Lymphe am Bein

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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knowi
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Lymphe am Bein

Beitrag von knowi »

Hallo liebes Forum,
ich bin ja im Moment im Urlaub, habe daher also nur per Telefon erfahren was ist. Tabalugas Bein ist an der Stelle der Sehnenscheidenentzuendung wieder dick. Er bekommt Arnikakuegelchen und Schuesslersalze um die Heilung zu unterstuetzen, ist seit ca. 4 Wochen wieder lahmfrei, steht im Offenstall und wird täglich spazierengefuehrt.
Seit ein paar Tagen ist das Bein, das sehr gut abgeschwollen war also wieder dick. Er lahmt nicht, und die Stelle ist wohl auch nicht heiss.
Kann das eine Lymphe sein? Meine Freundin, die sich um Tabs kuemmert hatte den Verdacht, den ihr wohl auch schon einige bestätigt haben.
Aber ich wundere mich ein bisschen - schliesslich kann er sich frei bewegen und wird zudem spazierengefuehrt. Ich dachte bisher, dass sich Lymphen nur durch langes Stehen bilden. Stimmt das?
Klingt das tasächlich nach einer Lypmhe?

Das dumme ist, dass die Besitzer schon lange aufgehört haben den TA zu rufen und ich musste die letzten paar MAle schon ziemlich kämpfen, um ihn nochmal holen zu können - und mit der Lymphenerklärung hätten sie mal wieder ein totschlägerargument um den TA nicht rufen zu muessen...
Ich bin mitlerweile aber schon so hypersensibel, nachdem es bisher jedesmal wieder schlimmer, dass ich mir wieder ziemliche Sorgen mache. Deswegen wende ich mich mal wieder an Euch...

Liebe gruesse,
Knowi
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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Celine
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Beitrag von Celine »

Liebe Knowi,
ich kann deine Sorgen gut verstehen, und sicherlich ist es am Besten, den Tierarzt um Rat zu fragen.
Trotzdem kann ich dich etwas "trösten", denn mein Pferd hatte sowas auch gerade. Plötzlich wurde hinten links die Fessel dick, aber nur auf einer Seite. Dann das ganze Gelenk inkl. Fessel, dann die Fessel hinten rechts noch dazu. Er steht auch 24 Stunden auf der Weide.

Gelahmt hat er nicht und war putzmunter, daher hab ich den TA erstmal nur telefonisch um Rat gefragt. Er meinte, am Besten in den Stall mit dem Pferd und Bewegung einschränken, weil er von einer Verletzung ausging.

Hab wieder mal seine Anweisung nicht befolgt, da das Tier ja nicht lahmte, sondern ich hab ihn sogar nach 3 Tagen mal vorsichtig bewegt im Schritt und Trab. Und siehe da, nach der Bewegung war alles komplett normal, nix mehr dick. Doch als der Dicke ca. 15 Minuten auf der Weide war, konnte man regelrecht zusehen, wie beide Beine wieder anschwollen.
Nach einer Woche war ich mit den Katern bei einer anderen Tierärztin, die auch Pferde behandelt, und hab die gefragt. Sie meinte, das klingt nach Lymphe und sollte definitiv nach 14 Tagen komplett weg sein, sonst muss man was tun.

Nach 10 Tagen war es dann auch weg, so dass ich nix weiter gemacht habe.

Während der Zeit hab ich die Beine mit Wasser gekühlt, mit Latschenkiefer-Arnika-Zeugs eingerieben und Arnikakügelchen verabreicht.

Viele Grüße
Celine
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ach ja, was ich noch vergessen habe:
Während der Zeit mit den dicken Beinen war die Huforthopädin da, weil ich dachte, es könnte von den Hufen kommen. War nicht so.

Außerdem hab ich dann noch umgehend eine Wurmkur verabreicht, es war eh fast wieder soweit, und die Weidehygiene ist bei uns leider nicht so, wie man sich das wünschen würde. Und ich hatte gelesen, dass diese eine Wurmsorte, die vor allem bei Weidepferden vorkommt (Name fällt mir gerade nicht ein, große Strongyliden oder so) auch solche Lymphen verursachen können.
Außerdem haben wir noch einen Busch Jakobskreuzkraut gefunden und eliminiert.

Und ich hatte kurz bevor das mit den dicken Beinen war eine Flohsamenkur angefangen, die ich dann abgebrochen habe.

