Wieviel Anlehnung muss/soll sein?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Wieviel Anlehnung muss/soll sein?
Hallo zusammen
Am letzten Wochenende hatten wir einen Reitkurs und seither beschäftigt mich das Thema der Anlehnung ungemein. Mir wurde dabei deutlich vor Augen geführt, dass ich die Zügelverbindung häufig nicht konstant halte und ich mein Pferd auch gerne allein lasse, indem ich die Anlehnung für Sekungenbruchteile verliere. Tja, von konstanter Anlehnung also keine Spur. Gut zu lernen, aber deprimierend zu erfahren...
Meine Anlehnung wurde dann konstant, wenn ich das Gefühl hatte, relativ viel in den Händen zu halten. Ich war damit nicht wirklich glücklich, doch mein Pferd (bzw. auch mein "Mensch", denn wir übten die Anlehnung auch beim "Pferdchen-Spielen) fühlten sich damit sofort wohler - ich mich aber nicht. Ich hatte das Gefühl, dabei total steif zu werden (naja, das ist natürlich Übungssache) und vor allem eben zu viel in der Hand zu haben. Nur Gewöhnungssache?
Meine Fragen nun an euch: Wie spürt ihr, wie viel Anlehnung in einem Moment gerade gut ist? (Mein Pferd fühlte sich wohl, das habe ich schon gespürt - aber für mich stimmte es eben nicht.) Was ist für euch "viel" oder "wenig" Anlehnung? Welche Rolle spielt die Anlehnung überhaupt für die Führung des Pferdes (zumal man ja bedenken muss, dass es auch durch den Sitz geführt wird)? Wie könnte ich üben, eine konstante, aber weiche Anlehnung herzustellen?
Danke im Voraus für eure Antworten und LG, Bea
Am letzten Wochenende hatten wir einen Reitkurs und seither beschäftigt mich das Thema der Anlehnung ungemein. Mir wurde dabei deutlich vor Augen geführt, dass ich die Zügelverbindung häufig nicht konstant halte und ich mein Pferd auch gerne allein lasse, indem ich die Anlehnung für Sekungenbruchteile verliere. Tja, von konstanter Anlehnung also keine Spur. Gut zu lernen, aber deprimierend zu erfahren...
Meine Anlehnung wurde dann konstant, wenn ich das Gefühl hatte, relativ viel in den Händen zu halten. Ich war damit nicht wirklich glücklich, doch mein Pferd (bzw. auch mein "Mensch", denn wir übten die Anlehnung auch beim "Pferdchen-Spielen) fühlten sich damit sofort wohler - ich mich aber nicht. Ich hatte das Gefühl, dabei total steif zu werden (naja, das ist natürlich Übungssache) und vor allem eben zu viel in der Hand zu haben. Nur Gewöhnungssache?
Meine Fragen nun an euch: Wie spürt ihr, wie viel Anlehnung in einem Moment gerade gut ist? (Mein Pferd fühlte sich wohl, das habe ich schon gespürt - aber für mich stimmte es eben nicht.) Was ist für euch "viel" oder "wenig" Anlehnung? Welche Rolle spielt die Anlehnung überhaupt für die Führung des Pferdes (zumal man ja bedenken muss, dass es auch durch den Sitz geführt wird)? Wie könnte ich üben, eine konstante, aber weiche Anlehnung herzustellen?
Danke im Voraus für eure Antworten und LG, Bea
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
Anlehnung
Ein immer wieder interessantes Thema. Mir geht es da genauso wie Dir, auch ich fühle mich mit einer ständigen Anlehnung unwohl.
Ich frage mich allerdings, ob man die Anlehnung wirklich stets aufrecht halten muß? Warum ist dies ein Dogma. Ist es nicht vielmehr auch ein Prüfstein, die Anlehnung aufgeben zu können und das Pferd läuft trotzdem rund.
