VERTIKAL 1 - Manuel Jorge de Oliveira

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Moderator: Josatianma

Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Also ich vermute mal, dass die Leute hier, die Oliveiras Einstellung bezüglich Boxenhaltung inakzeptabel fidnen, das durchaus auf IHN beziehen.

Anky von Gruysven findet sicher auch nicht, dass alle anderen Leute Rollkur reiten müssen oder Leute die Massentierhaltung betreiben, finden sicher auch ncith, dass alle Hobbybauern ihre Tiere genauso sch*** halten müssen wie sie selber. Das ändert ja nix an der eigenen Bewertung. Jemand der seine Hengste nur in Boxenhaltung hält und trainiert, benutzt die halt schlicht nur und hat nur die Nutzung im Sinn und sonst nichts.

Und so wie die Leute die sich im Internet (Facebook, aber auch andere Foren wo dauernd irgendwelche albernen Werbeaccounts auftauchen, die neu registiert als "OliveiraFan" auftauchen um dann als ersten Post zu posten, dass ihr Pferd jahrelang FN geritten wird und lahmte und seit es jetzt bei Oliveira ist, ist aller super duper dupsi gut) aufführen brauchen sie sich über Gegenwind halt nicht wundern, sich da selber als Opfer zu gerieren bei DEM online Verhalten ist aus meiner Sicht schon ne Leistung.

Ansonsten ist das mit der Reitweise halt auch eine Frage der eigenen Präferenzen und Ausrichtung.
Ich hab denke ich auch völlig andere Ansprüche und Präferenzen bei meiner eigenen Freizeitreiterei, möchte weder Piaffe und Passage zur Gymnastizierung nutzen , noch auf 20x20 reiten, noch die einzig richtige Reitweise lernen, noch sonstwas für Lektionen können, ...wenn man hohe Ansprüche ans Pferd und sich selber hat, kann es natürlich das Richtige sein.

Ansonsten kenne ich Frau Sonntag und Oliveira auch nur aus zweiter Hand (eine meiner beiden RLs - die mit dem Uta Gräf Kurs mit Isi neulich - hat ihren Lusitano zusammen MIT Frau Sonntag bei Herrn Oliveira gekauft, das war aber noch vor Zeiten der großen Marketing und Guru Offensive, ganz am Anfang, sie ist dann auch einen seiner Kurse mitgeritten (müsste einer der ersten in Deutschland gewesen sein), was nicht besonders gut lief (gestresstes Pferd). Seitdem hat sie da nix mehr gemacht.

Hier in der Gegend kommen die Oliveira Leute (nur Frau Wunderlich) ja 1x im Jahr ins Barockreitzentrum Heimsheim , aber ich muss sagen, dass das halt auch so ein Stall ist, wo Eigenanspruch, Außendarstellung und Wirklichkeit reiterlich doch ziemlich auseinander klaffen manchmal, auch wenn sie manchmal interessante Workshops und Seminare anbieten. Wenn ich sehe was die als Morgenarbeit im Schritt im Rahmen des Wunderlich Kurses hochgeladen haben oder die Quadrillen, die da beim Sommerfest immer aufgeführt werden, naja... Diese Kluft sehe ich bei meinen normalen Reitlehrern nicht, die weniger große Worte spucken, weniger kosten, nix groß mit Werbung im Internet machen, aber dafür auch das Bieten was draufsteht, nämlich langweilige Basisarbeit ohne große Lektionen für Freizeitreiter, zu mir passt das besser.

Und im Online Marketing Bereich finde ich gibt es Leute wo das deutlich sympathischer hinkriegen, trotzdem effektiv und pfiffig und auch inhaltlich ansprechend, wie die Ritters. Ich denke die Oliveira Leute brauchen halt das aggressive Sektenmarketing, weil sie nur einen hochpreisigen kleinen Kern an Anhängern haben, den man immer neu füllen muss, der aber nie eine Masse erreichen wird. Die Ritters sind auch hochpreisig, aber doch deutlich weiter verbreiter durch die kostenlosen Schnuppersachen, so dass ich denke dass die recht teuren Online-Kurse doch auch ausreichend gebucht werden ohne dass man ein "wir Erleuchteten gegen die ganzen Schlafschafe" Marketing Kurs fahren muss.

