Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Max Hase
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Beitrag von Max Hase »

Danke Jen, denn es gibt mir Denkanstöße für meinen Pony-Mix mit ähnlichem Gebäude.

Die hat von Anfang an an der Longe "alles gegeben", ist trotz Vorbereitung bei den ersten Trabtritten mit Unterhals losgebrummt. Das hat sie dann sehr schnell anders gelernt.
Aber ich will ja auch reiten, inzwischen ist das Streberpony fünf. Und da kann ich solche Elemente gut einbauen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Für mich klingt dein Vorgehen sehr stimmig, Jen- hätte ich nun aber auch nicht anders erwartet.
Bei Pferdetypen wie diesen, die sich mit dem Spannungsbogen schwer tun und daher ein wenig "stockend im Antrieb", ist deine Strategie sicher zielführend.
Bei meiner kleinen Hummel, die zu den genannten Eigenschaften noch massivstes Überbaut-sein und einen sehr kurzen, sehr dicken Hals mit stämmigem Genick und einem großen schweren Kopf ihr Eigen nennt, waren die Flexionen an der Hand als Ergänzung zum von dir beschriebenen Vorgehen sehr, sehr hilfreich.
- Allerdings erst nach etwa einem Jahr.
So lange hatte sie so eine Aversion gegen das Gebiß , dass ich es lediglich blind als Beiwerk eingeschnallt hatte und sie nur über einen Nasenzäumung geführt habe. In dieser Zeit habe ich jede Form der Manipulation am Gebiß vollständig unterlassen. Danach aber, waren die Flexionen äußerst förderllich.
Vielleicht wäre das eine Option
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Da es ja wieder etwas ruhiger hier ist wage ich mal das Video vom Training letzter Woche einzustellen. Ich war das erste Mal bei dieser Trainerin. Sie hat für Siggy einen komplett gegensätzlichen Ansatz als die anderen Trainer. Der ist leider nicht auf einem Video festgehalten. Das Video ist gegen Ende der Einheit entstanden.

HIER geht es zum Video.
Liebe Grüße, Sabine

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Susanne3000
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Beitrag von Susanne3000 »

Ein sehr schönes Video und richtig tolles Pferd! Ihr harmoniert ganz wunderbar!

Kannst du ein bisschen was zu dem 'anderen Asnsatz' berichten?

Viele Grüße

Susanne
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Susanne: Kann ich gerne tun. Ich reite Siggy normalerweise am relativ langen Zügel in einer schönen VA-Haltung ab. Mehr oder weniger in seinem Tempo. Auf Zirkellinien dehne ich gerne die Muskulatur auch durch klares Umstellen nach außen und innen. Sina hatte mir dabei zugeschaut und gemeint: die Dehnungshaltung wäre schon super, aber Siggy würde so seinen Weg laufen und mir so gar nicht zuhören. Das sollte ich vehement ändern. Da er jetzt aber schon warm war, haben wir nun zuerst auf einem etwas kleineren Zirkel gearbeitet: klares Zurück im Trab bis zu halben Tritten und dann langsam wieder ins Tempo lassen Später dann angaloppieren und ihn nicht in sein Tempo oder auf seine Linie lassen. Hier haben Siggy und ich ein großes Problem. Er macht sich im Galopp sehr gerne sehr stark und galoppiert einfach sein Tempo. Gegen Ende haben wir beim Zügel aus der Hand kauen lassen das gemacht, womit ich in Zukunft anfangen soll: im ruhigen Trab (eher untertourig anfangen) und daraus immer wieder rauslassen. Sobald er sich festmacht sofort wieder Tempo zurück. Wenn es geht nur über einsitzen und "Klemmen" mit den Knien. Mittlerweile klappt das sehr gut.
Liebe Grüße, Sabine

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Donna
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Beitrag von Donna »

Josi da hast du einen schlechten Weg eingeschlagen.Klassik ade...
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Donna: beruht dein Statement auf dem Video oder auf der Beschreibung der Vorgehensweise. Und schön, dass du so schnell Urteile fällst, ohne mehr zu wissen.
Liebe Grüße, Sabine

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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Tja, Josa,

so schnell geht das mit dem abweichen der klassischen Linie...

