Rücken

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Mir hat gestern jemand erzählt, daß ich die Hoffnung, bei Timi noch an den richtigen Stellen Rückenmuskulatur aufzubauen, getrost begraben könnte. Weil ihm sicher hinter der Schulter [auf dem Bild sieht mal die Kuhlen sehr gut (und mittlerweile ist er auch glücklicherweise nicht mehr so dünn, das haben 6 Wochen im falschen Stall bewirkt, daß er so abklapperte...)] schon immer alles fehlt, wahrscheinlich weil er immer mit unpassendem Sattel geritten wurde und er jetzt schon 12Jahre ist. Und wo bis dahin noch nichts gewachsen sei, käme auch nichts mehr. Aber, die Muskeln sind ja da, müssen "nur dicker" werden. Was meint Ihr, wird sich da noch was tun? Vorausgesetzt, er wird entsprechend geritten und der Sattel paßt (was er jetzt hoffentlich tut).

Grüße, Thisbe

Bild
Benutzeravatar
Picaro
User
Beiträge: 184
Registriert: So, 24. Sep 2006 20:14
Wohnort: Pleizenhausen

Beitrag von Picaro »

Hallo Thisbe.
Das Dein Timi keine Rückenmuskeln mehr aufbauen kann ist völliger Blödsinn.
Wenn Du die Ursache abstellst,was Du ja mit neuem passendem Sattel getan hast, und jetzt dafür sorgst,das Timi entsprechend gearbeitet wird,also viel in Dehnungshaltung umd mit aufgewölbten Rücken,bauen sich seine Rückenmuskeln auch wieder auf.
Wichtig ist nur,das der Sattel regelmäßig auf seine Passform von einem wirklichen Fachmann kontrolliert wird und entsprechend der sich bildenden Muskulatur gepolstert wird.Denn wenn er an den fehlenden Stellen Muskeln aufbaut,paßt der momentan passende Sattel dort nicht mehr und könnte so wieder drücken.
Sehr hilfreich dabei ist auch diese Carola-Pad,das Medora sich selbst gebastelt hat.Damit kannst Du selber recht einfach regelmäßig die Passform kontrollieren und dann gegebenfalls eben den Sattler anrufen zum umpolstern.
Vielen Leuten ist einfach nicht bewußt,das wenn ich bei einem schlecht bemuskelten Pferd einen passenden Sattel kaufe,das der Sattel anfängt genau an den Problemstellen zu drücken,wenn Muskulatur aufgebaut wird,und der Sattel also wieder unpassend wird.
Du mußt die Sattelangelegenheit bei so einem Problem wie bei einem jungen Pferd sehen.Da passt der 1. Sattel ja durch den Muskelaufbau auch nicht lange.
Also lass Dich durch solche "Weisheiten" nicht verunsichern und bleib bei Timi am Ball.Dann kommen auch die Rücknmusklen wieder.
LG Betina
Soti

Beitrag von Soti »