Also tausendundeine Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können :roll:
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

schwieriges Thema, wenn man die genaue Ursache nicht kennt. Fraglich ist immer, ob es nur abgelagerte Lymphe durch einen schlechten Lymphkreislauf durch andere große Entzündungen oder angegriffenen Stoffwechsel sind oder ob tatsächlich das Bindegewebe entzündet ist.
Fakt ist, dass Weidegang auch bei meinem gar nichts gebracht hat. Und dabei spielt er als Hengst relativ viel und der Einschuss war eher mittelmäßig. Griff aber das Lymphsystem insgesamt schon ab, weil andere Beine auch leicht angelaufen waren.

Neben der Selbstmassage in der Bewegung ist auch das Ankurbeln des Kreislaufs wichtig. Sowohl für den Heilungsprozess und den Abtransport der Lymphe. Dazu reicht in der Regel flotter Schritt je nach Schweregrad ca. eine Stunde. Eine sichtbare Abschwellung kam erst nach ca. einer halben Stunde.
Wenn das Bindegewebe entzündet ist, zusätzlich noch kühlen, was auch in Folge stehender Lymphe ohne Entzündung passieren kann.

Traben oder Galoppieren halte ich für starke Schwellungen unangebracht. In der Bewegung entsteht für das Pferd ein Druckschmerz und das geschwollene und schlecht durchblutete (geschwollene) Gewebe wird zu sehr gereizt.

@ Celine: Bei sowas kann ich nur mit dem Kopfschütteln. Reine Boxenhaft ist nur selten notwendig.
Bei uns war infolge einer starken Zerrung mit Lungenprellung einem Pferd 3 Monate reine Boxenhaft verordnet worden. Die Folge war dass er durch die starke Entlastung ein Hinterbein überlastete und dort eine starke Entzündung hervorrufte, die kräftigen Einschuss mit Fieberschüben hervorrufte. Daraus entwickelte sich noch eine Atemwegsinfektion durch das geschwächte Immunsystem. Von den Hufgeschwüren in der Zeit mal abgesehen. Insgesamt war das Pferd ein halbes Jahr ein körperliches Frack und hätte wahrscheinlich durch regelmäßiges Schrittführen etwas gelindert werden können. Mal abgesehen, dass er durch die Entlastung eine sehr hohe Schiefe entwickelte und ein ziemlich langes Aufbautraining brauchte. Aber der TA hatte in der Zeit auf alle Fälle gut verdient, weil eines zum anderen kam, ohne ihm etwas unterstellen zu wollen...

LG Susi
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ich bin auch absolut kein Fan von Boxenhaft. Aber ich muss sagen, dass es schon eine Weile braucht, bis man sich traut, über die Anweisungen eines TA hinwegzugehen.

Das mit dem Trab ist ein guter Hinweis, ich hab ihn eben auch traben lassen, aber nur Schritt gehen wäre vermutlich ausreichend und besser gewesen.
knowi
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Beitrag von knowi »

Vielen, vielen Dank fuer Eure Antworten!!!
Das Bein ist jetzt wohl schon ca. 1 Woche dick, d.h. viel länger sollte es wohl nicht dauern, bis es wieder abschwillt, oder?
Celine, weisst Du was Deine TA gemächte hätte, wenn das Bein nicht von selbst abgeschwollen wäre?

Spazierengefuehrt wird er täglich ca. 30 - 45 Min. Ich werde aber nochmal anrufen und fragen ob sich dabei was ändert.
Arnikakuegelchen bekommt er sowieso, und wegen einer Salbe werde ich mich mal erkundigen.

Also ist eine Lymphe doch ernster, sprich "auch" bei Lymphen (wie gesagt, das ist DAS Argument der Beistzer, weshalb sie keinen TA rufen wollen) sollte man den TA benachrichtigen, oder?


Kallisto: Mit der Boxenhaft hast Du so Recht *seufz*

Nochmal vielen, vielen Dank ihr beiden! Argh, ich hasse es nicht da zu sein, wenn sowas ist...

Liebe Gruesse!
Knowi
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Dietrich Bonhoeffer
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich weiß von einem Tierarzt, dass er nach 3 Tagen bei einem Einschuss Antiotika spritzt, wenn die Schwellung durch Kühlung und Bewegung nicht leicht zurückgeht und das Bein deutlich dick ist. Also bei Einschuss schon so, dass man die Gelenke erahnen kann.
Bekommt er andere Medikamente wegen seiner Sehne, die evtl. am Anschwellen des Beins schuld sein könnten?

