Videos von guter Arbeit an der Hand

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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knowi
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Videos von guter Arbeit an der Hand

Beitrag von knowi »

;) Analog zun den beiden Reitthreads würde mich brennend interessieren wie für Euch gute und solide Arbeit an der Hand und am Langzügel aussieht. Vielleicht finden sich dazu auch ein paar Videos?

Liebe Grüße!
Knowi
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ihr bekommt uns aber ganz schön ans Arbeiten.

Ich wünsche mir zuerst ein Video von dir :P
Liebe Grüße, Sabine

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Dieses Video hatte ich schon mal im Tagebuch.... Das ist ein Ausschnitt aus einer Handarbeitsstunde mit Varino im Dez. 2009.
Freue mich natürlich auch hier über Anregungen und Tipps.

http://www.myvideo.de/watch/7170738/Varino_Langzuegel
mira99
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Beitrag von mira99 »

Die Arbeit von Gerd Römbke finde ich sehr schön, hier ist mal eine Zusammenfassung http://www.youtube.com/watch#playnext=1 ... --W87fQP9Y
knowi
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Beitrag von knowi »

Danke fürs Einstellen *freu* Ich kann leider im Moment kein Video liefern, weil ich die Datei von der DVD nicht in den Movie Maker bekomme :?

Susiesonja: Mist...dazu hätte ich wirklich gerne ein Video von Tabs und mir eingestellt, weil es genau das ist, wo ich mir bei der LZ-Arbeit unsicher bin, und weshalb ich sie fast komplett wieder eingestellt habe...

Es gibt sehr schöne Momente auf Eurem Video -ihr wirkt super harmonisch, Varinos Schweif pendelt immer locker und ihr strahlt eine sehr angenehme Ruhe aus.
Was ich mich aber frage - und das ist eben das, was ich fast immer bei LZ-Arbeit sehe, und das ist es auch, was mir bei meiner eigenen Arbeit so schwer fällt- ist, dass eigentlich diese doch recht hohe Aufrichtung so gut wie nie verlassen wird. Stattdessen wird er oft, wenn er mal etwas tiefer kommt dabei automatisch auch eng, also hdS. Ein oder zwei mal scheint sich der Schritt dabei ein bisschen zu verkürzen.
Seine Reaktion in den Traversalen gefällt mir seh gut, aber auch da würde ich ihn mir mehr vor der Senkrechten wünschen.

Wie gesagt, wäre jetzt praktisch gewesen, wenn ich mein Video hätte einstellen können. Da könnte man nämlich sehen, dass ich genau damit auch zu Kämpfen habe. Ich habe da sehr viel mit Action-Reaction gearbeitet, aber auch immer wieder mit Aufwärts-arrêts um die Nase wieder vorzuholen. Dann komme ich zu Ergebnissen wie unten angefügt, aber wie gesagt, ich muss ihn dafür recht häufig korrigieren.

Was ich mich eben frage - und daher auch dieser Thread 8)
* Was für eine Haltung / Haltungen sieht man in der LZ-Arbeit? Mein ideal wäre, dass es nicht von der Arbeit unter dem Sattel abweicht, d.h. DH, Arbeitshaltung und Aufrichtug gleichermaßen (je nach Ausbildungsstand) zu sehen sind.
* Was für Tempi sieht man? Auch hier würde ich mir eine recht große Palette wünschen, aber wieviel ist wirklich möglich? (Kommt wohl auch auf die Größe an, ich mit meinem kleinen Tabs bin da wohl klar im Vorteil ;) )
* Wie ist die optimale Zügelverbindung? Auf dem Traversalenbild sieht man, dass bei mir manchmal die Zügel recht arg durchhängen. Fühlt sich schön an, und wenn ich ihn daraus jederzeit wieder aktivieren kann, die Zügel zu spannen und sich zu dehnen, fände ich das auch eigentlich ganz prima. ABER die Leinen sind dann eben doch so lang, dass spätestens im Trab dann doch schnell der Zügel springt :kopfkratz:


Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich viel LZ-Erfahrung habe. Ich hatte vielleicht 6 x LZ-Unterricht und habe zusätzlich vlt. nochmal so oft ohne Aufsicht gearbeitet. Im Moment gibt es bei uns, nach einer Arbeitspause, wieder so viele Baustellen, dass ich schon an der Hand genug zu tun habe ;)

