Versammlung im Stand

Rund um die klassische Reitkunst

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Medora
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Beitrag von Medora »

Hallo Isomer,

danke für Deine Zeilen. Was die Reiter angeht, so waren und sind es immer verschiedene, also Besitzerin + hin und wieder wechselnde Reitbeteiligungen + die Ausbilderin. Hier ist der Stand der Begabung unterschiedlich.

Was die Bewertung der Reitlehrerin angeht, bin ich befangen, weil ich sie sehr mag und wir befreundet sind. Ich fürchte aber inzwischen auch, dass da Einiges im Argen liegt, so schwer es mir fällt, dahin zu schauen.

Zum Pferd: Die Stute ist vom ganzen Körperbau her nicht wirklich dressurbegabt, ich habe sie aber immer als eifriges Pferdchen erlebt, das gefallen und mitmachen will und das Angst vor Fehlern hat. Bei manchen Reitern ist sie faul, bei mir war sie eher zu flott. Und ja, der Annahme, dass das Pferd keinen Ausweg aus dem Prozess findet, stimme ich zu.


Zu meinen eigenen "Grenzen": Ich bin da selbst im Moment intensiv am Analysieren. Ich weiß jetzt nicht, ob Du mal in mein Tagebuch von Aramis geschaut hast? Da habe ich beschrieben, dass mein Pferd von einem auf den anderen Tag die Arbeit in der Halle verweigerte. Als Erklärung habe ich vor allem meinen zu hohen Anspruch gesehen und dass ich immer mehr, mehr, mehr wollte.

Das sehe ich auch jetzt noch so, aber inzwischen denke ich, dass es wohl die Summe verschiedener Faktoren war. Und gerade, wo ich jetzt die Stute gesehen hatte, die nun seit Jahren mit diesen Übungen gearbeitet wird, wurde mir bewusst, dass ich auch meinen über eine irrsinnig lange Zeit mit immer wieder solchen Übungen konfrontriert habe. Manche davon waren erfolgreich, so konnte wir z.B. das Einrollen sehr gut korrigieren - das macht er so gut wie nicht mehr. Aber das Nachgeben und Abkauen allein durch das Anheben der Hand (mit der gewünschten Balance-Verschiebung) hat z.B. nie geklappt. Mit dem Bild der Stute im Kopf, denke ich, sah meiner sicher genauso verständnislos und bockig aus wie sie - und zu Recht.

Ich denke, diese Übungen und Methoden können viel Gutes bewirken, aber nicht bei allem und jedem. Sie können genauso auch viel Schlechtes auslösen - und DAS habe ich nicht früh genug erkannt. Wie gesagt, ich versuche selbst noch besser zu verstehen, was alles zwischen meinem Pferd und mir im Rahmen der Ausbildung falsch gelaufen ist, aber es ist z.B. extrem auffällig, wie gut er jetzt auf einige Übungen zur Anlehnung reagiert (z.B. auf die von mir schon mal beschriebene Übung von Kreinberg). Und genau das lässt mich aufhorchen: mein Pferd sagt nicht grundsätzlich "nein", es sagt zu ganz bestimmten Sachen nein. Es sagt z.B. "nein" zu der hier beschriebenen Übung. Deshalb sehe ich für mich immer deutlicher Grenzen der Methode.

Medora
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Janina
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Beitrag von Janina »

Wobei halt die Frage bleibt, ob die Grenzen in der Methode oder in deren Anwender liegen.

Ich habe mit meinem dadurch Fortschritte erreicht, an die ich früher niemals geglaubt hätte. ABER alleine hätte ich das nicht geschafft. Wir sind immer wieder "hängen" geblieben bis dann beim nächsten Kurs die "Lösung" kam. Alleine wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen.
Das Geniale für mich an dieser "Methode" (ich find´s immer noch komisch, es so zu betiteln) bzw. Art auszubilden ist, dass egal was man macht, es nie frustrierend für´s Pferd wird. Wenn irgendwas nicht klappt, dann ist es am Reiter zu überlegen und eine Lösung zu finden.

