Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Charona, ich bin da gleich wie Du. Spätestens wenn Kinder da sind, ist Schluß mit lustig. Früher habe ich mich eigentlich auch auf alles drauf gesetzt, heute würde ich das nicht mehr machen. Noch dazu habe ich ein schwer krankes Kind (das eigentlich nur ich korrekt versorgen kann, mehr als ein paar Tage Ausfall darf im Leben nicht sein), Familienbetrieb und Stall zu Hause. Trotzdem wäre ich vielleicht einen Ticken selbstsicherer, wenn ich wenigstens nicht so ganz weg vom Reiten wäre - die Reaktionsfähigkeit und Kondition leidet schon drunter...
Und deshalb sage ich ebenfalls: ich probiere es mit dem Pferd, weil er uns natürlich ans Herz gewachsen ist (und meine kleine fast 4jährige Tochter hat irgendwie ein Band zu ihm, bei ihr ist er seelig und hält ihr seinen Kopf hin damit sie ihn umarmen kann). Aber wenn sich da nach einiger Zeit herausstellt dass es so gar nicht geht, dann muss ich mir etwas überlegen.
Und deshalb sage ich ebenfalls: ich probiere es mit dem Pferd, weil er uns natürlich ans Herz gewachsen ist (und meine kleine fast 4jährige Tochter hat irgendwie ein Band zu ihm, bei ihr ist er seelig und hält ihr seinen Kopf hin damit sie ihn umarmen kann). Aber wenn sich da nach einiger Zeit herausstellt dass es so gar nicht geht, dann muss ich mir etwas überlegen.
Wobei - schlechten Charakter darf man bei unseren ja nicht sagen. Er ist im Grunde genommen kein A....loch oder boshaft. Er ist nur extrem misstrauisch, immer in Alarmbereitschaft für Flucht (außer meine Kinder sind bei ihm), schreckhaft vorm Menschen - nicht vor Dingen in der Umgebung! Da ist er eher normal, kenne da ganz andere Kaliber. Ich habe mit ihm auch schon mit Plastikplane gearbetet, da war er nicht schlimmer als jedes andere Pferd. Aber dieser ständige Fluchtgedanke, dieses Zusammenzucken wenn er mal ohne Vorwarnung irgendwo angefasst wird - das finde ich bedenktlich sofern es sich nicht legt. Ich kann unterm Sattel kein Pferd gebrauchen, das dem Menschen obendrauf nicht vertraut - dann wird er versuchen mich loszuwerden. Bei ihm ist die Angst vorm Menschen größer als der Respekt. Angst ist schlecht. Sofern er die Angst nicht ablegt und lediglich Respekt empfindet, sehe ich schwarz.Sascha hat geschrieben:Ich gestehe, ich arbeite gerne mit verkorksten Pferden.
Wobei verkorkst noch etwas anderes ist als "schlechter Charakter". Ich kenne auch viele gut erzogene Pferde, die für meine Begriffe einfach einen "schlechten Charakter" haben, mit denen werde ich nie wirklich warm, selbst wenn sie relativ unproblematisch zu handhaben sind, sind das keine Pferde für mich. Die wichtigste Charaktereigenschaft ist für mich immer, dass das Pferd grundsätzlich fähig ist, sich auf mich einzulassen, dann dürfen sie meinetwegen auch kompliziert sein.
P.S. Und mein nächstes Pferd soll bitteschön keine Gebäudebaustelle sein, damit ich dann auch mal das Gefühl erlebe, reiten zu können.
