen (hinten), am Pferd 'kleben bleiben' und runter gleiten lassen. Versuche, dabei auch die Seiten zu wechseln, aber das vergesse ich fast immer. Am Besten ist meine RB: Die sattelt sogar manchmal von rechts - das geht bei mir gar nicht...
Manchmal mache ich auch diese Rolle an der Seite runter, aber das hab ich mich von Soraya noch nicht getraut..
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
Nuno Oliveira
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

ninischi hat geschrieben:Am Besten ist meine RB: Die sattelt sogar manchmal von rechts - das geht bei mir gar nicht...
:shock: Das muss ich auch mal versuchen. Glaub nicht das ich das kann.
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equispirit
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Beitrag von equispirit »

Cat_85 hat geschrieben:
ninischi hat geschrieben:Am Besten ist meine RB: Die sattelt sogar manchmal von rechts - das geht bei mir gar nicht...
:shock: Das muss ich auch mal versuchen. Glaub nicht das ich das kann.
mach ich immer mit einem westernsattel, da brauch man den gurt nicht noch mit drüberwerfen, und man muss meist nur einmal ums pferd rennen

Rechte seite richten, linke seite richten, gurt zu, fertig
May your horse be with you ...
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Melli
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Beitrag von Melli »

Hihi
ich sattle oft von rechts, aber absteigen tu ich glaube ich immer nach links *grübel*
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Susanne hat geschrieben:Und danach noch die Frage: Wie wichtig sind diese Dinge? Und was ist da korrekt?
Wir werden in Bezug auf die Korrektheit wohl eh nicht auf einen Nenner kommen. Trotzdem würde es mich interessieren, wie wichtig euch diese Kleinigkeiten sind. Wie eben im Kursbericht beschrieben, legt Desmond O'Brien sehr viel Wert auf genau solche Kleinigkeiten.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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summer
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Beitrag von summer »

Josatianma hat geschrieben:
Susanne hat geschrieben:Und danach noch die Frage: Wie wichtig sind diese Dinge? Und was ist da korrekt?
Wir werden in Bezug auf die Korrektheit wohl eh nicht auf einen Nenner kommen. Trotzdem würde es mich interessieren, wie wichtig euch diese Kleinigkeiten sind. Wie eben im Kursbericht beschrieben, legt Desmond O'Brien sehr viel Wert auf genau solche Kleinigkeiten.
ich muss ehrlich sagen, dass ich mir über diese dinge eigentlich keine gedanken gemacht habe - ich mache das automatisch.
es gibt viele weitere kleinigkeiten die ich mir "angewöhnt" habe, zum teil , weil ich sehr genaue lehrer hatte, die auf solche dinge wert gelegt haben (sei es das "richtige" gerte wechseln, dass genauestens hinter dem ellbogen geputzt wird, dass die steigbügel immer versorgt sind, wenn man nicht am pferd sitzt, dass das pferd nach dem reiten noch kontrolliert wird (auf verspannungen, verletzungen..).....) und auch weil ich sehr auf ordnung bedacht bin. (damit meine ich jetzt nicht, dass alles millimetergenau auf seinem platz liegen muss, aber im umgang mit tieren gehört einfach eine gewisse sorgfalt)

ich bin manchmal bei solchen "kleinigkeiten" schon sehr pingelig, aber ich achte aber nicht darauf wie andere leute das handhaben (außer es handelt sich um gefährliche dinge, wie zb. halfter am putzplatz am boden liegen lassen (womöglich noch am strick (angebunden) hängend.
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Josatianma hat geschrieben:Trotzdem würde es mich interessieren, wie wichtig euch diese Kleinigkeiten sind.
Eigentlich lege ichda keinen großen Wert drauf. Ich mach das alles automatisch. Nur bei Sachen, die bei Nichtausführung dem Pferd schaden, da lege ich Wert drauf (z.B. aufstiegshilfe). Das vermittle ich auch anderen dann so.
skywalker

Beitrag von skywalker »

:shock: Worüber man alles nachdenken kann :shock:

Ich genieße es direkt, alle Sachen von beiden Seiten machen zu dürfen, seit ich ein eigenes Pferd hab. In Reitschulen und mit fremden Pferden war das ja immer absolut tabu.

Ich richte mich einfach nach den Gegebenheiten, sprich, das meiste ergibt sich durch Zufall:

- Satteln tu ich von der Seite, von der ich in diesem Moment leichter ans Pferd komme. Oder von der ich halt grad komme (kann unterschiedlich sein, je nachdem wo das Pferd heute steht - draußen, drinnen, ...) Oder wo mehr Platz ist... Manchmal steht er seitlich an der Wand, manchmal steht auf einer Seite ein anderes Pferd. Also je nachdem. Ich denke nicht drüber nach. Absatteln genauso.