Wenn du bei eurer Arbeit Frust seitens deines Pferdes feststellst, so kannst du dir sicher sein, dass du nicht mehr nach dieser "Methode" arbeitest... *meineMeinung* Wo genau jetzt der Fehler liegt, kann man natürl. nicht sagen, das wären nutzlose Vermutungen. Drei oder fünf (oder wieviel auch immer) Jahre, in denen das Pferd keinerlei Spaß an der Sache hat, sind definitiv zu viel, dann sollte man sich vllt. doch mal nach einer Alternative umsehen (wir hatten ja schon mal festgestellt, dass es das "Allheilmittel" nicht gibt; mit einer Reitweise muss man eben auch zurecht kommen, sonst nützt die schönste Theorie nichts).

Das Flexionieren und Abkauen ist ja schön und gut, aber weder mein Vater noch ich haben das in dieser exzessiven Form jemals betrieben und wir sind ja nun doch ein paar Kurse mitgeritten.

Unter "Versammlung" im Stand (um mal wieder auf´s eigentl. Thema zu kommen) verstehe ich außerdem nicht irgendwelche Abkauübungen, sondern konkret eigentl. nur den Effet d´ensemble. Nur vorne abkauen und aufrichten würde bei meinem z. B. nicht funktionieren, dafür ist seine HH zu weit nach hinten gestellt (schon von der Grundwinkelung her). Entweder erst korrekt hinstellen oder eben mit Einwirkung des Sporns einen richtigen Effet d´ensemble (da habe ich mich aber nie drangetraut, das Pferd meines Vaters kennt und "kann" ihn allerdings, da ist das sehr beeindruckend).
Aber wenn ich schon einen RL "zur Stelle" hätte, würde ich ihn das erst mal mit meinem Pferd machen lassen. Als Hausaufgabe? Hm, aber vllt. war ja noch was anderes gemeint...

Liebe Grüße,
Janina
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Nadja
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Beitrag von Nadja »

So, komme soeben vom Ausritt zurück. Bevor ich von unseren Hausaufgaben berichte, möchte ich gerne noch kurz was zu der PK-Methode loswerden.

Also, wir arbeiten nun schon etwa 9 Monate damit. Mein Pferd war früher extrem vorhandlastig, steif im Rücken, taktunrein, trat überhaupt nicht unter, trug sich nicht selber und 'taggelte' im Trab wie ein Pony dahin. Gut, schon nach dem ersten Mal, als wir mit der 'Handhoch-Methode' und dem Flexionieren angefangen haben zu arbeiten, ging uns einen riesen Knopf auf! Ich weiss noch, dass ich nach dieser Stunde und dem Üben zuhause, meinem RL ganz begeistert im Email geschrieben habe, dass die letzten Tips Gold wert waren! :wink:
Wir haben das ganze von Mal zu Mal gesteigert und mein Pferd lief immer besser und besser. Heute tritt mein Pferd in seine Vorhandspur, was er früher bei weitem (!!) nicht getan hätte, der ganze Rücken kommt in Bewegung, er sucht selber von sich aus die v/a-Bewegung und der Trab wurde massiv besser! Für uns - ich sag das jetzt ganz bewusst, weil mir klar ist, dass jedes Lebewesen ein Individuum darstellt - ist diese Methode wohl das Beste das uns unterlaufen konnte! Mein Pferd enwickelt sich zu einem Muskelprotz, ist engagiert und arbeitet gerne in der Reithalle (wir haben doch jedesmal Diskussionen zusammen, wenn wir da nur vorbeireiten und nicht rein gehen... :wink:). Für mich sind all diese Erfolge ein Zeichen dafür, dass es stimmt.

Nun aber zu unserer Hausaufgabe: Ich habe das heute im Gelände zweimal geübt, nachdem wir lange genug unterwegs waren. Ich war überrascht, Pferd hat das echt ganz toll gemacht, beidesmal. Letztes Mal in der Stunde hat er sich nur permanent dagegen gewehrt. Nachdem ich so auf dem Pferd sass und mir versucht habe ein Röntgenbildblick der HWS zu verschaffen, kam ich zur Erkenntnis, dass meine Befürchtungen wohl doch etwas übertrieben waren. Nichts desto trotz: Ich werde diese Übung erst nach langem Einreiten machen, nicht häufiger als 1x pro Tag, sobald er's gut gemacht hat für 30 - 60 Sekunden, loben, Zügel hinschmeissen und strecken lassen. Ich denke so kommt's gut. Ja, noch den Befürchtungen etwas entgegen: Doch, nach dem heutigen Tag denke ich, dass diese Hausaufgabe mit meinem Pferd (eben, wir sprechen da individuell :wink:) sehr wohl in zwei Wochen machbar sind.

