Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Donna: Du verstehst echt die Ausgangsproblematik nicht. Mit einem davonstürmenden, nicht zuhörenden iberischen Terroristentier KANN man nicht langsam in den Zirkel reiten – der Zirkel dient dazu, das Pferd langsamer zu machen. Gilt natürlich auch für alle anderen Rassen. :-)
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Donna
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Beitrag von Donna »

Lies meinen Beitrag ich habe es GENAU erklaert
Ich habe was VOELLIG anderes geschrieben
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Also, ich kann nur für meinen terroristisch veranlagten Spanier sprechen - der fällt garantiert NICHT hin, ganz egal, wo man den wie schnell hinwendet. Wenn er sich denn wenden lässt.

Und zum Thema "Bringt man es auf die Hinterhand, hat man es unter Kontrolle", jieeeha, da würde der dir auch noch interessante Erkenntnisse vermitteln, zum Beispiel, dass man durchaus auch Volten und Zirkel komplett auf den Hinterbeinen laufen kann. Mehr auf der Hinterhand geht wohl nicht. Aber ohne Kontrolle 8)

Jung sind allerdings weder meiner noch Cubanos. Aber als die jung waren, sind sie auch bei keiner ihrer Eskapaden in Gefahr gewesen, hinzufallen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Donna hat geschrieben:Lies meinen Beitrag ich habe es GENAU erklaert
Ich habe was VOELLIG anderes geschrieben
Genau Donna.
Das ist der Punkt. Du verstehst offenbar echt nicht, dass es hier nicht um Zirkel verkleinern mit gymnastizierendem Effekt ging.
@Rapunzel: Nö, die ersten Pirouetten bin ich mit dem geritten, da war der knapp fünf – war ein Nebenresultat aus Zv und genau aus den gleichen Gründen geritten. Von wegen umfallen. :P
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Motte
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Beitrag von Motte »

Donna hat geschrieben:Entlarvende Reaktionen hier..ich bin echt baff.Cubano nicht zu schnell in enge Zirkel heisst eben NICHT gesetzt rein. ... wie kommt man auf so eine Verknuepfung ?..sondern langsam vom Abwenden der Ganzen Bahn auf dem Zirkel und kleinere Zirkel reiten.Stueck fuer Stueck damit das Pferd nicht stuerzt sondern sich aufnimmt.Das dauert ein bissel.Nimmt es sich auf hast du es unter Kontrolle.Parierst durch.Das ist ja kein losgelassenes Setzen .Ich kann dir dazu Videos von freilaufenden rohen Pferden zeigen...die sich so hinten aufnehmen.Physik.
Jesses, Donna, du weisst echt nicht, wovon hier die Rede ist, oder?
Nur für dich nochmal ganz l-a-n-g-s-a-m:
In dem Fall wendet mitnichten der Reiter absichtlich irgendwohin ab, sondern das Pferd übernimmt im Bruchteil der Sekunde mal eben die Initiative und versucht, in irgendeine Richtung davonzustürmen/-bocken/-hüpfen, und das auf einer großen Wiese.

Da kannst du dann entweder die Vollbremse reinhauen (was bei manchen Pferden Sinn macht) oder aber du versuchst die Kontrolle wieder durch kontrolliertes Vorwärts zu übernehmen - und dies in einem Radius, in dem du das Pferd besser kontrollieren kannst - daher kleine Zirkel. Was aber defintiv kein "Zirkel verkleinern" ist. Dabei geht's auch nicht um Lastaufnahme hinten, sondern schlicht und ergreifend darum, Richtung und Tempo wieder zu bestimmen. Ach ja - und oben bleiben, natürlich.

Und es ist völlig wumpe, was du für Videos von freilaufenden jungen Pferden hast - das ist ne ganz andere Geschichte. Alleine dieser Vorschlag deinerseits zeigt doch, dass du hier lediglich theoretisch unterwegs bist und praktisch nix zum Thema beitragen kannst.
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

[quote="Motte Alleine dieser Vorschlag deinerseits zeigt doch, dass du hier lediglich theoretisch unterwegs bist und praktisch nix zum Thema beitragen kannst.[/quote]

Das stimmt, aber eins müsst ihr wirklich zugeben: Der Unterhaltungswert von Donnas Beiträgen ist schlicht und einfach unbezahlbar..... :lol:
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Also, ohne jetzt den Spass aus der Runde nehmen zu wollen;

Ich kann Donnas Hinweise jetzt nicht so zerpflücken wollen.

