Was bedeutet bzw beinhaltet klassisch Reiten?

Rund um die klassische Reitkunst

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kiki
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Beitrag von kiki »

Mela hat geschrieben:Ich habe vorletztes Wochenende als Zuschauer bei einem Kurs eine sehr schöne Deffinition gehört, die für mich zutieftst klassische ist. Kursleiter war einer der ganz Großen.
Haben wir schon einen Kursbericht? *übersehenhab* :oops:
Oder bekommen wir noch einen? *bittendguck*
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Mela
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Beitrag von Mela »

@ Kiki
erwischt :oops: Ich bin da nicht wirklich sehr gut darin, aber ich kann's ja mal versuchen. Der Kurs war halt in sehr kleinen Kreis und die Veranstalter wollen das glaube ich auch eher so halten, aber ich denke ein Kursbericht für euch kann nicht schaden :wink:
Liebe Grüße
Mela

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kiki
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Beitrag von kiki »

@Mela Danke. :D
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Fuchsstute
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Die Ausbildung

Beitrag von Fuchsstute »

des Pferdes hat das Ziel, die Leitungsfähigkeit, die ästhetische Schönheit und die Gesundheit dieses wundervollen Geschöpfes zu fördern.


Glovedrider

Warum die Arbeit von Dr. G. Heuschmann in Frage stellen?

Warum ist dieses Ziel so schwer zu erreichen?

Pferde sollen so ausgebildet werden und so eingesetzt werden, dass sie über lange Zeit leistungsfähig und leistungswillig bleiben und selbst Spaß dran haben !

Ziel ist: das Pferd zur höchsten Leitungsfähigkeit ausbilden zu lassen und es gehorsam zu machen.Dieses Ziel wird nur erreicht, wenn das Pferd unter Erhaltung und Förderung seiner natürlichen Anlagen in eine Form und Haltung gebracht wird, in der es seine Kräfte voll entfalten kann. In solcher Form und Haltung wird das Pferd auch den Anstrengungen des Dienstes lange gewachsen bleiben!

ICH HABE ZEIT UND RUHE !!!!!

Gruß
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
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glovedrider
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Beitrag von glovedrider »

Glovedrider
Warum die Arbeit von Dr. G. Heuschmann in Frage stellen?
zuviel mainstream, wobei klassische deutsche reiterliche Werte verloren gehen.
Vergleiche bitte nur mein zuvor angegebenes Steinbrecht Zitat
mit den Aussagen von Dr H. hinsichtlich von auf der Vorhandgehen bzw nicht auf der Vorahnd gehen imV/A. Außerdeminterpretiert er mindestens eine Aussage aus Vorträgen an der Kavallerieschule falsch.

Ich fühle mich der klassichen deutschen Reiterei verbunden. Da gibt es Gebrauchshaltung, Dressurhaltung und Zügel aus der Hand kauen lassen.
Kein dauerndes V/A gegurke.

Meine Aussagen stoßen in einem Zeitalter des V/A Wahns und Longierwahns nicht immer auf Gegenliebe. Weiß ich.

Man frage sich einmal warum die Deppen von der Kavallerei nicht
dauernd V/A rumgekurvt sind, sondern die Gebrauchshaltung erfunden haben???? Die wollten nämlich ihre Pferde mindestens 12 Jahre nutzen.

Kleiner Hinweis: Laßt euch durch das Westernfotoe nicht täuschen.

Western habe ich geritten , um zu beweisen, daß jemand mit klassicher
Ausbildung im Westernsport mit Warmblutpferd erfolgreich sein kann.
Fünf Landesmeistrtitel auf einer Landesmeisterschaft mit einem Pferd.
Ich habe das Pferd 4 Jahre geritten, ohne einen Tag Lahmheit.
Nebenbei auch noch Springen damit plaziert. Null Mark Tierarztkosten.
lg
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Mela
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Beitrag von Mela »

@gloverider
du bist mit deiner Meinung nicht alleine, ich schätze Dr. Heuschmann für seinen Einsatz für langsame Pferdegerechte Ausbildung und gegen komerzielles Verheizen der viel zu jungen Pferde, aber ich finde auch, daß er es mit dem V/a völlig überzieht. Es bringt den Pferden nichts ewig im V/A zu gehen, es muß abrufbar sein und immer mal wieder zur Entspannung, aber ich glaube nicht daß durch ewiges V/A reiten, dann plötzlich die Hinterhand zu tragen beginnt und die Hankenbeuge einfach so kommt, da fehlt entscheidendes dazwischen.
Liebe Grüße
Mela

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Beitrag von glovedrider »

Danke Mela, das tut wriklich gut.