So, genug gequatscht. Das war mein heutiger Abend mit meiner tollen und erfreulichen Erkenntnis!! :)
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Daisy
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Beitrag von Daisy »

Hey, das hört sich doch super an! Ich bin auch der Meinung, daß es für jedes "Reiter-Pferd-Gespann" DIE richtige Methode gibt - man muß halt nur schauen, WELCHE eben paßt! Und bei euch scheint die Methode offensichtlich super zu passen! Mir geht es genauso - mein RL arbeitet auch nach Karl, geht aber auch total individuell auf das Pferd und den Reiter ein. Viel Spaß weiterhin! By the way - es gibt immer Leute, die die Methode xy super finden und welche, die sie sch.. finden. Man muß selbst in sich und sein Pferd hineinhören, was das beste ist! Ich war bei der Umstellung auch suuuperunsicher und habe gefragt und gefragt - und wurde immer unsicherer! Jetzt höre ich einfach auf mein Bauchgefühl. Ich habe mir einiges angeguckt, weiß, was ich für mich und mein Pferd NICHT möchte und hoffe, bin jetzt auf dem richtigen Weg - für uns beide!
„Kunst ist die Vergeistigung der Technik durch die Liebe.“ (N.Oliveira)

Mein Pferd ist mein Spiegel, der meine schlechte und gute Laune unverfälscht wiedergibt. Sieh hinein in die Augen deines Pferdes, aber erschrick nicht über die Wahrheit.
Ranula
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Beitrag von Ranula »

