Akademische Reitkunst

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Antworten
navajo
User
Beiträge: 19
Registriert: Di, 08. Jan 2008 00:27
Wohnort: leuna

Akademische Reitkunst

Beitrag von navajo »

Hallo,
es würde mich sehr interessieren,wer in dieser Richtung mit seinem Pferd arbeitet,ob Ihr Lehrgänge besucht,wie Ihr mit Euren Pferden trainiert und wie weit Ihr seit.
Vielen Dank für Eure Antworten. Viele Grüße
minou
User
Beiträge: 758
Registriert: Di, 25. Sep 2007 19:34
Wohnort: Bavaria

Beitrag von minou »

Hallo Navajo,

ich interressiere mich sehr dafür. Am 1.-u. 2. März bin ich wieder mal auf einem Branderup-Kurs als Zuschauer. Da als Reiter unterzukommen, ist fast aussichtslos.
Ich habe vieles aus der akademischen Reitkunst übernommen, aber ohne regelmäßigen Unterricht ist es halt sehr schwierig.
Mein Pferd ist erst 4-jährig. Entsprechend ist der Ausbildungsstand. Nach hauptsächlich Gelände fangen wir jetzt erst so richtig an mit Reiten. Klappt aber schon ganz ordentlich, weil wir halt vieles schon an der Hand geübt haben. Ich schaue oft die DVDs und arbeite danach. Die einzige Branderup-Ritterin bei uns in der Umgebung ist total ausgebucht. Da bleiben halt nur die Kurse 2x im Jahr mit Branderup persönlich.


Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

ja, ich. nicht nur, aber es ist ein wichtiger Bestandteil meiner bisherigen Ausbildung (von mir und meinem Pferd). Ich habe mit Moik bei Branderup mit Lehrgängen angefangen, da war er 4j. und 7 Jahre lang regelmässig mitgeritten, sowie einmal einen 3-wöchigen Aufenthalt bei Branderup selber. heute ist er 11j. und ich bin recht zufrieden mit unserem Fortschritt für das, dass wir beide eigentlich von Anfang an lernen mussten ;) Die Frage "wie weit seid ihr" finde ich sehr schwierig zu beantworten. Was nimmt man da für eine Skala, um das zu messen? Wir haben eine solide Grundausbildung und tasten uns nun seit ein paar Jahren ganz langsam an die höhere Versammlung ran. Wenn ich das Standard-Witzli von Branderup zitieren darf: die 4 grossen P's: Piaffe, Passage, Pirouette und Pfliegende Wechsel ;)

Auch meine junge Patenstute habe ich von Anfang an selber ausgebildet und da einen starken Fokus auf die Leitlinie der akademischen Reitkunst gelegt, auch wenn ich sicher nicht "100% rein" nach Ak.R. ausbilde. Mit ihr bin ich noch nicht so weit, da sie erst seit 1 Jahr gearbeitet wird bzw. erst seit ca. einem halben Jahr unter dem Sattel gearbeitet wird. Aber gerade der Aufbau mit dem Longieren und der Handarbeit am Kappzaum bildet einen sehr wichtigen Bestandteil meiner Arbeit.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Susanne
User
Beiträge: 2201
Registriert: So, 24. Sep 2006 22:54
Wohnort: Augsburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Susanne »

Ich war vor ein paar Jahren mit meinem Latein bei meiner Traberstute ziemlich am Ende, da mir keiner der hiesigen RLs bei diesem Pferd sinnvoll weiterhelfen konnte. Dann brachte eine Freundin vom mir das erste Video von Branderup mit. Und danach habe ich dann das longieren angefangen und das Pferd "entschleunigt" bekommen. Ich habe mir dann öfter Kurse von Branderup (damals noch bei München *seufz*) angekuckt und viele Dinge dort gesehen, die ich dann daheim probiert habe. Immerhin habe ich so das allerschlimmste Gerenne aus dem Trab bekommen und dem Pferd langsam die große Unsicherheit unterm Sattel nehmen können. Vor zwei Jahren hatte ich das Glück in einen Branderupkurs übers Nachrückverfahren zu rutschen. Und dieses Jahr möchte ich auch wieder bei ihm mitreiten.
Da ich auch bei anderen Ausbildern Lehrgänge besuche, arbeite ich nur zum Teil nach der Akademischen Reitkunst. Und schwöre weiterhin auf meine Wassertrense.... Longieren tue ich bis heute ziemlich in Anlehnung an die Akademische Reitkunst. Beim Reiten dürfte der Hinrichseinfluß überwiegen, aber ich lese doch immer wieder mal bei Branderup nach.
Trainieren hmmm, also ehrlich gesagt, das mache ich ziemlich ausm Bauch raus. Ach, die kurzen Branderupschen Warmreitezeiten habe ich übernommen *g* fällt mir da gerade ein. Aber eben Warmreiten, Seitengänge und dann kucken, was heute anstehen könnte ;).
Was wir können? Seitengänge in allen Gangarten, Ansatz halbe Tritte (an guten Tagen), Passage
Liebe Grüße
Susanne
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Nora

Könnt Ihr mal kurz erklären, bitte?