Das Nackenrückenband kann nicht nur duch strecken der Wirbelsäule gespannt werden, sondern auch durch einen durch Senkung , untertreten der HH, erzeugten Zug.

Ich kann nur empfehlen, diesbezüglich von Monteton
"Das Gleichgewicht und die Bearbeitung der Hinterhand"
zu lesen
lg
Zuletzt geändert von glovedrider am Fr, 14. Mär 2008 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Mela/Glovedrider: Aber nur wenn mit dem Pferd die Remontenhaltung unter dem Reiter erarbeitet wurde kann und wird sich daraus die Versammlung ergeben. Kann es nicht auch sein, daß z.B. Dr. Heuschmann die Wichtigkeit des V/A deshalb so betont, weil die momentanen reiterlichen Modeerscheinungen in ganz andere Richtungen gehen (Schlagworte: Hyperflexion oder absoute Aufrichtung).
Liebe Grüße
Susanne
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Schön, da kann ich mithalten !!!

Beitrag von Fuchsstute »

Mein Pferd ist 11 und außer bei einer Osteopathin und Dentist + impfen war der TA noch nicht bei ihr!

Wir reiten seit 4 Jahren nach Anja Beran und mein Pferd ging und geht bis dato nicht lahm oder sontiges!

Und eine Osteopathin nur wegen der norm. 1/4 jährlichen Kontrolle !!!

Also denke ich, das wir bd. das gleiche Ziel vor Augen haben und sollten die Namen jeglicher RL oder Dr. vet aus dem Spiel lassen die wir selbst nicht tollerieren !!! :)

Denn die Frage lautet was ist klassische Reitkunst und nicht wer oder wie schlecht oder gut jemand ist!
Ich hatte es nur erwähnt da ich mit meinen eigenen Worten es schlecht erklären kann und die Bücher sind nun mal sehr hilfreich! :)
Nur das mal kurz dazu! :)


Jeder so wie er mag und so wie er kann! :wink:

In diesem Sinne :D

L.G v.d. Nordsee!
Zuletzt geändert von Fuchsstute am Fr, 14. Mär 2008 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schön, da kann ich mithalten !!!

Beitrag von Mela »

Fuchsstute hat geschrieben:
Jeder so wie er mag und so wie er kann! :wink:
Ganz meine Meinung :wink:

Trotzdem noch ein kurzes Kommentar dazu, es geht übrigens nicht darum wer gut und wer schlecht ist, sondern um grundsätzliche Überlegungen zur Pferdeausbildung im klassischen Sinn, daß es da viele Meinungen gibt ist eh klar.
Ich nehme auch Unterricht bei Trainern die von Anja Beran ausgebildet wurden. Anja Beran reitet und bildet zweifelfrei sehr pferdegerecht aus, aber sie reitet ihrer Pferde auch nicht soviel V/A wie daß von z.B. Dr. Heuschmann probagiert wird.

Super, daß du so guten Unterricht gefunden hast - da werden dich sicher einige drum beneiden.
Liebe Grüße
Mela

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Beitrag von Mela »

Susanne hat geschrieben:@ Mela/Glovedrider: Aber nur wenn mit dem Pferd die Remontenhaltung unter dem Reiter erarbeitet wurde kann und wird sich daraus die Versammlung ergeben. Kann es nicht auch sein, daß z.B. Dr. Heuschmann die Wichtigkeit des V/A deshalb so betont, weil die momentanen reiterlichen Modeerscheinungen in ganz andere Richtungen gehen (Schlagworte: Hyperflexion oder absoute Aufrichtung).
Ich glaube daß ist genau das Problem, durch die starke Betonung des Gegenteils der Rollkurs und Ähnlichem, wird das V/A überbewertet. Das Gegenteil vom Schlechen muß ja nicht unbedingt der Idealweg sein. Es gibt ja noch einiges zwischen V/A und absoluter Aufrichtung.
Liebe Grüße
Mela

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Ja

Beitrag von Fuchsstute »

das ist eine feine Sache und uns macht es ganz viel Spaß !

