Suche das richtige Gebiss...

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

Antworten
Sus*chen
User
Beiträge: 293
Registriert: Sa, 13. Okt 2007 09:46
Wohnort: Leipzig

Suche das richtige Gebiss...

Beitrag von Sus*chen »

Seit letzten Dez. reiten wir mit einem Nathegebiss (Stange) was gut funktioniert. Leider sind in der Kürze der Zeit schon enorme Bissspuren auf der Stange.
Was kurrios ist, diese sind ziemlich weit in der Mitte.
Unserer Ansicht nach liegt das Gebiss sehr gut, und beim reiten verrutscht es auch nicht.
Nun suche ich eine passende Alternative - weil das Nathegebiss nach den 3 Monaten schon ziemlich zerkaut aussieht - keine Ahnung, wie sie´s macht.

Für uns kommen leider keine Metallgebisse in Frage (da unser Pferd ein Headshaker ist und sich somit das Metall beim shaken an die Zähne knallt)

Zur Probe habe ich vorgerstern mal wieder mit nem Metallgebiss (doppelt gebr.) longiert und das Schnicken/ Schnute jucken ging wieder los. Leider reagiert sie auch ein bissl ecklig auf Sabber...sobald da was in den Maulwinkels ist - muss sie sich schubbeln.

Apple-Mouth kommt leider auch nicht in Frage - das regt zu sehr zur Kaubewegungen an ergo sie neigt mehr zum schubbeln.

Es gibt wohl auch ein doppelt gebr. Nathe - aber für ca. 90 Ösen und das ist mir etwas zu teuer, v.a. wenn nach 3 Monaten genauso aussieht.
Und normale Gummigebisse sind zu dick.

Gebißlos haben wir auch schon probiert, aber das nimmt sie nicht so richtig an.


Hat jemand eine Idee?

LG,
Suse & Jana
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Hast du es schon mal ohne Gebiß probiert? Klappt in vielen Fällen ganz prima. Ich reite meinen 4 jährigen Wallach z.Z. mit "Baby"-Hackamore
(weiches, breites Lederteil, kurze Hebel) und der geht sehr gut damit.

LG Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Benutzeravatar
Sunknúni
User
Beiträge: 1161
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 16:41
Wohnort: Backnang

Beitrag von Sunknúni »

Wie fein reagiert sie?
Dann wäre evtl. auch ein Ledergebiss was für euch...
Was habt ihr an gebisslos ausprobiert? Welche Probleme gab es?
Sus*chen
User
Beiträge: 293
Registriert: Sa, 13. Okt 2007 09:46
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Sus*chen »

@sunknuni:
Ja, ich hab ein merothisches Ledergebiss - damit bin ich sie früher sehr oft geritten als das HS noch stärker war. Es ist auf jedenfall eine Möglichkeit, nur leider kann ich´s nur ab und zu benutzen. Pferdi neigt dazu sich dahinter zu verkriechen und geht dann deutlich HdS - auf der anderen Seite nimmt sie es aber sehr gut an...ich achte auch drauf, es nicht zu fest zu verschnallen. Aber ich benutze es mit, allerdings die Endlösung ist es nicht.

@ Minou:Gebisslos hab ich nun schon Hackamore probiert (mit kurzen Anzügen) - da hängt sie sich zu sehr rein. Sidepull ging ganz gut (in Gelände, Platz - aber leider hab ich noch nie ein richtig passendes gefunden (die Backenstücke liegen immer zu weit an den Augen).


Gestern war unser Sattler da - dem haben wir die Sache mal gezeigt. Er ist der Meinung, dass die Bissspuren beim Nathe nicht so schlimm sind und meint eher, dass das Gebiss weiter sein könnte. Aber das ist ja schon ein 14,5er - größer gibts da meines erachtens nix.

Mhhhhh.....?

