Entsorgung von Spaene-Einstreu?

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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Jen
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Entsorgung von Spaene-Einstreu?

Beitrag von Jen »

Hallo

an alle, die Späne, Allspan, Holzpellets, Tierwohl etc. als Einstreu verwenden: Wie/Wo entsorgt ihr die? Darf der Bauer diesen Mist auch auf die Felder tun oder nicht? Bei den Landwirten gibt es alle möglichen Antworten: von auf keinen Fall, bis überhaupt kein Problem. Gibt es vom Landwirtschaftsamt diesbezüglich Auflagen/Verbote? Geht um Deutschland.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wir haben hin und wieder immer mit Allspan eingestreut. Das kommt einfach auf den Misthaufen. Unser Verpächter hat sich da in 15 Jahren noch nie beschwert. Allspan ist ja entstaubtes Sägemehl, was ja sicherlich auch schnell verrottet. Wüsste jetzt nicht, was man dagegen haben könnte? Gesetzliche Auflagen kenne ich nicht. Dann wäre doch sicher auch Stroh problematisch. :kopfkratz:
lg, Tanja

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Tess
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Beitrag von Tess »

Es verrottet halt langsamer und "saurer" als Strohprodukte. Von daher nehmen manche Landwirte das Holzzeugs nicht gerne.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Unser Landwirt nimmt auch keinen Mist mit Holzanteilen, weil er Bedenken wegen des pH-Wertes beim Verrotten hat. Von einer gesetzlichen Regelung in dieser Richtung hat er aber nichts erwähnt - und das hätte er sicher, wenn es eine gäbe :).
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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo Jen,


Dr Bauer darf das auf seinem Acker anbringen, tut es aber nicht gerne, da sich der pH Wert des Bodens verschieben KANN!
Das kommt sicher auf den Boden und seine Bearbeitung an.


Was der Bauer aber immer gerne nimmt, ist Hanf oder anderes Material, das pflegt den Boden noch gleich mit dazu, da der Abbau dieses Materials das Bodenleben fördert, so der Bauer das auch zulassen mag!

Bei mir nutzen wir seit Jahren Hanf und ich bin und bleibe zufrieden.


LG
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich habe mal einen Titel ohne Umlaute versucht zu kreieren.
Liebe Grüße, Sabine

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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Wir nutzen jetzt Strohpellets. Die sind aus meiner Perspektive super. Saugen super, binden sehr gut Geruch, lassen sich sehr gut misten und haben ein kleines Mistvolumen.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ok, danke! Das mit dem sauren Boden wird eben oft als alter Hut abgetan. Ich weiss halt nicht, ob das tatsächlich der Fall ist oder nicht. Oder ob das nur bei Holz mit Rinde der Fall ist, jedoch entrindetes Holz nicht/weniger...? Nutzt hier allenfalls jemand Kompostierwürmer in seinem Mist um den PH Wert zu verbessern und die Verrottung schneller/besser vorangehen zu lassen?

z.B. sowas hier: http://www.natuga.de/eisenia.html
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Doch, der Boden ist schon der Grund. Da kommt es eben drauf an, in welcher Relation der Landwirt den Pferdekundenmist mit verarbeitet.

Kleine Fläche/ keine eigenen Tierebzw ausschließlich Pferdemist = meist ein "Nein" zur Spänen.

Landwirt mit eigenem/anderem Dung/Gülle, großer Fläche, vergleichsweise geringe Menge Pferdemist = spielt eher keine Rolle weil keine erkennbare Auswirkung in der Relation.


Der Hinweis zu den Strohpellets ist super - hatte die mal als einzige Variante nach Jahren ohne Einstreu im Offenstall probiert, da hatte ich ja keinen Vergleich und war nicht so überzeugt, macht wohl die Relation dann aus.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Habt ihr bei Strohpellets nie das Problem, dass die Pferde davon fressen? Wir hatten im alten Stall mal bio-stroh-pellets und das hat viel stärker gestunken als Tierwohl-Einstreu. Es war echt krass, der Unterschied. Habt ihr nie Probleme damit?
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Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Bei uns am Hof ist "Stroh" Standardeinstreu, aber wir und noch ein paar andere Rehepferdbesitzer dürfen selbstgekaufte Späne benutzen und diese auch auf den Misthaufen tun.

