Erfahrungen mit der Schiefentherapie von Schöneich

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Thisbe
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Erfahrungen mit der Schiefentherapie von Schöneich

Beitrag von Thisbe »

Mich würde sehr interessieren, ob Ihr schon Erfahrungen mit der Schiefentherapie gemacht habt. Mit eigenem Pferd oder ein bekanntes Pferd beobachten konntet.
Was hat sich getan? Wie ist der Langzeiteffekt?
Reicht es, wenn das Pferd ausgiebig behandelt wurde (Aufbau über Monate, zum Beispiel) oder tauchen die alten Probleme ganz schnell wieder auf?

Hintergrund ist, daß ich auf der Suche nach Longierunterricht für Timi und mich das Angebot bekam, ihn für 3-4Monate zu Muskelaufbau und Therapie wegzugeben. Ich weiß aber nicht, ob es reicht, wenn das Pferd sich weiterbildet und der Mensch nur bedingt mitlernt :?

Grüße, Thisbe
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bea
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Beitrag von bea »

Vielleicht hilft dir das hier ja schon ein wenig weiter.

LG, Bea
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ergänzend zu dem Artikel, den Bea hier verlinkt hat noch ein Gedanke: Ich persönlich finde es immer kritisch, ein Pferd für eine solche Zeit wegzugeben - es sei denn, Du bist bei der Arbeit wenigstens zu einem Teil dabei. Ich würde nicht wollen, dass über eine so lange Zeit mit meinem Pferd gearbeitet wird, ohne dass ich mitbekomme, was da läuft. Das aber unabhängig von der Methode.

Medora
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Janina
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Beitrag von Janina »

Mein Vater hat vor x Jahren mal bei so einem Seminar mitgemacht.
Ich selbst war nur an einem Tag dabei und habe es sehr negativ in Erinnerung.
Ich gebe zu: Es hört sich toll an, was die angeblich alles für Erfolge haben (von wegen Pferde, die nicht mehr reitbar waren und kurz vor´m Einschläfern, die jetzt wieder laufen...)
In der Realität sah das damals so aus, dass er noch nicht mal die Händigkeit unseres Pferdes korrekt erkannte :shock:
Wir haben ziemlich lange rumdiskutiert, um ein Missverständnis auszuschließen, aber er blieb bei seiner Meinung.
Ganz ehrlich habe ich mich seither nicht mehr wirkl. intensiv damit beschäftigt. Ein Konzept, dessen "Erfinder" Grundlagen nicht erkennen kann, finde ich recht uninteressant.
Dazu kam, dass er auch damals ganz gerne "vermarktete": sprich, kurze Zeit später liefen alle mit seinen Kappzäumen hier rum.

Später habe ich ihn noch mal per Email angeschrieben, weil ich eine Frage zum Schulterherein und seiner Meinung dazu hatte (es ging um die Gewichtshilfen). In seinem ersten Buch, dass er praktischerweise während des Seminars verkaufte, hatte ich dazu nichts gefunden, weil es praktisch genau da aufhörte. Als Antwort bekam ich, dass ich mir doch sein neueres Buch besorgen solle, da würde darauf eingegangen werden...
Alles klar und danke auch :wink:
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emproada
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Beitrag von emproada »

Ich kenn mich bei dem Herrn leider gar nicht aus, muss mich aber mal Medoras Meinung anschliessen.
Ich bin da auch immer skeptisch, ein Pferd für eine Zeit x wegzugeben, da ein dauerhafter Erfolg meistens angezweifelt werden darf, wenn nicht gemeinsam gelernt wird. Man kann solche Dinge in der Regel ja ohne Anleitung nicht alleine zuhause weitermachen.
Bei externem Beritt ist das ja auch immer das Problem, dass es bei dem Profis ganz gut klappt und man aber das ganze nicht nachreiten kann.

Und leider weiß man auch nie, was in fremden Ställen so mit dem Pferd gemacht wird. Toll anhören tut sich das immer bei jedem. :(
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

emproada hat geschrieben:Ich bin da auch immer skeptisch, ein Pferd für eine Zeit x wegzugeben, da ein dauerhafter Erfolg meistens angezweifelt werden darf, wenn nicht gemeinsam gelernt wird.