Von dem her brauche ich diese Oliveira Leute im realen Reiterleben nicht und online sind sie nervig, wenn mal zufällig auf sie stößt.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Lilith: :trink1: Volle Zustimmung!

Mir ist die Sonntag schon seit Ewigkeiten bekannt - die war schon immer so: hohe, ehrenhafte Ziele, gepaart mit wenig Eigenwissen, aber verdammt gutem Marketing. Da hat sich über die Jahre nix, aber auch gar nix verändert. Gibt genügend Leute aus dem Profibereich, die sagen: Danke, einmal und nie wieder.

Nö, da bleib ich doch lieber bei einer frischen und authentischen Uta Gräf. :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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grisu
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Beitrag von grisu »

Ich habe mir überlegt, ob ich zu diesem Thema überhaupt noch was schreiben soll, aber was soll's - einmal noch und dann ist gut ;)

Ich war ja tatsächlich am Freitag bei der Feira der OS. Mein Fazit ist, dass ich mich nicht weiter damit befassen werde, da ich die Reiterei, die dort betrieben wird, unschön finde, und die dahinterliegende Theorie für falsch halte.

Zum Biomechanik-Vortrag, der an diesem Tag stattfand:

Was mich sehr verärgert hat, war, dass in Bezug auf die Lehre der FN mehrmals die Unwahrheit gesagt wurde - ob aus Unkenntnis, Unwillen die Richtlinien für Reiten und Fahren zu lesen oder Unfähigkeit, Texte zu verstehen, das sei dahingestellt.

Beispiele:
1. Es wurde gesagt, die Geraderichtung komme bei der FN erst spät in der Ausbildung. Das könne man daran erkennen, dass sie in der Skala der Ausbildung erst weit hinten komme. Dass die Skala der Ausbildung kein zeitliches Vorgehen darstellt., sondern immer ineinandergreift ist scheinbar ein zu schwieriges Konzept. Doch ein Blick in die Richtlinien für Reiten und Fahren hätte genügt, hier steht nämlich: ""Der geraderichtende Gedanke fließt bereits in die Arbeit mit dem jungen Pferd nach dem Anreiten ein ..."

2. Die vortragende Tierärztin verkündete, bei den OS stelle man im Gegensatz zu den anderen unwissenden Reitern die Vorhand auf die Hinterhand ein. Da habe ich gestaunt, denn das ist ja wohl Allgemeinwissen - selbst bei so verblendeten Deppen wir mir - ach und auch in den Richtlinien steht das: "Neigt ein Pferd dazu, auf gerader Linie mit der Hinterhand ins Bahninnere zu drängen, RICHTET DER REITER DIE VORHAND AUF DIE HINTERHAND EIN. (S. 240) Übrigens sind die Großbuchstaben und der Fettdruck aus dem Original, es wäre also durchaus auch bei einem Überfliegen des Textes möglich gewesen, das zu sehen.

Das Tüpfelchen auf dem i war der Auftritt von Geri Brun und Richard Vizethum, die ganz wunderbar zu diesem Verein passen ...


Eine sehr interessante Aussage der Tierärztin, Frau Sonntag und Herrn Oliveira, ließ mich verstehen, dass all das, was mir nicht gefällt, absichtlich genau so gemacht wird (und damit schließe ich meine Beschäftigung mit dieser Reiterei guten Gewissens ab): Aus dem Publikum kam die Frage, ob die Rücken der Pferde nicht fest seien und gar nicht schwingen würden. Antwort: Man wolle nicht, dass die Pferde schwingen, da sie dadurch kaputt gehen würden.

Am Ende wurde noch festgestellt, dass alle, die anderer Meinung sind, verblendet und dumm sind ... damit waren für mich alle Fragen geklärt und jeder Diskussionsbedarf erledigt.

