DVD: Die feine Dressur mit Anja Beran
Moderator: Josatianma
Auf einem veranlagten Pferd gut auszusehen ist keine Kunst.
Ein wirklicher Künstler ist für mich der, der es schafft, ein mittelmäßig bis schlecht veranlagtes Pferd so gut zu reiten und zu gymnastizieren, dass erstens die körperlichen Mängel verbessert werden und dass zweitens das Pferd an Selbstbewusstsein und damit an Ausstrahlung gewinnt.
Das braucht aber Zeit, Hingabe und viel Nachdenken. Die meisten namhaften Ausbilder haben das nicht mehr nötig und können sich ihre Kundschaft aussuchen (ist ja auch verständlich ). Es gibt nur wenige, die es als Herausforderung ansehen, die "schlechten" auszubilden.
Ich kenne nur die "Teaser" Videos für die 3 DVD's und kann daher nicht allzu viel sagen. Trotzdem möchte ich mich denen, die den Sitz von AB und ihrer Schülerin bemängeln, anschließen. Ihr Sitz auf den kurzen Reitsequenzen ist zwar sehr ansprechend, für meinen Geschmack aber zu wenig tief.
Es gibt nur wenig Reiter, die ihre Pferde so gut am Sitz haben, dass Hände und Beine (fast) überflüssig werden. Paradebeispiel war Nuno Oliveira. Ein weiterer Reiter, dessen tiefen Sitz "im" Pferd ich bewundere, ist Günter Seidel.
Ein wirklicher Künstler ist für mich der, der es schafft, ein mittelmäßig bis schlecht veranlagtes Pferd so gut zu reiten und zu gymnastizieren, dass erstens die körperlichen Mängel verbessert werden und dass zweitens das Pferd an Selbstbewusstsein und damit an Ausstrahlung gewinnt.
Das braucht aber Zeit, Hingabe und viel Nachdenken. Die meisten namhaften Ausbilder haben das nicht mehr nötig und können sich ihre Kundschaft aussuchen (ist ja auch verständlich ). Es gibt nur wenige, die es als Herausforderung ansehen, die "schlechten" auszubilden.
Ich kenne nur die "Teaser" Videos für die 3 DVD's und kann daher nicht allzu viel sagen. Trotzdem möchte ich mich denen, die den Sitz von AB und ihrer Schülerin bemängeln, anschließen. Ihr Sitz auf den kurzen Reitsequenzen ist zwar sehr ansprechend, für meinen Geschmack aber zu wenig tief.
Es gibt nur wenig Reiter, die ihre Pferde so gut am Sitz haben, dass Hände und Beine (fast) überflüssig werden. Paradebeispiel war Nuno Oliveira. Ein weiterer Reiter, dessen tiefen Sitz "im" Pferd ich bewundere, ist Günter Seidel.
Naja, "veranlagt" für diese Art der Reiterei.
Ich vermute, die Pferde sind alle sehr sensibel und leichtrittig. Dazu werden sie nicht vorwärts geritten, also alles recht entspannend fürs Pferd. Interessant wird's ja erst dann, wenn man ein kleines bisschen mehr als das fordert ...
Ich glaube aber nicht, dass sie das mit diesem passiven Sitz hinbekommt. Jedenfalls nicht, wenn sie immer so reitet. Ihre Schülerin wirkt auf mich in dem kurzen Video übrigens eher wie eine Beifahrerin und nicht wie jemand, der das Pferd aktiv formt.
Schön anzusehen, aber für meinen Geschmack zu wenig reell.
Ich vermute, die Pferde sind alle sehr sensibel und leichtrittig. Dazu werden sie nicht vorwärts geritten, also alles recht entspannend fürs Pferd. Interessant wird's ja erst dann, wenn man ein kleines bisschen mehr als das fordert ...
Ich glaube aber nicht, dass sie das mit diesem passiven Sitz hinbekommt. Jedenfalls nicht, wenn sie immer so reitet. Ihre Schülerin wirkt auf mich in dem kurzen Video übrigens eher wie eine Beifahrerin und nicht wie jemand, der das Pferd aktiv formt.
Schön anzusehen, aber für meinen Geschmack zu wenig reell.
@missredcat, ich möchte hier keine "üble Nachrede" gegen AB betreiben. Mir hat sie ja nichts getan... und ich kann auch nicht bestätigen, ob die Geschichten von anderen Personen stimmen, deshalb möchte ich diese Sachen auch nicht hier verbreiten...