Letztendlich sagt sie doch das, was in jeder Reitlehre auch als Tipp gegeben wird, ein davonstürmendes Pferd auf den Zirkel bringen und diesen verkleinern.
Da redet doch keiner von der Lektion Zirkel verkleinern sondern von der Überlebensstrategie des Zirkel verkleinern, um ein Pferd wieder unter Kontrolle zu bringen.

Das das nun in einem neunmalklugen Stil daherkommt, sei geschenkt, in der Sache wird sie hier gerade 8absichtlich?) missverstanden.
Zumindest lese ich das aus ihren posts so heraus.

LG Ulrike
Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

Mir ist mal ein Jungferd (6J, schon eine Weile geritten), das ich dato zum ersten Mal ritt, in der Reithalle (20x60) durchgegangen. Der lief sehr brav im Trab, ich hatte nichts in der Hand, alles fluffig.

Auf einmal beschloss er, dass ja galoppieren auch sehr schön sei, und fiel in einen Schaukelgalopp. Ehe ich mich besinnen konnte waren wir auch schon am anderen Ende der langen Seite. Drei Bahnumrundungen habe ich durchgehalten, Tempo wurde immer mehr, der ist echt knallhart mit mir in der Reithalle durchgegangen (habe ich noch nie auf einem anderen Pferd erlebt).

Gottseidank fiel das Pferd nicht in seiner Kurvenschieflage mit mir um und auf mich drauf, sondern ich fiel alleine runter.

Wenns um die eigene Gesundheit geht, ist mir die des Pferdes auch nebenranging, aber in dieser Situation hatte ich weder mit Zügel noch mit irgendwas einen Einfluss auf das Pferd. Ich war komplett Beifahrer.

Denkt doch mal dran, dass wir es hier mit instinktgesteuerten Tieren zu tun haben. Wenn die keine Lust auf Kooperation (aus welchen Gründen auch immer) haben, lassen sie es.
Und nein, man kann nicht jedes Pferd immer auf einen Zirkel abwenden, wäre dem so, geschähen weitaus weniger schlimme Unfälle mit Pferden.

Wenn meine eigene Stute mal im Galopp losrennt, mach ich einfach gar nichts, denn die ist mir noch nie durchgegangen und hört auch spätestens am Ende der langen Seite von alleine damit auf.

Aber nicht jedes Pferd ist so vernünftig und nur, weil man selber noch nie eine richtig machtlose Situation erlebt hat, muss man hier mit Theoretiker-Ratschlägen um die Ecke kommen.
Ponyreiter aus Überzeugung
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nur noch mal zur Verdeutlichung, Ulrike. Nein, ich habe Donna keineswegs missverstanden. Konkret beziehe ich mich u.a. auf dieses Posting

Donna hat geschrieben:Beim Kleine Zirkel reiten passiert dasselbe...ich bitte euch Motte und cubano ,.das ist das kleine Einmal Eins ..... 2 Punkte muss man dabei beachten:nicht zu schnell in enge Kreise reiten ,dass Pferd kann stuerzen,weil es es eine Weile braucht bis es sich mit der Hinterhand aufnehmen kann.Langsam verkleinern.Nicht zu schnell durchparieren.Im Galopp soll es sich aufnehmem durch die kleineren Zirkel und damit beruhigen.Andernfalls kann man wunderbar abgebockt werden,zuviel Spannung im Pferd die raus muss....So jetzt aber genug davon...Hat die RB gut gemacht,fertig!
Es ist einfach völlig praxisfern, zu schreiben, man müsse ein davonstürmendes !!!! Pferd langsam auf den kleinen Zirkel reiten, weil sonst umfallt. Mal davon abgesehen, dass das so schnell nicht passiert – man reitet einen kleinen Zirkel DAMIT das Pferd das Stürmen sein lässt. Schön ist auch der Hinweis: Nicht zu schnell durchparieren. Grins: Das ist ja in einer solchen Situation das Problem, man kann ein stürmendes Pferd nicht durchparieren, weshalb man kleine Zirkel reitet, siehe oben…
Darum geht es mir, und ich denke, auch den anderen. Und ja, in diesem Kontext klingt das für mich auch nach grauer Theorie. Es mag ja sein, dass Donna so einen Zausel noch nicht geritten hat. Aber wenn ich nun eine Geschichte von meinem Terrortier erzähle, kann man doch davon ausgehen, dass ich weiß, warum was in welcher Situation gemacht wird, oder?
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

... Desweiteren wendet man bei einem ungewollten Sprint ab, um die Schubkraft vom Körper weg zu leiten und nicht um das Pferd auf die Hinterhand zu bringen.

