Geschwür

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Jen
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Geschwür

Beitrag von Jen »

Hoi zäme

Moik hat seit gestern ein Geschwür. Es ist ultraplötzlich gekommen und ist gut Walnussgross. Es befindet sich auf der rechten Seite gleich hinter dem Ellenbogen, vor dem Sattelgurt. Es ist ziemlich hart, leicht höckrig an der Oberfläche und hatte eine kleine Kruste obendrauf. Es scheint etwas abgekapselt zu sein, hat jedoch rundherum ein wenig sulzige flüssigkeit unter der Haut, die nach Bewegung weg ist und man nur noch das walnussgrosse Geschwür spürt. Er reagiert überhaupt nicht schmerzempfindlich o.ä. Wir haben es erst gestern entdeckt, obwohl wir ihn jeden Tag eigentlich gründlich putzen. Es ist unter dem Winterfell nicht sofort sichtbar, aber es ist sehr gut spürbar, ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass es schon länger gewachsen ist. Seit gestern ist es eher grösser als kleiner geworden. :(

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte??? Ein Stich kann es ja kaum gewesen sein, dafür ist es die falsche jahreszeit. Ein Schlag würde wohl eher ein hämatom zur Folge haben, was von der Konsistenz her total anders ist. Für eine Talgdrüse ist es eher zu gross und zu hart, es kam auch zu plötzlich. Es ist auch nicht direkt unter dem Sattelgurt, wo es eine Reibung hat od so. Es sieht echt wie ein Geschwür aus, wenn es so schnell wächst, könnte es etwas tumorartiges sein. :( Er ist ja ein brauner (Schimmelmelanome kommen ja glaube ich am häufigsten bei Schimmeln und Rappen vor, oder?) und hat sonst ein gutes Immunsystem, schnelle Wundheilung, keine Warzen, keine Neigung zu Rotläufen etc. also eigentlich sehr gesund und unkompliziert. Die TÄ meinte, wir sollten es ein paar Tage beobachten, sicher mal nicht gurten, um jede Reizung zu vermeiden, sonst aber normal bewegen, er ist sonst auch ganz normal, bewegt sich normal (habe ihn gestern als Handpferd mitgenommen, heute longiert in allen 3 Gangarten). Wenn es sich nicht verändert oder sogar weiter wächst, müssten wir es rausschneiden, wenn es kleiner wird, reicht wohl abwarten. Jetzt ist es seit gestern aber eher einen Tick grösser geworden, statt kleiner... hach seufz. hatte jemand mal was ähnliches? Hat jemand eine idee, was es sein könnte? bin um jeden Input froh! :( :( :(
Liebe Grüesslis, Jen
***
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Ach, Jen, sowas! Equines Sarkoid? Das wäre ein eher gutartiger Tumor. http://de.wikipedia.org/wiki/Equines_Sarkoid. Aber ich muß gestehen, daß ich mich damit gar nicht auskenne, ist mir nur gleich in den Sinn gekommen, als hier gelesen habe. Ich kannte allerdings zwei Pferde, die das hatten. Das eine ist nach vielen Jahren daran gestorben, das andere lebt ganz unbeeinträchtigt damit, das hat mehrere Stellen.

Hoffentlich ist es was harmloses und heilt wieder oder kann komplikatkionslos entfernt werden!
Liebe Grüße Birgit
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Na, ich würde da jetzt nicht gleich den schwarzen Peter an die Wand malen. ;)

Mein Pferd hatte letztes Jahr auch ein Geschwür, in der Kinngrube. Sah monströs aus.

TÄ hatte ich da, es fühlte sich wie eine Verkapselung an. Kannst du das Geschwür "verschieben"?

Ich habe es auch beobachtet und täglich Zugsalbe (kennst Du das?) aufgetragen, das ist eine schwarze, stark riechende Salbe. Die lässt ein Geschwür reifen. Nach einigen Tagen ging es auch auf und es trat Eiter aus.

Lt. meiner TÄ kann es verschiedene Ursachen gehabt haben. Ein kleiner Fremdkörper verkapselt sich und es bildet sich Eiter, dann bricht es auf.

Eventuell hast Du die Möglichkeit, eine Zugsalbe oder ähnliches zu erhalten und es damit zu behandeln.

Wenn es innerhalb von Stunden größer wird, tippe ich mal aus der Ferne wirklich auf etwas Harmloses.