Nur weil er ja" schon" 12 Jahre alt ist, heißt es doch nicht das er sich nicht mehr verändert, sprich Muskeln aufbauen kann. Meiner ist 14 Jahre alt und hat sich im letzten 3/4 Jahr durch eine neuen Rl so verändert. Der hat Muskeln aufgebaut, das wir ihn schon als Bodybuilder abgestempelt haben.
Mit der richtigen Arbeit und dem richtigen Futter kannst Du bei Deinem die Muskeln wieder aufbauen. Ein wenig Geduld gehört einfach dazu.
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Geduld habe ich und den guten Willen auch. Am Können muß ich einfach arbeiten.
Konnte mir auch nicht recht vorstellen, daß da nichts mehr geht. Aber so macht man es sich natürlich einfach, wenn sich am Rücken nichts tut :roll:
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Muskulatur kann sich nur nicht mehr aufbauen, wenn der Muskel schon sehr stark beschädigt ist (vernarbtes Gewebe). Dazu müsste er ziemlich massiv beeinträchtigt sein. Ansonsten braucht das Pferd genügend Nährstoffe, damit es Muskulatur aufbauen kann und nicht nur seinen Energiehaushalt füllt, aber es braucht dazu auch Arbeit, damit sich das Mehr an Nährstoffen nicht einfach in Fett umwandelt ;) Und dann natürlich die richtige Arbeit. Dazu ist wichtig, dass der Muskel sich frei bewegen kann, d.h. zwanglos an- und abspannen, so dass der Muskel gut durchblutet wird, dann kann er auch wachsen. Dies ist v.a. am Anfang mit langsamen, bewussten Bewegungen besser umzusetzen, als mit schnellen,heftigen Bewegungen, weil sich dabei der Muskel gerne noch zu sehr verspannt und zu wenig löst. Deshalb eher in ruhigem Tempo auf Dehnung achten und erst, wenn die zuverlässig funktioniert, wieder mehr Aktivität und Kraft in das Geschehen reinlegen und die Arbeit etwas frischer gestalten. Die Balance machts aus: es soll nicht zu schlaff sein, aber genügend locker, es darf aber auch nicht zu gespannt sein, damit es verkrampft... gar nicht so einfach ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Priesel
User
Beiträge: 185
Registriert: Di, 26. Jun 2007 11:55
Wohnort: ERZ

Beitrag von Priesel »

Ihr macht uns Hoffnung!!!

Meine Freundin hat eine 21jährige Stute, die im Rücken genauso aussieht (die Kuhlen) und von jedem gesagt bekommt, dass das nichts mehr wird. Ich bin die Einzige, die immer zuredet und sagt, dass sie sich das nicht anhören soll. Zudem lief die Stute lange Jahre als Schulpferd - im Rücken total fest - und jetzt plötzlich kann sie ihre Rückenmuskeln bewegen. Das ist für mich der erste Schritt (und die einzige Möglichkeit, der Besi begreiflich zu machen, dass es nur auf die richtige Art und Weise ankommt, damit sie dem Pferd hier helfen kann).

Der Test mit dem Pad fiel gestern bei der Stute erschreckend aus! Aber gut, dass man sowas sichtbar machen kann, ich glaube, erst jetzt wird hier den Beteiligten (außer dem Pferd, das wußte schon vorher, dass es drückt) klar, das hier was richtig faul ist.

Ich finde es furchbar, ein Pferd mit zwölf Jahren schon so abzustempeln. Darf mich da gar nicht reinverdenken...

Jen, was würdest Du empfehlen, wenn Du sagst, genügend Nährstoffe, damit Muskulatur aufgebaut wird? Die Besi füttert gerne was zu (meist Seniorenfutter), es wäre leicht, ihr das "schmackhaft" zu machen... :)

LG
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

Hallo

Hafer ist das beste Muskelaufbaumittel, hat genügend wichtige Aminosäuren drin etc. wichtig ist, dass das Mineralfutter auf Hafer abgestimmt ist, dann fangen sie auch nicht an zu "spinnen". allerdings muss das Pferd natürlich schon auch genügend Bewegungsmöglichkeit haben. Es darf nicht einfach wahllos zugefüttert werden.

Es gibt sonst auch diverse Zusatzfuttermittel um die Muskulatur etwas geschmeidiger zu machen, was dem aufbau helfen soll: zb. Marengo powerballs, Iwest Magnolythe oder Magnoturbo, Equitop Myoplast (vom TA) etc. etc. etc. Es sollte aber immer darauf geachtet werden, dass der Rest der Fütterung darauf angepasst wird, sonst stimmt der vitamin- und Mineralhaushalt überhaupt nicht mehr.