Liebe Grüße und nochmal vielen Dank für Dein Video!
Knowi
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Genau das ist bei Varino ein großes Problem. Er wird leicht zu tief und eng. Auch beim Reiten muß man da aufpassen wie verrückt. Oder er stellt sich so oben hin und zackelt schon fast. :roll:
Wenn ich allein am LZ arbeite, und nicht an etwas bestimmten übe, halte ich die Sequenzen kurz und lasse oft "Zügel-aus-der-Hand-kauen". Dann wird es besser. Ebenso viele kurze Übergänge.
Wenn wir aber mal woanders sind (er war das erste Mal in dieser Halle), oder etwas Neues anfangen, treten die Probleme schnell wieder auf.
Also gilt für Varino immer wieder "back to basic".
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Jen
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Beitrag von Jen »

ich habe leider weder video noch Fotos zur Veranschaulichung. Aber genau wie beim Reiten muss bei der Langzügelarbeit die Energie aus der HH stimmen, damit das Pferd vor die Senkrechte kommt und an die Hand herantritt. GERADE bei der Langzügelarbeit zeigt sich da wirklich, ob die Basis stimmt. Und die kann m.E. nicht bei der Langzügelarbeit selber erarbeitet werden, sondern an der Longe am Kappzaum, an der doppellonge und bei der Handarbeit am kurzen Zügel (und bei der Arbeit unter dem Sattel, wenn möglich). Deshalb gestehe ich, halte ich persönlich nicht viel von dieser ständigen hohen Hand, bei jeder unerwünschten Kopfhaltungsänderung des Pferdes, weil es nur das symptom, nicht aber die Ursache bekämpft. Nämlich der mangelnde Energiefluss aus der HH, die Kraft der HH, welche irgendwo im Rücken stecken bleibt oder seitlich ausweicht, statt durch den Körper hindurch nach vorne zu gehen. Deshalb ist mir auch so immens wichtig, dass mein Pferd lernt unter dem Sattel oder alternativ an der Doppellonge Zügel aus der Hand kauen und auch in der Tiefe immer noch den gleichen Kontakt zur Hand behalten, wie in der Arbeitshaltung. Das ist schwierig! Und wenn das Pferd mal den Kontakt verliert, dann verliert es das immer aufgrund eines kurzmachens, eines festmachens. Auf dieses festmachen reagiere ich mit einem vorwärtsimpuls am Bein bzw. Peitsche. Der muss so weich und sanft sein, dass das Pferd nicht überreagiert und davoneilt, sondern eher die Idee hat, die etwas schleppende HH wieder flinker zu machen. Dazu behalte ich meinen Schwerpunkt tendentiell eher hinten im Sattel bzw. die Position an der Longe eher weit vorne, um dadurch dem Pferd die Idee der Länge zu geben, ohne schneller zu werden. Und das funktioniert. Aber es ist nicht so einfach.

tja und dann das gleiche am Langzügel. Kippt mein Pferd vorne runter, dann kommt der impuls an der Gerte nach vorne. Und zwar im richtigen moment, so dass die HH flinker abfussen soll und nicht länger am Boden bleiben soll und nach hinten herausstösst, was passiert, wenn das Hinterbein steif bleibt. Ich will ja nicht mehr "Boden machen", keine Tritte verlängern, sondern von der Vorstellung her die Beine länger in der Luft und kürzer am Boden haben. hat das Pferd dies begriffen, dann wird er sich vorne auch tragen und nicht tauchen. Dies ist aber anstrengend, also muss man diesen vorwärtsimpuls immer wieder neu überprüfen/erhalten, ohne dass das Pferd davonschiesst. Was am langen Zügel noch viel schwieriger ist, da man ja eine treibende Position innehat und weder mit Körpersprache noch mit Sitzhilfen dem Pferd begreiflich machen kann, was ich von ihm will. Deshalb ist es ja so wichtig, dass man die Versammlung von hinten nach vorne erreichen kann und das muss vorbereitet und geschult werden. Eben die Basis. ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
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horsman
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Beitrag von horsman »

beide eingestellten videos gefallen mir recht gut.

bei römke sehr beachtenwert: wie das Pferd das Gebiss im Maul frei gibt. endlich mal jemand der hierauf acht gibt. ansonsten ist das was er macht gut, aber schon sehr kompliziert, obwohl es bei ihm recht simpel aus zu sehen scheint. da gehört schon viel kenntnis und erfahrung zu. dies wäre nicht mehr stil von handarbeit, aber ich würde dies auch gerne lernen, denn es sieht sehr brauchbar aus. übrigens tolles pferd der schimmel!

gurbe (heißt das pferd so?) reagiert auch gut auf die hilfen für seitengänge usw, kreuz auch dabei gut die beine usw. aber hier könnte etwas mehr maultätigkeit gesucht werden, finde ich, damit er leichter an hand und gebiss und somit auch im genick wird und sich die ganze (micro-) beweglichkeit steigert
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

@horsmän

Nee, das ist Varino. Gurbe heißt mein anderes Pferd.

