"Zum Treiben kommen"?

Rund um die klassische Reitkunst

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Larry
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Beitrag von Larry »

@horsmän:
Hi,hi..das frage ich mich oft im Reitsport.
Hatte mal in der Springstunde zu hören bekommen(habe mich damals noch getraut-war ein M-Springer), dass ich das Pferd blockiere. Habe also den Zügel deswegen leicht vorgegeben! Das gab Ärger! DAS WAR FALSCH!
Gemeint war wohl eher: ich sollte mehr durchtreiben...na ja, wäre die Reitersprache nicht, wäre für mich persönlich vieles leichter!!
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
horsman
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Beitrag von horsman »

" weil der Ausbilder aus lauter Routine selbst vergessen hat, was er da eigentlich von sich gibt. "

oha, wenn das jetzt also auch für die obersten FN-Ausbildungswächter wie Herrn Putz und Herrn Hess gilt (denn auch diese sagen besagten Allgemeinplatz) , dann versteht man auch die Ausbildungsmisere der FN :D 8)
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Larry
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Beitrag von Larry »

oh je..mache mir jetzt wohl Feinde. Aber Hr. Putz ist nicht mehr mein Ding :oops:
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Helmar Nahr (*1931)
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

horsmän hat geschrieben:oha, wenn das jetzt also auch für die obersten FN-Ausbildungswächter wie Herrn Putz und Herrn Hess gilt (denn auch diese sagen besagten Allgemeinplatz) , dann versteht man auch die Ausbildungsmisere der FN :D 8)
...ich war ja leider in Essen nicht dabei, aber wenn ich die Kommentare in diesem Forum hier richtig verstehe, war sich Herr Putz sehr genau darüber im Klaren, welche Empfehlungen er zu geben hatte und wie diese umzusetzen sind, oder?

Ein anderes Beispiel:

Ein mir gut bekannter Dressurreiter war zur Ausbildung bei Johann Hinnemann. Er hatte das Pferd wohl beim Abreiten bereits zum schwitzen gebracht. Während der Unterrichtsstunde trocknete das Pferd ab, die Lektionen wurden leichter und trotzdem exakter. Am Ende der FN-Stunde war das Pferd entspannt und locker. Ich spreche hier übrigens nicht von einer Stunde Basisausbildung, sondern von der Vorbereitung für eine Grand Prix Prüfung mit Einerwechseln, Pi Pa und allem was dazu gehört in ständigem Wechsel. Es gibt schon eine Reihe ausgezeichneter FN-Ausbilder, aber - wie überall - eben nicht nur.

Wer einen Oliveira persönlich sucht, der braucht schon eine Zeitmaschine. Mit diesem Anspruch wird man keinen Reitlehrer finden.
Zuletzt geändert von Steffen am Mi, 21. Mär 2007 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Larry
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Beitrag von Larry »

@steffen:mag sein. Aber so viel "sauer gerittene "Pferde habe ich noch nicht erlebt...sorry. Auch dafür sollte ein Ausbilder sein Auge nicht verlieren.
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Helmar Nahr (*1931)
horsman
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Beitrag von horsman »

Ich war in Essen auch nicht dabei (Gott bewahre, auch noch 25 Ocken dafür verschleudern :) ), aber lies mal das Eingangsposting.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ne,Tagespreis 18Euro :wink:
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Larry hat geschrieben:@steffen:mag sein. Aber so viel "sauer gerittene "Pferde habe ich noch nicht erlebt...sorry.
redest Du jetzt von den Barockpferden, ich dachte die seien sooo viel besser augebildet, Leichtigkeit pur, Freude an der Arbeit, Reiten nur mit Gedankenübertragung und Atemtechnik, das sind doch die Dinge, die man so darüber hört, im Vergleich zu den so fürchterlichen Sportreitern?

Wo hast Du denn mal gut gerittene Pferde gesehen?

@ horsemän: nach dem Eingangsstatement gibt es vermutlich überhaupt keine gute Reiterei mehr. Herr Oliveira ist tot, was machen wir nun, kaufen wir uns ein Fahrrad? :wink:
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Larry
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Beitrag von Larry »

@Steffen:
Habe ich never ever behauptet Shugarschnupp. :roll:
Da verwechselst Du mich bestimmt mit jemandem?
Die Bezeichnung oder Herkunft einer Reitweise macht für mich nicht die Perfektion dieser aus. Sondern der wahrhaftige Versuch mit entsprechendem Fleiss, entsprechende Dinge (passend für Pferd und Reiter) umzusetzten!! 8)
:D
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Larry hat geschrieben:Die Bezeichnung oder Herkunft einer Reitweise macht für mich nicht die Perfektion dieser aus. Sondern der wahrhaftige Versuch mit entsprechendem Fleiss, entsprechende Dinge (passend für Pferd und Reiter) umzusetzten!! 8) :D
Amen!

