Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Rioja hat geschrieben: Den Ausspruch, dass das untertourige Reiten nicht Ziel der Ausbildung ist, kam von mir.
Um`s mal mit einer Floskel zu sagen: Es steht nirgends geschrieben. :wink:
Sorry Rioja, ich wusste echt nicht mehr, wer das gepostet hatte.
Aber: Kann mir denn mal jemand ein BB-Video zeigen, wo eben NICHT untertourig geritten wird? Bisher kenne ich halt nur solche und habe mir auch aus diesen mein Bild entwickelt…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Paula

Beitrag von Paula »

Intressant wie hier polarisiert wird,

ich schrieb zum Beispiel dass mir das Valgero Video im Gegensatz zur sonstigen Sportreiterei gefällt, ich finde es harmonisch, im Sinne der deutchen klass.Reitkunst ,finde ich es aber nicht sehr sehr schön,so what???

Auf den Kopf geritten schrieb ich weil es nicht dauerhaft mit dem -Genick am höchsten Punkt geht, und habe euch erklärt dass ich den Begriff so gelehrt bekam, aber im Allgemeinen was anderes darunter verstanden wird, also werde ich das so nicht mehr verwenden.

Wo ist das Problem?

Keiner der Ritte bisher war perfekt, auch der von der Französin nicht, und jeder hat gegenüber einer bestimmten Reiterei mehr Toleranz und zu anderer weniger.
Aber bei der Sportreiterei, sieht man eben inzwischen bei fast allen Pferden die international starten gerollte Pferde, ist doch kein Wunder das man das kritscher sieht, das ist berechtigt ,finde ich.

Der eine findet Überstellen schlimmer, der andere ein Seitwärtsgesause mit einer Hinterhand die vorausgeht..
Perfekt ist weder das eine noch das andere.Ich habe im Net noch keinen in meinen Augen perfekten Ritt gefunden.
Vielleicht ist das auch garnicht möglich...
DOch, Melissa Simms auf Polido und auf einem WB einen Fuchs in dem Film über Neindorff, das war für mich perfekt, schade dass ich euch das nicht einstellen kann.
S§P, du fandest Valegro auch nicht vor dem Reiter, GENAU das bedeutet in dem mir bekannten Sprachgebrauch auf den Kopf reiten...du schriebst auch er ist von vorne nach hinten geritten..so what?
Ich werde gerne das nächste mal deinen Begriff verwenden ,damit ich nicht an euch vorbeischreibe.
@Motte, ohne Sattel reiten sollte jeder können in meinen Augen , und wenn der Sattel nicht passt ist das eine gute Alternative,bis ein neuer gefunden ist..Oder um zu überprüfen wie ausbalanciert das Pferd ist..also ob es im natürlichen Gleichgewicht ist.
horsman
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Beitrag von horsman »

"Ziel ist,

... das Pferd in Balance zu bringen. Die Vorhand des Pferdes frei zu machen und in den Hanken zu setzen, während es immer bereit ist sich vorwärts-abwärts zu dehnen und Kontakt zur Reiterhand zu suchen. "

@rioja
wieso glaubst du, dass BB dieses Ziel nicht erreichen würde? Ich finde schon, dass er es erreicht. Woran siehst Du, dass das Ziel nicht erreicht sei?

Was mir in seiner Reiterei auch fehlt, ist die Suche nach Impulsion. Aber davon steht ja im formulierten Ziel nichts. Man müßte ihn fragen, wie er darüber denkt, ob und warum das nicht sein Ziel ist.

In den BB Videos gibt es aber auch Pferde, die nicht "untertourig" laufen, soweit ich micht erinnere.


Zum reiten ohne Sattel möchte ich mal grundsätzlich zum Zweck eines Sattel anmerken, dass er auch gemacht ist, den Druck des Reitergewichts auf eine größere Fläche zu verteilen um es dem Pferd somit angenehmer zu machen.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Paula

Beitrag von Paula »

Nachtrag, warum auch mal ohne Sattel reiten: es macht das Becken locker,
um hier nicht runterzurutschen, in Wohnungsnot zu geraten,muss man bei einem WB das schön vorwärts geht, elastisch mit dem Becken mitgehen.

Im Sattel kann man sich festziehen oder auch leichtraben, wenn das sitzen anstrengend wird-Ohne Sattel ist es viel leichter mit zu gehen, das ergibt sich fast autamatisch.Seit dem ich regelmäßig , 1 mal die Woche, ohne Sattel reite, ziehe ich mich auch bei schwierigen Pferden und Sitzprothesen nicht mehr fest, das heißt ich klemme nicht mehr...komme was wolle.
Es lockert den ganzen Körper und man speichert den richtigen Bewegungsablauf fest im Gehirn ab.
Meine Erfahrung.

Horsemän, ich bin keinesfalls ein ohne Sattel fetischist, und weiß die Vorzüge eines Sattels zu schätzen..auch fürs Pferd..
ICH gehe ungern ohne Sattel ins Gelände, und versammeln und Verstärken halte ich ohne Sattel für schwieriger.

