aha, also war mein gedankengang doch richtig.
er hat halt immer gemeint, sein pferd würde auf trense nicht so gut gehen, weil sie die trense nicht mag, da wär's viel mehr "gemache".
klar, er hat nur auf die beizäumung geguckt, aber da gehört ja noch mehr dazu als nur das nachgeben im genick. wenn ich das hier so schreibe und lese, ist das eigentlich alles ganz logisch, aber wenn man vor jemandem steht, der da ganz vehement seine meinung vertritt, kann man schon mal ins schleudern kommen...
Kandarenreife
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an Moreno - ja ich bin seit einigen Monat wieder ab und zu mit Kandare unterwegs, aber sobald Probleme auftauchen, werde ich wieder zur Trense als Korrektur zurückkehren. Und Sie haben recht - jetzt ist es eine zuvor nicht gekannte Leichtigkeit. Der kleinste Wink genügt, um eine Reaktion hervor zu rufen. Vorher war das eher eine Rauferei, als ein Vergnügen - ich hatte Hände und andere Hilfen einfach nicht koordiniert unter Kontrolle und auch mein Pferd konnte mit dem ganzen nicht viel anfangen. Ich habe auch die Art der Kandare verändert. Nachdem mir früher jeder erklärt hat - je dicker die Kandare umso besser - habe ich mich doch zu einer dünnen Kandare mit flacher Zungenfreiheit und doppelt gebrochener Unterlegtrense entschlossen. Was bringt einem ein dickes Mundstück, wenn das Pferd das Maul nicht mehr zubekommt. Ich bezweifle, dass das Pferdefreundlich ist - in vielen Retställen wird einem das leider so vermittelt. Eigentlich sollte es Kurse zum Umgang, den verschiedenen Arten und deren Einsatz zum Thema Kandare geben - sowie praktisch, als auch theroretisch - denn zumindest habe ich den Eindruck, dass hier oft ein Info-Defizit herrscht. Mir würde so ein Kurs gut tun !
Ich bin ja damals Turniere geritten und war dann an dem Punkt angekommen von der Trensen L-Dressur auf Kandaren L-Dressur "aufsteigen" zu müssen um weiterzukommen (geplant war Teilnahme an Landesmeisterschaften für Junge Reiter und da war Kandaren-L Pflicht). Notwendig fand ich diesen Schritt nicht, da mein Pferd mit Kandare nicht anders ging als mit Trense, nur für mich war es natürlich eine große Umstellung, die 4 Zügel zu koordinieren und ich gebe zu, ich habe die Kandare kaum "angefasst", bin eigentlich eher auf Unterlegtrense geritten. Wobei ich schon gemerkt habe, dass man eine andere Hebelwirkung erzeugen kann, als mit Trense... nur sehe ich momentan keinen Sinn darin mittels solcher Einwirkung die Kopf-Hals-Haltung meines Pferdes zu manipulieren. Ich habe die Kandare seit Jahren nur noch im Schrank hängen.
Viele Grüße Saphiria!
So einen Kurs würde ich auch gern besuchen und ich sehe es genau wie Du, das Gebiss muss zum Pferd passen, auch von der Größe und Dicke her. Genauso wenig halte ich z.b. Gummigebisse für Pferdefreundlicher, aber das ist ein anderes Thema.stromboli20 hat geschrieben:Was bringt einem ein dickes Mundstück, wenn das Pferd das Maul nicht mehr zubekommt. Ich bezweifle, dass das Pferdefreundlich ist - in vielen Retställen wird einem das leider so vermittelt. Eigentlich sollte es Kurse zum Umgang, den verschiedenen Arten und deren Einsatz zum Thema Kandare geben - sowie praktisch, als auch theroretisch - denn zumindest habe ich den Eindruck, dass hier oft ein Info-Defizit herrscht. Mir würde so ein Kurs gut tun !
Viele Grüße Saphiria!
Die Kandare zu benutzen, um eine Beizäumung zu erzwingen, halte ich für kontraproduktiv.
Aber kann man nicht mittels Kandarenzäumung erreichen, dass bspw. sehr maulige Pferde, die ungerne mit dem Unterkiefer nachgeben, eher dazu kommen? Ich meine, wenn man à la PK reitet z.B.
