Was füttern, wenn kein KF nötig, aber...

[gimlinchen]

...wenn man sonst nichts füttern würde....

mir ist noch was eingefallen;: hartog compact gras. so ein kleiner ballen reicht ewig und mein mäkeliger blüter liebt das. das aspero frisst er nicht.

compact gras ist einfach heu. aber lecker!

[Finchen]

...
Brot füttere ungern, weiß auch nicht warum. Außerdem ist das doch auch Energie oder?

...
Brot ist erfahrungsgemäß ein guter Dickmacher, enthält Zucker, ist damit für meinen Geschmack außer als mal ein Leckerchen nicht geeignet.

So, die Stichwort Energie und Zucker haben bei mir nun auch die Frage aufgeworfen, wie viel davon im Brot steckt.
Habe mal recherchiert und Durchschnitte der Nährwertangaben für verschiedene Knäckebrotsorten herangezogen. Ich ziehe Knäcke hier als Vergleich für trockes Brot heran.

So haben wir also für 100g durchschnittliches Knäckebrot:
- 1480 kJ oder 351 kcal
- 10 g Eiweiß
- 63 g Kohlenhydrate davon 3 g Zucker
- 3 g Fett davon 1 g ungesättigte Fettsäuren
- 16 g Ballaststoffe

Setzt man einen Erhaltungsbedarf von 73 MJ (73.000 KJ) bei einem Pferd an, wäre der mit 4.932 g (also fast 5 kg) Knäckebrot zu decken. Rein theoretisch natürlich und ich hoffe mein mathematisches Genie hat mir kein Schnippchen geschlagen

Würde es einzig um den Energiegehalt im Futter gehen, müßten wir nicht an zig Stellen in zig Foren etc. zerpflücken, welches Kraftfutter oder Getreide wie verwertet wird.

Fakt: mein zahnproblematisches Pferd habe ich mit NICHTS so leicht rund gefüttert, wie mit trockenem Brot. In der Relation ca. 1/4 bis 1/2 der Kraftfuttermenge, die sie nicht mehr gescheit verwerten kann, reichten aus um sie gut zu füllen.
Gut war das sicher nicht und lt. Berechnung der Kalorien dürfte das ja gar nicht sein...

[Maria Orange]

Hallo Finchen,

Würde es einzig um den Energiegehalt im Futter gehen, müßten wir nicht an zig Stellen in zig Foren etc. zerpflücken, welches Kraftfutter oder Getreide wie verwertet wird.
Fakt: mein zahnproblematisches Pferd habe ich mit NICHTS so leicht rund gefüttert, wie mit trockenem Brot. In der Relation ca. 1/4 bis 1/2 der Kraftfuttermenge, die sie nicht mehr gescheit verwerten kann, reichten aus um sie gut zu füllen.
Gut war das sicher nicht und lt. Berechnung der Kalorien dürfte das ja gar nicht sein... [/quote]

Stimmt, es war eine sehr einseitige Betrachtung. Aber eine differenzierte Auseinandersetzung mit Nährwerten von trocken Brot war auch nicht meine Absicht. Deswegen der Hinweis auf die sehr theoretische Betrachtung. Da ich mich bisher damit nicht befasst hatte, wollte ich ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Engerie in 100g trockenem Brot stecken kann. Denn Aussagen wie ´Da ist so viel davon drin.´ sind ziemlich wertlos, wenn man es nicht in Bezug zu einer Menge setzt um Orientierung zu bekommen, wie viel man unter Berücksichtigung des täglichen Bedarfs füttern sollte oder was zu viel ist. Da sollte natürlich auch die bessere oder schlechtere Futterverwertung des einzelnes Tieres Beachtung finden. Unstrittig ist sicher, das Brot als alleiniges Kurzfutter ungeeignet ist. Wir füttern 2-3 x pro Woche 1 - 2 Kanten als kleine Zugabe zum Mineralfutter und stellen bei beiden Pferden (12-jähriger Warmblut-Paint-Mix, 16-jährige Appaloosa-Stute) keine Umfangsvermehrung fest.

[Lala]

Meine bekommt neben der Handvoll Hafer jeweils noch Weizenkleie dazu. Wobei teilweise von Weizenkleie in der Pferdefütterung auch abgeraten wird. Sonst vielleicht einige Körner (Hafer oder sonstwas) und das mischen mit Stroh oder Heuhäcksel, damit Pferd länger beschäftigt ist?

[Jolly]

bei uns bekommt das Pferd, was wg. Ekzem und Leichtfuttrigkeit kein Kraftfutter darf einfach sein Mineralfutter mit einer Handvoll Agrobs Senior, das sind Heucobs, die aber nicht pelletiert sind, d.h. man muss sie nicht einweichen. So hat er auch was im Eimer, ohne die Nachteile von Melasse, Kraftfutter & Co.

