Pferd mit Handicap nur noch im Schritt reiten - sinnvoll?

Rund um die klassische Reitkunst

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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Für die Beine ist meiner Meinung nach Schritt sicher besser als schwunghaftere Gangarten - mir hat der Doc aus diesem Grund auch statt Joggen lieber Walking empfohlen.

Für den Rücken denke ich, sind auch die äußeren Faktoren wichtig: Wenn der Reiter / Sattel besonders schwer und schlecht ausbalanciert ist, belastet das den Rücken sicher. Wenn hier aber alles ok ist sehe ich dies als nicht so problematisch. Außerdem bringt ein Schwarzwälder ja von Haus aus einen vergleichsweise stabilen Rücken mit.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Ielke hat geschrieben:Für die Beine ist meiner Meinung nach Schritt sicher besser als schwunghaftere Gangarten - mir hat der Doc aus diesem Grund auch statt Joggen lieber Walking empfohlen.

Für den Rücken denke ich, sind auch die äußeren Faktoren wichtig: Wenn der Reiter / Sattel besonders schwer und schlecht ausbalanciert ist, belastet das den Rücken sicher. Wenn hier aber alles ok ist sehe ich dies als nicht so problematisch. Außerdem bringt ein Schwarzwälder ja von Haus aus einen vergleichsweise stabilen Rücken mit.
Ja, sein Rücken ist sicher vergleichsweise stabil: Relativ kurz, breit, gut bemuskelt und ich bin eher leicht (und ich glaube auch ganz gut ausbalanciert).
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horsman
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Beitrag von horsman »

Schritt ist die schonenste Gangart würd ich sagen, denn die Kräfte die hier auf die Beine wirken sind ungleich geringer, als wenn der Schwung der stärker bewegten Masse aus Trab oder Galopp dazu kommt.

Und nur mal zur Info: lange vor Baucher, und auch noch vor la Gueriniere gab es einen franz. königlichen Reitmeister, der bildete seine Pferde ausschließlich im Schritt aus. Nach dieser Ausbildung (Jahre) waren sie fertig bis zur hohen Schule. Klingt unglaublich, ist aber schriftlich überliefert. Will sagen: der Schritt taugt zu wesentlich mehr, als die herkömmliche FN-Schule ihn nutzt. Komm jetzt grad nicht auf den Namen (war der Vorgänger von la G.)
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Gast

Beitrag von Gast »

Motte hat geschrieben:
Headroom42 hat geschrieben:Schritt ist die "schadenste" Gangart weil schwunglos, hier geht die meiste Belastung auf Gelenke, Knochen, Sehnen, Bänder.
Deswegen liess man bei der Kavallerie auf Schrittabschnitten auch immer Absitzen, um die Pferde zu schonen (nebenbei wurde natürlich auch der Reiter gekräftigt).
Wenn ich ein Pferd nur noch Schritt reiten darf, dann vielleicht mal 10 Minuten, aber ansonsten würde ich es lassen und garnicht mehr reiten, da ich gerade in der Vorhand die größte Belastung im Schritt habe und das wird Deinem Schwarzwälder auf Dauer größte Probleme bereiten.
Hmm. Die Erklärung hab ich auch noch nie gehört.
Warum sollte man dann z.B. Sehnenpatienten erstmal über viel Schrittarbeit auf festem Boden aufbauen? Wäre ja dann völlig kontraproduktiv....
Wir gehen hier immer vom gesunden Pferd aus, bei kranken Pferden sind das natürlich Kompromisse, die ich persönlich nur eingeschränkt bereit wäre einzugehen.