Ich selbst bin keineswegs kandarenreif, würde damit also auch nicht reiten. Ich habe aber einen Kandarenzaum geschenkt bekommen und daher eine Anprobe bei meinem Pferd vorgenommen. Ich habe einen Heiden Respekt vor dieser Zäumung, habe aber gaaaaanz vorsichtig Abkauübungen an der Hand gemacht, um ihn mit dem neuen Gefühl im Maul vertraut zu machen. Zuerst an der Trense, dann ganz sanft an der Kandare. Alles im Stehen.
Danach hab ich den ganzen "Kram" wieder abgemacht und die normale Trensenzäumung zum Reiten genommen. Aber mein Pferd hat wunderschön gekaut, sehr schön im Genick nachgegeben und sich wunderbar stellen lassen. Ich hatte den Eindruck, durch die Übung mit der Kandare hat er sich besser loslassen können.
Wir habe es einige Tage nochmal probiert mit dem selben Ergebnis. Wäre das dann nicht eine sinnvolle und (relativ) harmlose Ergänzung zum Reiten auf Trense? Man übt ja dann keinen Zwang aus.
Aber kann man nicht mittels Kandarenzäumung erreichen, dass bspw. sehr maulige Pferde, die ungerne mit dem Unterkiefer nachgeben, eher dazu kommen? Ich meine, wenn man à la PK reitet z.B.
Ich selbst bin keineswegs kandarenreif, würde damit also auch nicht reiten. Ich habe aber einen Kandarenzaum geschenkt bekommen und daher eine Anprobe bei meinem Pferd vorgenommen. Ich habe einen Heiden Respekt vor dieser Zäumung, habe aber gaaaaanz vorsichtig Abkauübungen an der Hand gemacht, um ihn mit dem neuen Gefühl im Maul vertraut zu machen. Zuerst an der Trense, dann ganz sanft an der Kandare. Alles im Stehen.
Danach hab ich den ganzen "Kram" wieder abgemacht und die normale Trensenzäumung zum Reiten genommen. Aber mein Pferd hat wunderschön gekaut, sehr schön im Genick nachgegeben und sich wunderbar stellen lassen. Ich hatte den Eindruck, durch die Übung mit der Kandare hat er sich besser loslassen können.
Wir habe es einige Tage nochmal probiert mit dem selben Ergebnis. Wäre das dann nicht eine sinnvolle und (relativ) harmlose Ergänzung zum Reiten auf Trense? Man übt ja dann keinen Zwang aus.
- Steffen
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Ich finde ein Pferd bzw. ein Reiter ist dann kandarenreif, wenn er jederzeit die Kandare herausnehmen kann und das Pferd dann auch auf Trense sauber und korrekt geht.
Ich reite mein Pferd überwiegend auf Trense, weil ich vor allem an meinen Versäumnissen und Fehlern in der Grundausbildung arbeite und vor allem Anlehnung und Schwung verbessern muss. Die Kandare nehme ich immer dann (meist dann für ein bis zwei Wochen), wenn ich eine Zeitlang besonders zufrieden mit meiner Reiterei war und diesen Zustand der Harmonie nutzen möchte um mit dem wesentlich feineren Gebiss Kandare weiter an den Lektionen zu arbeiten. Stelle ich aber fest, dass ich ein Problem habe, kehre ich wieder zur Arbeit mit der Trense zurück und versuche an Takt, Losgelassenheit, Anlehnung und Schwung zu arbeiten.
Ich reite mein Pferd überwiegend auf Trense, weil ich vor allem an meinen Versäumnissen und Fehlern in der Grundausbildung arbeite und vor allem Anlehnung und Schwung verbessern muss. Die Kandare nehme ich immer dann (meist dann für ein bis zwei Wochen), wenn ich eine Zeitlang besonders zufrieden mit meiner Reiterei war und diesen Zustand der Harmonie nutzen möchte um mit dem wesentlich feineren Gebiss Kandare weiter an den Lektionen zu arbeiten. Stelle ich aber fest, dass ich ein Problem habe, kehre ich wieder zur Arbeit mit der Trense zurück und versuche an Takt, Losgelassenheit, Anlehnung und Schwung zu arbeiten.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Steffen, Gavilan & Duende