Strahlfäule im Offenstall

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Yvonne

Strahlfäule im Offenstall

Beitrag von Yvonne »

Vorab, ich habe die SuFu benutzt, aber kein Thema dazu gefunden...

Ich poste hier, weil es im weitesten Sinne um die Gesundheit geht, allerdings auch um die Haltung - im Offenstall...

Neue Haltungsform, neue Probleme...

Unsere Pferde stehen seit November in einem kleinen Offenstall (zu viert). Draußen ist ein Paddock gepflastert, ein Teil des Innenbereichs ist eingestreut, vorne im Bereich der Heuraufe ist ebenfalls Pflaster.

Nun haben leider alle vier Pferde Probleme mit Strahlfäule bekommen, an den Hinterhufen... Ursache ist relativ eindeutig: sie stehen an der Raufe und fressen Heu, äppeln dahin wo sie gerade stehen und zerlatschen mit den Hinterhufen die Äppel Böse Keiner von den Vieren geht von der Raufe weg zum Äppeln im Stroh wenn die da grad fressen...

Wir sind drei Leute, und wir äppeln immer ab, enn jemand da ist. Das ist mindestens zweimal am Tag, aber leider reicht das nicht aus. Über Nacht kann ja auch keiner abäppeln...

Die Strahlfäule war bei meinem nach Behandlung mit Jodoformäther und Hornpads sowie Hoof Solution schon wieder ok, ist aber leider trotz regelmäßiger Säuberung und weiterer wöchentlicher Behandlung mit dem Hoof Solution wiedergekommen.

Habt ihr eine Idee, was man dagegen tun kann? Ein "Pferdeklo" bietet offensichtlich nicht genug Anreiz, um das Heu zu verlassen zum Äppeln... Sie gehen ja nichtmal die 5 Meter ins Stroh...

Ich hab keine allzugroße Lust, bis zur Weidesaison jetzt täglich alle Füße zu behandeln, aber da es leider wiedergekommen ist, müssen wir uns eine Lösung ausdenken...

Öfter abäppeln ist zeitlich kaum machbar, es ist ja auch nicht ständig jemand vor Ort und steht mit dem Mistboy daneben, wenn sie äppeln. Tagsüber stehen sie im Moment auf der koppel bzw. auf dem Sandpaddock (also ohne Zugang zum Stall), aber es reicht, dass sie Nachts in der Schei... stehen...

Also ehrlich, in all den Jahren Boxenhaltung hatte ich solche Probleme nie... :wink:

Könnte man z.B. den bereich um die Raufe großzügig Kalken um den Ammoniak zu binden? Oder greift das zusätzlich die Hufe an?

Die Strahlfurchen sind soweit ok, mein Alter ist barfuß, d ableibt auch so nichts drin hängen, aber er steht halt in den Appeln... Bei den beiden Ponys ist es schwieriger, die sind beschlagen, zur Zeit mit Hufgrip und die eine Stute mit Eiereisen, da bleibt dann natürlich auch alles drin hängen.

Ich kratze nach dem reiten oder wenn sie von der Koppel kommen die hufe nicht aus, behandeln mache ich vor dem Reiten, abbürsten, Jodoformäther bzw. Hoof Solution drauf und ggf. Hornpads in die mittlere Strahlfurche...

Habt ihr Ideen?
lalala

Beitrag von lalala »

Hast du mal Blauspray ausprobiert ?

Hat bei uns viel besser gewirkt als sämtliche anderen Mittelchen.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich würde die Ursache hier nicht bei den Äppeln suchen.

Häufig (viel häufiger als fehlende Hygiene) ist die Ursache von Strahlfäule mangelnde/falsche Hufbearbeitung oder aber ein gesundheitliches Problem.
LG
Sheitana
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Wenn der Platz befestigt ist, dann ist das ja schon Super. Die Äppel musste ein gesunder Huf eigentlich aushalten. Klingt zwar komisch, aber ich würde den Huf öfter bearbeiten, damit einfach am Strahl keine "Taschen" entstehen in denen sich der Mist sammeln kann. Oft ist die Hornqualität nicht sonderlich gut, bei solchen Problemen (Stichwort Mineralstoffe). Und es kann sein, dass die Hufe es noch nicht "gewöhnt" sind, solchen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Aber unterm Strich kann man wohl nicht genau festlegen woran es liegt und um eine optimierte Hufpflege (besonders im Akutzustand) wirst du nicht herumkommen. Es kann aber gut sein, dass sich das Problem in ein paar Wochen durch bessere Witterung erledigt.
Es grüßt Nadine

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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Probier vielleicht mal EM (Effektive Mikroorganismen), sowohl zum Einsprühen des Stalls als auch zum Einsprühen der Hufe nach dem Reiten; es ist kein Wunderheilmittel, aber ein Versuch würde sich lohnen, vor allem kostet das auch gar nicht viel.
Hier http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... organismen gibts jede Menge zum Einlesen, ansonsten gerne per PN.
Liebe Grüße Birgit
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Mein Freund ist Schmied und hat die Hufe in letzter Zeit regelmäßig in sehr kurzen Abständen überprüft und ggf. den Strahl bearbeitet, so dass da keine Taschen usw. sind. Ist beim Barfußpferd natürlich einfacher als bei den beschlagenen, vor allem bei meinem Pony, der hat eben kleinere Hufe, und mit Eisen und Schneegrip drin kommt man da auch nicht so prima dran...

Sowohl meine beiden Schmiede als auch meine TA und ich finden die Hornqualität und die Substanz gut.

Und wir gehen definitiv von den Äppeln als Ursache aus, weil nur die Hinterfüße betroffen sind. Mit den Vorderfüßen stehen sie eben nicht in den Äppeln.

Blauspray werd ich mal besorgen.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Mmmh, ich finde die Ursachenforschung trotzdem überdenkenswert.

Wir halten unsere Pferde seit fast 13 Jahren im OS mit zwischenzeitlich 300 qm befestigter Fläche und äppeln auch nur morgens und abends ab. Gut, die äppeln nun nicht unbedingt nur dorthin, wo sie gerade stehen und fressen, aber sie latschen schon mal durch ihre Hinterlassenschaften durch. Probleme mit Strahlfäule hatten wir deshalb noch nie (auch nicht, als der Paddock früher noch wesentlich kleiner war und nur mit schnell matschigen Hackschnitzeln "befestigt" war), und bei uns hätte es aufgrund von viel Sand und wenig Pflaster sicherlich mehr Möglichkeiten, daß was im Huf hängenbleibt. Oder vielleicht auch gerade deshalb nicht, weil der Sand eher mal schmirgelt? :kopfkratz:

Wieviel Paddock habt Ihr denn für vier Pferde? Vielleicht isser auch nur zu klein zum Ausweichen?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
le_bai
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Beitrag von le_bai »

kannst du mal ein foto machen von huf und "fäule"?
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