Sensibilisation auf den Kappzaum

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Sabu
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Sensibilisation auf den Kappzaum

Beitrag von Sabu »

Mein Araber findet sein Kappzaum und Longieren grundsätzlich doof.
Nun kommt hinzu das er unglaublich gegen Kappzaumsignale büffelt und man diese in einer wirklich hohen Stärke anwenden muss um Erfolg zu haben. Er ist dann natürlich stinkig, aber ich kann ihm eben nur schwer Spass am longieren vermittelen wenn ich überhaupt kein durchkommen mit den HIlfen habe.
Wir benutzen einen Wiener Kappzaum den Carnacat hier aus dem Forum angefertigt hat, das ist jetzt aber nicht der einzige Kappzaum den er hasst, vorher hatten wir den Cavecon von hü&hott und wir hattens auch mal ganz früher mit einer gepolsterten Serreta versucht. Aber er war immer unwillig und büffelig. Weil dies ja relativ scharfe Kappzäume sind, will meine Reitlehrerin es jetzt noch mal mit einem anderen probieren der ein sehr breites Nasenteil hat das auch gepostert ist.
Habt ihr Vorschläge wie man ihn auf HIlfen am Kappzaum sensibilisieren kann?
Er versteht die HIlfen schon den er reagiert ja ab einem bestimmten Druck richtig, aber er büffelt halt unhiemlich gerne gegen den Kapp.
Lob wenn die HIUlfen angenommen werden gibt es ja en masse.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Wie reagiert er denn auf Trense und Halfter? Ist er da auch gerne mal etwas büffelig oder reagiert er da prompt und fein? Falls ersteres, denke ich dass es eher nicht am Kappzaum liegt, sondern daran, dass er vielleicht noch grundsätzlich ein paar Dinge in Frage stellt bei eurer Beziehung. Auch wenn ich am Kappzaum arbeite, so arbeite ich nicht ausschliesslich mit den Signalen am Kappzaum, sondern auch mit meinem Körper, der Kappzaum ist nur da um gewisse Dinge zu verdeutlichen, gerät aber immer mehr in den Hintergrund (mein Ziel ist, dass die Longe auch leicht durchhängt und möglichst nichts am Kopf gemacht werden muss und das Pferd trotzdem die Haltung behält). An den Kappzaum gewöhnt, habe ich die Pferde immer erst bei neutralen Dingen, wie Spaziergängen durch den Wald. Dann habe ich erst mit Bodenarbeit angefangen und dann erst mit Longieren.

Was für Übungen hast du denn am Kappzaum mit ihm schon gemacht?
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Sabu
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Beitrag von Sabu »

Ahh Jen auf deine Antwort hatte ich gehofft. Vielen Dank!
Also auf Trense und Halfter bennimmt er sich völlig artig und anständig.und reagiert tatsächlich promt und fein. Klar gibts da hier und da noch was zu verbesern,aber das ist wirklich kein Vergleich zum Kappzaum.
Körpersignale beim Longieren sind auch integriert und meine Reitlehrein gibt mir auch immer wieder Unterricht in der Longenarbeit. Das heisst wir arbeiten mit Variationen der Peitschenpositionen, sowohl wo sie hinzeigt als auch die Höhe und wir arbeiten auch mit Körperpositionen wann geöffnet zum Pferd zeigend, wannn er abgewandt wann er hintere position, wann Schulterhöhe, wann vor dem Pferd. Den Kappazum benutz ich für die Signale was die Stellung betrifft und später auch die Biegung, wobei dabei die Peitsche und mein Körper auch mit arbeiten. Ziel ist natürlich auch die Longe lockerlassen zu können und nur bei Notwendigkeit parden geben zu müssen, das lässt er aber kaum zu. Er nimmt die hilfe also die parade an, aber nach zwei Sekunden geht er wieder in Aussenstellenung. Das ist jetzt der extrem Fall, während einer Übungseinheit hält verbessert sich das und er hält sowohl DH als auch STellung zwischen durch von selbst. Gebe ich aber Signale um irgendetwas ein bisschen zu verbessern wars das sofort
und er drückt gegen den Kappzaum. Das auch im Roundpen.
Den Kappzaum kennt er schon ewig, vom spzierengehen(jetzt nicht mehr) am anfang, aber auch beim Handfpferdereiten und bei der Bodenarbeit.
Er reagiert auf die Kommandos immer unwillig und erst mit Gegenwehr.
Also beim Handpferde reiten, bzw. beim Spazierengehen sehen die Komandos so aus das er zum beispiel zum Anhalten das Komando "Halt" gesagt kriegt wenn keine reaktion kommt geht meine Gerte vor ihn( wie Team arbeit) und danach erfolg ein Zupfen am Kapp. Ähnlich beim Rückwertsgehen, wobei die Gerte dannauch mal kurz gegen seine Brust tickt.
Wenn ich longiere, dann beginn ich mit Führübungen in einem abstand von zwei bis drei Metern. Da darf er doch ohne Beeinflussung der Stellung ganze Bahn und Handwechsel gehen ich gehe mit und er muss promt anhlaten, antreten ud rückwerts gehen. Danach gehe ich auf ca 4-5 m Rdius mit und wir begeben uns im SChritt oft in Volten durch die ganze Bahn dabei verduche ich sein Stelung zu beeinflussen durch Signale am Kappzaum und Körper und Peitschensprache. Ich gehe fast die gesamte einhiet auch im Trab und Galopp mit und habe einen relativ engen Kontakt. Im Trab und Galopp ist die Wiedersetzlichkeit noch größer was aber auch zumindest im galopp auf seine Balance sich schieben lässt.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Sabu hat geschrieben:Er nimmt die hilfe also die parade an, aber nach zwei Sekunden geht er wieder in Aussenstellenung. Das ist jetzt der extrem Fall, während einer Übungseinheit hält verbessert sich das und er hält sowohl DH als auch STellung zwischen durch von selbst. Gebe ich aber Signale um irgendetwas ein bisschen zu verbessern wars das sofort
und er drückt gegen den Kappzaum.
Hilf mir, ich komme bei deiner Erklärung nicht draus. Nimmt er nun die HIlfe der Parade an, oder nicht?
Er reagiert auf die Kommandos immer unwillig und erst mit Gegenwehr.
Also beim Handpferde reiten, bzw. beim Spazierengehen sehen die Komandos so aus das er zum beispiel zum Anhalten das Komando "Halt" gesagt kriegt wenn keine reaktion kommt geht meine Gerte vor ihn( wie Team arbeit) und danach erfolg ein Zupfen am Kapp.
Allgmeine jetzt oder nur bezogen auf den Kappzaum? Denn würde er ja zb. beim anhalten schon auf das verbale Kommando reagieren, würde der kappzaum ja gar nicht zum Zug kommen?

