Coaching mit Pferden

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Abeja
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Coaching mit Pferden

Beitrag von Abeja »

Nachdem sich hier in meinem Tagebuch (Isländertagebuch Ártali) eine kleine Diskussion zum Thema Coaching entwickelt hat, stelle ich dieses Thema mal ins Forum.

Zur Vorgeschichte:
Ich wurde gefragt, ob ich in Zukunft mein Pferd für Coaching-Sessions zur Verfügung stellen würde. Mein Pferd sei so offen, so interessiert am Menschen, er sei ein wunderbares Naturtalent als Therapiepferd und würde sich ganz wunderbar dafür anbieten. Ich habe das - eigentlich aus irrationalen Gründen - abgelehnt, weil ich Bedenken hatte, das Pferd könnte vieileicht auch manchmal überfordert sein, und weil ich gerade diese Offenheit und das Vertrauen zu den Menschen genauso "unverfälscht" erhalten möchte.

Wie seht ihr das? Wie ist das mit dem Coaching? Wie reagieren die Pferde - auch längerfristig? Kann es belastend sein? Oder kann es auch für das Pferd eine bereichernde Erfahrung sein? Bin gespannt auf eure Beiträge, auf Erfahrungen, die ihr damit gemacht habt, wie ihr darüber denkt.
Liebe Grüße Birgit
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Interessante Frage:
Ab dem nächsten Jahr biete ich auch an, in Kursen meine kinesiologischen Testungen zu erlernen. Die Frage stelle ich mir auch, inwieweit ich meine Pferde an fremde Personen zur Verfügung stellen wollte.

Das wird passieren, aber eben unter meiner Aufsicht. Ob ich jetzt meine Pferde für fremde Leute mit fremder Leitung hergeben würde, das würde ich sehr stark abhängig machen und eigentlich eher nicht. Denn die Leitung kennt das Pferd nicht, ich wäre u.U. nicht dabei und später auf Berichte angewiesen, wenn etwas falsch oder dumm gelaufen ist.

Also, unter meiner Aufsicht ja, in fremden Händen eher nein.

LG Ulrike
Julia
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Beitrag von Julia »

ich habe ja noch eine ältere Stute die ein ausgebildetes Therapiepferd ist und mir früher in der Kinderreitschule geholfen hat. Vorwiegend war sie im Einsatz bei verhaltensgestörten/verhaltensauffälligen (keine schönen Worte...) Kindern. Sie hat den Job wirklich, wirklich gerne gemacht. Aber sie brauchte auch ganz definitiv ihren Ausgleich!

Irgendwann kam ein Punkt da habe ich gespürt, dass sie nun nichtmehr mag, es sie zunehmend angestrengt hat und sie ihr Leuchten ein wenig verloren hatte. An dem Punkt habe ich sie rausgenommen und sie durfte viele Jahre Freizeitpferd sein und war komplett raus. Jetzt ist sie gerade umgezogen und wird dort minimal mit Kindern arbeiten, allerdings eher zum tüddeln, etwas ohne Sattel reiten und Spiele machen.

Als ich sie dorthin gebracht habe und 2 Kinder kamen um sie zu begrüßen, fing das ganze Pferd an zu leuchten und sie hat sich mit einer Hingabe den Kindern gewidmet die mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben hat und mir meine Unsicherheit, ob sie das nochmal wieder möchte, genommen hat.

Nur wird sie viel weniger eingesetzt (1-2 x die Woche) und die restlichen Tage wird sie von der Bezugsperson ausgeritten und betüddelt.

Ich denke man muss sehr gut hinfühlen können, hören was das Pferd einem sagt und sich der Verantwortung bewußt sein.
Ich habe die Person wo sie jetzt ist sehr sorgfältig ausgesucht und würde ausser ihr auch niemand anderen mit der Stute arbeiten lassen. Zumal ich sie regelmäßig sehe und wenn ich den Eindruck habe, dass es doch zuviel oder nicht der richtige Weg ist, mit der Frau sehr gut reden kann und wir eine Lösung, immer wieder neu zum Wohle des Pferdes, finden werden.