LG,
Suse
Benutzeravatar
Jeanny
User
Beiträge: 263
Registriert: Sa, 04. Aug 2007 10:35
Wohnort: Hannover

Beitrag von Jeanny »

Hmmm,

das einzige was mir da jetzt noch einfällt, ist ein stinknormales Metallgebiss, am besten eine Unterlegtrense(damit es nicht zu dick wird), die dann mit Latexbandage umwickelt wird.
Ich muss dazu sagen, dass ich keine Ahnung habe, wie das dann fixiert wird! :lol:
Ich hab´s damals nur mal in nem Reitsportkatalog gesehen, wird bei den Gebissen mit aufgeführt. Viele "Profis" benutzten solche Latexschnüre ja gern, um die Zunge am Gebiss zu verknoten.:evil:

Ansonsten würde ich mir eher die Mühe machen, das Sidepull vom Sattler umbauen zu lassen, oder lass Dir noch nen Backenriemen wie beim Kappzaum dranbauen, damit nix in die Augen rutscht.
LG Jeanny
"Das kleinste Zugeständnis muss wie vollständiger Gehorsam belohnt werden, da es geradewegs dorthin führt!" (Alexandre Guerin)
Benutzeravatar
Ielke
User
Beiträge: 1518
Registriert: Mo, 19. Mär 2007 14:48
Wohnort: Osthessen

Beitrag von Ielke »

Die Latex-Bandagen sind quasi "selbstklebend", ich habe damit auch schon rumexperimentiert und zwischendurch ganz gute Erfahrungen gemacht... In der Anfangszeit hab ich z.B. schmale streifen um die äußeren Teile einer doppelt-gebrochenen Trense gewickelt und außerdem packe ich die Fahr-Kandarren gern ein.

Auf alle Fälle vielleicht ein Versuch wert, insbesondere da sich der Kostenaufwand ausnahmsweise in Grenzen hält
Sus*chen
User
Beiträge: 293
Registriert: Sa, 13. Okt 2007 09:46
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Sus*chen »

@Jeanny & Ielke

Dankö für den Tipp! Das werd ich ausprobieren! Da bin ich nun garnicht drauf gekommen... Möchte sie ja gerne wieder mit doppelt gebrochenem Gebiss Reiten und das mit dem Latex könnte da ja funktioniern....

Danke!

LG,
Suse
Benutzeravatar
cavalo lusitano
User
Beiträge: 49
Registriert: Di, 23. Okt 2007 12:12
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Beitrag von cavalo lusitano »

Es wäre noch ein Möglichkeit, ein einfach gebrochenes Gebiss zu verwenden (Metall) und die Enden mit Latex zu umwickeln oder auch komplett zu umwickeln. Ein einfach gebrochenes Gebiss liegt ruhiger im Maul als doppelt gebrochen. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, allerdings hat mein Pferd den Latex als Kaugummi Ersatz betrachtet und das Latex war recht schnell durchgenudelt. Aber man kann es ersetzten und es ist selbstklebend. Das kannst Du natürlich auch ein Stangengebiss ohne Anzüge probieren. Auch die gibt es auch Kunststoff und liegen eben noch ruhiger im Maul, persönlich finde ich aber, dass sie keine optimalte Lösung sind.

Ansonsten halt die schon angesprochene Variante gebisslos. Nebst Sidepull ist auch das Scawbrig evt. eine interessante Variante, das ist ein Soft Hackamore und ich habe es mir damals selber gebastelt und gute Erfahrungen damit gemacht, besser als mit einem Hackamore mit kurzen Anzügen.
Dateianhänge
scawbrig.jpg
scawbrig.jpg (59.78 KiB) 14979 mal betrachtet
Pferde sind der Spiegel unserer selbst
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

@cavalo Lusitano

Funktioniert das wie das "Bitless Bridle" (oder wie das heißt)?

Schaut auf alle Fälle gut aus.

Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Benutzeravatar
cavalo lusitano
User
Beiträge: 49
Registriert: Di, 23. Okt 2007 12:12
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Beitrag von cavalo lusitano »

so wie ich gesehen haben schon. Druck auf die Zügel macht Druck auf die Nasenbein. Mehr Druck schliesst das Maul, wie ein Hackamore, allerdings ohne Hebelwirkung.