Und genau Dein Gedanke zur Gebäudebaustelle war auch meiner, mir Lusis zu kaufen. Es ist ein lange gehegter Traum, denn sie sprechen mich in allen Punkten an, auch der sensible Charakter. Dass ich jetzt so ein hypersensibelchen im Stall habe ist wohl Pech
Hm. Was soll das sein, verkorkst? Und was ist dann ein schlechter Charakter?Sascha hat geschrieben: Wobei verkorkst noch etwas anderes ist als "schlechter Charakter". Ich kenne auch viele gut erzogene Pferde, die für meine Begriffe einfach einen "schlechten Charakter" haben, mit denen werde ich nie wirklich warm, selbst wenn sie relativ unproblematisch zu handhaben sind
Mein Pferd würde ich nicht als verkorkst bezeichnen, noch ihm einen schlechten Charakter attestieren.
charona - Respekt für diese Entscheidung... wirklich.
Deswegen ja die ""
Einen "schlechten Charakter" hat für mich ein Pferd, das dem Menschen gegenüber nicht aufgeschlossen ist. Es arbeitet zwar mit, weil es muss, findet aber nie wirklich Freude daran und der Mensch bleibt ihm immer relativ egal.
Ein verkorkstes Pferd ist für mich ein Pferd, das zwar einen aufgeschlossenen Charakter mitgebracht hat, aber vom Menschen enttäuscht wurde, daher jetzt misstrauisch, ängstlich oder auch boshaft auftritt.
@Skhan
Dein Pferd würde ich wohl als "schwachen Charakter" bezeichnen. Ein Pferd bei dem, aufgrund seiner Charakterschwäche, die Dinge immer schwieriger und gefährlicher bleiben als bei anderen Pferden mit "starkem Charakter". Ein Ritt auf Messers Schneide solche Pferde psychisch nicht zu überfordern. Eine "Das muss er aber nun können- Einstellung" ist bei solchen Pferden fatal, Und nur weil etwas gestern ging, heißt es nicht, dass es heute geht, denn heute ist heute und gestern war gestern.
Einen "schlechten Charakter" hat für mich ein Pferd, das dem Menschen gegenüber nicht aufgeschlossen ist. Es arbeitet zwar mit, weil es muss, findet aber nie wirklich Freude daran und der Mensch bleibt ihm immer relativ egal.
Ein verkorkstes Pferd ist für mich ein Pferd, das zwar einen aufgeschlossenen Charakter mitgebracht hat, aber vom Menschen enttäuscht wurde, daher jetzt misstrauisch, ängstlich oder auch boshaft auftritt.
@Skhan
Dein Pferd würde ich wohl als "schwachen Charakter" bezeichnen. Ein Pferd bei dem, aufgrund seiner Charakterschwäche, die Dinge immer schwieriger und gefährlicher bleiben als bei anderen Pferden mit "starkem Charakter". Ein Ritt auf Messers Schneide solche Pferde psychisch nicht zu überfordern. Eine "Das muss er aber nun können- Einstellung" ist bei solchen Pferden fatal, Und nur weil etwas gestern ging, heißt es nicht, dass es heute geht, denn heute ist heute und gestern war gestern.
Zuletzt geändert von Sascha am Fr, 14. Feb 2014 13:02, insgesamt 2-mal geändert.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
Antoine De La Pluvinel
Antoine De La Pluvinel
Danke aber wenn ich meine weisen Worte so lese, dann könnte ich einfach nur heulen. Aber das liegt in der Natur der Dinge. Empfinde diese Situation mehr als persönliches Scheitern, obwohl wir -so glaube ich- alles versucht haben. aber das nur am Randeamara hat geschrieben:charona - Respekt für diese Entscheidung... wirklich.
