Reiten von Wendungen im Damensattel

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Moderator: Josatianma

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Gelchen
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Reiten von Wendungen im Damensattel

Beitrag von Gelchen »

Hallo,

wie reitet ihr die Wendungen im Damensattel? Nehmt ihr dafür die innere Schulter auch zurück? Oder dreht ihr nur euren Kopft in die Bewegunsrichtung?

Freue mich auf eure Antworten.

Gruss

Gelchen
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Gute Frage, nächste Frage. Nein, ich nehme nicht (bewusst) die Schulter nach Vorne sondern versuche es eher über das Verlagern der Hüfte. Ich vermute aber, daß ich unbewusst die Schulter mitnehme.

Das Problem ist ja, daß die rechte Schulter meistens eh schon zu weit vorne ist. Deshalb versuche ich so gut wie gar nichts mit der Schulter zu machen.
Liebe Grüße, Sabine

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Beitrag von Gelchen »

Hallo Josatianma,

Danke für die Antwort, genau das ist mein Problem die rechte Schulter ist eh zu weit vorne. Gerade mit den Linkswendungen habe ich etwas meine Mühe, häufig wird ein Schulterherein daraus :roll:

Also her mit den Tips!

Gruss

Gelchen
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Fällt mir gerade noch ein. Mein Pferd ist darauf geschult dem angelegten äußeren Zügel zu folgen. Ich habe das gleiche Problem in den Rechstwendungen gehabt. Durch das Anlegen des Zügels zeige ich einfach sehr deutlich, daß ich abbiegen möchte.

Ich fange ja auch gerade erst wieder an regelmäßig im Damensattel zu reiten. Da lasse ich die Seitengänge erstmal komplett außen vor. Denn sobald mein Pferd einmal in den Seitengängen drin ist, hört er so schnell nicht mehr auf. Also, erst das "Normale" sichern und dann den Rest nachschieben.
Liebe Grüße, Sabine

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Beitrag von Gelchen »

Das habe ich auch gelesen, in die Dame zu Pferd, das man den äusseren Zügel zum Abwenden an den Hals anlegen soll. OK das werde ich das nächste mal probieren.

Seitengänge wollte ich eigentlich auch nicht reiten, aber es gab wohl ein Missverständis mit meiner Hilfengebung....

Gruss

gelchen
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~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Aaaalso...ich bilde die Pferde, die ich unter den DS nehmen will, immer zuerst im Neckreining und Signalreiten aus (sofern sie das noch nicht können - bei meinen gehört es zum Standart-Repertoire, aber die Beritt-Pferde können das oft nicht, lernen es aber meist ganz schnell).

Dann einfach das Signalreiten in den DS übernehmen. Mit Gewicht und angelegtem Zügel lenken, am Anfang auch ruhig Zügel nur mit der linken Hand führen, die rechte baumeln lassen. Das verhindert zum einen, dass die rechte Schulter vorkommt, zum anderen kommt man so keinesfalls ins ziehen sondern lehrt das Pferd, primär auf Gewichtshilfen zu achten (und es ist sehr entspannend weil es schon vom Kopf her viel Druck rausnimmt). Anfangs hat das viel vom Western-Reiten. Dass die Kurven etwas flacher werden nehm ich dabei in Kauf. Es geht erstmal nur darum, dass die Hilfe vom Pferd verstanden wird.

Später rahme ich das Pferd langsam mehr mit meinen Hilfen ein und bringe ihm auch die Seitengänge unter dem DS bei. Erst dann perfektioniere ich die Wendungen. Hintergrund ist, dass ich mein Pferd, wenn es die seitwärtstreibenden Hilfen versteht, begrenzen kann, sobald es abdriftet, oder die gewünschte Biegung abfragen kann, Hinterhand oder Schulter mehr rein oder raus dirigieren kann. Zur Schulung der Koordination lasse ich auf gebogenen Linien übertreten, reite Volten und Zirkel in Konterstellung, wechsel oft zwischen Schulterherein und Renvers und zwischen Schulerherein und Volte. So erarbeite ich das Verständnis meines Pferdes für das, was ich genau von ihm will. Das ist genau die Methode, nach der ich auch meine Schülerinnen unterrichte.

Der Vorteil ist: Letztlich muss die Reiterin auf diese Weise sehr viel mehr an sich arbeiten, als am Pferd. Es schult gerade für die Reiterin das tiefe Verständnis für ihre Einwirkung und das Zusammenspiel der Hilfen, bedingt eine ständige Selbstüberprüfung und -korrektur. Das Pferd lernt sozusagen nebenher mit (und meist viel schneller, als der Mensch obendrauf :wink: ).

Allerdings muss ich dazusagen, dass ich neue Dinge mit dem Pferd zuerst im normalen Sattel erarbeite, und nur unter dem DS abfrage, wenn es 100% klappt. Sonst mach ich u.U. mehr kaputt, als dass es hilft.
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Ravata
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Beitrag von Ravata »

Habe selbst und bei Schülern noch nie ein Problem mit Wendungen beobachtet; auch bei solchen, die nur zwei, drei Mal auf dem Damensattel probiert haben um dann eine Schaunummer zu reiten - die beinhaltet ja zwangsläufig zahllose Wendungen.
Wichtig ist gerade über der Wirbelsäule des Pferdes zu sitzen und nicht schon von vornehein seitwärts. Die rechte Schulter darf nicht vor kommen, doch keinesfalls sich deshalb im Oberkörper verkrampfen, dann kann es nicht klappen.
Die Richtung wird über das Gewicht und den Kopf ( ich weiß wo ich hin will) gegeben eine leichte Stellung nach innen und anlegen des inneren Schenkels oder des Reitstocks hilft.
Hier ist wichtig: ein Reitstock ersezt den Schenkel, um den sich Biegen läßt eine einfache Gerte tut das nicht! Ein Damenpferd sollte so sensibel sein, daß es nicht ständige mit der Gerte zu Vorwärts aufgefordert werden muß.
Bei Wendungen nach links gibt der Reitstock eine äußere Begrenzung, ähnlich dem leicht zurückgenommenen äußeren Schenkel, der ein Wegdriften über die Schulter verhindert.
Gruß
Barbara
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