Hallo an alle,
bin hier in diesem Forum seit längerem interessierte Mitleserin und habe vor allem diesen Thread hier äußerst interessiert verfolgt... Hier ein paar kurze Gedanken und Beobachtungen zu dem Thema meinerseits dazu:
1) "Versammlung im Stand" ist und bleibt für mich in der von mir bisher beobachteten und erlebten Praxis ein Theoretikum. Außer in dem oben erwähnten "effet d'ensemble", den wohl nur ganz wenige Reiter "praktizieren" (können). Es ist sicher auch so, dass ein Pferd - vom versammelten Trab in's Halten durchpariert - in gewisser Weise auch im Halt noch nach wie vor "versammelt" ist, in dem Sinne, als dass der "Vorwärtsgedanke" auch im Halten noch vorhanden ist, die innere (positive) Anspannung, die es dem Pferd dann ermöglicht, sofort wieder in versammeltem Tempo anzutreten. Ein Pferd aber im Halten zu "bearbeiten" bedeutet für mich in der Regel immer nur, die Voraussetzungen für die Versammlung zu schaffen (Nachgiebigkeit in Kiefer und Genick, die Bereitschaft, das Gewicht vom Widerrist und den Schultern wegzubekommen, quasi "die Tür nach vorne zu öffnen").
2) Die "Methode" eines PK (ich setze "Methode" bewusst in Anführungszeichen) ist mit Sicherheit - genau wie alle anderen "Methoden" auch - in ihrem "Erfolg" stark von der reiterlichen und pädagogischen Fähigkeit des Reitlehrers UND des Schülers abhängig. Auch der Schüler muss seine pädagogischen Fähigkeiten gegenüber seinem Pferd entwickeln und ausloten und wird hier und auch dort sicher irgendwie an seine Grenzen stoßen - wo dann wieder die Fähigkeiten des Reitlehrers zum Tragen kommen müssen. Sicherlich fällt bei PK der Einsatz der Hände besonders auf - einfach, weil er so wenig dem entspricht, was landläufig so rauf und runter geritten wird. Das heißt aber nicht, dass diese Art von Handeinsatz dominanter ist - sie fällt nur mehr auf. Ein ständig tief gehaltene (und "durchhaltende") Hand fällt weniger auf, weil sie unbeweglicher und unauffälliger ist, ist aber in ihrer dauerblockierenden Wirkung in Richtung Pferdemaul, -genick, -schultern und somit Hinterhand wesentlich einflussreicher, als eine Hand die mal in die Höhe geht und dann wieder loslässt. Dass PK den Handeinsatz häufig erwähnt und immer wieder betont, liegt m.E. darin, dass hier auch der größte Widerstand der reiterlichen Zunft tobt. Eine so deutlich und offen agierende Hand war (zumindest für mich) doch immer ein "No Go!".
3) Ich selber reite seit über einem Jahr bei jemandem, der auch PK-Schüler ist. Ich sehe seitdem die immensen Vorteile und die Fortschritte bei meinem Pferd (und bei mir), aber auch die Grenzen. Mein Pferd ist eher unruhig im Maul - Abkauübungen im Stand sind äußerst selten und auch nur mal zwischenzeitlich zur Korrektur angesagt. Ansonsten habe ich ein klapperndes, unruhiges Pferdemaul in der Hand, das nur schwer wieder ruhiger zu bekommen ist. Anderen Pferden hilft es ungemein. Ich kenne ein oder zwei Pferde, die durch das Immer-Wieder-Anheben mit der Hand regelrecht sauer wurden und keinerlei Fortschritte machen. Es wurde erst dann besser, als die Reiter darauf verzichtet haben und sich mit einem reinen Vorwärts und in die Tiefe "begnügt" haben, was dazu führte, dass die Pferde das Nackenband in der Vorwärts-Bewegung und nur dadurch entspannten und dadurch wieder ansprechbar wurden. Ich denke, ein PK verfügt über reiterliche Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen, individuell und in Sekundenschnelle auf das individuelle Problem des Pferdes zu reagieren - in einer Art und Weise, die von uns wohl wenige in diesem Leben erreichen werden. Abgesehen von einem extremst ausbalancierten und variablen Sitz, den er eben nicht erklärt. Vermutlich weil er eben das Meiste hiervon nicht bewusst einsetzt, sondern intuitiv. Und darin liegt die Krux - ein begnadeter Reiter wie er kann das, was er macht, so umsetzen, dass es zum Ziel führt. Versucht man zu "imitieren", findet man gaaanz schnell die eigenen Grenzen. Und da wird's dann spannend - und schwierig. Genau an diesen Punkten braucht man nen wirklich guten Reitlehrer.
Ich denke, es ist ein Tanz auf dem Drahtseil - für mich es es das Wichtigste, ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob mein Pferd in der Balance ist oder nicht. Und Möglichkeiten zu haben, es in die Balance zu bringen. Sowohl seitlich als auch "von hinten nach vorne bzw. umgekehrt". Ein Pferd, was sich immer wieder auf eine Schulter packt (dazu tendieren alle aufgrund ihrer Schiefe) oder was nur auf der Vorhand latscht, wird nie in Richtung Versammlung gehen können. Ob ich dafür einen Racinet bemühe oder einen PK oder versuche, Baucher wieder aufleben zu lassen, ist weniger relevant als die Tatsache, dass ich lerne, es zu erfühlen, wann sich mein Pferd ausbalanciert bewegt. Wenn ich das Gefühl im Hintern und in den Händen habe, bin ich schon verdammt weit. Und dann kann ich mir Gedanken über "Versammlung" machen.
Ach - und was das Allerwichtigste dabei ist: Geduld! Geduld! Und nochmal Geduld! :roll: Und die gibt's leider nicht per Buch, und auch nicht im Zehnerpack beim Reitausstatter (leider... :wink: ).
Liebe Grüße von Ranula
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Beitrag von Medora »

Wow, Ranula - da kann ich ganz vieles unterschreiben :D (und ich würde supergerne mehr von Dir lesen - vielleicht magst Du auch ein Ausbildungstagebuch eröffnen - der Austausch kann sooo wertvoll sein!).