Bei mir sieht in so einem Fall die Reihenfolge eher so aus: Stimmkommando - Gerte vor ihn, ev. 1x auf und ab bewegen - Gerte auf die Brust. Möglichst kein Zupfen am Kappzaum/Halfter etc. und wenn dann nur ganz am Schluss.

Ich gehe fast die gesamte einhiet auch im Trab und Galopp mit und habe einen relativ engen Kontakt.
Vielleicht einen ZU engen? Vielleicht bedrängst du ihn (unbewusst)?
Im Trab und Galopp ist die Wiedersetzlichkeit noch größer was aber auch zumindest im galopp auf seine Balance sich schieben lässt.
Ich denke, das ist sicher ein wichtiger Punkt. Zwischen nicht wollen und nicht können liegt ein grosser Unterschied. Oft geht dann das nicht können erst mit einem nicht-wollen einher, weil das Pferd überzeugt ist, dass es nicht geht.

Grundsätzlich musst du dir aber über eines klarwerden: ein Pferd kann nur gegen etwas büffeln, wenn es auch einen Widerstand erfährt, gegen den es büffeln kann. Also zb. Zug an der Longe. Lösung: loslassen, Pferd ins Leere fallen lassen und neu beginnen. Ev. Hilfe von aussen nehmen zb. wenn das Pferd nach aussen ausbrechen will: äussere Begrenzung nehmen, so dass man nicht auf den "Zug" angewiesen ist, um das Pferd auf der Linie zu halten. Generell sind Hilfen wie Pylonen, Gassen etc. sehr hilfreich bei büffeligen Pferden, weil sie sich mehr auf den Weg konzentrieren müssen und weniger auf die "Gegenwehr".

Mein Oldie hatte zb. Panik vor jeder Einwirkung über das Genick. Es hat mich mehrere Wochen gekostet, ihm beizubringen, auf leichtes Zupfen am Kappzaum oder Halfter den Kopf zu senken! Aber bevor das nicht klappt, ist die Bereitschaft nicht da, dem Kappzaumsignal zu folgen. Also würde ich als erstes back-to-basics und das Kopfsenken üben. Und zwar nicht so, dass 1x Zupfen = der Kopf schnell runter geht und dann sofort wieder hochgeht. Sondern so, dass das Zupfen eher ein "führen" ist. Ein leichtes an die Hand nehmen, gefühlvolles vibrieren ist und der Kopf auf den mm genau platziert werden kann, wie hoch, wie lange etc. Das fällt vielen Pferden oft sehr schwer und es ist eine grosse Geduldsarbeit dies durchzuziehen. Aber es lohnt sich.
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Sabu
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Beitrag von Sabu »

Sorry habe mcih etwas unverständig ausgedrückt. Also am ANfang sieht es meist tatsächlich so aus wie ich es beschriben habe das er nur ganz wenige sekunden hals fallen lässt und nach innen hin nachgibt. Am Ende einer Einheit, wenn er das v/a mal ein bisschen hält und ich dann noch zusätzlich etwas korrigieren will dann büffelt er sofort wieder, und wir sind wieder am Anfnagspunkt.