LG
Anchy
Ich frage mich allerdings, ob man die Anlehnung wirklich stets aufrecht halten muß? Warum ist dies ein Dogma. Ist es nicht vielmehr auch ein Prüfstein, die Anlehnung aufgeben zu können und das Pferd läuft trotzdem rund.
LG
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Unbek. Ecuyer
Hmm,
eine schwierige Frage, die ja auch sehr kontrovers diskutiert wird.
Anlehnung, bei der man viel in der Hand hat, ist für mich ganz persönlich, keine wirkliche Anlehnung. Im Grunde ich das Wort schon irrführend, denn will man damit wirklich sagen, dass sich das Pferd "anlehnen" soll? Ein Pferdeschädel + Hals + Vorwärtsdrang - na, ich weiß nicht...
Was ich anstrebe, ist eine Kontaktmöglichkeit, also etwas, über das ich feine Zeichen geben kann. Feine Zeichen sind aber gänzlich unmöglich, wenn ich eine halbe Tonne auf den Händen liegen habe. Es muss meiner Auffassung nach auch nicht eine ständige Verbindung sein (ich weiß, dass ich damit ziemlich allein da stehe), sondern für mich ist wichtig, dass ich die Kontaktmöglichkeit dann aktivieren kann, wenn ich sie brauche.
Oder anders gesagt, ich sehe das wie bei den treibenden Hilfen: ich setze sie nur ein, wenn ich sie brauche, wenn alles in Ordnung ist, muss ich nichts tun. So wird meiner Erfahrung nach das möglich, was man Selbsthaltung nennt.
Grüßle,
Medora
eine schwierige Frage, die ja auch sehr kontrovers diskutiert wird.
Anlehnung, bei der man viel in der Hand hat, ist für mich ganz persönlich, keine wirkliche Anlehnung. Im Grunde ich das Wort schon irrführend, denn will man damit wirklich sagen, dass sich das Pferd "anlehnen" soll? Ein Pferdeschädel + Hals + Vorwärtsdrang - na, ich weiß nicht...
Was ich anstrebe, ist eine Kontaktmöglichkeit, also etwas, über das ich feine Zeichen geben kann. Feine Zeichen sind aber gänzlich unmöglich, wenn ich eine halbe Tonne auf den Händen liegen habe. Es muss meiner Auffassung nach auch nicht eine ständige Verbindung sein (ich weiß, dass ich damit ziemlich allein da stehe), sondern für mich ist wichtig, dass ich die Kontaktmöglichkeit dann aktivieren kann, wenn ich sie brauche.
Oder anders gesagt, ich sehe das wie bei den treibenden Hilfen: ich setze sie nur ein, wenn ich sie brauche, wenn alles in Ordnung ist, muss ich nichts tun. So wird meiner Erfahrung nach das möglich, was man Selbsthaltung nennt.
Grüßle,
Medora
Ein endloses Thema... Für mich stimmt die Anlehnung dann, wenn ich jederzeit das Pferd in die gewünschte KOpf-Position führen kann, also zb. mit der Hand, egal ob 1cm oder 10cm vorgehe, das Pferd sofort und bereitwilligt folgt, wenn ich die Hand schliesse und stehen lasse, das Pferd im Genick nachgibt und "weicher" wird. Je nach Pferd ist die Art des Kontaktes etwas anders. Schön finde ich auch, wenn ich das Zungenspiel mit der Trense spüre.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Immer wieder- das leidige Thema.
Zu Gewichtsaufnahme- wie stark ziehe ich? Gar nicht! Das Zügelgewicht und ein Gramm Gefühl sind optimal. Ich bin der Meinung daß der Zügel leise schwingen darf, er darf aber nicht springen- sonst arretiert sich das Pferd selber.
Bei neuen Übungen oder bei Balanceproblemen erlaube ich dem Pferd daß es sich an meine Hand anlehnt, als Hilfe. Ich möchte dem Pferd jedoch helfen Lektionen in leichter, lockerer Selbsthaltung zu gehen, mit "nimm ihn mal ran" klappt das doch nie!