Und leider weiß man auch nie, was in fremden Ställen so mit dem Pferd gemacht wird. Toll anhören tut sich das immer bei jedem. :(
Das sind meine beiden Hauptbefürchtungen :?
wiassi

Beitrag von wiassi »

Ich kann mich nur anschließen. Habe gerade interessiert den Bericht von Josatianma gelesen und er deckt sich mit meinen Erfahrungen vom Zuschauen in 2006. Seine Art die Schulter zu heben damit das äußere Hinterbein in die Spur tritt klingt einleuchtend, länger bei ihm im Zentrum gearbeitete Pferde wirkten durchaus positiv. Leider wurde den Teilnehmern auch damals aber das Wesendliche nicht so vermittelt, das sie es wirklich nachvollziehen konnten. Vieles blieb unkommentiert, gerade was den Einsatz der Körpersprache angeht. Und er arbeitet sehr konkret damit, verblieb bei seinen Erläuterungen aber bei den Hand- und Gertenhilfen und -haltungen. Da ich über das natural horsemanship viel mit Körpersprache arbeite, fiel mir das besonders auf. So liefen die Pferd bei ihm gleich ganz anders, weil er mit seiner Körperhaltung die Bewegung des Pferdes forcieren oder blockieren, oder zB, während die Gerte die vordere Schulter anhob, das innere Hinterbein mittels Körperdrehung zu mehr Untertreten bewegen konnte. Interessant fand ich, das vieles sehr ähnlich dem circling game Ende Level2/Anfang Level 3 beim pnh war, wenn die Selbsthaltung erarbeitet wird (in den "neueren" Unterlagen wird mehr auf Harmonie und Gymnastizierung Wert gelegt als früher wohl).

Aber wie schon geschrieben wurde: Das Pferd wird zu keiner Zeit aus den Hilfen entlassen, verbleibt also immer in der Korrektur, also in der "Reaktion", während im nh die Arbeit auf aktive Mitarbeit des Pferdes abzielt, also auf Aktion ohne ständige Unterstützung.
Ich habe mir dann trotzdem sein Buch geholt und gelesen, um die Hintergründe nachvollziehen zu können, aber es hat an meiner ersten Einschätzung für mich nichts geändert. Immerhin: Wenn dadurch mehr Leute ihre Pferde bewußter longieren, statt zu zentrifugieren hat er schon viel bewirkt.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

ich kenne einige bei ihm, die ihr Pferd bei ihm hatten. Die Pferde hatten durchwegs eine positive Veränderung durchgemacht, bis auf eine Jungstute, die nur zu Ausbildungszwecken und nicht zu Therapiezwecken zu ihm ging. Sie sah vorher gut aus und sie hat sich nicht gross geändert, auch in der Ausbildung wurde nicht so wahnsinnige Fortschritte erreicht, das braucht halt Zeit, auch bei einem KS und da lässt sich nix in ein paar Wochen erreichen. Die Besitzerin würde heute ihr Pferd nicht mehr "einfach so" dort in Ausbildung geben. Die anderen hatten vorher alle ziemliche gesundheitlichen probleme und kamen besser zurück, waren besser bemuskelt, liefen gut an der Longe. Dem Pferd hats geholfen. Die Besitzer aber konnten trotzdem nicht longieren. Obwohl die Besitzer jeweils regelmässig zu ihm gingen und auch gegen Ende der Therapie jeweils eine 1-2 Wochen dort sind, um bei ihm zu lernen, so haben die wenigsten das Longieren verstanden und können es dann zu Hause umsetzen. Ich habe eine grosse Unsicherheit bei den Leuten bemerkt, weil er ihnen natürlich Angst gemacht hat, dass sie alles ganz falsch machen, so dass sie ihr Pferd zu ihm bringen. Diese Angst blieb leider auch noch eine WEile bestehen und lähmte gewisse Leute regelrecht und sie trauten sich kaum mehr ihr Pferd anzufassen, aus lauter Angst, was kaputt zu machen. Das finde ich nicht so gut. Vielleicht hat sich das mittlerweile gebessert, ich weiss es nicht. Die Pferde wurden aber m.W. gut versorgt und gepflegt, waren regelmässig auf der Weide.

Fazit: die Therapie an sich ist sehr wirksam, den Pferden hilft es auch und bei einem akuten gesundheitlichen problem ist das sicher eine gute Lösung. Aber der Besitzer darf sich nicht von KS einschüchtern lassen und muss selber auch lernen. Dazu muss man sich aber trotz Unterricht bei ihm v.a. auch selber fortbilden.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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kiki
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Beitrag von kiki »

wiassi hat geschrieben:Habe gerade interessiert den Bericht von Josatianma gelesen
Nur eine kurze Anmerkung dazu der Bericht ist von Medora, Josa hat ihn als Moderator nur reingestellt. :wink:
wiassi

Beitrag von wiassi »

*hüstel* :oops:
Danke!

wer lesen kann ist klar im Vorteil.... :roll:
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

habe mich gerade mal hier so grob durchgelesen und mir fallen immer die gleichen Missverständnisse auf...

Herr Schöneich ist kein Guter (das ist stark untertrieben) Didakt, weshalb ich auch immer mit Frau Schöneich arbeite. Mir Ihm lege ich mich immer an, (zwei Dickköpfe treffen aufeinander) nach unserem letzten Zusammentreffen hat er die Halle schreiend verlassen und ich war am heulen :cry:

Außerdem erklärt er viele Sachen anders als sie in der normalen Reitersprache verstanden werden. Das Missverständnis mit der Händigkeit, was hier bei einem erwähnt wurde, hat sich bei mir auch erst nach einiger Zeit aufgelöst. Gleiches gilt für seine Beschreibung der Stellung und Biegung, die auch erst nach Verständnis der ganzen klarer wird. Habe mit zusätzliche Erklärungen, immer wieder Videoschauen, dem lesen des Buches 3x. es aber inzwischen alles Verstanden.