Kennst Du die Heilerde (kann mir die Namen nicht merken...)? Diese weiße Pulver, was man mit Wasser anrührt und zweimal täglich auf den Bereich schmiert. Bekommt man beim TA und ich vermute, dass bei Loesdau es sich um das gleiche Zeugs handelt. Sehr gut entzündungshemmend und soll sich hervorrangend für Sehnengeschichten eignen. Es kühlt auch hervorragend und läßt auch Schwellungen abklingen. Ich habe es mit Erfolg bei einer entzündeten Sehnen am hinteren Fesselgelenk angewandt. Es hat Hitze und Schwellung herausgezogen und die Heilung beschleunigt. Habe ich daran gesehen, dass bei Abbruch (als es mal alle war) sofort wieder schlimmer wurde.

LG Susi
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Hallo!

Als Heilerde kann ich Luvos Heilerde empfehlen, gibt es in der Apotheke oder auch bei DM.

LG
Sheitana
LG
Sheitana
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knowi
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Beitrag von knowi »

Luvosheilerde? Haben wir noch nicht probiert, aber ich werde es weitergeben. Danke :D

Im Moment wird Heparin geschmiert, ausserdem bekommt er eben Arnikakuegelchen und Schuesslersalze (Nr.4) Aber die duerften eigentlich nicht Schuld an der Schwellung sein (ich habe mich da nochmal erkundigt)
Von der SChwellung her klingt es ganz ähnlich, wie Celine sie beschrieben hat: Einseitig, aber nicht so stark.

An einen Einschuss habe ich bisher nicht gedacht, soweit ich weiss sieht man zum mindest keine möglichen Auslöser.
Mein erster Gedanke war, dass es wieder eine Sehnenscheidenentzuendung sein könnte, da es aber weder warm ist, noch schmerzhaft zu sein scheint, sieht es ja im Moment noch nicht danach aus.
Wäre es eine Lypmhe hätte das ja nichts mit einer Entzuendung zu tun, oder? Sprich es wäre auch kein Fall fuer Antibiotika, stimmt's?

Naja, ich schätze ich werde heute nochmal nach Deutschland telefonieren...

Liebe Gruesse!
Knowi
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Dietrich Bonhoeffer
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ich les mal fleißig mit...
Mein altes Pony hat nämlich seit 3 Tagen auch sowas in der Art: Eine Schwellung am linken Hinterbein, weder warm noch schmerzhaft. Nach der Bewegung ist es ein wenig besser (obwohl er auf der Koppel steht und eigentlich Bewegung hat). Er hat auch auf hartem Boden keine Anzeichen von Schmerzen gezeigt...
knowi
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Beitrag von knowi »

Hallo Pony, ich habe nochmal mit dem TA gesprochen, der das ganze als recht unbedenklich eingestuft hat: Eine Galle, die nach der Sehnenscheidenentzündung zurückgeblieben ist.
Ich bin mitlerweile auch wieder da und konnte mir das ganze selbst angucken. Es ist doch nicht nur einseitig sondern beidesitig leicht dicker, nicht hart und nicht heiß. Tabs lahmt tatsächlich nicht und auch sonst ist er dort nicht druckempfindlich.
Er bekommt weiterhin seine Globuli und Schüsslersalze um die Sehne zu unterstützen, aber das eigentlich nur wegen der Vorgeschichte.

Also bei uns kam das wohl einfach im Zusammenhang mit der Sehnenscheidenetzündung. Gibt es bei Euch schon was Neues?

Liebe Grüße!
Knowi
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Dietrich Bonhoeffer
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Hallo Knowi,
gut, dass es bei Tabs nichts schlimmes ist. Bei meinem Süßen ist es wohl auch nicht dramatisch, die TÄ meinte, kein Grund zur Sorge und behandeln müsse man es nicht. Entweder es geht von selbst weg, oder eben nicht. Nur wenn es schmerzhaft wird, wäre eine Therapie sinnvoll.

Ich hab aber mittlerweile festgestellt, dass das ziemlich viele Pferde haben. Fast jedes 2., dem ich an die Beine gefasst habe, hatte mindestens eine dicke Stelle :shock:

Aber es stört weder Pferd noch Reiter, also ist es wohl wirlich nicht dramatisch... :wink:
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