Strahlmilchtaschen: was zur Verbesserung des Strahls füttern

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Santana
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Beitrag von Santana »

achsooooo :lol: alles klar, Padruga!


Meine Tinker haben ebenfalls ein extrem starkes Strahlwachstum!
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-Tanja-
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Meinung von Jochen Biernat:

Beitrag von -Tanja- »

Ich habe auch im Forum der DIFHO von Jochen Biernat hinsichtlich dieses Themas gepostet. Hier das Zitat von Jochen Biernat:

Die sogenannte Strahlmilch ist sicher kein Phänomen welches behandelt werden muss, es wäre sowieso weder durch äußere Anwendungen noch über den Stoffwechsel einer Behandlung zugänglich.
Strahlmichtaschen als solche sind von keiner weiteren Bedeutung, als dass sie eine teilweise Zusammenhangstrennung im Srahlhorn hinterlassen, die sogenannten Strahltaschen. Die reduzieren vorrübergehend die Stabilität des Strahlkörper, mehr nicht. Allerdings können aus den Strahltaschen einzelne Fäulnisherde entstehen, die aber bei adäquater Hufhygiene durchaus beherrschbar sein sollten.
Strahlmilchtaschen großzügig Herausschneiden wäre grober Unfug!

Die sogenannte Strahlmilch ist nichts weiter als das Ausscheidungsprodukt des Strahlkissens, es soll gleichzeitig die erforderliche Elastizität des Strahlhorns gewährleisten.
Das Strahlkissen liegt oberhalb der Strahllederhaut. Es besteht aus kollagenen und elastischen Fasern, zwischen den Fasern liegen einzelne Knorpelinseln und Fettgewebe. Wenn dieses Ausscheidungsprodukt nicht kontinuierlich und auf direktem Weg mit den Strahlhorn abgegeben wird, kann sich eine Ansammlung im Strahlhorn einschließen.
Diese Einschlüsse sogenannter Strahlmilch sind bedeutungslos, es kann bei allen Rassen und Hufen vorkommen, entsprechend der Entstehung sind Hufe mit kräftigem Strahlhorn deutlich häufiger betroffen.

Ich gebe zu bedenken, nicht hinter jeder unbekannten oder unliebsamen Erscheinung gleich ein Fütterungsproblem zu sehen, das unbedingt und systematisch "therapiert", beseitigt werden muss.
Ernährungswissenschaftler Wie Frau. Prof. Dr. Ellen Kienzle warnen ausdrücklich davor, den Pferdedarm unkontrolliert, oder nach Gutdünken, mit Sonderfuttergaben zu strapazieren, weil man sich erst dadurch eine ausgewachsene Stoffwechselstörung einfangen kann. Deshalb würde ich zunächst einmal abklären lassen, ob und welche Zusatzstoffe Ihr Pferd tatsächlich benötigt.


Also wäre das, was meine Hufpflegerin gemacht hat, nämlich alle solche Taschen,s erst mal bis kurz vor'm "Leben" wegzuschneiden, falsch gewesen. :?

Mein TA ist ohnehin schon informiert; nächste Woche machen wir einen Termin zur Blutabnahme, weil ich ein großes Blutbild machen lassen will.

lg, Tanja
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Kita
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Beitrag von Kita »

Ja, die gesunden Taschen (weißliche Milch) natürlich nicht wegschneiden, nur was moddert sollte entsprechend großzügig geöffnet (kleine Öffnung besteht ja schon) bzw. entfernt und gesäubert werden.
Stefan Brosig
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Beitrag von Stefan Brosig »

Also in letzter Zeit glaube ich mehr und mehr, daß die sogenannten Strahlmilchtaschen meistens ein Pilz sind. Man kann sie, wie Strahlfäule auch, nach dem Aufschneiden sehr gut mit sehr (!) starkem gerbstoffreichen schwarzen Tee (5 gehäufte Löffel pro Viertelliter Wasser, lange gezogen) behandeln.
Viele Grüße
Stefan
padruga
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Beitrag von padruga »

Wenn es ein Pilz wäre, hätte man das doch schon über eine Kultur im Labor herausbekommen, oder? Ist so etwas schon einmal gemacht worden?
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Also, ich hab mich jetzt dazu entschlossen, mal Strahlmilchtaschen Strahlmilchtaschen sein und den Strahl erst mal wieder ordentlich wachsen zu lassen, damit er wieder mitträgt, nachdem unsere Hufpflegerin so dermaßen viel weggeschnitten hat.

