Maulaufsperren

Rund um die klassische Reitkunst

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Josatianma
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Maulaufsperren

Beitrag von Josatianma »

Eine Freundin von mir hat ein junge Lipizzaner-Stute, die gerade vor kurzem angeritten wurde. Sie macht alles ganz lieb mit.

Sie wird vor dem Reiten an der Hand gearbeitet oder longiert (am Kappzaum). Sie hat ein doppeltgebrochenes Ausbildungsgebiss drin und ein Trensenzaum ohne Sperrhalfter. In der letzten Stunde ist mir extrem aufgefallen, dass sie das Maul aufsperrt. Es sieht so aus, als würde sie gähnen. Das macht sie mal mehr, mal weniger. Hat jemande von euch eine Idee, warum sie das tut? Sie ist völlig gesund, Zähne sind in Orndung, Sattel passt. Habt ihr Pferde, die ähnlich reagieren. Wir wollen nicht einfach ein Sperrhalfter benutzen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Hi Josatianma,

normalerweise sperren Pferde das Maul auf, um dem Druck auf das Gebiss zu umgehen. Mein Pferd macht das z.B. wenn es beim Rückwärtsrichten viel Last auf dei HH aufnehmen soll, un er dazu noch nicht in der Lage ist. Er nimmt GEwicht auf dei HH auf, und entlastet den dadurch entstehenden Druck auf das Maul durch aufsperren.

Das ist ein ganz normaler Vorgang, wenn das Pferd duch zu wenig Kraft auf der HH sich einerseits auf das Gebiss legt, um die HH zu entlasten, und sich dann, weil es noch nich genügend Kraft hat, und sich auf das Gebiss legen muß sich durch Maul aufsperren entzieht.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
Preferida
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Beitrag von Preferida »

Aus der Ferne schwer zu sagen!
Es kann einersetis sein, dass sie dem Druck entweichen will, dann kann es sein, dass sie evtl. mit dem Gebiss nicht gut zurecht kommt (nicht immer ist ein doppelt gebrochenes die beste Wahl), dann ist es auch möglich das sie zahnt wenn sie noch jung ist.

Bei dem 3 jährigen den ich gerade ausbilde ist das auch immer ein kleines Spielchen. Begonnen haben wir mit Kappzaum, was auch prima klappt. Als er dann nach einem halben Jahr schon einige Schritte unterm Reiter lief, suchten wir nach einem Gebiss. Zuerst nahmen wir das doppelt gebrochene, bei dem er allerdings das Mittelstück so toll fand, das er es während der Arbeit so matlertierte, das man leider an nichts anderes denken konnte. Und beim abtrensen dann wollte er gerne das Gebiss wieder her geben, aber das Mittelstück doch bitte nicht, damit kann man soooo schön spielen!
Zu dem Zeitpunkt stand fest, doppelt gebrochen geht nicht, viel zu unruhig. So kam die Stangentrense zum einsatz und siehe da, klein Woody lief prima damit. Das dauerte ca. 3 Wochen an, dann fing er an zu motzen und sich zu wehren. Zunächst wussten wir nicht recht warum, schnell wurde aber klar, der kleine zahnt gerade wieder! Also wechselten wir erstmal wieder auf Kappzaum, womit er wieder super lief.

Ein anderes Beispiel wäre ein junger Barockpinto. Erst mit 5 angefangen richtig zu arbeiten, dabei sehr sehr stur und schwer darauf bedacht seine Freiheit und seinen eigenen Willen zu behalten. Hat er einen schlechten Tag, motzt er auf seinem Gebiss wie ein Weltmeister. Aber nur dann, wenn man wirklich etwas von im verlangt. darf er im Kreis schluffen bleibt der Schnabel ruhig und auch im stehen kann man am Gebiss etwas tun ohne das er anfängt zu maulen, doch sobald man etwas mehr will fängt er an.

Ich denke aber egal aus welchen Grund auch immer, es ist nie eine Lösung einem Pferd das Maul zu zu binden!
Hab also acht, Reiter, auf
dich selbst. Ist dein Pferd
stützig, heftig, ungefügig,
so dürfen wir kecklich die
Behauptung aufstellen,
dir gebricht es an
liebenswürdigem Charakter
und richtiger Methode
(Francois Baucher)
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chica
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Beitrag von chica »

Starletta hat das gemacht, um sich zu entziehen. Darum hat sie momentan den locker verschnallten Sperrriemen wieder drin. Das habe ich allerdings erst getan, nachdem ich Schmerzen definitiv ausschließen konnte.

Ich vermute, dass diese Marotte sowieso von selbst aufhört, sobald sie wieder etwas mehr Kraft hat.
LG Ines
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich kenne das von Aramis auch. Ich habe ihn schon mit diesem Verhalten bekommen (zusammen mit extremen Einrollen) und bin dann erst einmal lange gebisslos geritten. Ich habe ganz viele verschiedene Gebisse probiert, am wenigsten tritt es mit dem Ledergebiss auf. Gebisslos ist es nicht zu sehen.

Ich hatte schon alle möglichen Theorien (habe auch etliches untersuchen lassen, wie Zähne, Osteopath etc.). Er macht das, wenn er aufgeregt oder angespannt ist. Dann auch wenn die Zügel komplett durchhängen. Aber auch als direkte Reaktion auf eine Zügeleinwirkung (z.B. wenn ich ihm Gelände mal etwas deutlicher stoppen muss). Es ist allerdings insgesamt deutlich besser geworden. Gut, ich reite viel gebisslos, aber das Pelham habe ich ja auch manchmal drin und es gibt Ausritte, wo er es überhaupt nicht macht.