Nee echt in diesem Forum trifft man sich weil man sich eben 1-3 Gedanken mehr macht als andere Reiter EGAL WELCHER Reitweise. Der Großteil ist da eben bei der Klassik gelandet, wo es eben weß gott nicht auch nur tolle Ausbilder gibt. Diese Disskussion nervt und noch mehr nerven Fahnenweher die meinen irgendwas oder wen verteidigen zu müssen. Verteidigen muss man sich nur vor seinem Gewissen, dem Gefühl und dem eignen Pferd oder dem Pferden die unter dem eigenen Sattel gehen.
:wink:

Also ausprobieren und weitersuchen. Nur weil ein Ausbilder nicht der Traum war könnte ein andere schon weiterhelfen den zur Reitlehre an sich kommt immer noch das eigene Verständnis des RL/Trainers für diese, und wie er dies umsetzt und mit welcher Erfahrung.

Ich konnte schon aus Wester- oder FN-Stunden sinnvolles mitnehmen aber eben 98 % in den Müllkorb knüllen oder mußte dies erst nach Jahren einsehen das es mich falsch geleitet hat. Deswegen ist stetiges Hinterfragen und selbständiges Denken und Fühlen wichtig. Was ich heute noch für 1000 %ig richtig halten für mich und mein Pferd kann morgen als Absoluter Humbug oder fataler Fehler entpuppen der schwierige Korrekturen nach sich zieht. Ich mag nicht diese Blindflieger die meinen alles gesehen zu haben und nur ein Buch, einen RL aber 1000 "Mittelchen" und Hilfzügelverschnallvarianten kenne, aber sofort Taube Ohren haben wenn man etwas jenseits des "einen Buchs" wagt.

Also Steffen, lass die Fahne daheim und trage den Krieg mit deinem eigenen Problemen am und ums Pferd aus. Das spart Energie. Die die du dann noch hast kannst du an geeignter Stelle fachkundig zum Ausdruck bringen, aber du kannst niemanden nötigen die selbe Fahne zu hissen. Das muss jeder selbst rausfinden.

*kosi das FN-Klassik-Leiher als störend empfindet da es nie ein Ende gibt und vom Thema/Frage ablenkt*

Es ist wie mit der Religion: Jeder kann seinen Glauben haben und andere auch kritisieren solange sie einen nicht zwingen den selben Glauben zu haben. Und das sollten alle beherzigen.

Sorry leicht Off, aber das wars Thema eh schon.

Zum Thema: Ich kennen den Spruch auch. Für mich ergibt er nur dann Sinn wenn ich ein Pferd reite das den Schnekel fürchtet und stets davor wegrennt. Wenn es so losglassen ist das es den Schenkel als IMPULS akzeptiert dann komme ich zum Treiben. "Draussen" sieht man das was der Spruch bewirkt. Dauertreiben :(

Ich selber betreibe Impulstreiben bzw. gar keines wenns Pferd läuft. Bei einem Pferd wie Hannes wahres Gold wert. Er ist zu schlau um sich Dauertreiben auf Dauer :D gefallen zu lassen. Dem Pferd gefällst und der Reiter muss sich Jahrzentelanges Kneifen und Hacken bei jedem Takt abgewöhnen. Aber ich genieße es wenn ich ZUM SITZEN komme und mein Pferd mich mitnimmt und auf eine Kleine Muskel- oder Gewichtsveränderung reagiert. Dazu sollte man kommen ;)
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Celine
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Beitrag von Celine »

Huuuiii, so viele Beiträge :D

Ich bin ganz bestimmt nicht dafür, eine neue Reitweise zu erfinden. Man kann eben nicht alle über einen Kamm scheren, Steffen. Auch, wenn ich mich kritisch mit der FN befasse, heißt das noch lange nicht, dass ich alles aus Prinzip genau anders mache :roll: Gilt bestimmt für viele hier.

Ich wollte doch nur wissen, ob Herr Putz mit der anfangs genannten Äußerung das meint, was ich hoffe, oder das, was ich befürchte (hä, klingt verwirrend, oder?)