Jetzt untersuche ich den Strahl fast täglich und habe dabei festgestellt, daß Amor hinten links am Strahl links hinten außen Richtung Ballen eine weiche Vertiefung hat. Ich drücke beim Untersuchen nämlich immer ein bißchen am Strahl rum und eigentlich ist er überall gleich elastisch-hart. Nur diese Stelle läßt sich mehr eindrücken. :kopfkratz: Was könnte das nun sein...???

Der TA war übrigens immer noch nicht da, mußte zwei Termine zum Blutabzapfen ausfallen lassen wegen Notfällen. *mrpf* Nun will er heute kommen. Hoffe ich mal.
lg, Tanja

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

So, TA hat es endlich mal gebacken gekriegt. Das Ergebnis liegt auch vor, nächste Woche bekomme ich es zum eingehenden Studium gefaxt. Er hat mir vorab mitgeteilt, daß bei unseren beiden Pferden zu wenig Kupfer da sei (vermutlich von der Weide her). Die Strahlmilchtaschen könnten hiervon aber überhaupt nicht herrühren.

Nun denn, ich werde jetzt nochmals unsere Hufpflegerin zur Nachbegutachtung bestellen und mal weiter beobachten. Seitdem wir hinten auch mit Hufschuhen reiten, läuft er jedenfalls wesentlich besser (vorher hinten etwas fühlig).

Seit einiger Zeit sprühe ich die Hufe auch mit Borax (Natriumtre...dingsbums) ein (3 Teelöffel Pulver in 3/4 Liter Wasser aufgelöst), und zwar immer, bevor wir mit Hufschuhen ausreiten. Mal sehen, ob das was bringt. Dachte mir, schaden könnte es ja jedenfalls nicht (war ein Tipp aus einem anderen Forum).

Biernats Meinung wäre mir zwischenzeitlich insoweit plausibel, als wir ja letztes Jahr unseren Paddock grundlegend befestigt haben und es seither keinen Schmodder (vermatschte Hackschnitzel) mehr gibt. Alles ist mit Sand befestigt. Das ist im Sommer natürlich schon sehr trocken. Also könnte sich der Huf auch angeregt fühlen, eben selbst "Feuchtigkeit" in Form von Strahlmilchtaschen zu bilden. Ich hatte ohnehin mal vor, einen transportablen Wassergraben, wie er auf Turnieren verwendet wird, zu kaufen, durch den die Pferde im Sommer dann auf dem Weg zum Stall immer durchwaten müssen. Evtl. nehme ich das nun mal weiter in Angriff.

Werde nach dem Termin mit der Hufpflegerin weiter berichten.
lg, Tanja

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Stefan Brosig
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Beitrag von Stefan Brosig »

Sylliska hat geschrieben:So, TA hat es endlich mal gebacken gekriegt. Das Ergebnis liegt auch vor, nächste Woche bekomme ich es zum eingehenden Studium gefaxt. Er hat mir vorab mitgeteilt, daß bei unseren beiden Pferden zu wenig Kupfer da sei (vermutlich von der Weide her).
Hallo,
Falls im Blutbild zu wenig Kupfer ist, kommt das meistens von einer Überversorgung mit Zink. Zink und Kupfer sind Gegenspieler: Ein hoher Zinkgehalt in der Nahrung (Mineralfutter oder Fertigfutter) drückt die Aufnahme von Kupfer.
Viele Grüße
Stefan
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