Die Idee, ihn nicht auf SEINE Linien zu lassen, ist doch eine sehr gutwe Idee und in meinen Augen auch klassisch, denn er lernt, sich auf dich zu konzentrieren und seinen eigenen "Stremel" zurückzustellen.

LG Ulrike
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Josatianma, ich finde, da hat die RL einen guten Ansatz. Durch die ständig wechselnden Tempi wird Dein Pferd noch mehr Kraft und Aufrichtung bekommen.
Er wird Dir besser zuhören, und das, zusammen mit der Fähigkeit, ihn jederzeit am Sitz parieren zu können, wird Euch bestimmt beim nächsten Auswärtseinsatz zugute kommen.
Donna
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Beitrag von Donna »

Der Film reicht um ein URTEIL zu faellen. ICH erinnere mich noch wie SIGGY am Anfang gearbeitet wurde Zwar nicht so vorbildlich wie Jens Pferd oder eges am ANFANG ihrer Ausbildung gerabeitet wurden,,aber tolerabel .
Bin nicht fanatisch.Meine Kommentare waren immer freundlich dazu.DAS jetzt?Klassik adieu!
Ich habe fertig!

Edit:wegen nachfolgender posts musste eine Korrektur erfolgen!
Zuletzt geändert von Donna am Mi, 31. Aug 2016 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Hallo, ich muss sagen, ich finde Donnas Art zu schreiben, auch immer ein wenig anstrengend.

Aber ich kann hier inhaltlich schon nachvollziehen was sie meint.

Das auf dem Video sieht einfach ziemlich nach moderner Sportdressur aus, und wenig nach Klassik.
Was ich überhaupt nicht beurteilen will, ich beschreibe nur was ich sehe.

Gruss, Fio
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Mir fehlt irgendwie auf dem Video der Fluss. Es sieht für mich irgendwie etwas verhalten und abgehackt aus, vom Bewegungsablauf und ich hätte irgendwie gefühlt beim Betrachten des Videos das Bedürfnis, das Pferd vorwärts zu schicken und nicht abzubremsen. Für mich wirkt das Tempo eher festgehalten.

Aber es ist ja auch nur eine Momentaufnahme und man sieht die Entwicklung nicht. Deswegen kann man anhand von dem Video ja auch nicht wirklich was beurteilen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Na ja, was ich da sehe ist ein Pferd, was bisher ein wenig so laufen durfte, wie es wollte. Dazu passt ja auch Josas Beschreibung. Und ich glaube, dass sich genau das ein wenig verselbständigt hat – also dass Pferd halt so läuft, wie es selbst das möchte. Tja, nun soll es das aber nicht mehr tun und findet das wahrscheinlich teilweise „empörend“.
Daraus nun ein Verlassen des klassischen Wegs zu schließen finde ich irgendwas zwischen anmaßend und albern. Natürlich kommt es bei der Pferdeausbildung auch mal zu Situationen, in denen das Pferd andere Vorstellungen hat als der Reiter. Das ist völlig normal. Und ich finde halt die Idee, durch unterschiedliche Tempi das Pferd dazu zu bringen, dem Reiter mehr zuzuhören, durchaus klassisch. Bei Frax mache ich das übrigens durch ständige Übergänge, wenn der seinen unkonzentrierten Tag hat. Also fünf Trabtritte, Schritt, fünf Schritte, Galopp usw. usw.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Nun, da ich ja eher der Praktiker bin :wink: , sind für mich die Pferde von Jen und Josa nicht wirklich vergleichbar. Natürlich ist es einfach, ein Pferd, das eher verhaltend, sitzbequem und lieb ist, harmonisch dezent anzuarbeiten.
Deutlich aufwendiger hingegen ist eines, das sich für Tarzan hält, ganggewaltig-dynamisch bis turbulent daher marschiert, sich gelegentlich auf die Brust trommelt, brüllend von Liane zu Liane schwingt und sich dabei Jane ( in diesem Falle Josa) unter den Arm klemmt ( - und sie dabei im besten Falle NICHT verliert) :lol:

Ohne beide Pferde persönlich zu kennen, würde ich ganz frech einfach mal behaupten, daß Siggi eine GANZ andere Liga ist, als Jens Stütchen.