Zu Gewichtsaufnahme- wie stark ziehe ich? Gar nicht! Das Zügelgewicht und ein Gramm Gefühl sind optimal. Ich bin der Meinung daß der Zügel leise schwingen darf, er darf aber nicht springen- sonst arretiert sich das Pferd selber.
Bei neuen Übungen oder bei Balanceproblemen erlaube ich dem Pferd daß es sich an meine Hand anlehnt, als Hilfe. Ich möchte dem Pferd jedoch helfen Lektionen in leichter, lockerer Selbsthaltung zu gehen, mit "nimm ihn mal ran" klappt das doch nie!
"Reiten Sie Ihr Pferd teuer!" -Richard Hinrichs
- DynaMitreiterin
- User
- Beiträge: 1153
- Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:04
- Wohnort: Berlin
Liebe bea,
genau so geht es mir auch! wenn die werte Frau A. (auch bekannt aus einem vergangenen Forum durch den Venussitz) mit der Zügelfürung zufrieden ist, hab ich das Gefühl, Dynamit zu behindern und zu sehr zu zerren. Wobei ich ein Problem auch immer darin sehe, weich mit zu gehen. Ich benutze jetzt andere Zügel (runde Stoffdinger statt Leder) und hatte das Ergebnis, dass ich damit mehr Gefühl für Dys Maul habe und er sich so auch wohler fühlt.
Diese Zügel sind viel leichter und auch nicht so lang wie die Lederdinger.
Mal schauen was das bringt.
Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass Dy sich mt einem Zügel, der etwas weniger Anlehnung bietet als erwünscht, besser im Genick lockern kann. Aber vielleicht ist das auch nur die Aufforderung, weicher mitzugehen?
ich taste mich langsam ran und finde es immer wieder beruhigend, dass ich mit dem Anlehnungskram nicht alleine da stehe Schön dass es das Forum gibt!
@pepe: Das Bild mit dem "leise schwingen" finde ich prima und werde es mal mit in den Stall nehmen!
lg,
die Hannah
genau so geht es mir auch! wenn die werte Frau A. (auch bekannt aus einem vergangenen Forum durch den Venussitz) mit der Zügelfürung zufrieden ist, hab ich das Gefühl, Dynamit zu behindern und zu sehr zu zerren. Wobei ich ein Problem auch immer darin sehe, weich mit zu gehen. Ich benutze jetzt andere Zügel (runde Stoffdinger statt Leder) und hatte das Ergebnis, dass ich damit mehr Gefühl für Dys Maul habe und er sich so auch wohler fühlt.
Diese Zügel sind viel leichter und auch nicht so lang wie die Lederdinger.
Mal schauen was das bringt.
Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass Dy sich mt einem Zügel, der etwas weniger Anlehnung bietet als erwünscht, besser im Genick lockern kann. Aber vielleicht ist das auch nur die Aufforderung, weicher mitzugehen?
ich taste mich langsam ran und finde es immer wieder beruhigend, dass ich mit dem Anlehnungskram nicht alleine da stehe Schön dass es das Forum gibt!
@pepe: Das Bild mit dem "leise schwingen" finde ich prima und werde es mal mit in den Stall nehmen!
lg,
die Hannah
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
(Kurt Marti)
Witzig, witzig, ich hatte die Teile heute auch drinne (weil ich die Lederzügel gestern eingefettet habe) und hatte ein völlig anderes Gefühl, nämlich viel weniger Gefühl für das Maul unseres Pferdes zu haben. Das müssen wir ja nochmal genauer untersuchen, Hannah!DynaMitreiterin hat geschrieben:Ich benutze jetzt andere Zügel (runde Stoffdinger statt Leder) und hatte das Ergebnis, dass ich damit mehr Gefühl für Dys Maul habe und er sich so auch wohler fühlt.