[Finchen]

Hallo Finchen,


Stimmt, es war eine sehr einseitige Betrachtung. Aber eine differenzierte Auseinandersetzung mit Nährwerten von trocken Brot war auch nicht meine Absicht. Deswegen der Hinweis auf die sehr theoretische Betrachtung. Da ich mich bisher damit nicht befasst hatte, wollte ich ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Engerie in 100g trockenem Brot stecken kann. Denn Aussagen wie ´Da ist so viel davon drin.´ sind ziemlich wertlos, wenn man es nicht in Bezug zu einer Menge setzt um Orientierung zu bekommen, wie viel man unter Berücksichtigung des täglichen Bedarfs füttern sollte oder was zu viel ist. Da sollte natürlich auch die bessere oder schlechtere Futterverwertung des einzelnes Tieres Beachtung finden. Unstrittig ist sicher, das Brot als alleiniges Kurzfutter ungeeignet ist. Wir füttern 2-3 x pro Woche 1 - 2 Kanten als kleine Zugabe zum Mineralfutter und stellen bei beiden Pferden (12-jähriger Warmblut-Paint-Mix, 16-jährige Appaloosa-Stute) keine Umfangsvermehrung fest.

Huhu,

na bei 2-3x wöchentlich 2 Kanten (meint das die Endstücke vom Brot, also eine quasi dickere Scheibe?) ist die Menge ja auch gegen Null tendierend, dürfte zusammen an Gewicht nicht mal ein Kilo ausmachen!? Das wäre denke ich bei nahezu jedem Futter ohne Folgen.

Wenn ich von "Dickmacher Brot" spreche dann schon in der Gewichtsrelation wie sonst Getreide/Müsli, also 1-3 kg täglich, da sieht es dann anders aus.

Aber wie schon gesagt, Brot ist KEIN adäquates Pferdefutter! Es gab nur eine Zeit da war mir egal womit ich das alte Pferd über Wasser halte, da war es das Mittel der Wahl, weil es für den Moment gefunzt hat. Die Alternative sollte gesucht werden und wurde gefunden, es war nicht zur langfristigen Fütterung gedacht, da habe ich die Nachteile in Kauf genommen.

Gruß,

Silke

[Maria Orange]

Hallo Finchen

,
... Kanten (meint das die Endstücke vom Brot, also eine quasi dickere Scheibe?) ...
Silke

Ja, genau.

Wenn ich von "Dickmacher Brot" spreche dann schon in der Gewichtsrelation wie sonst Getreide/Müsli, also 1-3 kg täglich, da sieht es dann anders aus.
Silke

Hui, das entspricht ja etwa der Häfte des von mir errechneten Tagesbedarfs. Bedeutet, füttert man dem Pferd zu dieser Brotmenge die gewöhnliche Rauhfuttermenge und vieleicht noch sonstige Kurzfutter ... *peng*
[/quote]

Viele Grüße

Sylvia

[ottilie]

wo er ein bisschen mit beschäftigt ist

Zusätzlich zu dem, wofür Du Dich entscheidest, kannst Du auch mehrere Steine verschiedener Grösse in den Futtertrog legen - dann muß da auch noch drumherum sortiert werden.

[Finchen]

Hallo Finchen

,
... Kanten (meint das die Endstücke vom Brot, also eine quasi dickere Scheibe?) ...
Silke

Ja, genau.

Wenn ich von "Dickmacher Brot" spreche dann schon in der Gewichtsrelation wie sonst Getreide/Müsli, also 1-3 kg täglich, da sieht es dann anders aus.
Silke

Hui, das entspricht ja etwa der Häfte des von mir errechneten Tagesbedarfs. Bedeutet, füttert man dem Pferd zu dieser Brotmenge die gewöhnliche Rauhfuttermenge und vieleicht noch sonstige Kurzfutter ... *peng*

Viele Grüße

Sylvia[/quote]

Hi Sylvia,

so meinte ich das ja - weil hier die Berechnung der Kalorien etc ins Spiel kam, nachträglich ja relativiert mit dem Hinweis, dass es um stückeweise Brot geht. Ich habe mich nur mit der Realität bisher beschäftigt und da Brot schon als argen Dickmacher erlebt.

Und klar, wenn man vergleichen will, wie ein Kraftfutter oder Brot "wirkt" als Dickmacher, dann muß man ja immer die Relation sehen in Bezug auf Gewicht. Und ich glaube da stimmt deine Berechnung absolut, wenn das Pferde in der Menge bekommen... wird es für die allermeisten viiiel zu viel sein.

