Armhaltung beim Reiten

Rund um die klassische Reitkunst

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hanska
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Armhaltung beim Reiten

Beitrag von hanska »

Ich habe ein Problem mit meiner Armhaltung beim Reiten und hoffe hier Hilfestellung zu kriegen, wie ich diese in den Griff kriegen kann.
Ich spreize beim Reiten immer meine Ellbogen weg und dadurch werden meine Hände unruhiger. Ich merke es immer wieder und lasse die Arme dann wieder locker hängen, aber kurz später sind meine Ellbogen wieder abgespreizt. Ich mach das beim Arbeiten aber auch beim lockeren Ausreiten im Schritt :roll: Und angenehm ist es weder für das Pferd noch für mich. :evil:
Wenn ich unter Aufsicht reite, werde ich laufend korrigiert, aber meistens reite ich alleine und da bin ich im Moment darauf angewiesen, dass ich es selber merke. Und das selber merken dauert halt manchmal... :?
Habt ihr Ideen, wie ich das besser kontrollieren kann?
LordFado

Beitrag von LordFado »

denk dran, deine kleinen Finger näher zueinander zu bringen - vielleicht ist das einfacher als an die Ellbogen zu denken?

da würde ich auch ansetzen, was ein Umgewöhnen angeht - ein elastisches Gummiband oder so zwischen den kleinen Fingern halten, damit Du die Hände und damit die Ellbogen nicht mehr verdrehen kannst.
cowgirlbj
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Beitrag von cowgirlbj »

Probier mal deine Daumen aufeinanderzulegen, da bleiben die Hände zusammen. Die Ellbogen müssten dann auch am Platzt bleiben.
LG Cowgirlbj
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Klara
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Beitrag von Klara »

schwierig, so eine Sitzmacke hat wohl fast jeder mal gehabt. Da hilft wohl nur Selbstdisziplin und KOnzentration ohne zu verspannen. Ein Spiegel zur Selbstkontrolle wäre ideal.

Viel Glück!
LG
Maren
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Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Vielleicht hilft es dir, dich selbst zu korrigieren, wenn du dir einen festen Punkt in der Bahn nimmst, um dich an den Fehler zu erinnern?
So im Stil von: "Immer wenn ich am Blumenkübel vorbeireite, achte ich darauf, meine Arme entspannt hängen zu lassen".

Bei mir funktioniert das nach kurzer Gewöhnungszeit immer sehr gut und irgendwann verselbstständigt sich diese Korrektur.

LG, Lou
hanska
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Beitrag von hanska »

Danke schon mal für die Tips.
Das mit den kleinen Fingern ist schon mal ein guter Ansatzpunkt, weil ich meine Hände (vor allem die rechte Hand gerne "kippe"). Aber ein Gummiband scheint mir doch sehr stark einzuschränken. ich werde es mal versuchen :wink:
Einen Spiegel wäre wirklich hilfreich, aber ich werde schon froh sein, wenn im Mai der Reitplatz gebaut wird; im Moment reite ich auf einen Teil der Weide. :lol: Aber ich kann mir da auch Stellen merken. Auch das wird probiert.
Ich habe mal ein Foto angehängt, ich hoffe, da sieht man, was ich meine (da ritt ich ausnahmsweise in einer Halle). Für weitere Tips bin ich offen.
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Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

Du kannst dir auch ein Bild (Ellbogen oder so) an bestimmte Stellen der Bahn hängen, als visuelle Erinnerung.
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

das problem ist ja meist, dass so ein sitzfehler oft nur das symptom für eine blockade anderswo ist. wenn man die ellbogen abspreizt, bringt das spannung in die arme, aber auch in die hände, den schultern- und nackenbereich und blockiert die beweglichkeit.
ich glaub, an locker hängenlassen denken oder arme randrücken hilft da nicht viel, weil es die ursache nicht behebt. ich würde z.b. so was wie schulter- und armkreisen empfehlen, nach vorn und hinten, schultern nach oben ziehen und wieder fallen lassen, um den bereich zu lockern usw. kann man ja auch gut beim warmreiten machen. für tiefergehende sachen müsste ich jetzt ehrlich gesagt bei meyners nachschauen :D kann ich nur empfehlen bei sitzproblemchen jeder art ;)
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Kati
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Beitrag von Kati »