Beitrag von Nora »

Hallo @all,

könntet Ihr netterweise mal kurz erklären oder umreißen, was die Akademische Reitkunst ist? Ich gestehe, ich kenne zwar den Namen Branderup, habe aber ansonsten keine Ahnung :oops: und kann mir darunter nichts vorstellen. Würde mich sehr über einen kleinen Abriss dieser Reitweise freuen...

Danke schon mal und liebe Grüße,

Iris
navajo
User
Beiträge: 19
Registriert: Di, 08. Jan 2008 00:27
Wohnort: leuna

Beitrag von navajo »

Hallo,
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich reite inzwischen 4Jahre nach der Akademischen Reitkunst und ich muß sagen,es wird mir immer mehr zur Lebensaufgabe-wenn ich mich mal so ausdrücken darf.Nur leicht finde ich es nicht,im Gegenteil,Fehler treten zutage,an die ich vorher nie gedacht habe.Aber es macht Spaß,auch wenn ich innerlich oft am verzweifeln bin.Geht es Euch evt.ähnlich?
Mit meinem Pferd arbeite ich hauptsächlich an der Losgelassenheit,er legt sich immer gerne auf die Hand-auch wenn man kaum das Gefühl in der Hand merkt,auf Fotos wird es mir dann immer deutlich.Habt Ihr ein paar Tipps für mich,wie ich die Losgelassenheit noch verbessern kann?Und wie mutiviert Ihr Eure Pferde?
Freue mich über Eure Antworten. Viele Grüße
Fuchsstute
User
Beiträge: 168
Registriert: So, 01. Apr 2007 10:47
Wohnort: Zuhause

Mach mal ein wenig Werbung für ein

Beitrag von Fuchsstute »

Buch von Gerd Heuschmann " Finger in der Wunde " da steht es super gut beschrieben drinn !!!! :wink:
Also dieses Buch ist super, aber für mich jetzt alles so in kurzen Sätzen zusammen zu fassen leider nicht möglich! :(
Aber schau ins Internet da sind diese Bücher zusammengefaßt und dort sind auch einige viele kurze Erklärungen zu diesem Thema!
Zu dem auf die Hand legen: also Heike sagt dann zu uns das wir die Hände kurz nach vorne über den Hals anheben sollen, natürlich mit lockeren Zügeln und gleichmäßig, so das unsere Pferde merken das sie drauf liegen! Oder halt zu tief eingestellt sind !
Weitere Tipps dafür zur Zeit nicht vorhanden, vielleicht klappt es ja auch bei dir! :)

Gruß
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
Benutzeravatar
kiki
User
Beiträge: 1417
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:03
Wohnort: bei Elmshorn

Beitrag von kiki »

Hallo arbeite auch seit ca. 4 Jahren nach der akademischen Reitkunst.

Meine Freundin, die schon sehr viel weiter ist ( nimmt alle 14 Tage Unterricht bei Stefanie Staudinger und das seit 3 Jahren ) hat mir die Anfänge und Grunsätze schmackhaft gemacht, erklärt und beigebracht ( Hilfe von ihr beim einreiten meines Kleinen 3 Jahre lang 2-3 mal die Woche ).
Und Prinz war auch schon bei Frau Staudinger, unter meiner Freundin im Unterricht.
Jetzt habe ich eine RL die auch Elemente der französichen klassischen Reiterei mit einbringt.

Ich reite also nicht 1 zu 1 akademisch, aber die Bodenarbeit, das Longieren und die Grundausbildung ( Grundlage ) liegen dort.
Bei einigen Sachen ist es manchmal gut auch mal was anderes zu probieren, was bei dem speziellen Pferd vieleicht besser funktioniert und nicht zu eingefahren auf eine Schiene zu seit, seinen Grundsatz ( roten Faden ) sollte man trotzdem treu bleiben.
Bild
Benutzeravatar
glovedrider
User
Beiträge: 157
Registriert: Mi, 06. Feb 2008 16:29
Wohnort: Niedesachsen

Beitrag von glovedrider »

navajo:
Zur Fördrung der Losgealssenheit gebe ich mal einige nicht Standard Tips:
Nackenband am oberen Halsteil massieren, am unteren Halsteil
während der Aufwärmphase. In der Aufwärmphase leicht links und rechts an die Dornfortsätze des Widerrist klopfen .
lg
Steedrider
User
Beiträge: 51
Registriert: So, 17. Feb 2008 23:43
Wohnort: Mainz

Beitrag von Steedrider »

Wie sieht das eigentlich mit den Preisen und der Verfügbarkeit dieser Kurse aus?

Eine Bekannte von mir meinte, man müsste nur genug Ausdauer haben, um sogar selbst zum Ritter ausgebildet zu werden. Ist das wirklich so? Was muss man denn eigentlich mitbringen, um selbst Ausbilder nach Branderup, über eben dieses System zu werden? Die werden ja keinen Anfänger zum Ausbilder ausbilden.... :?
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
Benutzeravatar
Colloid
User
Beiträge: 847
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 09:53
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Colloid »

Steedrider hat geschrieben:Was muss man denn eigentlich mitbringen, um selbst Ausbilder nach Branderup, über eben dieses System zu werden? Die werden ja keinen Anfänger zum Ausbilder ausbilden.... :?
Kuckst du hier:
Ritterschaft
Dort sind die Ausbilder aufgeführt und die Prüfungsinhalte.
LG
Colloid
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
Antworten