Zuletzt geändert von charona am Fr, 14. Feb 2014 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
Nachdem ich hier die letzten Seiten gelesen habe, stelle ich fest, ich habe ein geniales Pferdl. In sieben Jahren habe ich noch keinen Tag bereut, gerade dieses Tier gekauft zu haben. Angenehm im Umgang, cool wenn Kinder oder Anfänger draufsitzen, er zeigt aber beim Reiten trotzdem, wenn der Reiter etwas falsch macht (so im Stil, "solange du dich nicht klar ausdrückst, latsche ich halt mal die Bande entlang"), seine gebäudebedingten Baustellen sind für mich gerade das richtige Mass an Herausforderung, mit dem ich mich in meiner Freizeit beschäftigen will.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Charona, nein das ist kein persönliches Scheitern, zieh dir den Schuh bloß nicht an! Es gibt manchmal sehr "eigene" Pferde, das sind gar nicht unbedingt "schlechte Charaktere", aber irgendwie nicht wirklich für den reiterlichen Genuss geschaffen.Empfinde diese Situation mehr als persönliches Scheitern
Sehe ich genauso!Sascha hat geschrieben: Ein verkorkstes Pferd ist für mich ein Pferd, das zwar einen aufgeschlossenen Charakter mitgebracht hat, aber vom Menschen enttäuscht wurde, daher jetzt misstrauisch, ängstlich oder auch boshaft auftritt.
Der Haken daran ist, dass man ständig auf z.T. unbekannte Hindernisse stößt...dafür kann man sich dann aber auch richtig freuen, wenn wieder eines aus dem Weg geräumt wurde - und natürlich ist man darauf auch ein bisschen stolz, weil man das Gefühl hat, gemeinsam mit dem Pferd etwas geschafft zu haben (wäre ja schon sonderbar, wenn einem das egal wäre).
Wobei man aber auch damit leben muss, dass u.U. nicht alles 100%ig korrigierbar ist - sei es, weil es einem an Fähigkeiten dafür fehlt, sei es weil ein traumatisches Erlebnis zu tief sitzt.
Ob und wie man mit den Marotten, die dann vielleicht bleiben, leben kann, hängt denke ich auch von der persönlichen Einstellung zusammen - Glas halbleer oder Glas halbvoll...
Mein Pony, das ich davor hatte, war das komplette Gegenteil von meinem Arab. Ein ganz ruhiger Vertreter, total gelassen, tendenziell faul und verfressen, megazuverlässig und rundum freizeitmäßig ausgebildet (nicht von mir, ich habe ihn schon so übernommen ).
Ich kann nicht sagen, welches meiner Pferde ich lieber mochte/mag. Mein Pony fand ich total toll - und meinen Arab auch
@charona: Genauso wie bei Menschen gibt es denke ich auch Pferde, die eine echte psychische Störung aufweisen - damit ein Problem zu haben bzw. so ein Pferd nicht reiten zu wollen hat finde ich nichts mit persönlichem Scheitern zu tun, sondern zeugt von einem gesunden Menschenverstand!! Ich kannte mal ein total verrücktes Pferd, das laut Besitzerin im Verdacht stand, autistisch zu sein...Dass man in einem solchen Fall an Grenzen des persönlich Machbaren stößt ist finde ich völlig nachvollziehbar und dafür kann niemand etwas - weder die Besitzerin, noch das Pferd.
Man bekommt immer genau das Pferd, was man gerade eben noch ertragen kann...
Ja, so ist es oft. Ich habe fast 2 Jahrzehnte explizite "Problempferde" ausgebildet/ korrigiert. Also Steiger, Durchgänger, Bocker. Viele, die bei mir ihre letzte Chance bekamen und also Alternative die Dose geboten war.
Darauf hatte ich mich spezialisiert, das war meine Präferenz. Daneben das Anreiten junger Pferde.
Nun, da ich mich in großen Schritten auf die 50 zubewege , werde ich vorsichtiger. Ich setze mich nicht mehr mit Todesverachtung auf jeden bekloppten Zausel, werde beim Anreiten zusehens vorsichtiger. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich mir bei den letzten Stürzen zunehmend wehgetan habe bzw. meine Knochen darauf immer empfindlicher werden.
Der große Vorteil beim Korrekturberitt ist es :
Man lernt unglaublich viel und man hat eigentlich immer Erfolgserlebnisse, da jede Veränderung in Richtung "reitbar" und "rittiger". ein Erfolg ist.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Pferd, welches man wieder dazu gebracht hat, die Türe noch einmal zu öffnen, deutlich dankbarerer ist, und sich deutlich tiefer mit einem verbindet, als ein verwöhntes, geliebtes Prinzlein, das nur einen hohen Anspruch an die Bespaßungseinheit stellt und gerne mal an den gestellten Aufgaben herumnörgelt...
