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Rund um die klassische Reitkunst

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frieda
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Beitrag von frieda »

Trense wirkt aufrichtend, Kandare beizäumend

LG frieda
horsman
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Beitrag von horsman »

so ist es.
und aufrichtend wirkt die trense natürlich auch nicht von ganz allein, sondern wenn man sie mit der hand nach oben (kraft gg. die maulspalte) benutzt. das ist mit k. nicht möglich, weil die kraft über die hebel gg. die kinngrube /lade und das genick wirkt und eine wirkung gg. die maulspalte mit der k. fast nicht möglich ist.

natürlich hat der lippi den kopf eher hoch als tief, aber das liegt nicht an einer aktiven aufrichtungen seitens des reiters.
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weltenbummler

Beitrag von weltenbummler »

...die Trense wirkt stellend und aufrichtend.
mEn sollte man mit der Hand, egal welcher Zäumung niemals Beizäumend hantieren...korrekterweis kann ich vorne nur aufsammeln was ich hinten VERsammlet habe...
wenn wir aber über die Wirkung der Kandare sprechen, dann sollten wir sie lediglich lösend und dehnend gebrauchen...in der Weise, dass sich das Pferd sofort beim Impuls über die Kandare löst und bei sofort nachgiebiger Hand daran dehnt...dann kann man von hinten wieder versammeln und vorne wieder AUFsammeln und so "Beizäumung" erreichen...
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

horsmän hat geschrieben:so ist es.
und aufrichtend wirkt die trense natürlich auch nicht von ganz allein, sondern wenn man sie mit der hand nach oben (kraft gg. die maulspalte) benutzt. das ist mit k. nicht möglich, weil die kraft über die hebel gg. die kinngrube /lade und das genick wirkt und eine wirkung gg. die maulspalte mit der k. fast nicht möglich ist.

natürlich hat der lippi den kopf eher hoch als tief, aber das liegt nicht an einer aktiven aufrichtungen seitens des reiters.
Er richtet nicht aktiv auf, aber er läßt auch nicht wirklich nach unten. Was im Endeffekt fast aufs selbe hinaus läuft, aber von ihm meiner Meinung nach auch so gewollt war.

Die geschichtliche Einordnung halte ich schon für treffend. AS war ein Springreiter, die Dressurreiter haben die "tiefe" Einstellung erst in den 80ern "entdeckt" und mißbraucht. Interessanterweise hat NO übrigens über die Sportreiter gesagt, NUR AS hätte eine feine Hand !

Ob eine Trense aufrichtend wirkt oder eine Kandare beizäumend, ist doch nun wirklich eine überflüssige Diskussion. Jedes Hilfsmittel wirkt so, wie es eingesetzt wird. Mit einer Trense kann ein Pferd gerollkurt werden, mit einer Kandare oben ran geritten werden - selbst mit Schlaufzügel kann ein Pferd oben rangeritten werden. Immer so, wie der Reiter es einsetzt - vorausgesetzt, er kann es und weiß, was er da tut.
horsman
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Beitrag von horsman »

Fliehendes Pferd hat geschrieben: Ob eine Trense aufrichtend wirkt oder eine Kandare beizäumend, ist doch nun wirklich eine überflüssige Diskussion. Jedes Hilfsmittel wirkt so, wie es eingesetzt wird.
Ganz so überflüssig ist es nicht, wie man sieht.
Man kann mit Kandare eben nicht aufrichten, weil man mit der Stange konstruktionsbedingt nicht selektiv auf die Mundwinkel einwirken kann.

Ebenso kann man mit einer Kandare nicht einseitig biegend einwirken, weil das wiederum nur mit dem geteilten Mundstücke der Trense geht.

Es macht schon Sinn die Wirkweisen der verschiedenen Gebisse zu verstehen, nur dann kann man auch begreifen, sie richtig einzuzsetzen. Der richtige bzw. der falsche Einsatz kommt mE also vom Nichtwissen vieler Reiter. Insofern kann die Diskussion dazu auch nutzen, den Einsatz zu verbessern.
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Gast

Beitrag von Gast »

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horsman
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Beitrag von horsman »

treuerhusar hat geschrieben:... Die Kandare wirkt in dieser Beziehung viel feiner und präziser. ...
Du sprichst in Rätseln. Was bedeutet "in dieser Beziehung" ?