Nur soviel: ihre Fähigkeiten (oder ihre Bereitschaft?) richtig schwierige Pferde zu korrigieren soll wohl nicht so überzeugend bzw. vorhanden sein... Das macht für mich dahingehend Sinn, weil sie mich ja bei einer konkreten Anfrage abgewiesen hat mit dem "Rat", ich solle mir ein "gescheites, junges Pferd" kaufen, was ich schon eigenartig fand! Dabei hatte sie zu mir auf einer ihrer Morgenarbeiten auf meine Anfrage ob sie derzeit freie Kapazitäten habe gesagt, "ja, irgendwas geht immer"...
Aber wie auch schon geschrieben: aus meiner Sicht hat der Ausbilder auch das Recht sich seine Pferde, Menschen auszusuchen... Für meinen Geschmack, mein Gefühl und meine Betrachtungsweise ist AB dennoch keine grandiose Ausbilderin, sicherlich gut, aber eben nicht so genial wie sie gerne dargestellt wird! Áber nur meine Meinung bzw. meine Erwartung.
Nur soviel: ihre Fähigkeiten (oder ihre Bereitschaft?) richtig schwierige Pferde zu korrigieren soll wohl nicht so überzeugend bzw. vorhanden sein... Das macht für mich dahingehend Sinn, weil sie mich ja bei einer konkreten Anfrage abgewiesen hat mit dem "Rat", ich solle mir ein "gescheites, junges Pferd" kaufen, was ich schon eigenartig fand! Dabei hatte sie zu mir auf einer ihrer Morgenarbeiten auf meine Anfrage ob sie derzeit freie Kapazitäten habe gesagt, "ja, irgendwas geht immer"...
Aber wie auch schon geschrieben: aus meiner Sicht hat der Ausbilder auch das Recht sich seine Pferde, Menschen auszusuchen... Für meinen Geschmack, mein Gefühl und meine Betrachtungsweise ist AB dennoch keine grandiose Ausbilderin, sicherlich gut, aber eben nicht so genial wie sie gerne dargestellt wird! Áber nur meine Meinung bzw. meine Erwartung.
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
@emproada:
Ich habe leider keine Erfahrungen mit Iberern, die einzigen Kontakte mit "Barocken" waren Friesen und ein Kladruber (träume aber von einem Lusitano ). Ansonsten habe ich nur Warmblüter, darunter aber einen, der (sehr viel Blut) extrem sensibel ist und ungeheur leichtrittig. Trotzdem muss man den am Sitz haben (sonst düst er los, weil er sich in totaler Freiheit fühlt ).
Ich glaube Dir, dass man mit einem etwas loseren Sitz durchaus bei manchen Pferden (und da gibt es Rassen, die entsprechend veranlagt sind) eine Menge herausholen kann (sieht man ja durchaus mal öfters). Trotzdem ist dieser Reiter auf einen bestimmten Typ Pferd festgelegt (außer, er arbeitet am Sitz) und kommt nicht mit Pferden klar, die man gut am Sitz haben muss. Das sind dann die, die nur auf "guten" Pferden gut aussehen. Und das ist dann für mich in Sachen Ausbilder nur die halbe Miete ****das war jetzt wirklich total allgemein gemeint und nicht auf einen bestimmten Ausbilder bezogen ****
Ich habe leider keine Erfahrungen mit Iberern, die einzigen Kontakte mit "Barocken" waren Friesen und ein Kladruber (träume aber von einem Lusitano ). Ansonsten habe ich nur Warmblüter, darunter aber einen, der (sehr viel Blut) extrem sensibel ist und ungeheur leichtrittig. Trotzdem muss man den am Sitz haben (sonst düst er los, weil er sich in totaler Freiheit fühlt ).
Ich glaube Dir, dass man mit einem etwas loseren Sitz durchaus bei manchen Pferden (und da gibt es Rassen, die entsprechend veranlagt sind) eine Menge herausholen kann (sieht man ja durchaus mal öfters). Trotzdem ist dieser Reiter auf einen bestimmten Typ Pferd festgelegt (außer, er arbeitet am Sitz) und kommt nicht mit Pferden klar, die man gut am Sitz haben muss. Das sind dann die, die nur auf "guten" Pferden gut aussehen. Und das ist dann für mich in Sachen Ausbilder nur die halbe Miete ****das war jetzt wirklich total allgemein gemeint und nicht auf einen bestimmten Ausbilder bezogen ****
- Pleistozaen
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@ Pleistozaen:
Du musst Dir den Bereich der Lendenwirbelsäule (vom 1. LW abwärts) ansehen. Bei manchen Reitern hat man das Gefühl, sie verwachsen förmlich mit dem Pferd. Diese Reiter sitzen sehr tief "im" Pferd und können sehr effektiv mit dem Sitz einwirken, was man auch sehr deutlich sieht.