Danke für Deine Einschätzung. Vielleicht sieht es auf diesem Video nicht so aus, aber Varino ist in der Regel sehr aktiv im Maul und eher zu leicht. Ich finde es bei ihm sehr schwer einen gleichmäßigen Kontakt zu halten.
knowi
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Beitrag von knowi »

Hallo Jen,
vielen Dank für Deine Antwort!
Jen hat geschrieben: Deshalb gestehe ich, halte ich persönlich nicht viel von dieser ständigen hohen Hand, bei jeder unerwünschten Kopfhaltungsänderung des Pferdes, weil es nur das symptom, nicht aber die Ursache bekämpft. Nämlich der mangelnde Energiefluss aus der HH, die Kraft der HH, welche irgendwo im Rücken stecken bleibt oder seitlich ausweicht, statt durch den Körper hindurch nach vorne zu gehen.
Daher rührt auch so ein bisschen meine Motivation zu diesem Thread um zu sehen wie es anders gelöst werden kann / gelöst wird und wie das dann im Endergebnis aussieht ;)
Deshalb ist mir auch so immens wichtig, dass mein Pferd lernt unter dem Sattel oder alternativ an der Doppellonge Zügel aus der Hand kauen und auch in der Tiefe immer noch den gleichen Kontakt zur Hand behalten, wie in der Arbeitshaltung. Das ist schwierig! Und wenn das Pferd mal den Kontakt verliert, dann verliert es das immer aufgrund eines kurzmachens, eines festmachens. Auf dieses festmachen reagiere ich mit einem vorwärtsimpuls am Bein bzw. Peitsche. Der muss so weich und sanft sein, dass das Pferd nicht überreagiert und davoneilt, sondern eher die Idee hat, die etwas schleppende HH wieder flinker zu machen.
Ich habe meine Arbeit in der letzten Zeit sehr auf diesen Punkt hin überprüft und gemerkt, dass der Vorwärtsimplus tatsächlich teilweise nicht so durchkam wie er hätte sollen, denn um so das Festmachen zu lösen, muss die Reaktion schon auf sehr sanfte Signale hin kommen, oder? Das habe ich etwas aufgefrischt, bzw. verfeinert und das Ergebnis fühlt sich gut an.
Trotzdem: Hälst Du es unter keinen Umständen für sinnvoll dem Pferd analog zu vermitteln, gerade wenn es ein Pferd ist, welches sich systematisch hinter dem Zügel verkriecht (bezieht sich nicht auf meinen) dass es auf ein Signal hin das Genick wieder öffnet und/oder v.a. lernt durch ein Action-Reaction den Kontakt ganz aktiv herzustellen?

Die Frage kommt mir vor allem, weil ich irgendwann mal gelesen habe, dass l'Hotte (ich glaube er war's, ich bin nicht mehr zu 100% sicher) bei Pferden die permanent hinter dem Zügel waren mit Stöcken statt der Zügel ritt um den Kopf tatsächlich nach vorne schieben zu können um daraus überaupt erst wieder zu einem Vorwärts zu kommen :shock:
Ich fand das sehr spannend, weil es glaube ich wirklich diese Reihenfolge und damit genau der umgekehrte Zusammenhang wie üblich war: Nase vor --> Vorwärts und nicht wie sonst Vorwärts --> Nase vor.

Und tatsächlich frage ich mich schon ob es nicht Situationen gibt in denen der Impuls aus der HH nicht bis vorne fließen kann, weil Kopf und Hals blockiert sind.

Ich weiß, wie verschrien das aktive Einfordern der DH auch durch die Hände ist (denn Fleiß und Implusion gehören für mich da schon auch dazu), aber ist es denn so falsch auch diese Möglichkeit in petto zu haben? Ein Pferd was schrittweise (und ja schon über Konditionierung, das geb ich zu) gelernt hat sich dieses Gebiss einfach zu "schnappen", bleibt vor der Senkrechten weil es gelernt/verstanden hat, dass es den Kontakt selbst und aktiv gestalten kann (idealerweise auch durch einen mobilen UK, wodurch der Kontakt noch leichter und sanfter wird).

Mir ist schon klar, dass das sehr mechanisch wirkt, aber kann das nicht trotzdem eine Bereicherung sein? Für mich ist das schon ein Bausteinchen im ganzen System - zusätzlich nicht ausschließlich. Aber es ist ein zusätzlicher Lernschritt, der auf das Verstehen abzielt.

Zu meiner Arbeit kann ich vielleicht noch sagen, dass es für mich auch nicht das Korrekturmittel per se ist. Wie gesagt bin ich ganz dankbar dafür, dass ich durch Deine Antwort nochmal den Vorwärtsimpuls überprüft habe, das hat sehr viel gebracht. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es beides braucht... ich wäre gespannt was Du zu dem Fall von l'Hotte sagst, denn ich habe manchmal schon das Gefühl, dass es Momente gibt in denen es sich lohnt auch mal mit der Korrektur weiter vorne anzusetzen um schließlich wieder von hinten nach vorne arbeiten zu können.

Liebe Grüße!
Knowi

Edit: Ein Satz hat völlig sinnlos geendet, jetzt ist's besser ;)
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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