Irgendwie müsste es doch möglich sein, diese Dinge auch im Unterricht so zu erklären, dass jeder Doofe sie versteht. Ich glaube nicht, dass man bei einer Messe-Präsentation von einem unglaublich wissenden Publikum ausgehen kann, deshalb muss man doch alles richtig erklären, damit die Leute das schnallen. Da hilft doch nicht dieses Phrasendreschen, was wir schon vor 25 Jahren im RU nicht kapiert haben.
Na, vielleicht war ich nur zu doof, das zu kapieren.

Was in den Richtlinien über das Zusammenspiel der Hilfen steht, weiß ich auch. Ich stelle auch das Treiben nicht in Frage. Seufz. Wie soll ich es erklären? Ich denke, dass das Treiben von vielen falsch verstanden wird, genau so wie das Annehmen und Nachgeben der Zügelhände.

Damit die treibenden Hilfen ankommen, muss man doch gerade NICHT ständig treiben.
lalala

Beitrag von lalala »

Manchmal hab ich das Gefühl, dass einige diesen besagten Satz unbedingt falsch verstehen wollen...
Also zum Sitzen kommen und das aufmerksame Pferd, das sich die Hilfen abholt, und jederzeit geschickt aber auch zurückgenommen werden kann, mit Gewicht und Schenkel, und eben nicht lospest ohne das man zum Einwirken kommt.
Stumpfes Dauerklopfen oder auch aktives Dauermitschwingen (bis das Popo-Leder glänzt) verstehe ich nicht darunter.

Ich denke eher mit dem Satz ist gemeint(sollte), dass das Pferd zuhören lernt und man auch dazu kommt seine Hilfe zu geben.
Beide Aussagen treffen für mich zu und ich denke, dass auch ein Herr Putz kein "dauertreiben" gemeint hat. Sein Fehler ist es aber scheinbar, nicht jedes Kommando ausreichend für Laien zu erklären - bei 20 bis 30min Zeit ist es aber auch verdammt schwer die Grundzüge der Reiterei laiengerecht zu erklären und nebenbei noch einer uneinsichtigen Dame Unterricht zu geben...

Und wir, als Reitschüler, haben doch alle einen Mund und können unseren "Home-Trainer" immer fragen, wenn wir etwas nicht verstehen.
horsman
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Beitrag von horsman »

Aber wenn Herr Putz (selbiges gilt für Herrn Hess usw.) vor einigen Hunderten, vielleicht tausend Leuten eine Lehrvorführung zum Thema besseres Reiten abhält, dann sollte er sich darüber klar sein, dass er dort sein Wissen an die interessierte Öffentlichkeit verbreitet und seine dort abgegeben Tips und Herangehensweise sich multiplizieren werden und sollte dementsprechend bewußt mit seinen Erklärungen umgehen und keine missverständlichen Allgemeinplätze dreschen!
Wie viele Chancen will man denn noch vergeben ???
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Celine
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Beitrag von Celine »

lalala hat geschrieben: Sein Fehler ist es aber scheinbar, nicht jedes Kommando ausreichend für Laien zu erklären - bei 20 bis 30min Zeit ist es aber auch verdammt schwer die Grundzüge der Reiterei laiengerecht zu erklären und nebenbei noch einer uneinsichtigen Dame Unterricht zu geben...
Hihi, diesen Satz hat er aber nicht zu der uneinsichtigen Dame gesagt, sondern zu der seeehr einsichtigen Helen Langehanenberg. Genau genommen hat er ihn aber auch nicht zu ihr gesagt, sondern zum Publikum, während sie vorgeritten ist.
Und da hatte er ja eine Reiterin, die er kennt und die seine Anweisungen prompt umgesetzt hat, und genau so wie er den Begriff "durchparieren" nicht mehr verwendet, weil er oft falsch verstanden wird, könnte man das mit dem Treiben ja auch anders ausdrücken.
lalala

Beitrag von lalala »

Dann solltest du ihn einfach mal darauf hinweisen :wink: Ich bin mir sicher, Herr Putz scheut sich nicht vor richtig angebrachter Kritik. Handynummer, Festnetz oder Mail - was willst du von ihm haben ?

@ Celine: wer diese uneinsichtige Dame war ist doch nebensächlich...in seinen Vorführungen ritten ja einige uneinsichtige Damen mit
Zuletzt geändert von lalala am Mi, 21. Mär 2007 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
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