Pferde zu Hause

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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roniybb
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Pferde zu Hause

Beitrag von roniybb »

Hallo, ich bin grad fast platt. Wir suchen seit Jahren ein Grundstück, wo wir wohnen und Pferde halten können. Nun haben wir eins gefunden, mit Land, einer Scheune und ner positiven Bauvorbescheinigung. Nun hab ich wg ner Baugenehmigung für einen Reitplatz gefragt, und hab erfahren, es ist wohl Landschaftsschutzgebiet, darf ich als "Normalo" nicht etc..Nun bin ich etwas ähm ... gehemmt. Wie kann ich es denn anstellen, irgendwie meine Pferde mal zu Hause zu haben und nicht gleich Landwirt werden wollen bzw einen Reitbetrieb kaufen zu wollen?
Wie hab ihr das geschafft??? Bin ratlos und traurig.....
horsman
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Beitrag von horsman »

das ganze Genehmigunspalaver nicht so ernst nehmen für einen Reitplatz. Bißchen einfassen mit ein paar Hecken oder nem Zaun, später mal ne Fuhre Sand drauf - wer fragt denn danach !
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

Na ja, mit "ner Fuhre Sand" hat man nur dort einen halbwegs brauchbaren Reitplatz,wo der Untergrund entsprechend ist - soll heissen,entweder sandig/durchlässig oder sehr trittfest oder höher liegend oder mit ausreichend natürlichem Gefälle.
hat man nix dergleichen, wird der Reitplatzbau umso teurer u. wenn man nicht irgendwann das Ganze rückbauen möchte u.U., sollte man schon vorher fragen,ob und was da auf dem Grundstück geht.
So am Dorfrand o. Mischgebiet oder Gewerbe o.ä. sicher einfacher u. unproblematischer da ohne vorherige Anfrage "ne Fuhre Sand" hinzukippen .habe ich in so´nem Bereich seit über 10 Jahren :wink: : erst ne Fuhre Sand hingekipp für 15x15m-Platz,den ich dann auf 15x30m erweitert hab mit ner weiteren Fuhre Sand,den ich dann erweitert hab auf 40x20m. Funktioniert aber nur dank entsprechend festem Naturboden mit leichtem Gefälle.

Aber wenn unter die "Fuhre Sand" erst noch ne Tragschicht i.F.v. Schotter o.ä. muss (was schon ein teurer Spaß ist) würde ich auf jeden Fall vorher im Bauamt anfragen,ganz besonders wenn´s auch noch LSG ist.

Wir sind auch Nicht-Landwirte u. auch mein Hofbesitzer ist kein Landwirt mehr,"trotzdem" hat das Bauamt die Schottertragschicht für den Hippotex-Reitplatz abgesegnet. ist allerdings wie gesagt nicht im LSG.....
roniybb
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Beitrag von roniybb »

nein ich möchte keine bissl Sandplatz. Wir wollen einen Hippotexplatz bauen, ich möchte reiten....Und da nutzen mir Hecken nicht, das Grundstück ist ne Hanglage und weithin gut sichtbar.
Julia
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Beitrag von Julia »

LSG hat um die 0% Erfolgsaussichten mit einem PR gerade mit einem Hippotex Boden. Das sind die nämlich ganz pingelig mit dem was da ins Grundwasser und den Boden geraten "könnte"... und die befestigung schon ansich...

Ich denke da werdet Ihr leider ganz, ganz schlechte Karten haben wenn Ihr den offiziellen Weg gehen wollt.
Liebe Grüße, Julia
roniybb
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Beitrag von roniybb »

Ja, glaube ich auch. Aber wenn man neu auf ein Dorf zieht, Pferde mitbringt etc möchte ich schon gern einen offiziellen Weg gehen..Ich hätte vielleicht einen wetterfesten Winterauslauf beantragen sollen...Ach mano....
padruga
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Beitrag von padruga »