Diese Zügel sind viel leichter und auch nicht so lang wie die Lederdinger.
Tja, zur Ausgangsfrage zurück: Wieviel Anlehnung? Pauschale Antwort: So wenig wie möglich, soviel wie nötig Schöne Platitüde, nicht wahr
Okay, seit der Cravallo Mai 2004 wissen wir ja alle, dass es keine konstante Anlehnung gibt. Selbst wenn die Reiterhand (oder theoretisch FN-korrekter: Das Pferdemaul) mit mehreren Kilos pro Zügel die Anlehnung aufrecht erhält, bleibt sie nicht gleichmäßig. Sie mag gleichmäßig aussehen, das schon. Aber in der Realität rucke ich mit mehreren Kilos dem Pferd im Maul rum. Wenn ich gut bin, habe ich eine Hand, die halbwegs sanft mitgeht, wenn nicht, wenn ich also mit "harter Hand" reite, dann zieht meine Hand mindestens bei jedem Schritt (bei jeder Nickbewegung z.B.) rückwärts. Ich habe schon Leute gesehen, da gingen die Hände jedesmal ungelogen 30 cm vor und zurück!
Gut, konstante Anlehnung gibt es also nicht, es gibt nur etwas, das so aussieht. Konsequenz für mich: Verzicht auf die Idee der Anlehnung. Leider ist unser tolles Pferd entweder nicht in der Lage oder Willens, sich von selbst zu versammeln und auch die Sache mit den Seitengängen und überhaupt allem, was mit Schulterkontrolle zusammenhängt, entsprechend unseren Vorstellungen per Gedankenübertragung oder so umzusetzen. Weswegen wir leider, leider noch nicht auf gewisse Hilfsmittel verzichten können - in unserem Fall sind das Trense und Halsring. Leider ist das Resultat auf Halsring auch noch nicht immer und beständig zufriedenstellend, sprich: Der Junge läuft noch zu sehr auf der Vorhand. Auch brauchen wir das Gebiss noch für die Flexionierungen und Abkauübungen (wie macht man die eigentlich gebisslos?).
Ergo versuche ich, die Idee eines lebendigen Kontakts umzusetzen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Im Gelände und in der Arbeitspause hängt der Zügel schon mal durch, auch längere Zeit. Bei der Arbeit auf dem Platz bilde ich mir ein, zunehmend nur noch das Zügelgewicht zu tragen bzw. strebe das an. Wobei es auch immer wieder Momente gibt, wo sich der Kleine so sehr auf die Hand legt, dass ich bedeutend mehr halte und es möglicherweise auch schon unschön aussieht (das wäre mir ja sehr unangenehm). Dabei befürchte ich unter anderem auch, dass das zur Gewohnheit werden könnte (bei mir und ihm). Allerdings sieht es bislang nicht danach aus *erleichtertbin*
Ergo: Ohne Handeinwirkung gehts (leider) nicht, aber zuviel ist zuviel.
Und woran merke ich, wann zuviel zuviel ist? Schwere Frage. Eindeutig ist es zuviel, wenn Kollege Pferd das Maul aufreißt. Gut ist es, wenn er anfängt, ruhig und ohne Hektik zu kauen. Allerdings: Ist es immer schlecht, wenn er nicht kaut? Gibt es nicht auch Pferde, die per se wenig kauen?
Hm, mir fällt grad ein, in einem andren Forum schrieb eine FN-lerin, dass sie die Bewegungen der Hinterhand ihres Pferdes in ihrer Hand spüren möchte. Ob das mit einem weichen lebendigen Kontakt, wie ich ihn anstrebe, möglich ist, weiß ich nicht. Wenn das aber am durchhängenden Zügel funktionieren würde, wäre dies vielleicht das ideale Maß!
LG A.