Besagter Zahnarzt reitet heute nur noch mit Sattel , und hat damals parallel alle anderen Pferde mit Sattel geritten, dieses von ihm ausgebildete Pferd " Mango" war ein Experiment, er wollte sehen wie weit das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd möglich ist.
Als es dann in jeder Situation ohne alles, allerdings mit einem Lammfell das nicht gegurtet wurde,
und ohne jegliche Zäumung ,also auch kein Halsring, kein Halfter ,kein Bosal, NIX auch keine Gerte,
von ihm zu reiten war,
blieb er mit dem Pferd dabei, bis es an einer Kolik mit 27 starb.
21 Jahre lang hatte er es ohne alles geritten...Er ist auch kein ohne Sattelfetischist...by the way, es war ein Versuch,der glückte.
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 14. Mai 2012 13:00, insgesamt 3-mal geändert.
Motte
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Beitrag von Motte »

Paula -

auf nem runden Kaltblut, nem Haflinger oder ähnlichem, lässt es sich ja auch durchaus ohne Sattel reiten. Wenn man denn meint, man müsste das tun.
Aber auf nem sportlichem WB, mit nem ebenso sportlichen Widerrist und genauso sportlicher Bewegung, MÖCHTE ich gar nicht ohne Sattel sitzen....das tut nämlich einfach nur verdammt weh an bestimmten Körperstellen...ich habe nämlich noch ein Leben neben dem Reiten 8)
Paula

Beitrag von Paula »

nö,tut es nicht, auf einem Pferd wo die Wirbelsäule raussteht, reite ich ohne Sattel nicht, weil es beiden weh tut.

Bei einem gut bemuskelten WB hat man kein Probleme.Man setzt sich weit genug vom vom Widerist weg, damit man da nicht anstößt, aber bleibt trotzdem in der Schwerlinie.
Ich habe ein knapp 1,70 großes WB so geritten das flott vorwärts ging, das sauste regelrecht davon wenn es sich aufregte, auch hier hatte ich kein Problem-Einzig Kondition kostet es, weil man sehr schnell schwingen muss.Am Anfang kam ich in Atemnot, das war alles, dann parierte ich.
Ansonsten ließ ich es an der Schnalle so traben ohne Sattel und nahm es NUR über den Sitz zurück.
Der Zahnarzt hatte ein großes WB und hat zuvor einen Hengst so geritten auch ein großes Tier...im Gelände im flotten Galopp...alles eine Frage wie gut man das eben kann.
Die Stute von ihm hieß Mango hatte dem Trakener-Hengst Mehdi zum Vater und einen bayrischen Brand.Den Hengst Negus ein Halbbruder von Mehdi, begann er mit 13 dahingehend auszubilden, ohne alles, er wurde 30 Jahre alt..


@Motte, guckst du bei FzP da habe ich das WB eingestellt ohne Sattel ein kurzes Filmchen, das konnte hübsch flott werden..an der Schnalle.
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 14. Mai 2012 13:02, insgesamt 2-mal geändert.
Motte
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Beitrag von Motte »

Paula -

meine Stute mag nicht ohne Sattel geritten werden, und mein Fuchs ist von der Bemuskelung im Rücken und vom Widerrist einfach nicht so, dass ich ihn ohne Sattel reiten möchte.
Ich sehe da auch keinen Vorteil drin. Kann ja jeder so machen, wie er mag, oder?
Paula

Beitrag von Paula »

klar, das versteh ich doch, ich bin keinesfalls ein ohne SattelFetischist.

Aber die Vorurteile das geht nur auf nen Hafi oder Kalti, die stimmen halt nicht...
die Französin reitet ja auch ein WB, oder was ist das für eine Rasse?
.
Motte
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Beitrag von Motte »

Ok, ich wollte mit Kaltblut und Haflinger auch nur einen Pferdetypus beschreiben - also eher Pferde mit rundem Rumpf und in der Regel eher weniger ausgeprägtem Widerrist. ok?
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Die Französin reitet einen Lusitano.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Paula hat geschrieben:
S§P, du fandest Valegro auch nicht vor dem Reiter, GENAU das bedeutet in dem mir bekannten Sprachgebrauch auf den Kopf reiten...du schriebst auch er ist von vorne nach hinten geritten..so what?
Nein Paula, ich schrieb :

"Ich finde den Ritt - für einen heutigen Tunierritt!!!- gut. Unterden Blinden ist der Einäugige....
Auffallend gute Losgelassenheit ! Guter, echter Schwung ! Die Piaffe finde ich nicht so schlecht. Zwar ist sie natürlich der massiven Spannung in der ganzen Vorführung Rechnung getragen, aber das Hnterbein nimmt tatsächlich Last auf und die Basisi verschiebt + verkürzt sich zum Vorderbein hin...."