- Aufsteigen: Auch je nach Zufall, manchmal komm ich von der einen Seite an die Aufsteighilfe, manchmal von der andern. Auch da denk ich mittlerweile nicht mehr drüber nach. Nur OHNE Aufsteighilfe fällts mir noch immer von links irgendwie leichter...

- Absteigen: Meistens versuch ich auf der andern Seite abzusteigen, als ich zuvor aufgestiegen bin, ein kleiner Spleen (zum "Ausgleich" quasi :? ). Allerdings kann ich mich oft nicht mehr erinnern, von welcher Seite ich aufgestiegen bin und dann ja, frei nach Gusto. Und auch abwechselnd, mal lass ich den Fuß im Bügel, manchmal beide raus und runtergehupft, selten geb ich auch das eine Bein vorne übern Hals und rutsch dann so runter...

- Führen tu ich auch mal rechts, mal links; erstens soll Pferd beides kennen und zweitens richte ich mich einfach nach dem WEg - auf manchen geh ich lieber links, auf manchen lieber rechts *schulterzuck*. Wenn wir lange spazieren gehen, darf sich Herr PFerd den für ihn besten Weg selbst suchen (Steinen ausweichen, Grasstreifen aussuchen, am wenigsten rutschige Stelle suchen), dann darf er quasi entscheiden, wo er geführt wird und ich wechsel sehr oft die Hand...

- Gerte wechseln momentan gar nicht :wink: . Gelernt hab ichs mit rausziehen nach oben und wechseln. Das mit dem "rüberkippen" hab ich nie hingekriegt *verwurschtel*.

Wert leg ich auf all das eigentlich überhaupt nicht. Meiner Meinung nach muss ein Pferd beides verkraften, ob ich nun von links oder rechts aufsteige (wenn mans Jahrzehnte nur von links gemacht hat, sollte man es halt entsprechend bissl vorbereiten), oder absteige, oder sattle, oder führe, oder zuerst das Hinterbein oder das Vorderbein oder links und rechts zuerst die Hufe auskratze. Das verkraftet ja sogar meiner, wenn ich keine bestimmte Reihenfolge einhalte.

Also wenn mir wer sagt, dass ich die Hufe in einer bestimmten REihenfolge auskratzen muss, dann find ich das schon leicht zwanghaft... :roll: *sorry* :wink:
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stromboli20
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Re: Wichtig- oder Unwichtigkeit mancher "Kleinigkeiten&

Beitrag von stromboli20 »

Susanne hat geschrieben:Hallo,

eingangs folgende Fragen:
Wie genau nehmt Ihr die Zügel auf?
Wie wechselt Ihr die Gerte?
Wie steigt Ihr auf und ab (also, wo welche Hand, beim Absteigen Fuß im Bügel oder nicht usw.)
so - ich habe mich heute mal genau beobachtet.
Die Zügel nehme ich auf, indem ich vorsichtig die Hände zusammenführe und mit der Gegenhand langsam die Zügel durchziehe. Reite ich einhändig, dann greift die freie Hand hinter die Zügelhand und zieht langsam durch - muss es schneller gehen, greift die eine Hand vor die andere und nimmt auf. Letzteres mache ich auch bei der Arbeit am langen Zügel.

Die Gerte wechsle ich witzigerweise unterschiedlich von Hand zu Hand. Ich bin rechtshänder. Ist die Gerte in der Linken Hand wird sie gegriffen und über den Widderrist nach rechts geschwenkt. Ist sie in der rechten hand, ziehe ich sie mit Links durch. Beides geht ähnlich schnell - die erste Version ist aber etwas ruhiger (denke ich).