Einfach mal probieren, ist halt nix für jedes Pferd.....
Pferde sind der Spiegel unserer selbst
Sus*chen
User
Beiträge: 293
Registriert: Sa, 13. Okt 2007 09:46
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Sus*chen »

@ cavalo lusitano: Ein Stangengebiss aus Kunststsoff hab ich ja jetzt drin, diese Nathe-Stange. Es hat uns zu anfangs gut geholfen, das Pferdi überhaupt wieder ans Gebiss zu gewöhnen (nach der schlimmen HS-Zeit). Nur ist mir das Gebiss, wie soll ich sagen...?...zu statisch im Maul und der Druck wird nicht gut verteilt.

Nun möchte ich halt zu nem einfach oder doppelt-gebrochenem zurück.... was ist da nun besser. Die einen sagen einfach gebrochen ist besser, die anderen schwören auf doppelt gebrochen... Ich weiss gar nicht ob diese Vor- und Nachteile der 2 Gebisstypen hier im Forum schon mal diskutiert wurden, aber das würde mich echt mal interessieren....

Deine gebisslose Variante sieht gut aus. Leider glaube ich, dass sows im moment keine Alternative für uns ist, leider. Durch das lange HS bei unserem Pferd, macht alles war zusätzlichen Druck im Kopfbereich auslöst ihr noch Stress. Irgendwann können wir sowas hoffentlich auch wieder probieren, aber jetzt geht das noch nicht.

LG,
Suse
Benutzeravatar
Alix_ludivine
User
Beiträge: 2140
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 07:06
Wohnort: Annaberg im schönen Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von Alix_ludivine »

Sus*chen hat geschrieben:Nun möchte ich halt zu nem einfach oder doppelt-gebrochenem zurück.... was ist da nun besser. Die einen sagen einfach gebrochen ist besser, die anderen schwören auf doppelt gebrochen... Ich weiss gar nicht ob diese Vor- und Nachteile der 2 Gebisstypen hier im Forum schon mal diskutiert wurden, aber das würde mich echt mal interessieren....
schau mal hier: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=518

Ich hatte bei meinem eine zeitlang ein doppelt gebrochenes Olivenkopfgebiss drauf (Unterlegtrense von der Stärke her) und nun wieder das Gleiche nur in einfach gebrochen und ich merke nicht wirklich einen Unterschied. Pferd nimmt beide Gebisse gleich gut an.

LG Janet
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
Sus*chen
User
Beiträge: 293
Registriert: Sa, 13. Okt 2007 09:46
Wohnort: Leipzig

Beitrag von Sus*chen »

Danke alix, werde dort mal weiterschreiben - aber den Tipp mit dem Latex werde ich ausprobieren (*warum ich da nicht selber drauf gekommen bin? Manchmal Brett vorm Kopf hab:wink: )

Danke,
LG,
Suse
Benutzeravatar
cavalo lusitano
User
Beiträge: 49
Registriert: Di, 23. Okt 2007 12:12
Wohnort: Frankreich
Kontaktdaten:

Beitrag von cavalo lusitano »

Meine Pferde haben doppelt gebrochene Gebisse nicht so gerne. Sie sind unruhiger im Maul und geben die Zügelwirkung eher schwammig im Maul wieder. Das habe ich als Reiter nicht so gerne.

Den viel besagten Nussknackereffekt erhalte ich nur, wenn das Pferd mit einer tiefen Hand geritten wird und dann massiver Druck auf die Zunge gemacht wird. Das wird ganz extrem, wenn das Gebiss dann noch zu lang ist. Da ich aber nach PK arbeite, habe ich die Sorgen nicht.

Anstatt den Nussknackereffekt bei einem einfach gebrochenen Gebiss habe ich bei einem doppelt gebrochenen Gebiss den Druck auf Laden und Zunge. Es gibt sogar Nachweise aus Australien, bei denen der Unterkiefer eines Pferdes deformiert waren und sogar Knochen abgesplittert waren. Das bei einem doppelt gebrochenen Gebiss und massiver Einwirkung.
Obwohl ja immer wieder suggeriert wird, dass das Gebiss milder ist, als ein einfach gebrochenes.....na ja.
Pferde sind der Spiegel unserer selbst
Antworten