Aber zurück zu Dir, ich würde meine Ponys auch nicht dafür hergeben und auch Mary nicht so "stundenweise" an irgendwen...
Liebe Grüße, Julia
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ich finde sehr interessant, was ihr berichtet. Bei uns war es wohl so, dass die Klienten nach der Coaching-Session noch in die Herde hinein sind und einfach die Pferde beobachtet haben. Sie durften auch noch eine Frage an die Pferde stellen, und da hat wohl meiner von sich aus oft reagiert/geantwortet. Er kam wohl auch sehr oft von sich aus neugierig auf die fremden Menschen zu und hat von sich aus Kontakt aufgenommen. So ist er, ich finde das sehr schön. Die Trainerin hatte mir versichert, dass mit den Pferden in dem Sinne nichts "gemacht" wird, sondern dass man nur die authentische Reaktion auf den Menschen beobachtet. Dies allerdings nicht in der Herde, sondern isoliert im Roundpen. Es wäre keine, wie auch immer geartete Reittherapie gewesen. Dieser Unterschied war mir z.B. zunächst gar nicht ganz klar. Also es wird nichts "gemacht", trotzdem ist das Pferd halt dann m.E. im Roundpen immer wieder solchen Situationen ausgesetzt, mit immer wechselnden Menschen. Wie "frei" in seinen Reaktionen ist das Pferd dann wirklich?
Liebe Grüße Birgit
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Genau, das ist die Frage:
Wie frei ist ein Pferd im Round Pen?

Frei wäre es mit viel Platz in einer Herde und der Möglichkeit, aug weg bleiben zu können.
Julia
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Beitrag von Julia »

Naja, ob nun Reittherapie oder Coaching. Das Pferd ist ja immer den Signalen der Menschen ausgesetzt. Und gerade bei diesen Coachings sind das sehr viele unklare Signale. Sich wiedersprechende, zu deutlich, zu unklar... ich glaube das ist nicht minder anstrengend für ein Pferd, gerade wenn es so aufgeschlossen und bemüht ist in Kontakt zu treten...
Liebe Grüße, Julia
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Es ist ein großer Unterschied zwischen Therapiepferd mit aktivem Kontakt durch die Klienten (ob nun reiten oder nur anfassen, putzen) und dem Einsatz im Pferdegestützten Coaching. Ein Thrrapiepferd ist gehalftert o.ä. und so mehr oder weniger in einer durchaus auch sehr stark erlernten Rolle. Die Ausbildung zum Therapiepferd ist nicht ohne Grund recht umfangreich.

Für Coaching können Pferde quasi ohne jede Ausbildung eingesetzt werden.

Und was das kontaktfreudige Pferd angeht: grade das ist dann überdeutlich, weil es zu Menschen die sich was vormachen zB gar nicht in den Kontakt gehen wird. :wink: Und genau das ist die Hilfe die sich der Coach ja zunutze macht. Sich selber und auch meist dem Coach wie auch anderen können Klienten was vormachen. Nicht aber dem Pferd.

Nicht verwechseln: im Coaching an sich geht es nicht um "Üben" mit dem Pferd. Der tatsächliche Moment mit dem Pferd macht pro Klient nur wenige Minuten aus - bei einem Tages- oder Wochenendcoaching mit mehreren. Zumindest wenn es um das eigentliche Coaching geht, nicht um "Erlebnis mit Pferden" oder so.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ulrike hat geschrieben:Genau, das ist die Frage:
Wie frei ist ein Pferd im Round Pen?