Wie man herausfindet, in welcher Haltung man sein Pferd immer reiten sollte, findet ihr hier
https://www.facebook.com/OliveiraStable ... 742148333/
(etwa bei Minute 2)
Und genauso laufen die dann - weggedrückter Rücken, vorne hoch, hinten raus.

Zu Theorie und Praxis:
Ich habe die Tierärztin, die den nachmittäglichen Biomechanik-Vortrag hielt, morgens reiten sehen, das war absolute Aufrichtung in der Vollendung. Das Pferd lief mit weggedrücktem Rücken und war wie in zwei Teile zerbrochen. Als Ergebnis ihrer Arbeit und Überzeugung ist das für mich ein mehr als abschreckendes Beispiel, was absolute Aufrichtung anrichtet.

Meine Meinung nach der sogenannten Schrittrunde und der Vorstellung von Pferden durch die Reitschüler und Ausbilder der OS in einer Prüfung: Die Pferde gingen keineswegs im Gleichgewicht, sondern zum größten Teil mit gravierenden Taktstörungen, mit ungleichmäßiger Anlehnung. Viele Kandaren waren so verschnallt, dass sie durchfallen. Die meisten Reiter hatten gravierende Sitzfehler und störten die Pferde. Die Gänge waren nicht mehr natürlich. Von Versammlung konnte oft eigentlich nicht die Rede sein. Die Pferde trabten einfach langsam, traten hinten raus und drückten den Rücken weg. Der Galopp war häufig im Viertakt. Was hier als "Schulgalopp" verkauft wurde, war zum größten Teil Viertaktgehoppel.

Zum Positiven: Die Stimmung war gut, die Leute freundlich, der Kaffee prima, die Toiletten sauber und ich habe mir eine wirklich tolle Reithose gekauft :)
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Beitrag von Fanny »

Vielen Dank für diesen Bericht aus erster Hand!
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich finde absolut bemerkenswert, dass selbst bei Personen, die persönlich bei dieser Feira anwesend waren, die Eindrücke so weit auseinander gehen - von himmelhochjauchzend bis zu grottig. Nicht nur hier, sondern auch im anderswo. 8)
lg, Tanja

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Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Ja, deshalb hat es mich die letzten 2 Jahre auch schon ein bisschen gereizt mir diesen Wunderlich-Kurs in Heimsheim mal anzuschauen, aber es kostet halt als Zuschauer auch schon bei dem Wunderlich Kurs (nicht soooo wenig) Geld und es widerstrebt mir einfach denen das zu zahlen. Und der Einschätzung meiner eigenen RL vertraue ich schon insoweit, dass ich mir denken kann, dass ich zu keinem anderen Ergebnis käme.

Und wenn dann nach dem Kurs mit Frau Wunderlich sowas eingestellt wird:
https://www.facebook.com/Barockreitzent ... 215398636/

Weiß ich halt auch nicht, was mir das Video sagen soll. Zugegebermaßen steht auch nicht drunter was man auf der "typischen Schrittrunde" sehen soll, aber mein Pony läuft so wenn sie schneller will als ich und durch den Zügel durchmaulen will und ich dann vorne ziehe. Was nicht heißt, dass es solche Videos nicht geben darf, aber ich würd die nirgends hochladen um einen Kurs zu bewerben in dem ich laut Beschreibung an "Balance, Flektion, Renvers, Travers, Passade, Schulschritt, Vor- und Hinterhandkontrolle im Schritt, Trab und Galopp" gearbeitet habe.
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amara
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Beitrag von amara »

Also mein Eindruck war völlig anders.

Was das Zuschauen betrifft - 15€ Feira finde ich jetzt echt nicht viel. Die Sonntagsarbeit kann man (glaub 1x im Monat) für 15€ ansehen. Ein Tag Escola glaub ich 40€.
Und jetzt möchte ich mal wissen, was daran teuer ist - bzw. dann wollt ihr nicht wissen, was ich damals bei PK oder Stückelberger bezahlt habe. Ich finde es alles relativ normal, wenn auch hochpreisig - aber normal.

Und ja sorry - es ist immer das wert, was Leute bereit sind dafür zu zahlen... :-PPP Und die Stables sind voll. Rappelvoll. Mendez ist übrigens sogar teurer, Stückelberger und PK ebenfalls, viele PNH Größen auch.