Man kann in der Zeit in der die Pferde da sind, wenn man möchte täglich kommen. man macht einen Termin und kann bei der Arbeit zuschauen, was grundsätzlich auch zum besseren Verständnis förderlich ist.

Problem ist, das Herr Schöneich zuviel von seinen Kunden erwartet, im Grunde geht er davon aus, das jeder genug Anatomisches Wissen hat und sich mit seiner Theorie auch außerhalb des Zentrum noch weiter gehend Beschäftigt. Zweites Problem ist, das vielen Leuten nicht klar ist, das die Schiefenkorrektur, lediglich auf den Weg gebracht wird und keine Zauberpille ist die man einwirft. Es erfordert viel Arbeit an sich selber und meines erachtens ist es notwendig die Arbeit im Zentrum auch nach der Therapie in regelmäßigen Abständen fortzusetzen. Nachdem was ich bei vielen Leuten gesehen habe, muss ich ganz klar sagen dass sehr viele Leute mit der Arbeit überfordert sind und sie nicht richtig verstehen wodurch natürlich wie bei jeder Ausbildungsmethode ein langfristiger Erfolg ausbleibt.

Ich wehre mich aber vehement gegen die Leute die aufgrund von schlechten Beispielen die Methode als solche verteufeln.

Herr Schöneich ist sicherlich nicht die Sympathie in Person :roll: , aber wer mal mitbekommen hat was man da im Zentrum für unfähige uneinsichtige Leute erlebt...kann ihn irgendwann ein wenig verstehen.

Die Organisation die hier an irgendeinen Punkt angesprochen wird *Räusper* die gibt es nicht :?

Es läuft schon manchmal etwas Chaotisch ab und man fühlt sich als Besitzer dann oft etwas im Stich gelassen. Herr Schöneich ist ein Pferdemensch aber mit Menschen ist er etwas überfordert :kopfkratz:

Deshalb bei organisatorischen Fragen an Frau Kuhnen oder Frau Schöneich wenden und konkrete Antworten einfordern.

Was die Versorgung der Pferde angeht...die ist Top Schöneich habe eigentlich kein anderes Thema als die Pferde morgens Mittags, Abend, beim Mittagessen immer werden die Problem bei den verschiedenen Pferden besprochen und Strategin und Lösungsansätze gesuchte...

Ist das Problem der Besitzer...wird schwierig.

Ich könnte noch ewig schreiben ...aber besser ist es wenn jemand konkrete Kritik oder Fragen hat.
Baila
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Beitrag von Baila »

Excalibur hat geschrieben: Habe mit zusätzliche Erklärungen, immer wieder Videoschauen, dem lesen des Buches 3x. es aber inzwischen alles Verstanden.
da ich mich momentan auch mit Schiefentherapie befasse würde ich Dich gerne fragen, welche Videos Du meinst. Gibt es eine DVD? Oder sind da Filmaufnahmen von Deiner eigenen Longierarbeit gemeint?
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Ich meinte meine Longierarbeit. Es gibt zwar eine DVD, aber ich glaube nicht, dass man da viel von lernt. Wie hier auch schon von anderen geschrieben, Schöneich möchte ganz bewusst keine Selbstanleitung geben.

Wenn du aber Fragen zur Durchführung oder Theorie hast , kannst du sie mir gerne stellen. Soweit ich es schriftlich kann (ist immer einfacher sowas zu demonstrieren und an Beispielen zu zeigen) beantworte ich sie gern... nur ich würde dir nicht empfehlen selber herum zu experimentieren.

LG Nadine
woody

Beitrag von woody »

hi
ich habe angeregt durch einen beitrag in einem anderen forum mit dem longieren nach schöneich schon vor ca einem jahr begonnen.
ich mache es sicher nach schöneichs meinung nicht richtig, aber es hat bei beiden pferden sehr viel gebracht.
nun habe ich mich entschlossen das buch zu lesen, komme da aber auch zu keinem tieferen sinn, weil es viel theorie ist, vieles muss man zweimal lesen um es zu verstehen. es gibt, finde ich, nur wenige wichtige stellen in dem buch, alles andere ist umschreibung.
lg
annette
Baila
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Beitrag von Baila »

Excalibur hat geschrieben:Wenn du aber Fragen zur Durchführung oder Theorie hast , kannst du sie mir gerne stellen. Soweit ich es schriftlich kann
LG Nadine
vielen Dank für das Angebot, vielleicht komme ich mal drauf zurück. Momentan nehme ich aber Longierstunden und kann meine Fragen dort loswerden :wink:
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