Und natürlich, ist es Balsam für das Ego,- da sind wir doch mal ganz ehrlich- wenn man in der Lage ist, ein Pferd zu arbeiten,an dem sich zuvor einige die Zähne ausgebissen haben
Was ich allerdings sehr häufig sehe, sind Pferde, denen ihre "Problempferd" angedichtet wird. Denn das Problem, was das Pferd hat, befindet sich auf seinem Rücken. Und das Pferd hat Probleme mit dem nicht ausreichenden Können seiner Bedieneinheit.
Auch ist die Aussage :" Das ist ein Problempferd"- gerne eine Argument dafür, dass man bestimmte Dinge nicht machen kann. Bzw. dass man keine Defizit beim eigenen Können als Ursache in Betracht zieht, und daran zu arbeiten sucht, sondern dem Pferd einfach den Stempel "Problempferd" aufdrückt und fertig ist das Argument für den Müßiggang.
Ja, so ist es oft. Ich habe fast 2 Jahrzehnte explizite "Problempferde" ausgebildet/ korrigiert. Also Steiger, Durchgänger, Bocker. Viele, die bei mir ihre letzte Chance bekamen und also Alternative die Dose geboten war.
Darauf hatte ich mich spezialisiert, das war meine Präferenz. Daneben das Anreiten junger Pferde.
Nun, da ich mich in großen Schritten auf die 50 zubewege , werde ich vorsichtiger. Ich setze mich nicht mehr mit Todesverachtung auf jeden bekloppten Zausel, werde beim Anreiten zusehens vorsichtiger. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich mir bei den letzten Stürzen zunehmend wehgetan habe bzw. meine Knochen darauf immer empfindlicher werden.
Der große Vorteil beim Korrekturberitt ist es :
Man lernt unglaublich viel und man hat eigentlich immer Erfolgserlebnisse, da jede Veränderung in Richtung "reitbar" und "rittiger". ein Erfolg ist.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Pferd, welches man wieder dazu gebracht hat, die Türe noch einmal zu öffnen, deutlich dankbarerer ist, und sich deutlich tiefer mit einem verbindet, als ein verwöhntes, geliebtes Prinzlein, das nur einen hohen Anspruch an die Bespaßungseinheit stellt und gerne mal an den gestellten Aufgaben herumnörgelt...
Und natürlich, ist es Balsam für das Ego,- da sind wir doch mal ganz ehrlich- wenn man in der Lage ist, ein Pferd zu arbeiten,an dem sich zuvor einige die Zähne ausgebissen haben
Was ich allerdings sehr häufig sehe, sind Pferde, denen ihre "Problempferd" angedichtet wird. Denn das Problem, was das Pferd hat, befindet sich auf seinem Rücken. Und das Pferd hat Probleme mit dem nicht ausreichenden Können seiner Bedieneinheit.
Auch ist die Aussage :" Das ist ein Problempferd"- gerne eine Argument dafür, dass man bestimmte Dinge nicht machen kann. Bzw. dass man keine Defizit beim eigenen Können als Ursache in Betracht zieht, und daran zu arbeiten sucht, sondern dem Pferd einfach den Stempel "Problempferd" aufdrückt und fertig ist das Argument für den Müßiggang.
Nicht zu vergessen das angeblich dominante Pferd. In Frankreich gab es dazu mal eine Untersuchung, dabei stellte sich heraus, dass keines der ach so widersetzlichen Pferde gegenüber anderen Pferden oder auch gegenüber Menschen ein wirklich dominantes Verhalten zeigte. Was die Forscher bei den Pferden beobachteten waren Angst, Stressreaktionen auf unangemessenes Verhalten des Menschen (falsche Anwendung von negativer Verstärkung und Strafe) und "jugendliches" Verhalten / mangelnde Ausbildung bei jungen Pferden.saltandpepper hat geschrieben:Was ich allerdings sehr häufig sehe, sind Pferde, denen ihre "Problempferd" angedichtet wird. Denn das Problem, was das Pferd hat, befindet sich auf seinem Rücken. Und das Pferd hat Probleme mit dem nicht ausreichenden Können seiner Bedieneinheit.