Du kennst doch sicher die berühmt-berüchtige "Kreuzparade": durchparieren nur mit Hilfe des Sitzes, ohne jegliche Handeinwirkung (und erst recht ohne Bein). Die meisten tun sich ziemlich schwer damit und parieren mit Simultaneinwirkung Hand+Bein durch oder versammeln auf diese Art (macht AB nicht).
Bei anderen Reitern sieht man eher, dass sie "auf" dem Pferd sitzen. Diese Art Sitz funktioniert nur bei sehr leichtrittigen Pferden, die wenig Schwung haben (oder ein "Sofa" sind). Etwas schwungvollere oder auch weniger rittige Pferde werden so niemals wirklich gesetzt werden können, manche würden einen solchen Reiter gar nicht ernst nehmen. Das habe ich jetzt hier mit "lose" bezeichnet. Das sind die Reiter, die auf einem nicht so rittigen Pferd "verhungern".
Das Becken muss vor- und zurückschwingen können, um den Bewegungen des Pferdes so folgen zu können, als wäre man förmlich im Sattel festgeschweißt. Durch ein Hohlkreuz kann das Becken der Bewegung des Pferdes nicht völlig folgen, weil die Bewegung nur in eine Richtung zugelassen wird. Dadurch blockiert die Hüfte, und der Reiter kann nur etwas schwunglosere Pferde gut sitzen. Das gleiche passiert, wenn der Reiter zwar kein Hohlkreuz macht, aber das Becken nicht flexibel genug ist, um mitzuschwingen. Das ist jedoch alles passiv. Erst wenn ich der Bewegung des Pferdes vollständig in allen normalen Reitsituationen folgen kann, fängt die Formgebung des Pferdes über den Sitz an. Für mich der wichtigste Teil ist dabei der Bereich ab der Taille abwärts, also der Bereich, mit dem man wirklich direkt und aktiv auf den Rücken des Pferdes einwirken kann.
Verstehst Du, was ich meine?
Du musst Dir den Bereich der Lendenwirbelsäule (vom 1. LW abwärts) ansehen. Bei manchen Reitern hat man das Gefühl, sie verwachsen förmlich mit dem Pferd. Diese Reiter sitzen sehr tief "im" Pferd und können sehr effektiv mit dem Sitz einwirken, was man auch sehr deutlich sieht.
Du kennst doch sicher die berühmt-berüchtige "Kreuzparade": durchparieren nur mit Hilfe des Sitzes, ohne jegliche Handeinwirkung (und erst recht ohne Bein). Die meisten tun sich ziemlich schwer damit und parieren mit Simultaneinwirkung Hand+Bein durch oder versammeln auf diese Art (macht AB nicht).
Bei anderen Reitern sieht man eher, dass sie "auf" dem Pferd sitzen. Diese Art Sitz funktioniert nur bei sehr leichtrittigen Pferden, die wenig Schwung haben (oder ein "Sofa" sind). Etwas schwungvollere oder auch weniger rittige Pferde werden so niemals wirklich gesetzt werden können, manche würden einen solchen Reiter gar nicht ernst nehmen. Das habe ich jetzt hier mit "lose" bezeichnet. Das sind die Reiter, die auf einem nicht so rittigen Pferd "verhungern".
Das Becken muss vor- und zurückschwingen können, um den Bewegungen des Pferdes so folgen zu können, als wäre man förmlich im Sattel festgeschweißt. Durch ein Hohlkreuz kann das Becken der Bewegung des Pferdes nicht völlig folgen, weil die Bewegung nur in eine Richtung zugelassen wird. Dadurch blockiert die Hüfte, und der Reiter kann nur etwas schwunglosere Pferde gut sitzen. Das gleiche passiert, wenn der Reiter zwar kein Hohlkreuz macht, aber das Becken nicht flexibel genug ist, um mitzuschwingen. Das ist jedoch alles passiv. Erst wenn ich der Bewegung des Pferdes vollständig in allen normalen Reitsituationen folgen kann, fängt die Formgebung des Pferdes über den Sitz an. Für mich der wichtigste Teil ist dabei der Bereich ab der Taille abwärts, also der Bereich, mit dem man wirklich direkt und aktiv auf den Rücken des Pferdes einwirken kann.