Dass die K. zum Beizäumen feiner und präziser als die Trense wirkt ist schon richtig, dafür ist sie mit der Hebel-/Kinnkettenkonstruktion ja u.a. gemacht.
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amara
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Beitrag von amara »

horsmän hat geschrieben:
Fliehendes Pferd hat geschrieben:Ebenso kann man mit einer Kandare nicht einseitig biegend einwirken, weil das wiederum nur mit dem geteilten Mundstücke der Trense geht.

Es macht schon Sinn die Wirkweisen der verschiedenen Gebisse zu verstehen, nur dann kann man auch begreifen, sie richtig einzuzsetzen. Der richtige bzw. der falsche Einsatz kommt mE also vom Nichtwissen vieler Reiter. Insofern kann die Diskussion dazu auch nutzen, den Einsatz zu verbessern.
--> Dann bitte ich darum, das Ganze aber genauer zu betrachten. AUCH MIT DER TRENSE ist KEINE VOLLSTÄNDIGE EINSEITIGE Einwirkung möglich, wenn auch viel eher als mit der Kandare.
Die Kandare dreht sich wegen des ungebrochenen Gebisstücks immer auf beiden Seiten, ggf. wenn es dumm läuft verkantete sie sich auf der anderen Nicht-Zug-Seite (besonders dann, wenn man fester daran zieht - dann kann sie sogar ÖFFNEND auf das gegenüberliegende Oberkieferkante).
Aus diesem Grund bietet es sich an die Kandare einhändig zu benutzen. Man läuft weniger Gefahr einseitige Handfehler zu begehen, wobei man dann die mittige Führung gelernt haben sollte, sonst begeht man trotz einhändig ständig Stellungsfehler durch asymmetrische Zügelführung.

Die Trense kann zwar einseitig einwirken - aber nicht vollständig. Das ist UNMÖGLICH, da beide Schenkel im Gelenk miteinander verbunden sind. ABER sie kann sich nicht nach oben verkanten (idR), kann also nicht schmerzhaft öffnend auf den Oberkörper drücken.
Leider wird aber durch die Einwirkung auf den linken Trensenring das komplette Gebiss, egal wie und welches, nach links verlagert. Dadurch habe ich erstens einen Druck des rechten Ringes auf die Maulspalten, ein Verlagern der Gelenke nach links (selbst bei extrem weicher Zügelführung).
Außerdem wird durch die Verlagerung auch ein Druck auf den Maulwinkel rechts ausgeübt. Einseitig 100% ist auch die Trense NIE!


Dagegen widerspreche ich, dass man mit der Kandare nicht biegen kann. Man kann mit der Kandare sehr schön passiv biegen, nur ggf. nicht so aktiv wie mit der Trense.
Jedes gut auf Kandare ausgebildete Pferd wird SOFORT die passende Stellung zur Länge der Kandarenzügel einnehmen. Dazu muss man aber mal einhändige Kandarenschule gelernt haben. Der Zügel, der nachgibt und sich verlängert, bringt das Pferd in die entgegengesetzte Stellung. Die Kandare bringt es mit sich, dass das Pferd es am angenehmsten findet, wenn beide Zügel gleiche Spannung haben, weil sie nur dann korrekt und unverkantet liegt.
Wer also glaubt, eine Kandare könne nicht stellen, irrt sich. Eine Kandare kann ziemlich deutlich stellen, wenn auch technisch anders als eine Trense!!
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Mi, 03. Apr 2013 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

@amara
Ja natürlich hast du Recht, dass
a) die Trense nicht 100% einseitig einwirkbar ist
b) man mit K. auch biegen und stellen kann.

Aber die Trense mit dem Mittelgelenk ist ja genau dafür gemacht, dass man damit deutlicher einseitig biegend einwirken kann, als auf Stange. Bei einem Pferd, welches einseitige Biegearbeit noch nicht gut durchlässt und somit deutlichere Hilfen braucht (ich sag mal junges oder festes Pferd) ist deshalb die Trense die bessere Wahl. Bei einem Pferd, welches sich später dann fein stellen und biegen lässt, ist dies dann natürlich auch mit K. zu bewerkstelligen - logo.