Habe per zufall gerade das noch gesehen: bei Iwest auf S. 15 geht es um Muskulatur. habe es noch nicht gelesen, weiss nicht ob es gut ist, aber denke schon ok. sicher noch interessant.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Danke, Jen, für Deine Antwort.
Wie stark die Muskulatur wirklich schon geschädigt ist wird sich zeigen. Ich will mich jedenfalls nicht damit zufrieden geben, daß da nix mehr geht.
Daß ich selbst im Augenblick nicht reiten darf und mich daher das nächste halbe Jahr aufs Longieren und Handarbeit verlegen werde, paßt ja vielleicht auch ganz gut. Nur richtig lernen muß ich das alles eben noch. Wie Du sagst, gar nicht so leicht. Aber das ist beim Reiten ja auch nix Neues :roll:
Priesel hat geschrieben:Ich finde es furchbar, ein Pferd mit zwölf Jahren schon so abzustempeln. Darf mich da gar nicht reinverdenken...
Leider ist es wohl so, daß die meisten Reitpferde mit 12 Jahren schon alt sind und da nicht mehr viel zu erwarten ist an reitbarer Lebenszeit. Ich finde das echt traurig, denn es geht ja auch anders.
Benutzeravatar
Jen
User
Beiträge: 3007
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 08:12
Wohnort: CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Jen »

ja, dann passt das ja optimal, dann könnt ihr ja zusammen vom boden aus aufbauen :)

noch ein Nachtrag: Seniorenfutter ist eher ungünstig für den muskulaturaufbau, da dies meist energiereduziertes Futter ist. Wenn das Pferd zuwenig Energie bekommt, dann ist die Energiebilanz ungünstig oder gar im Minus, weil das Pferd in der Arbeit mehr verbraucht als es bekommt. Wenn ein Pferd abnehmen muss, dann ist das günstig, aber für ein Pferd das Muskulaturaufbauen muss natürlich nicht. So kann man sogar aktiv Muskulaturabbau betreiben, egal wie gut die Arbeit ist. am besten ihr schaut das mal mit einem Ernährungsberater an. Bei uns kann man z.b. in der Tierklinik relativ günstig eine unabhängige Futterberatung machen lassen, wo der genaue Bedarf ausgerechnet wird.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Benutzeravatar
Priesel
User
Beiträge: 185
Registriert: Di, 26. Jun 2007 11:55
Wohnort: ERZ

Beitrag von Priesel »

Danke Jen!!!
Thisbe
User
Beiträge: 845
Registriert: So, 14. Jan 2007 18:05
Wohnort: Vorpommern

Beitrag von Thisbe »

Ich muß jetzt doch nochmal eine Frage zum Longieren stellen.

Bisher habe ich Timi immer "ohne" longiert, also nur am Cavecon. Ich hätte halt gerne, daß er den Hals von alleine fallen läßt. Habe es auch schon mit Ausbindern versucht, da kommt er zu sehr hinter die Senkrechte und sieht sehr unglücklich aus. Mit den Wienern hat es besser funktioniert, aber da sieht er, selbst wenn ich die so lang wie möglich habe, auch ein bißchen "eingequetscht" aus.
Der TA hat mir heute das Chambon empfohlen, was ist davon zu halten?
Der Westernmän rät mir zu seiner Longierweise, die letztlich dieser Longierhilfe entspricht, aber davon bin ich nicht begeistert.

Mich würde jetzt einfach interessieren, ob ich ihn lieber erstmal mit Hilfzügel (welchem auch immer) longiere oder weiter ohne? Manchmal klappt es ganz gut mit dem Fallenlassen des Halses, manchmal aber auch nicht.

Ich werde morgen einfach mal versuchen, Bilder zu machen.
Big Mama
User
Beiträge: 218
Registriert: Mi, 18. Okt 2006 12:40
Wohnort: BW

Beitrag von Big Mama »

Auf jeden Fall weiterarbeiten. Meiner hatte ca. 3Monate einen unpassenden Sattel und da schon solche Kuhlen weil sich die gequetschte Muskulatur zurückgebildet hat. Mit passendem Sattel hat es etwa 2 Monate gedauert bis es wieder gut war. Ging schnell weil der Schaden nicht so alt war. Ich denke in diesem Fall dauert es schon viel länger um Erfolg zu haben.
Ich habe meinen mit Halsverlängerer longiert und das mit gutem Erfolg. Mittlerweile brauchen wir den nicht mehr, die Selbsthaltung ist da.
Grüßle Big Mama
Antworten