Verstehst Du, was ich meine?
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@Max: danke für die ausführliche Erklärung, find ich gut nachvollziehbar.
was ich nicht verstanden habe, wird AB jetzt "vorgeworfen" zu wenig tief zu sitzen? Ende des einen youtube-Videos sagt der Herr mit der Wirbelsäule in der Hand, dass es sich beim korrekten Sitz um das "physiologische Hohlkreuz" handeln würde... Wenn man aber absichtlich im Hohkreuz sitzt, dann kann man doch gar nicht mehr korrekt mitschwingen, geschweige denn besonders tief sitzen oder doch? Ich finde das eher krampfig. Aufgerichtet ja, aber ein Hohlkreuz machen?
was ich nicht verstanden habe, wird AB jetzt "vorgeworfen" zu wenig tief zu sitzen? Ende des einen youtube-Videos sagt der Herr mit der Wirbelsäule in der Hand, dass es sich beim korrekten Sitz um das "physiologische Hohlkreuz" handeln würde... Wenn man aber absichtlich im Hohkreuz sitzt, dann kann man doch gar nicht mehr korrekt mitschwingen, geschweige denn besonders tief sitzen oder doch? Ich finde das eher krampfig. Aufgerichtet ja, aber ein Hohlkreuz machen?
"Life isn't about waiting for the storm to pass- it's about learning to dance in the rain."
Der "Herr" im Trailer ist René Frim, mit dem AB seit vielen Jahren zusammenarbeitet und der immer wieder bei den Morgenarbeiten nach der Mittagspause Vorträge hält.
http://www.facebook.com/pages/Pferde-Os ... 173?ref=ts
Leider kenne ich von ihm auch nur ein Negativbeispiel, er hat vor vielen Jahren den Wallach meiner Freundin so brachial "eingerenkt", dass sich das Pferd zwei Wochen lang nicht mehr ohne Ohren anlegen und andere deutliche Missfallensbekundungen die Hufe hat aufheben lassen....
http://www.facebook.com/pages/Pferde-Os ... 173?ref=ts
Leider kenne ich von ihm auch nur ein Negativbeispiel, er hat vor vielen Jahren den Wallach meiner Freundin so brachial "eingerenkt", dass sich das Pferd zwei Wochen lang nicht mehr ohne Ohren anlegen und andere deutliche Missfallensbekundungen die Hufe hat aufheben lassen....
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Genau das meine ich jaLinniii hat geschrieben:@Max: danke für die ausführliche Erklärung, find ich gut nachvollziehbar.
was ich nicht verstanden habe, wird AB jetzt "vorgeworfen" zu wenig tief zu sitzen? Ende des einen youtube-Videos sagt der Herr mit der Wirbelsäule in der Hand, dass es sich beim korrekten Sitz um das "physiologische Hohlkreuz" handeln würde... Wenn man aber absichtlich im Hohkreuz sitzt, dann kann man doch gar nicht mehr korrekt mitschwingen, geschweige denn besonders tief sitzen oder doch? Ich finde das eher krampfig. Aufgerichtet ja, aber ein Hohlkreuz machen?
Tiefer Sitz kann für mich nur entstehen, wenn kein übertriebenes Hohlkreuz da ist.
Und wenn Du Dir mal den Schimmel am Anfang des 3. Videos anschaust und sehr genau auf den Sitz von AB achtest, dann siehst Du, was ich meine. Soooo wahnsinnig geht der nicht vorwärts und er schwingt auch nicht sooo gewaltig, wie der Sitz vermuten lassen würde ...
Da bevorzuge ich die "unrittigen Büffel" - bei denen lernt man es wenigstens. Denn einmal die korrekten Hilfen gelernt, kann man immer das Maß der Einwirkung je nach Bedarf abschwächen oder verstärken. Auf Pferden, die so extrem leichtrittig sind, lernt man es nicht und verhungert auf den "normalen" Pferden. Ein typisches Problem, das ich schon öfters gesehen habe, wenn Kinder anfangen, von zierlichen Reitponys auf Großpferde umzusteigen.emproada hat geschrieben:@Max: funktioniert zumindestens bei meinem Lusi wunderbar mit dem losen Sitz, wurde vor Jahren auch einmal so von einer RLin hingesetzt. Aber wehe, man reitet vorwärts.
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