- DynaMitreiterin
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- Wohnort: Berlin
Gute Idee. Obwohl meine zarten Mädchenhände natürlich eine ganz andere Kategorie sind.dshengis hat geschrieben:Witzig, witzig, ich hatte die Teile heute auch drinne (weil ich die Lederzügel gestern eingefettet habe) und hatte ein völlig anderes Gefühl, nämlich viel weniger Gefühl für das Maul unseres Pferdes zu haben. Das müssen wir ja nochmal genauer untersuchen, HannahDynaMitreiterin hat geschrieben:Ich benutze jetzt andere Zügel (runde Stoffdinger statt Leder) und hatte das Ergebnis, dass ich damit mehr Gefühl für Dys Maul habe und er sich so auch wohler fühlt.
Diese Zügel sind viel leichter und auch nicht so lang wie die Lederdinger.
Dy ist auch das erste Pferd, das ich mit Lederzügeln reite, vielleicht schlägt die Gewohnheit durch? (bin ja recht unflexibel....eigentlich)
Schick doch ma Bilder vom Spielplatz! Und mach endlich ne Fotobox auf - dieses schöne Tier dürfen wir nicht vorenthalten - hab schon Ergänzungsmaterial auf dem Rechner.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
(Kurt Marti)
Erstaunlicherweise, reagiert Aramis auf das leichte Anheben der Zügel bei der gebisslosen Zäumung ähnlich wie mit Gebiss: er senkt den Kopf und lässt sich in die Tiefe führen. Ich nehme an, dass er das Anheben meiner Hand mit dem "die Tiefe suchen" verbunden hat. Geht alsodshengis hat geschrieben: Auch brauchen wir das Gebiss noch für die Flexionierungen und Abkauübungen (wie macht man die eigentlich gebisslos?).
Grüßle,
Medora
Hm....zuerst finde ich es grundsätzlich falsch Anlehung nur als Kontakt Zügel/Reiterhand zum Maul zu definieren...trotzdem halte ich eine stetige, weiche Verbindung für sehr wichtig.
Viele halten einen "springenden Zügel " für eine weiche Form des Kontakts - fälschlicherweise...das hast du ja selber gemerkt : der Zügel springt nicht mehr- das Pferd fühlt sich wohler und arbeitet williger mit...natürlich ist es ungewohnt, wenn man es nur anders kennt und eine gleichmässige, weiche Verbindung ist mit das Schwierigste in der Reiterei... der vermeintliche Druck auf dem Zügel war wahrscheinlich gar nicht so viel, nur eben für dich ungewohnt...du schreibst, ihr habt das auch am Menschen ausprobiert - wie war denn deine Einschätzung als du in Pferde-Situation warst ? Lieber den springenden Zügel oder die leichte, konstante Variante ?
Viele halten einen "springenden Zügel " für eine weiche Form des Kontakts - fälschlicherweise...das hast du ja selber gemerkt : der Zügel springt nicht mehr- das Pferd fühlt sich wohler und arbeitet williger mit...natürlich ist es ungewohnt, wenn man es nur anders kennt und eine gleichmässige, weiche Verbindung ist mit das Schwierigste in der Reiterei... der vermeintliche Druck auf dem Zügel war wahrscheinlich gar nicht so viel, nur eben für dich ungewohnt...du schreibst, ihr habt das auch am Menschen ausprobiert - wie war denn deine Einschätzung als du in Pferde-Situation warst ? Lieber den springenden Zügel oder die leichte, konstante Variante ?
Jep, sehe ich auch so (hätte ich vielleicht noch explizit deutlich machen müssen). Meine Frage hier bezog sich aber schon auf den Zügelkontakt.lalala hat geschrieben:Hm....zuerst finde ich es grundsätzlich falsch Anlehung nur als Kontakt Zügel/Reiterhand zum Maul zu definieren...trotzdem halte ich eine stetige, weiche Verbindung für sehr wichtig.
Danke für alle eure Antworten. Tja, "Tricks" scheint es da wirklich keine zu geben. Also weiterhin versuchen, suchen, spüren...