Seid vorsichtig wenn ihr den nicht-offiziellen Weg geht (und eine offizielle Baugenehmigung für einen Reitplatz bekommt ihr in einem LSG aller Wahrscheinlichkeit nach nicht!) und investiert nicht zu viel Geld, denn horsmäns Strategie: "...das ganze Genehmigunspalaver nicht so ernst nehmen für einen Reitplatz. ...- wer fragt denn danach !" geht nicht immer gut! Ich selber habe meine Pferdehaltung schon 2 Mal aufgeben müssen wegen sowas. Jahrelang hat es ohne irgendwelche Probleme geklappt... und plötzlich stand jemand vor der Tür und hat verlangt dass wir alles wieder abreißen und in den Naturzustand überführen müssen. Und die haben sehr hartnäckig darauf bestanden und das kontrolliert! Die Gemeinden selber sind dabei nicht immer die "Bösen" und würden durchaus manchmal ein Auge zudrücken, es reicht aber ein einziger Hinweis von irgendeiner Seite und sie müssen handeln. Und dann gibt es leider meistens kein Verhandeln mehr.
Strategie? Hm, vielleicht einfach wenig investieren, und alles so, dass man es leicht wieder abbauen kann. Reitwiese statt Reitplatz. ...
Ansonsten muss man einfach damit leben und sich irgendwie arrangieren mit der Tatsache dass man als Nicht -Privilegierter eigentlich nirgends was bauen darf (nicht mal nen Zaun), egal ob LSG oder nicht. Nicht mal im Garten dürfte man ein Pferd halten.
moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

Für den Hippotex-Belag bekommst du auf Nachfrage vom Lieferanten Herrn Drees ein Umweltgutachten. Das hatten wir natürlich auch beim Bauamt vorgelegt bei unserer Anfrage.

Herr Drees sagt, es gibt auch genehmigte Hippotex-Reitplätze im LSG - das wird anscheinend regional unterschiedlich gehandhabt.

also,ich würde es auf jeden Fall versuchen u. gut vorbereitet zum Bauamt gehen d.h. möglichst auch Referenzen von genehmigten Hippotex-Plätzen im LSG mitnehmen. frag mal den Herrn Drees.

Inoffiziell würde ich das auf keinen Fall machen,dafür ist der Spaß einfach viel zu teuer und optisch zu auffällig. (die gepressten Hippotex-Ballen sehen aus wie irgendwelcher Sondermüll,da hatten wir schon die ein oder andere Nachfrage von Passanten...)
roniybb
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Beitrag von roniybb »

Danke dir, ich möchte auch nicht mehr ständig umziehen, deshalb kommt für uns nur der offizielle Weg in Betracht!! Kling ja nicht schlecht! VG
Lieschen
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Beitrag von Lieschen »

über so qualifizierte Vorschläge wie einfach mal bauen kann ich echt nur den Kopf schütteln.
aber das hat die TE ja auch schon erkannt.
Um welches Bundesland geht es denn? Liegt die Anlage im Außenbereich? Für was wurde ein Bauvorbescheid erteilt? Denkt daran, den Bauvorbescheid ggf. zu verlängern je nach Bauordnung deines Bundeslandes, da erleben viele Bürger dann immer eine böse Überraschung, wenn der Vorbescheid dann "plötzlich" abgelaufen ist. In den meisten Bundesländern gilt der nur 3 Jahre und die Verlängerung muss rechtzeitig beantragt werden.

Ich würde Moppels Ratschlag aufgreifen, möglichst gut informiert und mit möglichst vollständigen Unterlagen beim Bauamt aufzuschlagen. In pferdereichen Gemeinden sind die Bauämter aber im Regelfall gut mit der Thematik vertraut.

Eins möchte ich noch einmal anbringen, weil es mich immer ein wenig ärgert, wenn auf die Bauämter geschimpft wird in solchen Angelegenheiten: Unversiegelter, unbearbeiteter Boden ist in Deutschland inzwischen ein kostbares Gut. Er ist aber wichtig für die Gewässerqualität, für Flora und Fauna und für die Tiere. Die baurechtlichen Vorschriften sind nicht dazu da, Bürger im allgemeinen und Reiter im Speziellen zu ärgern, sondern um dieses Gut für uns alle zu erhalten. Deswegen ist es vollkommen richtig, Außenbereiche von solchen Bauwerken zu verschonen und dass die Bauämter hart vorgehen und Schwarzbauten kompromisslos beseitigen.
ich würde mir deswegen nicht allzu große Hoffnungen auf eine Baugenehmigung machen - aber Versuch macht kluch.
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