@Gast
nein ich bin noch nicht kustche gefahren, nur Sulky.
Ist aber auch wurscht, denn die K. wirkt rein von der Kraft-Wirkungs-Physik gemäss ihrer Bauart beim Kustchpferd letzlich nicht anders als beim Reitpferd. Ausserdem geht es hier ums reiten und nicht ums fahren, oder siehst Du NO im Video Kutsche fahren???

Was den Nachgebeweg der äusseren Leinen beim Kutsche fahren ggü. dem dem äusseren Zügel beim Reiten angeht, sind diese auch nicht vergleichbar, weil wegen der drehbaren Deichsel und der sich damit nicht mehr immer senkrecht vorm der Kustche befindlichen Pferde, der Weg aussen ein vielfaches mehr wird, als es beim Reiten sein wird, wo ja lediglich die Halsbiegung den Weg des äusseren Zügel etwas verlängt.
Zuletzt geändert von horsman am Mo, 10. Dez 2012 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Mi, 03. Apr 2013 12:08, insgesamt 2-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

Also sorry,
zuerst willst Du uns weiss machen, dass die Kandare aufrichtet, und jetzt verneist Du den einfachen Sachverhalt, dass wenn eine Kutsche ein drehbare Deichsel hat, die Pferde nicht immer senkrecht zum Kutschbock stehen und damit die Wegverlängerung der äusseren Leine ein vielfaches grösser ist. Dir sind offenbar einfachste physikalische Zusammenhänge nicht klar. Ich hab jedenfalls beim Reiten für eine Wendung die äussere Leine noch nicht um 50 cm und mehr nach geben müssen. Du?

Ein Sulky hat übrigens im Gegensatz zur Kutsche keine drehbare Deichsel. Das macht von der physikalischen Logik schon einen Unterschied.

Aber man kann natürlich auch die Augen davor verschliessen.

Mach dich mal schlau über die bevorzugten Wirkweisen von gebro. Trense und Kandarenstange fürs Reiten. Steht in jedem normalen Lehrbuch!
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Natürlich hat hier Horsemän recht ! Eine Kandare wirkt rundend, senkend, beizäumend. Daß ein guter Reiter mit einer entsprechenden, begleitenden Hilfengebung von Sitz und Schenkel, diese Wirkung in einer Art und Weise begleiten kann, daß sich das Pferd dennoch aufrichtet, ändert nichts an der Grundwirkung.
Die einhändige Führung bedingt zuvor, daß das Pferd sich bereits über Sitz und Schenkel biegen und stellen lässt, sowie sich bereits trägt und über Gewicht und Schenkel lenken lässt . Daher spricht man ja auch von der "Kandarenreife" eines Pferdes.
Ist dem nicht so, kann man ein Pferd damit enfach nur aufrollen und verbiegen, sein Vorwärts zerstören und es verspannen, aber sonst nichts.
Mit einer Trense kann man hingegen Hilfen mit anderem Charakter geben : Man kann ein Pferd stellen, Biegen, lenken , einseitig seitwärts führen, man kann es im Genick öffnen und im Hals anheben. All diese Möglichkeiten beitet die Kandare nicht.
Reitet ein Reiter sein Pferd "oben dran" auf Kandare, so tut er das mit Sitz und Bein, sowie mit Energie/ positiver Körperspannung , aber nicht mit dem Gebiß. Das Gebiß sorgt hier dann nur für die gewünschte "Begrenzung nach vorne und oben". Setzt also den Rahmen für den Beizäumungsgrad, welcher von hinten unten nach vorne oben erarbeitet wird.
In soweit, auch hier wirkt die Kandara runden und senkend und in keiner Weise "aufrichtend"- das tut der Sitz !

In der Fahrlehre erfolgt die begleitende Hilfengebung für die Kandaren- führung meines Wissens mit über die indirekten Leinensignale auf der Kruppe und Stimmkomandos....

Es gibt hierbei doch deutliche Unterschiede zum Gebrauch der Kandare in der Reiterei.
Gruß S&P
Gast

Beitrag von Gast »

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Jupp. *beimtreuenhusarunterschreib*

Wäre auch wieder mal interessant, was Horsmän schreiben würde, wenn das ein FN-ler auf einem Warmblut wäre, der so reitet.
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