LG, Bea
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
- DynaMitreiterin
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- Registriert: Mo, 25. Sep 2006 11:04
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Guten Morgen!
einen Trick hätte ich auf Lager: zum Üben kannst Du PET Flaschen mit Wasser füllen und Bänder darum wickeln. Dann die Bänder wie Zügel aufnehmen, die Flaschen auf einen ebenen Untergrund stellen und sie in "Schwingungen" bringen, ohne dass sie dabei umfallen. Dann hast Du einen gleich mässigen Kontakt.
Ich hab das noch nicht ausprobiert - klingt aber gut und vielleicht hilft es ja?
Einen schönen Tag allerseits!
einen Trick hätte ich auf Lager: zum Üben kannst Du PET Flaschen mit Wasser füllen und Bänder darum wickeln. Dann die Bänder wie Zügel aufnehmen, die Flaschen auf einen ebenen Untergrund stellen und sie in "Schwingungen" bringen, ohne dass sie dabei umfallen. Dann hast Du einen gleich mässigen Kontakt.
Ich hab das noch nicht ausprobiert - klingt aber gut und vielleicht hilft es ja?
Einen schönen Tag allerseits!
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um mal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.
(Kurt Marti)
(Kurt Marti)
Hallo Lalala,
es wird halt oft übersehen, daß nicht jeder nachgebende und durchhängende Zügel auch schon ein „Springender Zügel “sein muß. So ist auch nicht jeder anstehende Zügel vor einem Springen gefeit.
Ein Zügel kann anstehen (und dem Richter den Eindruck einer „ruhig gegenhaltenden Hand“ vermitteln und der Druck der Hände im Pferdemaul variiert von 5-25 Kg/Tritt. Sie werden nicht erleben, daß ein Richter diesen unfug sanktioniert oder sogar als springenden Zügel beurteilt. Der Reiter hat eben viel Anlehnung........basta!
Der Druck eines Zügels kann zwischen 50 Gramm und Zügelgewicht (wobei der Zügel dann natürlich durchhängt) variieren, wobei das Pferdemaul kaum belästigt wird. Jeder Richter wird den Kontaktverlust der Reiterhand mit dem Pferdemaul monieren. Na ja!
Auch ein durchhängender Zügel kann durchaus weich und kontrolliert den Kontakt mit dem Maul wieder herstellen. Auch bei jedem Schritt oder Tritt. Wie so oft: Nur wer kann, der kann.
Anlehnung und Kontakt sind allerdings zwei völlig verschiedene Schuhe.
Schöne Grüße,
Dörr
es wird halt oft übersehen, daß nicht jeder nachgebende und durchhängende Zügel auch schon ein „Springender Zügel “sein muß. So ist auch nicht jeder anstehende Zügel vor einem Springen gefeit.
Ein Zügel kann anstehen (und dem Richter den Eindruck einer „ruhig gegenhaltenden Hand“ vermitteln und der Druck der Hände im Pferdemaul variiert von 5-25 Kg/Tritt. Sie werden nicht erleben, daß ein Richter diesen unfug sanktioniert oder sogar als springenden Zügel beurteilt. Der Reiter hat eben viel Anlehnung........basta!
Der Druck eines Zügels kann zwischen 50 Gramm und Zügelgewicht (wobei der Zügel dann natürlich durchhängt) variieren, wobei das Pferdemaul kaum belästigt wird. Jeder Richter wird den Kontaktverlust der Reiterhand mit dem Pferdemaul monieren. Na ja!
Auch ein durchhängender Zügel kann durchaus weich und kontrolliert den Kontakt mit dem Maul wieder herstellen. Auch bei jedem Schritt oder Tritt. Wie so oft: Nur wer kann, der kann.
Anlehnung und Kontakt sind allerdings zwei völlig verschiedene Schuhe.
Schöne Grüße,
Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)