Frei wäre es mit viel Platz in einer Herde und der Möglichkeit, aug weg bleiben zu können.
Da lässt sich allgemein trefflich drüber streiten, ob auch Training in einem Roundpen sinnvoll ist. Coaching meiner Meinung nach nicht.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Finchen hat geschrieben:Nicht verwechseln: im Coaching an sich geht es nicht um "Üben" mit dem Pferd. Der tatsächliche Moment mit dem Pferd macht pro Klient nur wenige Minuten aus - bei einem Tages- oder Wochenendcoaching mit mehreren. Zumindest wenn es um das eigentliche Coaching geht, nicht um "Erlebnis mit Pferden" oder so.
Ich glaube, genau das ist der Knackpunkt. Zumindest in meinem Fall war das gar nicht so ganz klar und definiert.

Mir wurde folgende Situation geschildert: Eine Klientin, die eine Ausstrahlung hatte, die bei anderen irgendwie Stress erzeugt, hat nach der Session mit einem der Therapiepferde - wie auch immer die Session abläuft, keine Ahnung - das Pferd zurück in die Herde gebracht und durfte den Pferden noch eine Frage stellen. Sie fragt, ob die Pferde ihr deutlicher zeigen können, was sie für einen Stress erzeugt. Fast augenblicklich fing mein Pferd mit einem anderen Stunk an. Sobald die Klientin in der Lage war, ihre eigene innere Anspannung rauszunehmen - zack, legten die Pferde ihren Konflikt bei und alles war gut. Dies wurde mir als Beispiel erzählt, warum ausgerechnet mein Pferd ein so wunderbarer Spiegel ist. Aber genau da dachte ich auch, dass mein Pferd sowas eigentlich nicht braucht, schlechte Energien vom Menschen aufzunehmen und auszuagieren. Also irgendetwas passiert ja da auch mit dem Pferd, oder? Und was wäre zum Beispiel, wenn sich mein Pferd bei so einer Rangelei verletzt? Das kann man ja gar keinem erklären, die halten dich ja sofort für völlig plemplem! Ich selbst glaube sowas allerdings sofort, dass die Tiere unsere innere, unbewusste Verfassung spiegeln und auch ausagieren.
Liebe Grüße Birgit
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Beitrag von Julia »

Finchen hat geschrieben: Es ist ein großer Unterschied zwischen Therapiepferd mit aktivem Kontakt durch die Klienten (ob nun reiten oder nur anfassen, putzen) und dem Einsatz im Pferdegestützten Coaching. Ein Thrrapiepferd ist gehalftert o.ä. und so mehr oder weniger in einer durchaus auch sehr stark erlernten Rolle. Die Ausbildung zum Therapiepferd ist nicht ohne Grund recht umfangreich.

Für Coaching können Pferde quasi ohne jede Ausbildung eingesetzt werden.

Und was das kontaktfreudige Pferd angeht: grade das ist dann überdeutlich, weil es zu Menschen die sich was vormachen zB gar nicht in den Kontakt gehen wird. :wink: Und genau das ist die Hilfe die sich der Coach ja zunutze macht. Sich selber und auch meist dem Coach wie auch anderen können Klienten was vormachen. Nicht aber dem Pferd.

Nicht verwechseln: im Coaching an sich geht es nicht um "Üben" mit dem Pferd. Der tatsächliche Moment mit dem Pferd macht pro Klient nur wenige Minuten aus - bei einem Tages- oder Wochenendcoaching mit mehreren. Zumindest wenn es um das eigentliche Coaching geht, nicht um "Erlebnis mit Pferden" oder so.
Meiner Meinung nach nicht. Denn bei beiden Therapieformen sind die Pferde Emotionen und Energien ausgesetzt denen sie sich in dem Moment nicht entziehen können und die "irgendwohin" müssen, ein Ventil brauchen oder zumindest in dem Moment auf das Pferd Einfluss nehmen.
Nicht umsonst nimmt man dafür gerne Pferde oder Ponys die sehr offen sind....
Liebe Grüße, Julia
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Julia hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben: Es ist ein großer Unterschied zwischen Therapiepferd mit aktivem Kontakt durch die Klienten (ob nun reiten oder nur anfassen, putzen) und dem Einsatz im Pferdegestützten Coaching. Ein Thrrapiepferd ist gehalftert o.ä. und so mehr oder weniger in einer durchaus auch sehr stark erlernten Rolle. Die Ausbildung zum Therapiepferd ist nicht ohne Grund recht umfangreich.