Vor dieser Zeit gab es eine blöde Zeit die ich nie wieder erleben möchte !
Aber man(n) Frau wußte es nicht besser, jetzt ist es mir klar und ich möchte nie wieder anders reiten!

Mitunter würde ich gerne in den Stall zurückfahren und denen, mein schon von deren Seite fast aufgegebenes Pferd, denen mal zeigen!
Gut das wir da weg sind und jetzt bei Heike Unterricht haben!


Grüßelies!
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Beitrag von glovedrider »

Susanne hat geschrieben:@ Mela/Glovedrider: Aber nur wenn mit dem Pferd die Remontenhaltung unter dem Reiter erarbeitet wurde kann und wird sich daraus die Versammlung ergeben. Kann es nicht auch sein, daß z.B. Dr. Heuschmann die Wichtigkeit des V/A deshalb so betont, weil die momentanen reiterlichen Modeerscheinungen in ganz andere Richtungen gehen (Schlagworte: Hyperflexion oder absoute Aufrichtung).
depends on: Ich beobachte mehr V/A Übertreibungen.
In der Verkaufsausbildung der Jungpferde mag absoloute , aktive Aufrichtung überwiegen.
Relative Aufrichtung ist ja auch ein ungenügend erklärter Kunstbegriff.
Kann man ein Buch drüber schreiben. Den wenn die Erhebung des Kopfes tatsächlich in dirketer Realtion zur Senkung der HH stünde , wie tief müßte nsich denn die Kruppe senken? Relative Aufreichutng gibt es tatsächlich nur in höchster Vs . Siehe Olympasierger 1936 Chronos in der Piaffe . Echt positiv.

Es ist ein Wechselspiel , es geht meist umgekehrt ,wie meist geglaubt wird. Est wird etwas aktiv aufgerichtet , dann erfolgt durch die Mehrbelastung eine minimale Senkung der HH. Dann wieder Anlehnung nach vorn gewinnen , sehr wichtig in diesem Zusammenhang , Aufrichtung wieder etwas vermindert und so weiter .

Die heutigen Jungpferde , nicht Remonten, wir haben ja keine Kavallerie mehr, gewinnen meist sehr schnell die Anlehnung nach vorn, befinden sich dann in der Gebrauchshaltung , Genick höchster Punkt, aus der dann das Zügel aus der hand kauen lassen entwickelt wird.
Ich persönlich würde dieses alles mit einem Jungpferd möglichs t oft im Gelände praktizieren.

In einem speziellen Fall mag etwas mehr V/A angebracht sein. Es hängt alles vom Pfed ab, auch vom Reiter. Ich will mich hier aauch nicht gegen
einen Ausbilder aussprechen. Verwahre mich nur gegen Verallgemeinerungen.

lg
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Ich hab mal einen extra thread zu dem Thema aufgemacht: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?p=92111#92111

Dann können sich alle anderen hier weiter über klassisch Reiten unterhalten :D
Liebe Grüße
Susanne
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Beitrag von Carmen »

Ganz kurz gesagt:

Für mich bedeutet klassisches Reiten in erster Linie mit dem Pferd zu arbeiten und nicht gegen es. Es im Rahmen seiner Möglichkeiten zu fördern und dabei v.a. an mir selbst zu arbeiten, um meinem Pferd, meinem Partner, das Leben als Reitpferd so leicht wie möglich zu machen.
Ich will, dass mein Pferd strahlt, seine Arbeit mit Freude und Hingabe und mit einem Funkeln in den Augen absolviert. Ob das eine Piaffe ist oder ein "simples" Schulterherein, ist dabei nebensächlich.

Ich möchte ein feines, pferdefreundliches Reiten, das mein Pferd nebenbei gesund erhält. Ich möchte kein schlechtes Gewissen haben müssen, weil ich etwas von ihm verlange. Wir müssen uns beide wohlfühlen.
Welche Lehre darauf passt, ist mir egal. Fakt ist: mein Pferd kommt an erster Stelle. Darum wurde ich shcon häufig belächelt, weil ich mit meinem Ekzemer mit aufgeschubbeltem Rücken lieber spazierenging, statt ihn zu reiten. Sei es drum.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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