Der SB meinte aber wohl mal, zu hoch dürfte der Späneanteil nicht werden, sonst kann er Probleme mit der Mistentsorgung bekommen (ich glaub er meinte damit aber auch nur, dass die Bauern bei denen er es auf die Felder tut, es dann vielleicht nicht mehr wollen). Bei uns sind es aktuell 7 Pferde von ca 30, wobei der SB noch ca 20 Kühe hat, die auch auf Stroh stehen. Ist also insgesamt schon ein sehr geringer Späneanteil.
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Seit 7 Jahren nutze ich Leinstroh. Gewechselt habe ich damals nicht wegen der Entsorgung, sondern weil die Holzprodukte immer teurer wurden und die Geruchsbelastung im Stall bei mehr werdenden Pferden mir auch zu hoch war.
Leinstroh bindet den Urin und Amoniak-Dämpfe wesentlich besser. Die Luft im Stall ist eindeutig besser geworden. Und jeder Landwirt nimmt es mit Kusshand.
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

ja,


stimme wie immer mit Jaffas überein, obwohl ich Hanf nehme.

Mir war damals in der Versuchszeit das Leinstreu zu glatt.
Der Hanf ist "rauher" und weniger rutschig.

Aber, das Stallklima ist hervorragend, wenig Mist und guter Kompost.

Einige Karren kommen immer auf unseren Hauskompost, vermischt mit dem Hühnermist (eingestreut mit ebendiesem Hanf) und dem Gartenkram.

das ergibt ganz wunderbaren Kompost und die Würmer kommen von alleine und leben in ihm!

Hätte ich mehr Platz und Zeit, ich würde aus dem ganzen Zeug Terra Pieta herstellen, dafür fehlen mir aber doch die Geräte und v.a. die zeit!


Na ja, und auch ein bisschen die Energie!...


LG Ulrike
Jafaar
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Beitrag von Jafaar »

Ulrike, das "Energieproblem" hab ich auch grad verschärft... :roll:
Das Rutsch-Problem beim Leinstroh ist ja nur am Anfang. Wenn das richtig dick drin liegt, nimmt es schnell ab. Ich habe inzwischeb immer eine Matratze. Unten ca. 30 cm Leinstroh und darüber Stroh. (Wenn man nicht möchte, dass Stroh gefressen wird, ist das natürlich nicht die Lösung)
Mist täglich raus und Pipi immer dann, wenn es nach oben durchkommt. So liegt mein Verbrauch an Leinstroh bei einem Paket pro Pferd und Woche. Die Pferde lieben ihre dicken Betten. Und es stinkt kein bisschen.
Den Mist horten wir und lassen die Regenwürmer den Rest erledigen.
Allerdings ist Leinstroh auch deswegen mein Favorit, weil wir hier in der Nähe einen recht günstigen Händler haben. :wink: Wenn der Hanf hätte, hätte ich auch Hanf.
Fluli
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Beitrag von Fluli »

Hallöchen,
unser Landwirt hat bis vor wenigen Jahren immer gesagt, dass ein paar Spähne nicht schaden würden. In unserem Misthaufen befand sich - natürlich neben dem Mist - somit immer etwas Einstreu, Stroh- und Heureste. Mittlerweile weigert er sich schon, den Misthaufen mitzunehmen, wenn oben drauf ein wenig Stroh liegt. Auf meine Nachfrage hin bekam ich zu hören, dass sich wohl etwas in den Regelungen für Landwirte geändert hätte und nun nicht mehr alles einfach so über die Felder gestreut werden dürfe.
Naja... so blöd es auch ist, da kann man wohl nichts dran ändern. Alte Stroh- und Heureste werden nun verbrannt oder beim Abschleppen und Mulchen der Weiden "verarbeitet". :lol:
Spähne als Einstreu geht nun leider nicht mehr, weil wir sonst auch keine Entsorgungsmöglichkeit mehr haben.
Wir würden übrigens auch liebend gerne den Mist behalten und diesen dann dadurch kompostieren lassen. Es fällt aber immer so viel Mist an, dass der Haufen sehr schnell wächst und wir entweder einen zweiten anlegen oder den ersten um einiges vergrößern müssten. Beides geht nicht, da der Großteil unserer Weiden gepachtet sind und der Besitzer uns nur ein kleines Stück für den Misthaufen gönnt. :roll:
Solls der Bauer eben haben! :lol:

Liebe Grüße
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