Die größten Probleme im Schritt fangen im Rücken an und übertragen sich, weil sich die Pferde anfangen fest zu machen, weiter auf die Sehnen, Bänder und Gelenke der Beine, da die Pferde versuchen dann darüber DAS Problem (der Reiter) im Rücken zu kompensieren.
Trab und Galopp bringen durch die Vorwärtsbewegung Belastung weg vom Rücken (schwungvolle Gangar) und wenn das Pferd gut und richtig geritten ist, dann sind die Belastungen der Knochen gering, da es über den Sehnen und Muskelapparat federnd arbeitet.
Deswegen hat die Kavallerie auch im Schritt absitzen lasen, vergleiche hierzu HdV12, Ausgabe 1926, II. Teil, Kapitel 24, Seite 146 "Dauerritte". Hier wird zum einen beschrieben das Dienstpferde unter 8 Jahren an Dauerritten noch nicht teilnehmen durften, um den Verschleiss gering zu halten. Weiter ist im Schritte abzusitzen, auch bei grossen Steigungen und Gefällen. Die Schonung der Pferde war oberstes Gebot und das Problem im Schritt schon damals erkannt.
Insofern ist Branderups Satz, dass die tote Last bei Lastenpferden auf einem Pferd am wenigsten stört, falsch. Die konnte man im Schritt nicht abnehmen. Die Lastenpferde hatten schon immer bei der Kavallerie die größten Ausfälle zu verzeichnen, beginnend mit Problemen im Rücken und dann weiter Lahmheiten die sich entweder direkt auf den Rücken bezogen oder durch Probleme in den Beinen.

Zum Thema Sehenschaden: Es ist ein Kompromiss erst im Schritt zu arbeiten.
Aber: Das man ein Pferd 6 Monate lang erst nur an der Hand und dann unter dem Sattel Schritt arbeitet ist aus einer Behandlungsmethode von Sehnenschäden, die uralt ist.
Heute gibt es so gute Methoden. Beschleunigung des Heilungsprozesse durch Stammzellentheraphie (Nebeneffekt: Die Sehne heilt voll aus), Aufabu im Aquatrainer. Die Pferde können nach 6-8 Wochen das erste Mal schon wieder im Trab geritten werden! Diese antiquierten Behandlungsmethoden sind also nicht wirklich nötig.

Um auf das eigentlich Problem zurück zu kommen: Könnte ich mein Pferd nur noch Schritt reiten, weil ingesamt ein Problem besteht, würde ich es lassen. Man tut damit dem Pferd keinen Gefallen. Würde mich auf spazier gehen verlagern, evt. Kutsche fahren im Schritt (sofern eingefahren) mit leichtem Sulky. Anonsten viel Koppel mit viel Fläche, Bewegung ist die beste Medizin für Pferde.
Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:Schritt ist die schonenste Gangart würd ich sagen, denn die Kräfte die hier auf die Beine wirken sind ungleich geringer, als wenn der Schwung der stärker bewegten Masse aus Trab oder Galopp dazu kommt.
Kommt immer darauf an wie gut das Pferd auch abrollt, insgesamt schwingt, geschmeidig ist. Wenn es im Trab und Galopp trampelig ist, dann tut dies natürlich mehr schaden als im Schritt.
Und nur mal zur Info: lange vor Baucher, und auch noch vor la Gueriniere gab es einen franz. königlichen Reitmeister, der bildete seine Pferde ausschließlich im Schritt aus. Nach dieser Ausbildung (Jahre) waren sie fertig bis zur hohen Schule. Klingt unglaublich, ist aber schriftlich überliefert. Will sagen: der Schritt taugt zu wesentlich mehr, als die herkömmliche FN-Schule ihn nutzt. Komm jetzt grad nicht auf den Namen (war der Vorgänger von la G.)
Deswegen heisst es nicht, dass es richtig ist und wie lange haben die Pferde gehalten? Welche Probleme hatten sie? Das ist uns von diesem "Meister" nicht überliefert. Insofern vertraue ich hier nicht auf irgendwelche Ausbildungsmethoden die man mal ausprobiert hat und die keinen wissenschaftlichen sinnvollen Nachweis haben, sondern auf das was die heutige Medizin über die Qualität der uns bekannten Meister und Ausbildungsmehtoden (Franz. oder Deutsch) sagt.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Tut mir leid, diese Erklärung ist für mich nicht befriedigend. Wir sprechen hier nicht über stundenlange Distanzritte, wo die Muskulatur ermüdet und deshalb die Belastung von ihnen nicht mehr abgefangen werden und Sehnen und Bänder übrrlastet werden. Das ist was anderes. Schritt reiten ist sicher nicht das einfachste, aber auch im Schritt kann ein Pferd in eine leichte Dehnungshaltung mit langem Hals und freiem Genick, in höhe ungefähr auf, kurz über Widerristhöhe kommen und den Rücken über den passiven Zug des Nackenbandes anheben und das Pferd einigermassrn geraderichten, dass es nicht komplett schief durch die Gegend gondelt (was man beim Lastpferd ja nicht kann). Dazu muss das Pferd nicht perfekt gehen. Ubd wenn man dann 0.5-1.5h auf ebenem Boden ausreiten geht, verschleisst das weder Rücken noch Gelenke übermässig und wenn das dann tatsächlich schon zuviel ist muss das Pferd in Rente oder in den Himmel geschickt werden, je nach Allgemeinzustand. Dann kann es auch kein sulky mehr ziehen. Find ich.
Liebe Grüesslis, Jen
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Nunja, das Arbeiten im Schritt hat seine Vorteile:

Davon ausgehend, dass das Pferd im richtigen Spannungsbogen steht und den Rücken hergibt (und nicht am langen Zügel latscht), kann man z. B. Seitengänge hervorragend vorbereiten. Weiterhin trainiert die langsame Bewegung Muskeln, Sehnen und Bänder nachhaltiger und schonender. Ich ziehe immer gerne Vergleiche zu Yoga oder Tai Chi. Ein Pferd, das so gearbeitet wird, wird sehr geschmeidig, und das ist bei einem Arthrose-Pferd definitiv von Vorteil.
Viele Grüße
Sabine
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Gast

Beitrag von Gast »

Jen hat geschrieben:Tut mir leid, diese Erklärung ist für mich nicht befriedigend. Wir sprechen hier nicht über stundenlange Distanzritte, wo die Muskulatur ermüdet und deshalb die Belastung von ihnen nicht mehr abgefangen werden und Sehnen und Bänder übrrlastet werden. Das ist was anderes. Schritt reiten ist sicher nicht das einfachste, aber auch im Schritt kann ein Pferd in eine leichte Dehnungshaltung mit langem Hals und freiem Genick, in höhe ungefähr auf, kurz über Widerristhöhe kommen und den Rücken über den passiven Zug des Nackenbandes anheben und das Pferd einigermassrn geraderichten, dass es nicht komplett schief durch die Gegend gondelt (was man beim Lastpferd ja nicht kann). Dazu muss das Pferd nicht perfekt gehen. Ubd wenn man dann 0.5-1.5h auf ebenem Boden ausreiten geht, verschleisst das weder Rücken noch Gelenke übermässig und wenn das dann tatsächlich schon zuviel ist muss das Pferd in Rente oder in den Himmel geschickt werden, je nach Allgemeinzustand. Dann kann es auch kein sulky mehr ziehen. Find ich.
Es fängt schon im kleinen an, schon bei den ersten Minuten. Deshalb führe ich meine Pferde im Schritt 10 min. warm, bevor ich drauf steige.
Und die Belastung für den Rücken und in der Folge dem Rest ist bei 30 Minuten und mehr schon extrem hoch. Und wenn das Pferd dann untrainiert ist, weil es nichts anderes mehr tun/gehen kann, schon chronische Probleme mitbringt, dann ist Schritt sicher nicht die richtige Wahl.
Ich denke Du unterschätzt die Belastung des Reiters auf ein Pferd. Es ist ein himmelweiter Unterschied der Belastung zwischen fahren und reiten.
Unsere Vorfahren haben sich da nicht umsonst schon viele Gedanken gemacht, es empirisch studiert und in Vorschriften niedergeschrieben und es fängt im kleinen an, nicht erst beim Dauerritt und es haben einige Wissenschaftler nachgewiesen, dass man mit der übermässig hohen Belastung im Schritt richtig liegt.

Am Ende soll es jeder so machen wie er meint, die Rechnung bekommt er zu Lasten seines Pferdes schon irgendwann präsentiert.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Headroom42 hat geschrieben:Am Ende soll es jeder so machen wie er meint, die Rechnung bekommt er zu Lasten seines Pferdes schon irgendwann präsentiert.
Nicht jeder, der 10 Minuten Schritt am langen Zügel reitet (und nicht führt), verschleisst sein Pferd damit unnötig und bringt es in Frührente :wink:
Und untrainierte Pferde longiert man sowieso erst ab, damit sie locker werden, oder?
Trainierte Pferde, die gelernt haben, ihren Körper so einzusetzen, dass sie den Reiter schadlos tragen können, können auch eine längere Schrittrunde ab.
Nein, ich halte den Schritt für sehr sinnvoll - sofern er gut und richtig geritten wird.
Viele Grüße
Sabine
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Jen
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Beitrag von Jen »