Ich würde ähnlich wie LordFado ansetzen, aber noch etwas weiter gehen. Auf dem Bild sehen deinen Fäuste verdeckt aus. Das Problem kenne ich, und auch das der nach außen gestellten Ellenbogen.
Ich habe folgenden Tipp bekommen: Stell dir vor, dass die Fingernägel zur Decke zeigen (Dabei kommen sich die kleinen Finger automatisch entgegen). Lockere Hände und lockere Arme. Dann kommen die Ellenbogen "automatisch" an den Körper.
Natürlich sollst du die Hände nicht ständig so weit verdrehen! Auch das führt wahrscheinlich zu Verkrampfungen. Aber Übertreibung verdeutlicht! :D

Viel Erfolg!
hanska
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Beitrag von hanska »

Was mich nervt, ist, dass "meine" Armhaltung noch nicht mal bequem ist. Ich muss mich einfach dazu zwingen, immer wieder daran zu denken. :roll:
Und ja, ich habe danach verdeckte Fäuste. Eine feine Zügelführung ist da nicht so wirklich möglich.
Vielen Dank für eure Vorschläge. Ich werde versuchen, diese Umzusetzen.
Julia
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Beitrag von Julia »

Was dabei (zumindest bei manchen ) sehr gut hilft ist darauf zu achten dass man die Hände nicht nach innen eindreht. Also zum einen schauen dass der Daumen schon oben bleibt und zum anderen sollten der Ballen der zum Daumen hoch führt und das Handgelenk möglichst eine Linie bilden. Also die Innenseite..
Liebe Grüße, Julia
Jessie77
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Beitrag von Jessie77 »

Kann mich Traumdeuterin nur anschließen. Sitzschulung nach Meyners oder Centered Riding kann ich nuf empfehlen. Leider gehen diese Änderungen nicht von heute auf Morgen, meist ist die Quelle des Problems ganz woanders und dort muss man erstmal ansetzen. "Nur" an deinen Ellenbögen zu arbeiten wird aus Erfahrung nicht viel bringen und wie du selber schon sagst, nicht von dauerhaftem Erfolg sein.
Das unersättliche Streben, Achtung bei anderen zu finden, ist so vergänglich wie das Leben selbst (unbekannt)
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Es gibt ein Meyers Taschenbuch: "Aufwärmtraining für Reiter".
Ich ärgere mich immer wieder, dass ich mir so selten die Zeit für ein paar Lockerungsübungen nehme. In Deinem Fall vielleicht die Arme dehnen.

Du wirst Dich wundern, wie sehr man seine eigene Körperhaltung entspannt und anders wahrnimmt, wenn man sich etwas aufwärmt und dehnt vorm Reiten.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Interessant wäre hier noch ein Blick auf die Halshaltung sowie von der Seite.... falls Du da noch Material hast :wink:
Ich denke nämlich auch, daß das Problem oft gar nicht da ist, wo man es sieht... Wenn Du die Schultern kreisen lässt oder bewusst ein paar Mal nach oben und nach unten ziehst, erhälst Du hier auch mehr Lockerheit, die ein Fallenlassen des Armes erlauben.
Bitte achte auch darauf, daß der Daumen oben auf der Faust eine Art Dach bildet, das ist ganz wichtig! Auf dem eingestellten Bild sehe ich gerade Daumen - dadurch machst Du das Handgelenk unnötig fest und unbeweglicher, was ein einzelnes Teilchen des gesamten Geschehens sein kann.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
hanska
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Beitrag von hanska »

Ihr seid super, danke für eure Hilfe.
Nein, leider habe ich keine Fotos von der Seite, nur seitlich von vorne oder seitlich von hinten und die auch nicht in super Qualität. :?
Ich frage mich, ob die Armhaltung nicht auch von meiner schlechten Sitzposition bei der Arbeit vor dem Compi her rührt. Da hocke ich meistens auch mit "Flügel" an der Tastatur. Vielleicht muss ich auch da ansetzen und nicht erst, wenn ich aufs Pferd steige. :?:
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