Das Letztere tut man in der Tat nämlich, wenn man Pferd auf einer sich verkleinernden Kreisbahn reitet. Und hier trifft, wie vielleicht jemand ganz richtig schon gelesen oder gehört hat zu, dass man vorsichtig und in wohldosiertem Tempo verkleinern sollte- eben um genau das Wegleiten der Schubkraft vom Körper ZU VERMEIDEN!!!

Es sind somit also zwei völlig unterschiedliche Massnahmen. Sozusagen das Gegenteil, denn beim Abwenden zum Bremsen, bringt mit diesem Manöver das Pferd gezielt auf das innere Vorderbein.

Je früher man mit dem Abwenden einschreitet, um so effektiver ist es. Ist das Pferd bereits richtig im Rennen, so wird es in der Tat nicht ganz ungefährlich, denn dann ist das Pferd bereits total auf der Vorhand, in der Oblinie konkav gespannt und damit kommt es dann zum Eisenbahnschwellen Effekt oder auch Brett Faktor.
Je vorlastiger ein Pferd von Haus aus ist und je stärker sein Hals, desto schwieriger bis unmöglich wird es. Das hat Klassikfjord ja sehr anschaulich berichtet.
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Bravo S&P , Dank dir! :love:

Ganz klar am besten unmittelbar reagieren, ein weit ausgebildetes Pferd kann ich zwischen meine Hilfen spannen, das Junggemüse wird am inneren Zügel rigoros abgewendet, um den Schub aus der HH direkt umzukanalisieren.
Quasi Motor ersticken.

Selbst unser Professer kriegt ganz unverhofft alle Jubeljahre mal einen kleinen Anfall , mit dem man nicht rechnet.
Nun: Gaaaanz sanft durch halbe Paraden wieder auf den Reiter aufmerksam machen. Nicht grob sein, nicht überfallen! Das Pferd ist überfordert und hat Angst! Political correctness at its first!

Ähm... lass mich mal kurz überlegen...???
Nö! So nicht! Sofortige Korrektur, auch wenn keine akute Gefahr für Leib und Leben besteht.
Auch das gehört zur Ausbildung. Keine anarchistischen Alleingänge :wink:

Hier mal ein bildhaftes Beispiel, Leo übt Kurzkehrt! :lol:

https://youtu.be/mti1ftFh9tU


Lach :-)

:wink:
esge
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Beitrag von esge »

Also das war ja wohl vorbildlich auf der Hinterhand :-) Man kann es schon fast als Workerpirouette bezeichen. 8) Eigentlich kann man locker eine Kuh dazu kopieren, die Leo dann perfekt pariert.

Ansonsten: ich weiß einfach nicht, warum mich das hier an die Muppetshow erinnert....

Danke jedenfalls für den Praxishinweis: "Das Junggemüse wird rigoros am inneren Zügel abgewendet."
Werde ich sicher in nicht allzu ferner Zukunft brauchen können...
Loslassen hilft
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

esge hat geschrieben:Also das war ja wohl vorbildlich auf der Hinterhand :-) Man kann es schon fast als Workerpirouette bezeichen. 8) Eigentlich kann man locker eine Kuh dazu kopieren, die Leo dann perfekt pariert.

Ansonsten: ich weiß einfach nicht, warum mich das hier an die Muppetshow erinnert....

Danke jedenfalls für den Praxishinweis: "Das Junggemüse wird rigoros am inneren Zügel abgewendet."
Werde ich sicher in nicht allzu ferner Zukunft brauchen können...
Uihuihuih, ob das nicht mal ein Abkommen von heiligen (= klassischen) Weg ist :twisted:
Motte
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Beitrag von Motte »

Pffff - das liegt nämlich nur daran, dass eure Pferde nicht klassisch ausgebildet sind ....*Haarezurückwirft*
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Stimmt! Wir sind ja auch Spochtreiter!!
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