SO zum Hanfpferdreiten oder der Führübung ich mache das auch so wie von dir beschrieben in einem dreiphasenprogramm das das Zupfen am Kapp. die letzte Konsequenz ist. Das mit der Gerte auf die Brust kommt noch hinzu, habe ich aber vergessen zu erwähnen. Manchmla ist er dann aber plötzlich abgelenkt oder so und dann muss ich eben noch kurz Zupfen, obwohl das eben nicht der Regelfall ist.

Also ich gehe ca auf 4-6m mit im Trab und Galopp meinst du das ich lieber einen größern Longenradius zu lassen sollte?

Also im Trab auf engen Wendungen und im Galopp ist es ganz sicher ein Balance problem, nur wenn ich jetzt sagen würde ich streiche das letzte bisschen Motivation(er liebt den Galopp) und warte bis alles im trab sitzt bin ich mir nicht sicher ob er an der Longe nicht bald noch stinkiger wäre.

Natürlich ist es einfacher ihn auf dem Roundpen zu longieren, da wo er im Moment steht ist auch einer und dortdrin üben wir Momentan auch. AUf unserer Heimtalichen ANlage müsste ich mir allerdings etwas abstecken. Das Klappt natürlich auch viel besser dort, weil ich gar nicht erst ins Zerren komme.
Mir ist natürlich klar das ein Dauerzug nichts bringt vllt. lasse ich mich auch dazu verleiten, aber grundsätzlich versuche ich immerwieder nach zugeben.
Du empfielst also nochmal back to bascis zu gehen und das Kopfsenken, zu perfektionieren, bevor ich mich in den Roundpen stürze mit ihm?!
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Beitrag von Jen »

naja, es ist halt etwas schwierig etwas zu raten, wenn man weder Mensch noch Pferd kennt ;) vielleicht reagiert er ja auch auf deine körpersprache sehr sensibel? Achte dich mal peinlich darauf, ev. lasse dich mal auf Video aufnehmen, vielleicht erkennst du wie die Probleme anfangen.

mich macht etwas stutzig, dass er gegen Ende der einheit büffeliger wird als am Anfang? Mag er dann vielleicht psychisch oder körperlich nicht mehr? Häufige Pausen, kürzere Einheiten? Wirst du ungeduldiger weil du denkst, er muss das ja nun können?

Wie ist es denn mit Stangen, Gassen, Cavallettis etc. findet er das cool?

Wenn ihm Galopp so Spass macht, dann würde ich ihn ab und zu einstreuen, abgesehen davon, dass Galopp die lange Rückenmuskulatur gut löst. Aber ev. nur jeweils eine halbe Runde, dafür 2-3x wiederholen und während dem Galopp noch "nichts" verlangen. Ist nur das Motivationszückerchen, aber noch keine "Arbeit".

Die Basics verbessern hilft immer, egal auf welchem Niveau man sich befindet.

Wenn du die Möglichkeit hast, was abzustecken würde ich das auch machen. oft helfen schon kleine Dinge, wie ein paar Stangen oder Cavallettis als "Bande".
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Melli
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Beitrag von Melli »

Dein Pferd weiß vermutlich nicht, dass die durchhängende Longe das erwünschte Ergebnis ist.
Das zu ändern, ist eine Frage des timings.

Oft wartet man (unbewusst), wenn es gut ist ("endlich!!"), so lange ab, bis es zwangsläufig wieder schlechter wird, statt das gute Ergebnis einzufangen und ein solides Fundament zu bauen.

Wenn eine Parade nur für 2sec wirkt, dann musst du dein Pferd nach allerspätestens (!) einer Sekunde anhalten und loben und danke sagen.
Regelmäßig, konsequent, beharrlich.
Und das so lange im Schritt, ganz allmählich die Zeit verlängern, bis die Longe im Schritt mindestens 2 Runden durchhängend bleibt.
Und dann im Trab. Bis du 2 volle Runden an der losen Longe bekommst. Und dann erst im Galopp.

Und erst dann wieder irgendwelche Lektionen üben.
Nicht anfangen, Sätze schreiben zu wollen, wenn das Alphabet noch nicht sitzt.

Wenn das Pferd später anfängt zu büffeln, muss man ebenso wieder zurück zum Alphabet. Nichts als selbstverständlich voraussetzen.
:wink:
Die Basics verbessern hilft immer, egal auf welchem Niveau man sich befindet.
unterschreibe ich.

Melli.
padruga
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Beitrag von padruga »

Vielleicht geht das Ganze auch ohne Kappzaum? Es gibt Pferde die den Druck auf der Nase absolut nicht abhaben können, und wenn es nicht nötig ist und auch anders geht, warum dann damit plagen?
Manche Pferde hören schon auf zu büffeln, wenn die Longe nur in ein ledernes Reithalfter (ohne Metall) geschnallt wird.
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