Ich steige auf/sattle/putze/trense von beiden Seiten. Meist steige ich mithilfe einer Aufsteighilfe aufs Pferd. Wenn sie nicht da ist, achte ich beim Aufsteigen auf viel Schwung, so dass das Bein nicht die Kruppe berührt und auf langsames Einsitzen. Beim Absitzen kommt meine alte Voltigierausbildung durch: beide Füße aus den Bügeln, Schwung holen wie zur Figur Schere - so dass sich beide Beine über der Kruppe treffen und abspringen. Manchmal auch die seitliche Rutschvariante: Ein Bein über den Widerrist auf die Gegenseite schwingen und dann abrutschen.
Simbl

Beitrag von Simbl »

Hallo Susanne,
ich glaube daß das Bestehen auf bestimmten Abläufen auch einfach aus dem militärischen-einheitlichen-Gruppenreiten kommt. Stell Dir mal einen Haufen Lipizzanerreiter vor, in dem jeder die Gerte anders wechselt (*prust*) oder jeder anders aufsteigt(*ggg*) b.z.w die Zügel annimmt. :P
Vereinheitlichung wirkt eben auf den Beobachter immer harmonisierend.
Was ich davon halte:
Wenn ich merke, daß ich mit meiner Vorgehensweise tolpatschig,trampelig oder noch schlimmer verletzend (d.h. ich bringe´s Pony aus dem Gleichgewicht, rucke in den empfindlichen Bereichen des Maules u.s.w.) beim Pony ankomme, dann bemühe ich mich um Verbesserung (seufz ich arbeite an mir). -Vielleicht ist es dann besser mal die Idee eines anderen Ausbilders umzusetzen, als sich in Stereotypen Mustern festzuziehen nur um dem Schulmeister zu entsprechen.
Was man noch machen könnte wenn man "der lieben Seele seine Ruh´" geben möchte (sprich dem Fortbildungsleiter): Einfach so lange am toten Objekt trainieren (Gerte wechseln,Zügel aufnehmen, aufsteigen), bis man es halt so kann wie der Ausbilder es sehen möchte.
Im Leistungssport werden auch oft Ausführungen gefordert, die nicht unbedingt Sinn machen,aber halt der Autorität entsprechend gezeigt werden m ü s s e n , wenn man punkten will.
LG
Karin
Nora

Re: Wichtig- oder Unwichtigkeit mancher "Kleinigkeiten&

Beitrag von Nora »

stromboli20 hat geschrieben:so - ich habe mich heute mal genau beobachtet.
Ich mich auch :wink: !

Zügel aufnehmen: Wenn der Zügel noch ganz und gar hingegeben ist, fasse ich mit der linken Hand den linken Zügel zwischen kleinem und Ringfinger, den rechten Zügel zwischen Ring- und Mittelfinger und ziehe mit der rechten Hand an der Mitte der Zügel weich durch, bis minimaler Kontakt zum Maul da ist. Weiteres Aufnehmen und Zügel verkürzen beim Reiten mache ich, in dem ich mit einer Hand den jeweils gegenüberliegenden Zügel fasse und nachgreife (ist das jetzt irgendwie verständlich :oops: ?).

Gerte wechseln: Zügel in eine Hand, Knauf anfassen, durch die Hand durchziehen. Ich mache das allerdings in Etappen, also nicht mit einem Schwung und hochgerecktem Arm, sondern so in drei bis vier Abschnitten, wobei ich zwischendurch immer wieder mit der ursprünglich gertenführenden Hand festhalte. Dadurch habe ich kleinere Bewegungen in den Unterarmen, kann ruhiger nachgreifen und mache keine "Turnübungen". Ich wechsele die Gerte allerdings nur sehr sporadisch, weil ich sie fast nie brauche.

Auf- und Absitzen: Wenn möglich, beides an der Aufsitzhilfe und im Wechsel von beiden Seiten (wobei mein Pferd die rechte bevorzugt, weil sie's einfach von Anfang an so gelernt hat). Wenn keine Aufsitzhilfe verfügbar ist (zum Beispiel im Gelände), sitze ich natürlich vom Boden aus auf (auch im Wechsel von rechts und von links), beim Absitzen nehme ich beide Beine aus den Bügeln, schwinge die Beine nach hinten und springe ab, wobei ich mich mit den Händen seitlich am Hals leicht aufstütze.

Wie wichtig mir diese Dinge sind? Nur insofern, als dass ich meinem Pferd nicht wehtun möchte und es mir gern bequem mache (Aufsitzhilfe) :wink: . Da niemand sonst mein Pferd reitet, muss ich mir auch keine Gedanken darum machen, was andere mit ihm anstellen oder mich darum kümmern, wie sie derlei Dinge handhaben. Ob das "korrekt" oder nicht ist, kümmert mich ebenfalls nicht, da ich keine Turniere reite, wo so etwas bewertet werden könnte. Ich mache auch andere Sachen anders als es in Lehrbüchern steht, die Hauptsache ist für mich, dass ich meinem Pferd nicht schadet und es trotzdem funktioniert. Wer entscheidet schon, was korrekt ist oder nicht?

LG, Iris
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