Zur Haltung:
Ich kann das teilweise sehr wohl nachvollziehen, weil ich eben auch einmal auf diesem Niveau geritten bin. Und es ging im HIT Aktiv Stall definitiv NICHT mehr. Klar, es war eine große Gruppe, und ich hatte leider keinen passenden kleineren Offenstall gefunden. Irgendwann hatte Scampo ein Niveau erreicht, das nicht am Abend nach Aktivstall abzurufen war. Der war einfach fertig. Und sicherlich auch nicht glücklich weil nicht fit für das Training.
Ich habe ihn nach langem Überlegen doch wieder einen Paddockboxenstall. Das war das A und O um damals weiterzukommen. Damit konnte ich auch sein Gewicht besser kontrollieren, er war fit und immer zufrieden.
Die Pferde in Waal gehen alle auf Koppel. Also ist es doch ähnlich, abgesehen davon dass die Hengste natürlich auf Einzelkoppel gehen. Und ich finde das inzwischen z.B. wesentlicher, als die Zeit in einer Box.

Ja natürlich darf jetzt jeder schreien. Dafür bin ich schon auf dem Niveau geritten, und ich sage - das ist teilweise der Preis, wenn man nicht so Möglichkeiten wie z.B. Finchen hat und einen eigenen Hof. Ich muss halt das dann so annehmen, was geboten wird, und im HIT Stall ging es definitiv nicht mehr - und ich lege meine Hand ins Feuer, dass Scampolo genauso zufrieden war, und definitiv gesünder. Biete mich freiwillig zur Disqualifikation an. :lol:
Und mit Celta bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich schwer überlege raus aus dem OS, und in eine Paddockbox + Weidegang, weil die Frische oft fehlt.

Ramener Outre: Schreibe ich dir eine PN!

Das Touchieren funktioniert schon. Man muss es teilweise üben/lernen/können, aber es funktioniert wirklich.
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Beitrag von Lilith79 »

Der Zuschauerpreis bei den Wunderlich Kursen in Heimsheim ist 50 Euro/Tag, das finde ich schon im etwas höheren Bereich für Zuschauerpreise angesiedelt. Kann ja sein, der Draufschlag ist vom Zentrum selber.

Ansonsten hab ich ja nicht geschrieben, dass ich das Geld nicht zahlen möchte, sondern dass ich DENEN das Geld nicht zahlen möchte, das Wörtchen war schon wichtig. Wenns im Supermarkt nen Nestle Schokoriegel für 1 Euro gibt ist der auch nicht teuer, ich hab vllt. trotzdem Gründe ihn nicht zu kaufen.

Für Bent Branderup hab ich glaub damals auch 50 Euro bezahlt zum einfach mal Zuschauen, aber der hat mich auch nicht vorher schon jahrelang genervt :lol: Und Heimsheim ist halt mega nah für mich, aber da sind auch andere Kurse, die mich mehr reizen als Zuschauer als grad dieses Wunderlich Zuschauer Experiment.
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amara
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Beitrag von amara »

Ja und? Es darf ja jeder machen was er will. :D Du, ich, einfach jeder. :)
Nur wer nicht dort war, hat eben auch keinen direkten Eindruck. So ist das halt.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Mmh, ich war schon dort und der Eindruck, den die aktuellen Videos von dort zeigen, gibt das wieder, wie ich es damals zu sehen bekommen habe... Leider. :( Deshalb ist für mich wirklich fraglich, wie diese immense Diskrepanz zustande kommt. Aber das ist wohl menschlich. Man wendet sich halt gerne dorthin, wo man Gleichgesinnte findet und Zuspruch erhält.
lg, Tanja

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Beitrag von amara »

Ich glaube, ich hab beim Workshop alles erhalten, aber nicht unbedingt "den Zuspruch".
Ich glaube wirklich, dass die Auffassung, was locker, was aufgerichtet, was Schulschritt, was absolut aufgerichtet, was Dehnungshaltung, was dressurgerecht, was Piaffe und was Passage ist, einfach WIRKLICH auseinander gehen. Einfach so. So wie deutsche und französische Reitweise schon vor Hundert Jahren andere Bilder produziert haben. Ja und?

