Dr. Thomas Ritter - Klassisches Reiten auf Grundlage der Bio

Hier werden von uns neue Fachbücher vorgestellt

Moderator: Josatianma

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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Oh - du hast ihn als Lehrer, toll! Magst du nicht mal ein bissel erzählen von seinem Unterricht, seit wann, wie oft, woran seid ihr grad, wie ist sein Stil? (Ich glaube ein Ausbildungstagebuch hast du nicht, wo man das nachlesen könnte?)
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Nakim

Beitrag von Nakim »

es ist ein der besten Bücher die ich in den letzten Jahren in die Häne bekommen habe. Und es wird mich über Jahre beschäftigen. Ich habe mich nur gefragt wie man mit soviel im Kopf reiten kann. Ich weis nicht ob mich jemand versteht. Mit soviel denken beim reiten käme ich keine 2 Meter weit.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

@ Nakim: Ja, das ist schon tricky. Zwischendurch gibt es beim Unterricht auch Momente, wo ich einfach nur Knoten im Kopf habe.

@ Rosana: Nein, ich habe kein Ausbildungstagebuch, deshalb schreib ich jetzt hier mal ein bisschen. Ich hoffe, das ist ok, ansonsten bitte den Eintrag verschieben.
Der Unterricht ist großartig. Der Beste, den ich bisher bekam. Ich hatte bisher 3 Stunden bei ihm. Er kommt zu mir, wenn ich 3 Stunden nehme. Also bin ich 3 Pferde hintereinander im Unterricht geritten ;-)
Er hat jedes der 3 wirklich sehr verschiedenen Charaktere sofort erkannt und durchschaut. Wir haben sehr unterschiedliche Sachen gemacht, immer genau dem Ausbildungsstand des Pferdes und den persönlichen Problemen des Pferdes angemessen. Mit meinem Friesen haben wir angefangen. Erst Lösen im Schritt durch Vorhandwendung in der Bewegung in den Ecken und Passade durch die Ecken. Dann im Trab abwechselnd Zirkel und Halbe Bahn mit fiesen Pylonentörchen, durch ich die durchreiten musste. Da merkt man erst mal, wie das Pferdchen schwankt ;-) Dann hat er eine Longe in meinen Stiefelschaft eingeharkt, damit ich schöne Runde Kreise trabe ;-) Und dann sollte ich die Zirkel vergrößern, in dem ich das Pferd mit Schulter und HH parallel nach aussen schiebe und dann wieder zurück. Und immer schön die Longe auf Spannung halten.. Hehe. Gar nicht so einfach.

Das zweite Pferd war ein Korrekturpferd mit Schlangenhals und ohne Stabilität im gesamten Körper. Da haben wir viel mit Bügeltritten gearbeitet, um seine Beine länger am Boden zu halten, weil er zum rennen neigt. Bei ihm hat man zwischen Anfang und Ende der Stunde die allergrößten Fortschritte gesehen. TR scheute es nicht, auch hier wieder vollen Körpereinsatz zu zeigen. Er schnallte eine Longe als Langzügel ein und ging hinter mir her, als ich ritt. Im Schritt und im Trab und dabei erklärte er und gab die ganze Zeit Anweisungen. Lustig war es auch: Das Schimmelchen wusste nicht so recht, was er machen sollte, als der Langzügel eingeharkt war und ich ihn trieb, damit er nicht rückwärts geht und TR vorne noch festhielt. Da ging er vorne ein bissl hoch und TRs Kommentar: "Hach, so ne kleine Levade hat noch niemandem geschadet." :-)
Bei diesem Pferd hatte ich dann auch wirklich den größten Hirnsalat, den ich je auf einem Pferd hatte: Ich sollte aus dem Trab durchparieren, über Bügeltritte vorbereiten: erst den äußeren Bügel treten, wenn das äußere Vorderbein auffusste, dann den inneren, wenn das äußere Vorderbein auffusste, dann wieder das innere und wieder und mit dem letzten Bügeltritt anhalten. Dazu aber noch gleichzeitig: Erst den äußeren Zügel, dann nochmal den äußeren dann den inneren und dann beide zum anhalten annehmen. Da bekommt das Wort Multitasking eine ganz neue Bedeutung ;-) Aber zu guter letzt hat es doch geklappt. War aber eine schwere Geburt.

Die schönste Stunde hatte ich dann zu guter letzt mit meiner Stute: Wir haben sie zum lösen ein bisschen piaffiert (auch wieder mit Hilfe d. Bügeltrittes, was für eine feine Hilfe!!!) Dann haben wir Seitengänge gemacht in allen Variationen (SH, Travers, Renvers, KonterSH und Traversalen und viel kombiniert) und zu guter letzt noch ein bisschen Galopparbeit.