Hamonische Optik ist sehr maßgeblich der Vereinbarkeit von Reiter- und Pferdewünschen geschuldet. Je weiter diese auseinanderdriften, um so weniger harmonisch ist die Annäherung. :wink:

Desweiteren ist das Anliegen von Jen, dass die Stute in ein freies Vorwärts findet, Dynamik und eine positive Grundspannung entwickelt.

Josa hingegen sucht eher nach einem Weg, der überschießenden Dynamik und Spannung Einhalt gebieten zu können, und das "freie Vorwärts" , welche in Überfluss vorhanden ist, kontrollierbar zu bekommen, ohne dass einem die TNT-Flasche dabei um die Ohren fliegt.

Mir persönlich gefällt das letzte Video von Josa nun auch nicht wirklich, aber warum ? Nun, hier wird langsam mit dem Pferd GEARBEITET, dabei kann die Harmonie durchaus mal auf der Strecke bleiben. Z.B. geht der Takt des Galopps immer mal verloren, weil es nicht so frei Vorwärts ist, wie es Herr Siggi für gebührlich hält.
Aber... dafür bestimmt Josa, wohin und wie schnell es dorthin geht. - bei rd. 700 kg bewegtem Pferd nicht das Schlechteste.... 8) :D

Seien wir realistisch ! Ausbildung bedeutet, das hinzuzutun, was nicht genügend vorhanden ist. Und das ist bei Siggi nicht Dynamik, die Fähigkeit, sich lang zu machen und freies Gehen, sondern sich zur Verfügung stellen, Gehorsam und Durchlässigkeit.

Fein reiten kann man dann, wenn das Pferd begriffen hat, um was es geht und mit macht.
Davor kommt aber Klarheit und solange man Tarzan nicht von der Liane abrufen kann und Jane die Flugbahn mit bestimmen kann, Kommt für JANE ( rsptv. Josa) nicht so recht Freude auf.

Da braucht es vielleicht auch mal einen energischen Ruck am Lendenschurz-auch wenn Tarzan das UNERHÖRT findet.
-Und dann guckt Tarzan vielleicht grimmig und ist nicht so hübsch an zu sehen, aber er hat eine Chance zu begreifen, dass JANE diejenige ist, die sagt wo es lang geht.
-UND DANN kann Jane liebreizend säuseln : " Taaarzaaan (klimper) ?!? ... können wir mal elegant zu diesem Baum dort schwingen?".- gesagt getan-

UND DAS SIEHT DANN AUCH WIEDER TOTAL KLASSISCH AUS :P :lol: :lol: :lol:

Natürlich ist dieser Ansatz nur EIN Aspekt, und natürlich muss daneben auch weiter auf Takt und Losgelassenheit beim Pferd geachtet werden.
Aber was nutzt der losgelassendste Vorbildtakt, wenn das Pferd dabei dauernd autonom abhanden kommt... ?
Ist nicht vielmehr, die Bereitschaft des Pferdes, sich auf Reiterhilfen einzulassen, DIE VORAUSSETZUNG dafür, es klassisch reiten zu können ?
Grüßle S&P
Donna
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Beitrag von Donna »

...das ist ja kein ungewollter Moment der gefilmt wurde.Hier wird ein Weg gezeigt der in der Klassik zu keinem Zeitpunkt SO aussieht....es sind keine Fotos und damit Sekundenbruchteile oder mal schreckliche Momente einer Reiteinheit.Man redet sich heut gern alles schoen.Oder verharmlost.
Siggy hat x mal gezeigt das er selbst auf Turnier weniger rund u Ruebe runter reitbar ist.
Selbst im Damensattel coole Socke.Zudem jede Rasse klassisch reitbar ist.Egal welche Liga.


EDIT:Der erste Satz musste leider wegen nachfolgendem posts korrigiert werden.
Zuletzt geändert von Donna am Mi, 31. Aug 2016 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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