Stangengebiss?

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Moderator: ninischi

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Altura
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Registriert: Fr, 31. Jan 2014 20:48
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Stangengebiss?

Beitrag von Altura »

Hallo Ihr lieben,

momentan bin ich etwas ratlos was die Gebisswahl bei meiner Stute angeht. Als ich sie bekommen habe (Ende 2012), war sie trensensauer,
kopfscheu und was weiß ich nicht alles. Soll heißen, sie hatte schon immer Probleme mit den Gebissen. Bisher bin ich mit ihr freizeitmäßig "englisch" geritten,
jedoch wirkte sie mir dabei immer recht unglücklich. Gesundheitlich war alles okay, also keine Haken an den Zähnen, Sattel passte, etc.

Momentan kann sie aber wegen einer Weideverletzung nicht trainiert werden, also kein Reiten, Longieren oder ähnliches.
Ein bisschen Gehorsamstraining (nach Parelli) ist aber okay. Nun möchte ich nach ihrer Krankheitspause einiges verbessern,
hauptsächlich was das Reiten angeht. Ich bin mit der Englischen Reitweise nie wirklich warm geworden und mich spricht die Klassische Reitkunst um einiges mehr an.

Jedenfalls ist es so, dass mein Pferd gebrochene Gebisse absolut verabscheut. Es ist aber nicht so, dass sie generell so drauf ist - sie ist viel gelassener als
früher und schlüpft selbstständig ins Halfter, Knotenhalfter und Cavecon, was damals alles UNDENKBAR war. Nur bei der Trense ist es immer das gleiche - sie wehrt sich vehement
dagegen, das Teil in den Mund zu nehmen. Es war sogar mal so, dass ich sie Auftrensen wollte (immer OHNE Gewalt!), es aber nicht geklappt hat. Danach habe ich den Kappzaum
geholt, den sie dann auch plötzlich nicht mehr aufziehen wollte. Erst, als sie gesehen hat, dass da kein Gebiss dranhängt, hat sie es angenommen.

Ich habe auch schon einige verschiedene Gebisse ausprobiert und das Ergebnis war eher ernüchternd. Bei allen Gebissen ab 16 mm Dicke (egal ob einfach oder doppelt gebrochen)
quetscht sie seitlich die Zunge raus.
Beim 12 mm Western D-Ring kommt sie sehr schnell Hinter die Senkrechte und knirscht gestresst mit den Zähnen, auch bei kaum Handeinwirkung. Oder aber sie geht gegen das Gebiss. Jetzt sind Bisspuren drin und ich kann es nicht mehr verwenden.

04 Myler, kein HDS oder Zähneknirschen, aber man kriegt sie einfach nicht in die Anlehnung, geht ebenfalls dagegen.

Apple Mouth doppelt gebrochen ... davon brauche ich glaube ich gar nicht zu reden. Nach der ersten Benutzung, und das nur im Schritt reiten ohne Handeinwirkung, waren auch schöne
Bissspuren drin. :shock:

Wie gesagt, ihre Zähne sind okay (wurden 4x kontrolliert seit ich sie habe, das letzte Mal vor 2 Wochen), der Rest, bis auf die Weideverletzung, ist auch in Ordnung.
Bei der Bodenarbeit und allem macht sie ja auch echt toll mit. Sie hört brav auf Stimmenkommando und Körpersprache, beim Longieren braucht sie auch kein Dauertreiben, Hilfszügel oder
sonstigen schnickschnack.

Tja, und nun weiß ich nicht mehr weiter. Deswegen habe ich daran gedacht, es mal etwas anders zu probieren und sie mit Cavecon zu reiten, dabei aber ein einfaches Stangengebiss mit eingeschnallt
zu haben (keine Kandare). Glücklicherweise habe ich eine ganz liebe Reitlehrerin für Klassisch/Barock in der Nähe, die mich dabei vielleicht unterstützen könnte. Meint ihr, das wäre ein Versuch wert oder habt ihr vielleicht andere Ideen?

lG,

Altura
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Sitara
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Beitrag von Sitara »

Hallo,

witzig, ich habe eine ähnliche, wenn auch sehr viel abgemilderte Erfahrung gemacht, wie du sie beschreibst. Allerdings hat sie von Anfang an das Gebiss beim Auftrensen gern genommen. Sucht immer gleich danach und macht´s Maul auf.

Begonnen habe ich bei meiner Stute mit einer alten zerknatschten Nathe-Stange begonnen. Fand sie auch OK.

Irgendwann meinte meine RL, daß ich ja mal ausprobieren könnte, wie sie auf eine ganz normale, einfach gebrochene Wassertrense reagiert. Weil mein pferdefreundliches Gebiss (weil Stange) leider nicht auf Turnieren erlaubt sei. Hab´s ausprobiert, mit dem Ergebnis, daß sie immer öfter links mit der Zunge schleckte. Naja, Versuch macht kluch.

Wir haben Kiefer gerenkt, Zähne gecheckt und repariert. Bin dann wieder zurück zur guten alten zerknatschten Nathestange. Das beste Ergebnis erziele ich aber mit einer Kombination aus der Nathestange in Verbindung mit einem Cavecon. Wobei ich mehr mit Cavecon als mit Gebiss einwirke.

Damit ist sie zufrieden und tritt nun schön an die Hand heran. Welchen Wert hat dagegen eine Turnierteilnahme? Richtig, ist wertlos, zumindest für mich :-)
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