Auch ist die Aussage :" Das ist ein Problempferd"- gerne eine Argument dafür, dass man bestimmte Dinge nicht machen kann. Bzw. dass man keine Defizit beim eigenen Können als Ursache in Betracht zieht, und daran zu arbeiten sucht, sondern dem Pferd einfach den Stempel "Problempferd" aufdrückt und fertig ist das Argument für den Müßiggang.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Das Schöne für mich daran, dass ich lange Korrekturpferde geritten habe, ist, dass ich nun sehr dankbar für Pferde bin, die weder verdorben noch mit einem schwierigen Charakter ausgestattet sind.
Ich kann es heute so sehr genießen, mit einem Pferd nicht erst mentale Probleme besprechen zu müssen, bis ich dann mal über die Lösungsphase rauskomme. Heute habe ich die ideale Mischung: ein ganz wunderbares rittiges junges Pferd, mit dem ich mich auf die Weiterentwicklung meiner Reiterei konzentrieren kann. Ein charakterlich ganz tolles älteres Modell, das körperlich so einige Baustellen hat, aber sehr motiviert und vertrauensvoll mitarbeitet. Ab und an mal ein Pferd von Schülern. Und zu guter Letzt meine kleine Stute, mit der ich nur noch Sachen mache, die wir beide mögen.
Allerdings stimmt, was SuP geschrieben hat:
Bei Korrekturpferden ist jede Verbesserung ein Erfolgserlebnis und wenn das Pferd schwierig genug ist, sind Verschlechterungen meist gar nicht mehr möglich.
Talentierte und rittige Pferde dagegen sind in einer Hinsicht schwieriger: Verbesserungen erwartet man und an den Verschlechterungen ist man definitiv selber schuld.
Ich kann es heute so sehr genießen, mit einem Pferd nicht erst mentale Probleme besprechen zu müssen, bis ich dann mal über die Lösungsphase rauskomme. Heute habe ich die ideale Mischung: ein ganz wunderbares rittiges junges Pferd, mit dem ich mich auf die Weiterentwicklung meiner Reiterei konzentrieren kann. Ein charakterlich ganz tolles älteres Modell, das körperlich so einige Baustellen hat, aber sehr motiviert und vertrauensvoll mitarbeitet. Ab und an mal ein Pferd von Schülern. Und zu guter Letzt meine kleine Stute, mit der ich nur noch Sachen mache, die wir beide mögen.
Allerdings stimmt, was SuP geschrieben hat:
Bei Korrekturpferden ist jede Verbesserung ein Erfolgserlebnis und wenn das Pferd schwierig genug ist, sind Verschlechterungen meist gar nicht mehr möglich.
Talentierte und rittige Pferde dagegen sind in einer Hinsicht schwieriger: Verbesserungen erwartet man und an den Verschlechterungen ist man definitiv selber schuld.
Nun, ich habe tatsächlich das für mich geniale Pferd. Und wenn ich die letzten Seiten so lese, dann stelle ich mal wieder fest, was für ein Riesenglück ich damit habe.
Allerdings muß einem ein waches, lebensfrohes, intelligentes, sensibles und temperamentvolles Blüterchen mit Hang zur Selbstdarstellung auch liegen. Insofern sicher kein Pferd für jedermann, aber auch kein Problempferd, wenn man sich denn auf sie einläßt und ihre Rumkasperanfälle einfach ignoriert. Sie dankt es mit fast grenzenlosem Vertrauen.