Für mein klappriges Vollblut war es in der Übergangszeit aber dadurch hilfreich.

Gruß,

Silke

[Finchen]

Angeregt durch anderen Themenbereiche schaue ich mir grade verschiedene Luzerneseiten an.

Bei Hartog gibt es für den Luzerne-mix eine Mengenangabe, ein 10-Liter-Eimer gefüllt hat ungefähr 1,5 kg Inhalt, Tagesmenge als Ergänzung zu Heu und ggf. KraFu wird mit 1-2kg je Pony und 1,5-3kg je Pferd angegeben.

Wenn man nur zur "Gleichberechtigung" jetzt dem Pferdi davon eine, zwei Handvoll gibt ist das vielleicht bzgl. Rationsbeeinflussung nicht erwähnenswert, beschäftigt aber länger als zB ein Stück Brot!?

Alternativ würde ich auch wechselweise zu Äpfel/Möhren etc greifen, ggf. Rüben - da kann man sich auch mal länger mit beschäftigen und in der Relation wird eine halbe Futterrübe auch kein großartiger Dickmacher sein.

[Kiwi]

Also mit dem Kraftfutter bin ich noch nicht weiter gekommen.
Aber ich werde ihm jetzt das Heu in Netzen "servieren" damit er da mehr beschäftigt ist - zumal wir schon neues Heu füttern müssen und er so nicht Unmengen davon frisst.

Wie ist das eigentlich überhaupt mit dem frischen Heu? Ist das wirklich so schlimm, wenn die Pferde Koppel gewöhnt sind und frisches, also max. 6 Wochen abgelegenes Heu bekommen?

[Finchen]

Auf frisches Heu reagieren die Pferde sehr unterschiedlich, wobei 6 Wochen hier landläufig schon als "fütterbar" gilt, bessere 8 Wochen, ist aber sehr stark abhängig von der Restfeuchte im Heu, also auch davon wie gut durchgetrocknet gepreßt wurde.

Bekannte hat auf einem Zuchtbetrieb miterlebt, wie eine tragende Stute wg. Kolik verstorben ist, weil ein Partner einer Reiterin dort (selber ahnungslos in Bezug auf Pferde) von dem losen Heu zusammengesammelt hat, was bei Einlagerung des frischen Heus runtergerieselt ist - mengenmäßig nur paar lose Hände, also gewiß eher unter der Menge einer Rippe/Lage Heu. Das war aber eben ganz frisch und hat bei der Stute leider völlig durchgeschlagen durch den Gärungsprozeß.

[Maria Orange]

Servus Kiwi,

Also mit dem Kraftfutter bin ich noch nicht weiter gekommen.

Wenn ich dich eingangs rechtverstanden habe, benötigt dein Pferd kein Kraftfutter, weil es nicht so viel tut. Und er bekommt bereits etwas Mineralfutter. Hast du schon mal getestet, ob er nach dem Verzehr der derzeitigen Mineralfutter-Portion ruhig bleibt auch wenn die Nachbarn noch aus den Trögen fressen?
Wenn sein Trog leer gefressen ist, dann kann er sich gleich dem Heu zuwenden oder gibt´s das später?

VG
Sylvia

[Kiwi]

Zum Glück ist mein Wallach nicht kolikanfällig oder empfindlich *gleichmalaufholzklopf*. Dennoch möchte ich nix raufbeschwören. Also gibts das 6 Wochen alte Heu aus dem Netz!

@ Maria Orange: ja genau, er arbeitet eher weniger und bekommt derzeit nur eine handvoll Hafer und einen Mini-Becher (so ein Dosierlöffel) Mineralfutter. Das fällt also eigentlich weniger im Trog auf Sie bekommen erst Heu und dann ca. eine viertel Stunde später das Kraftfutter. Ich werde es wohl einfach mal ausprobieren ob es klappt.

[Maria Orange]

Sie bekommen erst Heu und dann ca. eine viertel Stunde später das Kraftfutter. Ich werde es wohl einfach mal ausprobieren ob es klappt.

Das würd´ ich auch tun - erst mal mit etwas Abstand beobachten und nicht gleich eingreifen, wenn der Vierbeiner etwas unzufrieden reagiert, weil die Nachbarn noch im Trog wühlen. Mal schauen, ob er sich nach kurzer Zeit einfach seinem Heu zuwendet, was ich mal vermute. Dann besteht gar kein Problem - was das beste wäre. Musst ja nicht unnötig Sachen in das Pferd reinfüttern, nur um ihn ruhig zu stellen.

Viele Grüße

Sylvia