Natürlich nicht von null auf hundert mit einem untrainierten Pferd! Langsam aufbauen setze ich voraus. Aber da ich in meiner täglichen Arbeit leider sehr viel mit gesundheitlichen Schwierigkeiten bei Pferden zu tun habe, habe ich den Wert der Schrittarbeit sehr zu schätzen gelernt und sehe die Erfolge direkt an den Pferden. Und das über längere zeit (z. T. schon Jahre!). Da gibt es Pferde, die sehen nun mit 20 j besser aus sls mit 12j/15j. Ich kann diese Einschätzung daher nicht teilen. Ich unterschätze die Belastung keineswegs vom Reiter! Im Gegenteil: Auch das fahren ist eine grosse Belastung, welche leider oft unterschätzt wird. Viele fahrpferde haben massive Rückenprobleme, weil sie zu jung zu stark belastet wurden. Karpfenrücken und co. lassen grüssen.

Man darf nie vergessen: Pferde sind Fluchttiere und sie müssen in der Natur laufen bis zum bitteren Ende! Nicht jedes Pferd, das 'läuft' tut es, weil es ihm gut geht. Es tut es, weil es in seiner Natur liegt. Deshalb sage ich: man musd nicht jedes pferd reiten. Man muss seinen gesunden Menschenverstand einschalten und abwägen, wie die Lebensqualität für das individuelle Tier erhalten werden kann. Ist dies nicht mehr gewährleistet, dann muss man den letzten Entschluss fällen. Dem Tier zuliebe.
Liebe Grüesslis, Jen
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horsman
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Beitrag von horsman »

also, dass man den Pferderücken im Schritt nicht lösen könnte, sondern dies nur in Trab und Galopp zu bewerkstelligen sei, und sich das Pferd durch Schritt eher im Rücken fest macht seh ich auch nicht als erwiesen an. So eine verquere Denke kann nur dem starrsinnigen FN-Glauben an falsch definierten "Schwung" entspringen.

Natürlich gehört zu einer guten Schrittarbeit mehr, als das Pferd am langen Zügel daher zu eiern lassen, womöglich noch jeden Schritt heraus getrieben oder noch schlimmer dauertreiben mit fester Anlehnung. Puh.

In meinem weiteren Reiterbekanntenkreis gibt es einen Besitzer einer älteren Hafi-Stute (an die 20) mit deutlichem Athrose-Befund (alsod er Hal, nicht der Besitzer :lol: ). Der macht seit einiger Zeit mit diesem Pferd eine recht ordentliche Langzügel-Arbeit im Schritt incl. Seitengängen und dem Pferd gehts wunderbar dabei, m.E. deutlich besser, als wenn er es nur auf die Weide stellen würde.
Zuletzt geändert von horsman am Do, 31. Mär 2011 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:also, dass man den Pferderücken im Schritt nicht lösen könnte, sondern dies nur in Trab und Galopp zu bewerkstelligen sei, und sich das Pferd durch Schritt eher im Rücken fest macht seh ich auch nicht als erwiesen an. So eine verquere Denke kann nur dem starrsinnigen FN-Glauben an falsch definierten "Schwung" entspringen.

Natürlich gehört zu einer guten Schrittarbeit mehr, als das Pferd am langen Zügel daher eiern lassen, womöglich noch jeden Schritt heraus getrieben. Puh.
Das hat nichts mit "starrsinnigen FN-Glauben" *KOPFSCHÜTTEL* zu tun, sondern ist ein logische Erkenntnis.
Auch ist und bleibt der Schritt die schwierigste Gangart. Sich nur auf den Schritt zu konzentrieren und Übungen in diesem zu reiten birkt immer die grosse Gefahr den Schritt zu zerstören.
Es ist eine physikalisch logische Sache, dass im Schritt mehr Gewicht nach unten auf den Rücken wirkt, als im Trab und Galopp, wo ich auch den Bewegungsvektor nach vorne habe.
Der Rückenmuskel, der ein Bewegungs- und kein Tragemuskel ist, wird im Schritt übermässig mit etwas belastet, wofür er nicht konstruiert ist.
In meinem weiteren Reiterbekanntenkreis gibt es einen Besitzer einer älteren Hafi-Stute (an die 20) mit deutlichem Athrose-Befund (alsod er Hal, nicht der Besitzer :lol: ). Der macht seit einiger Zeit mit diesem Pferd eine recht ordentliche Langzügel-Arbeit im Schritt incl. Seitengängen und dem Pferd gehts wunderbar dabei, m.E. deutlich besser, als wenn er es nur auf die Weide stellen würde.
Langzügel ist aber kein Reiter auf dem Rücken, somit eine ganz andere Arbeit und dagegen ist ja auch nichts zu sagen.
Zuletzt geändert von Gast am Do, 31. Mär 2011 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