TR hat bis zum guten Schluss vollen Einsatz gezeigt, ist ganz viel neben her mitgegangen, war immer da und voll konzentriert. Er hat mit Hand angelegt, wenn es sein musste und hat manches auch gerne nochmal erklärt, wenn etwas unklar war.
Er hat eine sehr angenehme und sympatische, ruhige Art. Auch mit den Pferden ist er sehr angenehm. Alles in allem bin ich super begeistert und hoffe, dass er hier aus der Nähe nicht so schnell wieder weg zieht ;-)

LG Poetin
Julia
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Beitrag von Julia »

Danke Poetin für den ausführlichen Bericht, das klingt nach tollem Unterricht, zum neidisch werden ;)
Liebe Grüße, Julia
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Das hört sich wirklich sehr, sehr gut an! Danke für den Bericht. :D
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Nakim hat geschrieben:es ist ein der besten Bücher die ich in den letzten Jahren in die Häne bekommen habe. Und es wird mich über Jahre beschäftigen. Ich habe mich nur gefragt wie man mit soviel im Kopf reiten kann. Ich weis nicht ob mich jemand versteht. Mit soviel denken beim reiten käme ich keine 2 Meter weit.
Doch das verstehe ich sehr gut! Aber ich finde man kann sich ja auch so ganz einzelne Sachen rauspicken, die gerade für die eigene Situation passen und sich die fürs nächste Reiten vornehmen. Das hat bei mri schon super geklappt.
Und das "Große Ganze" ist dann für mich eben eher für aufm Sofa, einfach um mehr Durchblick insgesamt zu bekommen, und eine Idee davon, was alles möglich ist.

@Poetin: Wow, das klingt wirklich super. Neid!
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Poetin: ich bin total neidisch! :wink:
Viele Grüße
Sabine
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Das Buch ist grad mit der Post unterwegs zu mir und ich hoffe, ich kann es bis zum Kurs mit ihm im Mai gut durcharbeiten.

@Poetin: Wie kommt er denn so als Mensch rüber? Auf der Messe in Stuttgart war er zwar wg. des Vortrags etwas angespannt, aber doch einigermaßen "locker" drauf. Als ich allerdings seine HP gelesen habe, dachte ich zwischendurch, daß das auch ein ziemlich konservativer Knochen sein könnte - also menschlich gesehen.

Der Vortrag von ihm auf der Messe in Stuttgart hat mich auch sehr nachhaltig beeindruckt und ich muß oft daran denken. Er hat die Einzelheiten der Galopphilfe besprochen. So genau und difizil hat mir das noch keiner erklärt. Ich würde das heute nicht mehr zusammenkriegen - daher bin ich froh, daß ich mich endlich zum Kauf des Buches entschlossen habe. :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Nakim

Beitrag von Nakim »

früher war er sehr nett. Wo ist denn der Kurs mit ihm? Wäre interessant hinzufahren und zuzusehen!
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chica
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Beitrag von chica »

Bitte die Diskussion zu Kurs-Treffen/Unterricht etc. an den dafür vorgesehenen Stellen weiterführen (Treffpunkte/Ausbildungs-Tagebücher). Hier soll es um das Buch und die Rezension dazu gehen.

Danke!
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Filou:XO
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Beitrag von Filou:XO »

so, das habt ihr davon.
Wegen euch tu ich meine knappe Kasse weiter belasten und kaufe dieses Buch weil ihr es so gut findet.
Wenn ich verhungere bitte ich zur beerdigung zu kommen :D
Zuletzt geändert von Filou:XO am Fr, 14. Jan 2011 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Klara
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Beitrag von Klara »

Ich bin auch wieder buchsuchtrückfällig geworden. Hab vorher aber andere Bücher verkauft :D
LG
Maren
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Klara
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Beitrag von Klara »

Ich hab es :D
LG
Maren
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JEF
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Beitrag von JEF »

Selbst ich als Westernreiter habs mir jetzt bestellt.
Hatte es letztens beim Loesdau schon mal in der Hand, da hats mir schon ziemlich zugesagt, und als ich abends hier die Rezession las hab ichs mir darauf gleich bestellt - und den Preis find ich super, das muss ich jetzt schon mal so sagen.
Liebe Grüße

Jasmin
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Oh Maaaann!!!! Das Buch ist einfach klasse. Besonders ab S. 90, etc.

Aber: kaum hab ich seither fünf Seiten gelesen, ist mein Kopp so voll, daß ich es weglegen muß. So wird das ja nie was bis zum Kurs im Mai! :roll:

Es ist wirklich sehr viel beschrieben. Am liebsten würde ich das Buch nur von Absatz zu Absatz lesen und die Übungen zwischendurch immer gleich ausprobieren... :D Bis zum nächsten Ritt hab ich ja schon wieder die Hälfte vergessen. :?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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