Ranula hat geschrieben:Das heißt aber nicht, dass diese Art von Handeinsatz dominanter ist - sie fällt nur mehr auf.
Ja und nein. Zustimmung darin, dass eine hohe Hand nicht per se dominant oder stark einwirken muss, aber sie kann eben auch genau das tun. Gerade das Argument "auf den Maulwinkeln tut es dem Pferd nicht so weh, wie auf den Laden" kann ganz gut genutzt werden, um verstärkt einzuwirken. Wenn z.B. bei der Stehübung überhaupt keine nachgebende Reaktion vom Pferd kam, ist man als ungeduldige Persönlichkeit durchaus versucht, auch hier sehr dominant zu werden... :roll: (Gleiches gilt fürs Rückwärtsrichten mit der nach oben wirkenden Hand, wenn das Pferd nicht rückwärts gehen will).

Medora
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Nadja
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Beitrag von Nadja »

Hallo zusammen!

Ich komme bereits mit dem zweiten Erfahrungsbericht. Bin zwar etwas im Schuss, muss das aber kurz loswerden. War heute unter anderem auch bei meinem Berittpferd. Das ist ein Vollblutaraber, extrem schwierig zu reiten, weil er kaum Balance hat, immer sofort überall abgelenkt ist und einfach auch sonst, weil er Araber ist (das war jetzt etwas ironisch :wink:), wirklich nicht einfach. Ich hatte eigentlich gar nicht vor, diese Methode bei ihm anzuwenden, doch plötzlich waren wir mittendrin. Wohl eine Lenkung von oben - oder unten - ich kann's nicht sagen... :lol:
Jedenfalls hat er ganz toll mitgemacht, zwar anfangs zwischendurch immer wieder etwas abgelenkt, weil rundherum Hochbetrieb herrschte. Nun, irgendwann einmal waren nur noch wir zwei da, er bei mir, ich bei ihm und alles rundherum vergessen... :) Das war eine ganz tolle Erfahrung die ich heute mit diesem Pferd gemacht habe und ich bin jetzt überzeugt, dass ihm diese Methode echt zusteht (wo wir wieder beim Individuum sind). Wir haben die Zeit vergessen und als ich ihn zum Stall zurück führte, hatte er einen Blick drauf wie noch nie, als ob er soeben aus einer Vollmeditation erwacht wäre! :wink: Sein Gesichtsausdruck war total entspannt und zufrieden, er wirkte absolut obercool und ich hatte den Eindruck, als ob er mir mitteilen würde "hey, das war jetzt aber echt absolut entspannend"... 8)

Ich glaube, ich muss mich erst gar nicht nach irgendwelchen Theorien ob gut oder schlecht erkundigen. Einmal mehr musste ich heute eingestehen, dass es uns die Pferde selbst rückmelden.

Noch kurz zur Handhochmethode, bevor ich mich noch zu einem Patientenpferd stürze: Ich sehe das genau so, dass auch diese Methode gefährlich werden kann. Hat der Reiter das Pferd einmal sehr hoch, hat dieses u.U. gar keine Möglichkeit mehr, selbst das Genick zu kippen, da eine Art Fixation entsteht. In einem solchen Fall sollte zuerst der Reiter etwas nachgeben, damit dem Pferd überhaupt auch die Kippung des Genickes wieder ermöglich wird.

So, nun muss ich schon wieder weiter. Wollte das aber dennoch kurz loswerden (bin echt ganz begeistert nach dieser Erfahrung!!) :)

Liebe Grüsse
Nadja
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Medora
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Beitrag von Medora »

Wow,

das klingt super, Nadja! Na dann: weiter so :D

Medora
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Daisy
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Beitrag von Daisy »

WOW!!! Klasse!!! Das ist doch toll!!! Hoffe, dein 2. Pferd hat dir auch so Glücksmomente vermittelt :wink:
„Kunst ist die Vergeistigung der Technik durch die Liebe.“ (N.Oliveira)

Mein Pferd ist mein Spiegel, der meine schlechte und gute Laune unverfälscht wiedergibt. Sieh hinein in die Augen deines Pferdes, aber erschrick nicht über die Wahrheit.
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