Und ja, ich bin stolz darauf, denn ich hätte mir niemals nicht zugetraut, ein komplett rohes Pferd von Anfang an auszubilden. Ging aber
Allerdings muß einem ein waches, lebensfrohes, intelligentes, sensibles und temperamentvolles Blüterchen mit Hang zur Selbstdarstellung auch liegen. Insofern sicher kein Pferd für jedermann, aber auch kein Problempferd, wenn man sich denn auf sie einläßt und ihre Rumkasperanfälle einfach ignoriert. Sie dankt es mit fast grenzenlosem Vertrauen.
Und ja, ich bin stolz darauf, denn ich hätte mir niemals nicht zugetraut, ein komplett rohes Pferd von Anfang an auszubilden. Ging aber
Grisu, der Trend geht offenbar klar zum Drittpferd .
Meine drei Schätze bieten mir ebenfalls ein breites Spektrum an :
Mein Crriollo- meine Doktorarbeit- das schwierigste Pferd, das ich kenne/ kannte,. Der mich täglich erdet und an meine Grenzen führt. Der mir täglich sagt : " Mädel, du musst noch viiiiel lernen !" mein Triumpf bei ihm : ich kann ihn reiten, durfte ihn weit ausbilden. Und er hat sich mir vertrauensvoll angeschlossen.
Dann mein Seelenpferdchen - meine kleine Spanierin, die zu arbeiten trotz- aufgrund ihres Gebäudes- hohen Anspruchs an reiterliches Können, die reine und allumfassende Freude ist. Sie ist mein Seelenbalsam, meine Erquickung und Quell der Kraft. Dieses Pferdchen ist ein absolutes Ausnahmetier !
Und nun seit letztem Herbst, meine Aristokratin. Eine junge VB-Stute - eine Madame Pompadour mit wehenden Gewändern - ein sensibles, leicht erregbares, starkes, hitziges, dickköpfiges und teils renitentes Vollweib . Sie ist TOLL !!!
Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein und das ist eine echte Bereicherung !
Meine drei Schätze bieten mir ebenfalls ein breites Spektrum an :
Mein Crriollo- meine Doktorarbeit- das schwierigste Pferd, das ich kenne/ kannte,. Der mich täglich erdet und an meine Grenzen führt. Der mir täglich sagt : " Mädel, du musst noch viiiiel lernen !" mein Triumpf bei ihm : ich kann ihn reiten, durfte ihn weit ausbilden. Und er hat sich mir vertrauensvoll angeschlossen.
Dann mein Seelenpferdchen - meine kleine Spanierin, die zu arbeiten trotz- aufgrund ihres Gebäudes- hohen Anspruchs an reiterliches Können, die reine und allumfassende Freude ist. Sie ist mein Seelenbalsam, meine Erquickung und Quell der Kraft. Dieses Pferdchen ist ein absolutes Ausnahmetier !
Und nun seit letztem Herbst, meine Aristokratin. Eine junge VB-Stute - eine Madame Pompadour mit wehenden Gewändern - ein sensibles, leicht erregbares, starkes, hitziges, dickköpfiges und teils renitentes Vollweib . Sie ist TOLL !!!
Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein und das ist eine echte Bereicherung !
Reiterlich schon - besitztechnisch gehört mir nur das unmögliche kleine Giftschrapnell.saltandpepper hat geschrieben:Grisu, der Trend geht offenbar klar zum Drittpferd .
Aber für mich war es schon immer so, dass ich mindestens zwei Pferde regelmäßig arbeiten musste, um entspannt zu sein. Bei nur einem Pferd fokussiere ich mich zu stark auf die Probleme. Wenn man mehrere Pferde regelmäßig reitet, dann gleicht sich alles schön aus.
Wenn meine Schüler sich zu sehr festbissen oder Sitzprobleme hatten, habe ich auch oft empfohlen, einfach mal ein anderes Pferd zu reiten. Häufig bricht das festgefahrene Muster auf und es klappt auf dem eigenen Pferd plötzlich auch.