Viele Menschen, viele Meinungen, viele Bilder. Ich weiss gar nicht, was daran so schlimm ist, es einfach ANDERS zu empfinden?? Was ist denn an einer "Diskrepanz", die schlichtweg für mich nur ein anderes Bild von Gesund, Locker, Im Takt und in Balance sind, so schlimm dass jeder immer meint, die anderen bekehren zu müssen oder zwanghaft festlegen zu müssen, SO ist das richtig, und SO ist das falsch? Verstehe ich nicht.
Wenn jemand entscheidet "das ist für mich in Balance" - egal ob das MJO oder Anky Grunsven ist - dann ist das so für diese Person. Und wenn das für andere nicht so ist, ja gut - solange es nicht tierschutzwidrig ist, ist es im ersten Moment doch nur ein anderes Empfinden, das man doch genauso stehen lassen kann. :)
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Beitrag von Lilith79 »

Du lässt Doch hier selber nix stehen. Ich hab bloß auf Tanjas Gedankengänge meine eigenen geteilt und auf deine Nachfrage weiter präzisiert was ich meinte, WEIL du auf mein post reagiert hast.

Jedes mal wenn hier jemand was postet, postest Du "Ja, und?"

Das widerspricht sich für mich mit dem "Warum kann man nicht einfach mal stehen lassen",da ich "ja, und?" als frage wahr nehme.

Wenn ich keine weitere Diskussion wünschen würde, würde ich halt andere Meinungen einfach stehen lassen. Ich bin hier aber zum diskutieren, weil ich ein Diskussionsforum sonst sinnlos finde.
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Beitrag von amara »

Dann haben wir uns falsch verstanden. Ich finde es wirklich ok, wenn du das anders empfindest! :) Ernsthaft.
Für mich war es anders anzusehen. Ich war allerdings auch Samstag, was an den anderen Tagen war weiß ich nicht. Dass einem dieser absolute Anspruch aufstößt, das kann ich zB verstehen. Ich weiss auch nicht, warum das so propagiert wird... keine Ahnung. Zumal es ja uninteressant ist, wenn man so überzeugt ist. Ich denke aber so Aktionen wie mit der Zunge, das führt dann bei manchen zu so verhärteten Positionen.
Jetzt ist der Schritt, dass Pferde mal eine andere ungewohnt Haltung einnehmen, vielleicht für mich nicht so ein riesiger, an die Bilder hab ich mich sozusagen schon bei PK gewöhnt. An das Reiten mit viel weniger Vorwärts und Schwung, ja das lief mir ja bei Stahlecker schon über den Weg. Interessant war da z.B., dass die Pferde am Schluss nie an Schwung verloren haben, obwohl sie viel ruhig und für viele "untertourig" geritten wurden.
Ich stimme dir zu, dass das natürlich viel mit der persönlichen Zielsetzung zu tun hat, aber eben auch mit unterschiedlichen Erfahrungen. Ich sehe z.B. keinen Sinn darin, ein Pferd OHNE Piaffe auszubilden. Dazu ist sie mir zu üblich geworden, mein WB piaffierte BEVOR ein Reiter auf ihm saß. Damals übrigens kamen viele Unkenrufe, das würde die Beine kaputt machen, usw. usf. Ich war da deswegen immer ein bisschen am Zweifeln, ob das mal gut geht? Aber dieses Pferd hatte niemals ein Beineproblem durch die Piaffe, sozusagen hat mich die Realität dann mehr überzeugt, wie die Unkenrufe. Und klar, ich bin da schon jemand, der das gerne macht und reitet. Pi, Pa und 20x20... :)
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Beitrag von -Tanja- »