KEINE Diskussionen über etwas, was nicht mit "Schritt" zu tun hat....
Das tut hier überhaupt nichts zur Sache.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
horsman
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Beitrag von horsman »

gelöscht, da durch Zenzur nicht mehr meiner Aussage enstprechend

Kurzform:
es gibt auch Beispiele von genügend Pferden, die werden regelmäßig auch über längere Zeit (20-30 Min.) im Schritt gearbeitet (nicht bloß hingegeb. Zügel) und deren Schritt hat sich nicht zerstört, sondern im Gegenteil sehr verschönert. Man muss halt wissen wie es geht.
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Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:@Gast

Warum kann ich dem nicht folgen?

Ob das Pferd den Schritt auch als schwierigste Gangart ansieht? Edit by Mod
Das Pferd vielleicht nicht, aber es ist am schwierigsten richtig zu reiten und ich kenne nicht viele die das können.
Dass man durch zuviel Arbeit im Schritt, den Schritt zerstören kann, wurde mir auch über 20 Jahre in deutschen Reithallen so erzählt. Und auch hich habs geglaubt, denn ich sah einige Pferde Pass gehen. Abschreckende Beispiele also dachte ich.
Und woran lag es, dass diese Pferde dann Pass gingen, einen zerstörten Schritt hatten?
Bis ich es auch anders gesehen habe. Das ist jetzt fast 10 Jahre her, und all diese Pferde haben keinen zerstörten Schritt. Edit by Mod Oder plötzlich im elften Jahr ist es soweit und der Schritt ist weg. Dass es womöglich an der (in diesem Punkt) Unkenntnis der deutschen RL gelegen haben könnte, auf diese Idee darf man nicht kommen. Das wäre völlig abwägig.
Und was ist anders bei den Pferden? Was macht man da Deiner Meinung nach anders?
Natürlich muss man die Dauer der Arbeit den körperlichen Möglichkeiten anpassen.
Da sind wir wieder beim Punkt. Körperliche Möglichkeiten, ein gut trainiertes Pferd hält das natürlich länger aus, als eines was eh schon Handicaps hat.
Zwei Stunden im Schritt in einer starren Haltung dürfte tatsächlich nicht gut sein für einen Pferderücken.
Das ist auch mit einem geschmeidigen Sitz schon zuviel. Man sitzt 2 Stunden im Schritt im Rücken des Pferdes, es wird Rückenschmerzen haben. Nehm mal einen Thermographen und schau Dir mal den Rücken an eines Pferdes was Du mit Reiter oben drauf 2 Stunden lang geritten hast. Da wirst Du erstaunt schauen. Das Dir das Pferd dies nicht sofort zeigt ist klar, Pferde sind von Natur aus so gemacht. Es ist auch erstaunlich wieviele Pferde mit Schmerzen im Rücken, die schon beim streichen über den Rücken, das zucken anfangen, aber trotzdem unter dem Sattel laufen. Nur weil Du unter dem Sattel nicht sofort was merkst heisst das noch lange nicht, dass es gut fürs Pferd ist. Da muss man mal etwas weiter denken und fühlen.
Zwei Stunden Trab und Galopp in starrer Haltung auch auch nicht viel besser.
Das ist ja wohl klar :roll:
Aber 20 Minuten im Schritt arbeiten, dabei 4-6 mal die Zügel für einen kurzen Moment hingegeben, das wird jedes Pferd schaffen (die 3-jährige Remonte mal ausgenommen)
Und in welcher Haltung soll es in den 20 Minuten laufen, die dann besser ist als bei hingegeben Zügel, wo das Pferd sich wenigstens in der besten Haltung strecken und dehnen kann, um den Rücken einigermassen frei von Verspannungen im Schritt zu halten über diesen Zeitraum?
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