Lies bitte genau und versuche zu verstehen ! Das ist das Gegenteil von "nicht vor dem Sitz sein" !!! :

"...Natürlich für meinen Geschmack viel zu starke Kandare. Die Anlehnung wird von vorne nach hinten genommen, dann allerdings wieder von hinten nach vorne herausgelassen. Sprich das Pferd ist vor den Hilfen und trägt sich auch soweit die Kandarendominanz es gestattet. Und, das Pferd ist am Bein und nicht nur am Sporn ! "
Zuletzt geändert von saltandpepper am Mo, 14. Mai 2012 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ui, so viel zum Nachlesen :-)

Also zu der Muskulatur-Kraft-Diskussion. ... Ehrlich gesagt finde ich, klang sab's Formulierung, die das ganze ausgelöst hat, auch für mich sehr nach "Kraft" (und gar nicht nach Muskulatur, die den eigenen Körper unter KOntrolle hält):
Wie soll denn eine so - im Vergleich - zarte Frau überhaupt so einen Brocken reell reiterlich "anpacken" können ? Da steht doch das Gewicht der Frau und ihre Kreuzhilfen - so sie denn entpsrechend reiten könnte - in gar keinem Verhältnis zu dem Brocken, den sie da in Bewegung und gar - in diesem Falle - auch noch in Versammlung halten will (was ja auch nicht klappt).
Ich verstehe den Zusammenhang von zarter Frau und großem schweren Pferd noch immer nicht. Ein 1000kg-Ross spürt mein Gewicht und jegliche Verlagerung doch genau wie ein 500kg Ross?
Oder war gemeint, dass die Frau das Pferd nicht "dersitzt" (wie man österreichisch so schön sagt), aber auch das hat mit den Gewichtsverhältnissen auch nix zu tun....

Und noch weitere Fragen stellen sich mir: Welche dressurmäßigen Hilfen genau kann man ohne Sattel nicht geben (und warum nicht?)?
Ehrlich gesagt hab ich mir ja - ganz das Gegenteil! - schon öfter die Frage gestellt, wie ein Pferd, wo doch so ein Sattelbaum genialerweise das Gewicht so super verteilt, das Pferd feine muskuläre Anspannungen noch spüren soll?

Und nochmal: Unterschied inaktive / aktive Hinterhand, dafür wäre ich auch noch immer dankbar (ich seh's nicht, find das fette Schimmeltier z.b. gar nicht so inaktiv.... für mich sieht das eigentlich recht locker und flüssig aus, nein?)
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Mädels...

Können wir die Satteldiskussion bitte einstellen oder falls gewünscht an anderer Stelle fortführen?

Zur Hinterhand-Aktivität darf gerne nochwas gesagt bzw. anhand von (gefälligen, siehe Fredtitel) Videos gezeigt werden :wink:
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Rioja
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Beitrag von Rioja »

@horsmän:
@rioja
wieso glaubst du, dass BB dieses Ziel nicht erreichen würde? Ich finde schon, dass er es erreicht. Woran siehst Du, dass das Ziel nicht erreicht sei?
Mmh, irgendwie hast Du mich da verkehrt verstanden.

Klar erreicht er dieses Ziel und da ich mit diesen Zielen konform gehe, orientiere ich mich ja auch an dieser Reitweise. Wollte aber mit der Darstellung auch zum Ausdruck bringen, dass das untertourige Reiten nicht als Zielsetzung festgeschrieben steht. :wink:
Paula

Beitrag von Paula »

@skywalker, Ohne Sattel kann man keinen Bügeltritt anwenden, und der ist sehr wichtig und hilfreich wenn ich stark versammeln oder verstärken will.Auch beim Abwenden, beim Biegen ist das mitunder nötig.
Ich bin auch immer wieder überrascht wie die Hilfen trotz Sattel gut beim Pferd ankommen.
Ich hoffe die Anmerkung dazu, war OK ,Ottilie?
Das Gewicht im Sattel verteilt sich nur dann gleichßmäig wenn ich in der Mitte sitze, wenn ich nun mein Gewicht verlagere, wird auch Gewicht einseitig spürbar,als Beispiel.
EIn schweres Pferd spürt nicht weniger, er ist auch sensibel, wenn er so ausgebildet wurde, dass er eben nicht abgestumpft wurde.Er spürt genauso die Fliege am Bauch.
Aber das Pferd soll sich nicht nur vom GEbiss abstoßen sondern auch vom Kreuz des Reiters, es federt ,schwingt gegen meinen Po und damit gegen meinen Rücken.DIe 1200 Kilo spüre ich als deutlichen WUMS im Kreuz, und die Masse ist viel schwiegerer zu wenden, zu korrigieren in der Wendung.Kleiner Sportwagen und Laster...
Aber sie sind keinesfalls schwerer zu reiten, sondern am Anfang eben gewöhnungsbedürftig.

Der Koloss, 1,90 bei 1200 KIlo wurde auch von Persönchen mitr 1,50 geritten ohne Probleme also alles relativ.
einen Vorteil hatte er, er ging nicht raumgreifend, die Masse und mit viel Go, naja das wäre schon eine Herausfoderung, aber die Großen schweren, habe das ja ehr selten...
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 14. Mai 2012 17:20, insgesamt 3-mal geändert.
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