Antibiotika-Resistenz beim Pferd???

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kallisto
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Antibiotika-Resistenz beim Pferd???

Beitrag von kallisto »

Hallo,

mein Pferd hat nach mehrmaligen Antibiotikabehandlungen (auch in Folge) immer wieder Rückfälle, was letztendlich dazu führte, dass er seine Infektionen über längere Zeit selber ausheilen mußte. Selbst nach härteren Antibiotikatherapien.
Für die Zeit des Antibiotikas trat eine leichte Besserung ein, jedoch nach 2 Wochen (die Zeit, in der die Antibiotikawirkung nachläßt) kehrte die Infektionen wieder zurück. Gleiches scheint sich nun wieder abzuspielen.

Diese vermutete Resistenz trat mit der ersten Behandlung in seinem Leben ein und es erscheint sich nun nach der 5. Behandlung wieder gleiches abzuspielen.

Mir sind Antibiotikaresistenzen beim Menschen bekannt. Gibt es das beim Pferd (angeboren) auch? Welche alternativen Behandlungen wären in diesem Falle möglich (Homöopathie, Heilpraktiker)? Bzw. wie kann man Bakterieninfektionen anders bekämpfen?

LG Susi
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Die Resistenz betrifft nicht das erkrankte Lebewesen sondern die Bakterien. Kann also nicht angeboren sein.
Bei einer Antibiotikabehandlung bleiben immer Bakterien übrig, denen das AB nichts anhaben kann weil sie irgenwelche Besonderheiten haben (zusätzliches Enzym, Strukturveränderungen in der Zellwand). Vermehren diese sich dann weiter, kommt es oft eben auch zu einer "Vererbung" der resitenzbewirkenden Eigenschaft an die nächste Bakteriengeneration.
Bei Resitenzen hift nur eine andere AB-Klasse (andere Wirkweise), aber auch da gibt es Überschneidungen.

Wenn Dein Pferd so häufig mit bakteriellen Infekten zu kämpfen hat, würde ich ein immunologisches Grundproblem vermuten. In gewissem Rahmen sollte ein Organismus mit Bakterien selbst fertig werden. Oder er hat irgendwo einen "Herd", an den ihr bisher noch nicht rangekommen seid. Je nach Lokalisation der Infektion, kommen AB auch gar nicht erst am Zielort an (Knochen und Abszesse sind schwierig, mal als Beispiel).

Grüße, Thisbe *die nur aus ihrem humanmedizinischen Wissen spricht*
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Danke für die Erklärungen!

Laut Blutbild ist außer dem Leukozytenwert (und dem Differentialblutbild)alles ok. Dabei hatte er vor 3 Wochen eine Woche lang Antibiotika wegen des starken Einschusses bekommen. Kein Mineralienmangel und sonst auch alles ok. Er benimmt sich auch nicht als krank, sondern stürzt und prescht durch die Gegend mit allen Kratzern und Wunden, die er kriegen kann. Ihn nerven nur etwas seine Zähne, aber da muss er durch.

Habe per PN schon gute Tipps zur Stabilisierung der Darmflora bekommen, damit er widerstandsfähiger wird. Als leicht anfällig kann man ihn nicht bezeichnen. Er hatte jetzt ein Jahr nichts. Aber wenn er was hat, bekommt er es schlecht los trotz Antibiotikatherapie. Bzw. hat Rückfälle, weil dass die unbekannte derzeitige Infektion noch ein Rückfall auf den Einschuss ist, will der TA nicht ausschließen. Wobei natürlich immer noch andere Sachen dahinter stecken können. Momentan bekommt er mal wieder Antibiotika...

Evtl. bringt das Antibiotika auch jedesmal seine Darmflora so außer Konzept, dass seine Abwehr leidet und sich neu infiziert. Würmer schließt der TA aus.

LG Susi
Vamos
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Beitrag von Vamos »

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Zuletzt geändert von Vamos am Fr, 02. Mai 2008 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Er schätzt nur. Es waren aber 4 verschiedene TAs, die bisher gespritzt hatten. Zum Teil in die Vene und zum Teil in den Muskel. Habe es bei anderen Pferden auch nicht anders erlebt.

LG Susi
Vamos
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Beitrag von Vamos »

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Zuletzt geändert von Vamos am Fr, 02. Mai 2008 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
Williamine

Beitrag von Williamine »

Für den Fall, dass ich mir jetzt jede Menge Ohrfeigen einhole, aber ich gebe meinen Kommentar trotzdem ab:

Die Geschichte Deines Pferdes erinnert mich sehr an meine eigene:
Ich hatte als Jugendliche immer über mehrere Jahre im Abstand von 6-12 Wochen starken Husten und Bronchitis, der immer wieder mit Antibiotika behandelt wurde. Aber es änderte sich nichts. Es folgten Blut-, Allergie- und Resistenztests - zum guten Schluss hieß es, es sei psychosomatisch. Ich habs versucht zu ignorieren und meine Erkältungen hingenommen - Antibiotika haufenweise wirkungslos reingeschmissen. Pilzinfektionen im Genitalbereich und schlechter Stuhlgang waren immer dabei.

Bis ich an eine hervorragende Heilpraktikerin geriet (und die sind nicht zu finden wie Sand am Mehr - ich war schon mal bei einem Scharlatan). Seit dem habe ich - außer kleinen seltenen grippalen Infekten - keine Probleme mehr mit Erkältungen oder anderen hartnäckigen Krankheiten. Das Problem bei mir war, dass ich zu Kinderzeiten wohl mit Kortison und Penicillin 'vollgestopft' worden bin (warum, weiß ich eigentlich nicht mehr genau) und diese beiden so extrem in meinem Körper gespeichert waren, dass alles an Medikamenten gar nicht mehr ankam. Auch meine massiven Migräneanfälle (so in 14tg. Abständen) konnte ich mit keinem Schmerzmittel der Welt mehr eindämmen.
Nach einer 'Entgiftung' ist es nun überhaupt kein Problem mehr. Wobei ich Antibiotika nur im allerhöchsten Notfall einsetze (gebrantes Kind !?!). Migräne habe ich nun vielleicht noch 2 x im Jahr.

Solche Sachen wie Einschuss oder andere Entzündungen sind hervorragend mit homöop. Mitteln zu behandeln. Dauert vielleicht dann etwas länger, ist aber dann ein für alle mal erledigt und kommt beim richtig gewählten Mittel - außer es gibt eine NEUE URSACHE - nicht mehr wieder.

Wie gesagt, es kommt immer auf die Ursache einer Krankheit an; Symthome behandeln kann (wenn es auch nur kurzfristig hilft) jeder.

Übrigens: eine schlechte Darmflora bekommt man hervorragend mit rechtsdrehenden Milchsäuren in den Griff. Haben meine Pferde mal Durchfall o. fressen Sand, bekommen Sie von mir Naturjoghurt mit ins Futter. Klappt hervorragend.

Da kommt mir noch eine Frage in den Sinn:
Wann treten die Krankheiten am geballtesten auf? War da vielleicht vorher eine Impfung im Spiel? Oder wurde ein Pferd in eurem Stall in dem Zeitraum geimpft?
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