Meine Reitlehrerin und ich hatten schon manches Mal gedacht, ob das eine Art von Genicklockerung ist, denn er macht dabei auch so ruckartige Bewegungen mit dem Kopf - macht die Stute das auch? Oder Übersprung? Oder, klar: ein Nein zur Zügeleinwirkung.

Grüßle,
Medora
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Mirko macht das manchmal, auch nur bei der Arbeit an der Hand, dabei vermehrt aut einer Seite. dann fängt er plötzlich an zu gähnen, streckt sich, gähnt wieder, streckt den kopf leicht nach vorne, gähnt... aber wie gesagt fast nur auf einer hand.
ich könnte mir vorstellen daß es Verspannungen oder Verhärtungen in der Ohrspeicheldrüse löst und das es für das Pferd angenehm ist und es diesen Zustand bewusst herbeiführt.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Also, die Stute macht es sicher nicht, um sich der Zügeleinwirkung zu entziehen, denn sie macht es am liebsten, wenn die Zügel durchhängen. Meine Freundin kann neben her laufen und sie am Zügel führen und sie gähnt. Beim Reiten oder in der Arbeit ist es eher weniger zu beobachten. Anderes Gebiss wäre einen Versuch wert.
Liebe Grüße, Sabine

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nessi
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Beitrag von nessi »

Auf jeden Fall unter der Zunge gucken, ob dort Bläschen im Maul zu sehen sind!
Es kann eine Allergie auf das Material des Gebisses sein! Besonders häufig bei Argentan oder Aurigan!

Viele denken nur über die Art des Gebisses nach, aber nicht über das Material und schauen mal unter der Zunge, ob das Pferd allergisch reagiert. Es kommt häufiger vor, als vermutet wird!

Die Bläschen sind nicht zu übersehen bei allergischen Reaktionen!
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich habe auch schon davon gehört, das Pferde dieses Verhalten zeigen wenn sie sich gestresst fühlen. Also wenn sie etwas stressiges vermuten. Eine Stute die ich kannte hat das Maulaufsperren mit Gähnen nur beim Auftrensen gemacht. Wenn sie einen besonders empfindlichen Tag hatte, dann in Kombination mit Zähneknirschen.
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nessi
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Beitrag von nessi »

Wir haben ein Pferd im Stall, der machts beim Abtrensen.....bei ihm haben wir eine Allergie auf Aurigan festgestellt!
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Stress? Hmm, naja, also das restliche Pferde sieht nach allem, aber nicht nach Stress aus. Und ich glaube nicht, dass wir sie überfodern. Sie hat zwischendrin immer wieder Pausen (meine Freundin und ich quatschen auch ganz gerne mal).

Allergie bzw. nicht mögen des Gebißes wäre jetzt für mich eher der Ansatzpunkt. Ich werde sie mal fragen, ob sie noch ein anderes Gebiß hat und sonst muss ich gucken, ob ich was habe.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Dy gähnt schon immer kräftig am Anbinder beim Putzen - da kann noch nix sein von wegen Allergie aufs Metall vom Gebiss :P Ich vermute aber auch, dass es was mit Verspannungen zu tun hat bzw. vielleicht auch mit Blockaden?
Überhaupt ist dieses Pferd etwas komisch: Bevor er abschnaubt, rollt er sich oft ein, bei durchhängendem Zügel (ich schwöre, nix Rollkur!). Und wie gesagt, Gähnen am Anbinder und bei den geliebten Abkau-Übungen (deswegen der Gedanke mit den Verspannungen).
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Also, das mit den Verspannungen wäre jetzt das Naheliegendste für mich. Sie tritt noch nicht wirklich an den Zügel heran und neigt sehr zum verkriechen. Sie wird vor dem Reiten eben auch flexioniert und während dem Reiten wird immer wieder an der Dehnung gearbeitet.
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nessi
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Beitrag von nessi »

Es muss ja auch keine Allergie aufs Gebiss sein...ist aber eben eine weitere Möglichkeit, die man im Auge behalten sollte und die ja auch wirklich schnell und einfach kontrolliert werden kann.
Ist dabei eben nichts zu sehen, kann man dies zumindest schon mal ausschließen und nach weiteren Ursachen schauen.

Ausserdem tritt die Allergie ja nicht nur auf, wenn das Pferd das Gebiss im Maul hat, sondern die Bläschen sind dann auch da, wenn das Gebiss nicht drin ist.
yeti

Beitrag von yeti »

mein schimmeltier hat das auch mal gemacht. er hat dadurch versucht sich zu entziehen. eine zeitlang hab ich ihn daher mit locker verschnalltem reithalfter geritten. inzwischen macht er es nicht mehr und ich reite ihn schon seit längerem komplett ohne reithalfter.

was mir beim thema flexionieren noch einfällt: irgendwo hab ich mal gelesen/gehört, dass es bei manchen pferden dabei passieren kann, dass sie übertreiben: statt "nur" zu kauen, fangen sie an zu gähnen. um das zu verhindern, ist ein locker verschnalltes reithlafter sinnvoll.

falls das nicht zutrifft, wäre meine nächste überlegung auch ne allergie.
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