Für Coaching können Pferde quasi ohne jede Ausbildung eingesetzt werden.

Und was das kontaktfreudige Pferd angeht: grade das ist dann überdeutlich, weil es zu Menschen die sich was vormachen zB gar nicht in den Kontakt gehen wird. :wink: Und genau das ist die Hilfe die sich der Coach ja zunutze macht. Sich selber und auch meist dem Coach wie auch anderen können Klienten was vormachen. Nicht aber dem Pferd.

Nicht verwechseln: im Coaching an sich geht es nicht um "Üben" mit dem Pferd. Der tatsächliche Moment mit dem Pferd macht pro Klient nur wenige Minuten aus - bei einem Tages- oder Wochenendcoaching mit mehreren. Zumindest wenn es um das eigentliche Coaching geht, nicht um "Erlebnis mit Pferden" oder so.
Meiner Meinung nach nicht. Denn bei beiden Therapieformen sind die Pferde Emotionen und Energien ausgesetzt denen sie sich in dem Moment nicht entziehen können und die "irgendwohin" müssen, ein Ventil brauchen oder zumindest in dem Moment auf das Pferd Einfluss nehmen.
Nicht umsonst nimmt man dafür gerne Pferde oder Ponys die sehr offen sind....
Das hat ja mit Meinung nicht so viel zu tun - sondern ist ganz faktisch: in der Therapie sind die Pferde gehalftert oder getrenst und der Körperkontakt findet unweigerlich statt.

Nicht so im Coaching!

Wenn das kein Unterschied ist, dann macht es natürlich wenig Sinn darüber zu diskutieren. :wink:

@Abeja:
wie viel solcher Emotionen man seinem Pferd zumuten will, ob nur von sich selber oder auch von anderen, das muss man für sich entscheiden. Fakt ist, dass sie immerzu solchen Dingen ausgesetzt sind - ob nun wir mit ihnen umgehen oder ein anderer Einsteller sein eigenes Pferd aus dem Paddock holt und entsprechende Anspannung an Bord hat. Die Pferde nehmen es auf, egal, ob man nun gezielt die Reaktion der Pferde anfragt und beobachtet, oder - wie es ja allermeist eher passiert - das völlig gleichgültig ignoriert und gar nicht auf die Idee kommt zu überlegen, dass das was grade bei den Pferden (die nur einige Meter drumherum stehen, unbeteiligt sind eigentlich) passiert schon auch mit der Stimmung des Menschen zu tun haben kann, der grade da agiert, egal ob er abäppelt, Raufen füllt oder sein eigenes Pferd halftert und mitnimmt.
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Beitrag von Ulrike »

finchen,


jetzt machst Du es aber etwas einfach.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob sich mein Pferd mit meinen offenen oder verdeckten Themen auseinandersetzt oder nicht.
Oder ob ein Pferd in der Herde den Besitzer von Pferd X auf dieses mit seinen verdeckten oder offenen Themen zugehen sieht.
Es ist der Strahl der Intenition, dem das Pferd beim Coaching ausgesetzt ist.

Die Energie, die sich auf dieses CoachingPferd richtet oder nicht. Geht Besitzer von Pferd X auf dieses zu, dann kann unser Pferd das betrachten oder auch nicht, es wird sich in der Regel wohl nicht dafür interessieren, ausser, es hat ein Helfersyndrom.
Julia
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Beitrag von Julia »

Finchen hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben: Es ist ein großer Unterschied zwischen Therapiepferd mit aktivem Kontakt durch die Klienten (ob nun reiten oder nur anfassen, putzen) und dem Einsatz im Pferdegestützten Coaching. Ein Thrrapiepferd ist gehalftert o.ä. und so mehr oder weniger in einer durchaus auch sehr stark erlernten Rolle. Die Ausbildung zum Therapiepferd ist nicht ohne Grund recht umfangreich.