amara hat geschrieben:Ich glaube wirklich, dass die Auffassung, was locker, was aufgerichtet, was Schulschritt, was absolut aufgerichtet, was Dehnungshaltung, was dressurgerecht, was Piaffe und was Passage ist, einfach WIRKLICH auseinander gehen.
Nun, dann bist Du mit vielen Richtern auf den Dressurturnieren ja genau auf einer Linie. :P
amara hat geschrieben:Was ist denn an einer "Diskrepanz", die schlichtweg für mich nur ein anderes Bild von Gesund, Locker, Im Takt und in Balance sind, so schlimm dass jeder immer meint, die anderen bekehren zu müssen oder zwanghaft festlegen zu müssen, SO ist das richtig, und SO ist das falsch?
Tja, aber das ist doch genau das, was sich die OS auf die Fahnen geschrieben haben? Alle anderen sind doof, können nix und nur wer DEN Weg der OS geht, macht das richtig, nur seine Heiligkeit MJO kann dies vermitteln, alle anderen sind Tierquäler, deren Pferde dringend in das Reha-Zentrum der OS müssen, um wieder gesund zu werden. :kopfkratz:
amara hat geschrieben:Wenn jemand entscheidet "das ist für mich in Balance" - egal ob das MJO oder Anky Grunsven ist - dann ist das so für diese Person. Und wenn das für andere nicht so ist, ja gut - solange es nicht tierschutzwidrig ist, ist es im ersten Moment doch nur ein anderes Empfinden, das man doch genauso stehen lassen kann. :)


Empfinden ist aber immer subjektiv, da es auf bisherigen, eigenen Erfahrungen des einzelnen basiert. Da braucht man den Tierschutz gar nicht ausklammern, denn was für denen einen noch ganz easy durchgeht, ist für einen anderen schon tierschutzrelevant. Und deshalb schrieb ich ja: es rotten sich halt immer gerne jene Leute zusammen, die ein identisches Bild vor Augen haben ober vor Augen haben möchten. Vielleicht mit ein Grund, warum hier im Forum nicht mehr wirklich viel los ist... *räusper*

Objektivität aber sieht anders aus. Legt man einen objektiven Maßstab zugrunde, sieht man sehr genau, was eine gute und was eine schlechte Pi oder Pa ist, oder ganz grundlegend: ob ein Pferd im Takt geht oder nicht, ob es losgelassen ist oder nicht.

Aber wenn man man es gerne subjektiv sehen möchte, ist das kein Problem. Jeder wie er mag. Dann relativieren sich für mich allerdings ziemlich viele Postings, Fotos, Videos hier im Forum. Hui! :lol:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Beitrag von amara »

Keine Ahnung, ob da Spitzen deinerseits dabei sein sollte, jedenfalls verstehe ich dein halbes Posting nicht. :lol:
Was hab ich denn jetzt mit Richtern zu tun? *Fragend guck* Keine Ahnung...

Mit dem Allwissend, das hab ich mehrfach gesagt, kann ich ebenfalls nichts anfangen. Es interessiert mich aber auch nicht. Andere scheints ja zu stören, mir geht das einfach sonstwo vorbei... ehrlich. Es ist mir egal, solange ich etwas lernen kann, was mir viel wichtiger ist als dieses - zurecht als nervend bezeichnete - Gedöns.

Was das mit Aktivität im Forum zu tun hat, weiss ich auch nicht?? Kannst du dich klarer ausdrücken? *grübel*

Ne, ich finde nicht dass es eine vollständige Objektivität geben kann, schon gar nicht bei reinen Bildern oder Videos. Auch bei dir nicht. Denn Reiten hat viel mit Gefühl zu tun, Losgelassenheit viel mit Muskeltonus usw. - das lässt sich nur im Körper- und manchmal Seelenkontakt vermitteln. Das kann keiner von außen sehen.
Es gibt sicherlich gemeinsame Kriterien für eine gute Piaffe. Die Wichtigkeit dieser einzelnen Kriterien setzt aber jeder doch ein wenig anders. Eine Piaffe ala IK mit so stark rückständigem Vorderbein ist z.B. für mich VIEL schlechter als eine, die noch nicht 100% im Takt ist weil das Pferd z.B. jung ist.
Andere gewichten das anders - so, also was soll das sein, Objektivität? Es ist alles abhängig vom Auge des Betrachters.
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