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Und was das kontaktfreudige Pferd angeht: grade das ist dann überdeutlich, weil es zu Menschen die sich was vormachen zB gar nicht in den Kontakt gehen wird. :wink: Und genau das ist die Hilfe die sich der Coach ja zunutze macht. Sich selber und auch meist dem Coach wie auch anderen können Klienten was vormachen. Nicht aber dem Pferd.

Nicht verwechseln: im Coaching an sich geht es nicht um "Üben" mit dem Pferd. Der tatsächliche Moment mit dem Pferd macht pro Klient nur wenige Minuten aus - bei einem Tages- oder Wochenendcoaching mit mehreren. Zumindest wenn es um das eigentliche Coaching geht, nicht um "Erlebnis mit Pferden" oder so.
Meiner Meinung nach nicht. Denn bei beiden Therapieformen sind die Pferde Emotionen und Energien ausgesetzt denen sie sich in dem Moment nicht entziehen können und die "irgendwohin" müssen, ein Ventil brauchen oder zumindest in dem Moment auf das Pferd Einfluss nehmen.
Nicht umsonst nimmt man dafür gerne Pferde oder Ponys die sehr offen sind....
Das hat ja mit Meinung nicht so viel zu tun - sondern ist ganz faktisch: in der Therapie sind die Pferde gehalftert oder getrenst und der Körperkontakt findet unweigerlich statt.

Nicht so im Coaching!

Wenn das kein Unterschied ist, dann macht es natürlich wenig Sinn darüber zu diskutieren. :wink:
Ähm Finchen!

Es ist doch total wurscht ob das Pferd gehalftert ist oder nicht. Emotionen und Signale werden doch durch ein Halfter nicht vermindert oder vermehrt....
Liebe Grüße, Julia
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Beitrag von Finchen »

Und du siehst wirklich keinen Unterschied darin, dass das Pferd in einer Situation frei entscheiden kann, ob es in Kontakt geht oder nicht, in der anderen gezwungen wird, den Kontakt zu ertragen?

Na gut... da ist das ÄHM dann auf meiner Seite tatsächlich groß.

Wenn du das so kritisch siehst, darfst du nie mit Besuchern zu deinen Pferden gehen und auch nicht mit den Pferden an Veranstaltungen (Kursen, Turnieren etc.) teilnehmen, denn immer sind da viele Menschen in der Nähe und die haben auch alle ihre Probleme und Baustellen und Energien im Gepäck, denen das Pferd dann ausgesetzt ist.
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Beitrag von Finchen »

Ulrike hat geschrieben:finchen,


jetzt machst Du es aber etwas einfach.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob sich mein Pferd mit meinen offenen oder verdeckten Themen auseinandersetzt oder nicht.
Oder ob ein Pferd in der Herde den Besitzer von Pferd X auf dieses mit seinen verdeckten oder offenen Themen zugehen sieht.
Es ist der Strahl der Intenition, dem das Pferd beim Coaching ausgesetzt ist.

Die Energie, die sich auf dieses CoachingPferd richtet oder nicht. Geht Besitzer von Pferd X auf dieses zu, dann kann unser Pferd das betrachten oder auch nicht, es wird sich in der Regel wohl nicht dafür interessieren, ausser, es hat ein Helfersyndrom.
Ich glaube ich sollte mal hinterfragen, wie IHR Coaching mit Pferden gelernt oder erfahren habt!

Der Mensch im Coaching geht keineswegs mit einer Bündelung seiner Energien an das Pferd. Im Gegenteil, er ist sich seiner Dinge ja überhaupt nicht bewusst. So funktioniert Coaching erst - die Reaktionen der Pferde zeigen was da tatsächlich im Verborgenen ist.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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