Alles Gute!
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Ich kann nur von meinem Hund berichten, dass er vor 2 Jahren auch wirklich von einem Tag auf den anderen ein recht großes "Geschwür" an der Lefze hatte. Ich dachte auch schon an die gruseligsten Sachen. Es war dann ein Histiozytom, diese sind wohl bekannt dafür, dass sie ganz plötzlich aus dem "Nichts" da sind. Vielleicht gibt es das bei Pferden auch?
Es ging dann nach ca. 2 Wochen auf einmal fast genauso schnell wieder weg, wie meine TÄ auch vermutet hatte.
LG Tine

~~~ Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich :lol: ~~~
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Otto hatte mal einen Abszeß, der möglicherweise aus einer Impfung resulierte (kam Wochen später, da konnte ich mich nicht mehr genau an die Einstichstelle erinnern). Klein angefangen, groß rausgekommen :roll: Hauptsächlich wurde der Abszeß dann mit Globuli zum Wachsen und Aufbrechen gebracht, kann mich aber leider nicht mehr dran erinnern, was wir damals gegeben hatten... bei Warzen wird bspw. Thuja äußerlich aufgetragen oder als Globuli gegeben.
*Daumendrücktdaßeswasharmlosesist*
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Picaro
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Beitrag von Picaro »

Zur Abzessreifung Hepar sulfuris.Das veranlassrt den Abzess sich zusammenzuziehen und zu reifen.

LG Betina
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Ich kenne es beim Pferd so und so.

Wallach hatte zwischen den Oberschenkeln ein Sarkoid. Dieses ist aber langsam gewachsen und nicht so schnell wie du es beschreibst.

Meine Stute hat eine Abkapselung, diese wurde untersucht und als harmlos diagnostiziert. Was es genau ist, kann man nicht sagen.

Ein anderer Wallach hatte auch ein Geschwür, welches rasant wuchs. Genau wie bei Bernie.
Es war ein Stück Holz welches unter die Haut eindrang, dort verkapselte und schön eiterte.
Zugsalbe, dann platzte das nette Ding auf. Und weg war es.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ein abszess ist aber in der regel schmerzhaft, oder nicht immer? Und wäre auch nicht so hartes, leicht höckriges gewebe, oder? Mir wäre es ja recht, wenn's so was wär!
Liebe Grüesslis, Jen
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

also das Verkapselung war bei meinem Pferd auch hart, rundherum eher weicher, verschiebbar und RIESIG. ;) Klar macht man sich Sorgen.

Schmerzhaft war es schon, wobei Baron ja die Prinzessin auf der Erbse ist, man durfte ja nicht einmal genau hinsehen. ;) Sobald der Abzess aufgeht und das kann eine sehr kleine Öffnung sein, ist der Schmerz weg.

Homöopathische Unterstützung fände ich auch sinnvoll, ich habe damals nur die ersten Tage Traumeel gegeben und halt sonst Zugsalbe.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ja eben, aber bei moik ist gar nix schmerzhaft... Phu. TA hat auch nicht auf abszess getippt. Werde aber anfangs nächste woche noch einen anderen, Mehr auf pferde spezialisierten ta konsultieren. Aber ein bisschen beruhigter bin ich jetzt schon. :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Miri
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Beitrag von Miri »

Hallo Jen,

kann dir mal eine Abgrenzung von gut-und bösartigen Tumoren schreiben, wie sie an den Universitäten gelehrt wird:
Gutartiger Tumor: G.T.
Bösartiger Tumor: B.T.

Wachstum: G.T. - langsam, B.T. - schnell
Art des Wachstums: GT. - expansiv komprimierend; BT. - infiltrativ destruierend
Metastasen: GT. - fehlen; BT. - häufig vorhanden
Rezidiv: GT.- selten; BT. - häufig
Organveränderung: GT.-Druckatrophie ; BT.-Destruktion
Tumorkapsel: GT.-vorhanden; BT.-fehlt
Perifokale Entzündung: GT.-fehlt ; BT.-meist vorhanden

Uns sagte der TA, dass er bei plötzlich schnell wachsenden Tumoren diese immer entfernen würde, weil diese mit ziemlicher Sicherheit bösartig wären.

Andererseits klingt deine Beschreibung vom Aussehen wieder wie ein Papillom, was gutartig wäre.
Google doch mal nach Bildern von: Papillome, Adenome, Fibrome, Myxome, Osteome, Chondrom, Lipom, Rhabdomyom, Leimyom, Hämangiom, Lymphangiom, Xanthom (diese zählen alle zu den gutartigen Tumoren) und nach Karzinomen, Sarkomen (bösartig).
Vielleicht kannst du mit einem Vergleich schon mehr auf die Art schließen!?
louise
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Beitrag von louise »

Hallo Jen,

weisst Du denn mittlerweile, was Dein Pferd hat?

Gruss
Louise
heike61
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Beitrag von heike61 »

louise hat geschrieben:Hallo Jen,

weisst Du denn mittlerweile, was Dein Pferd hat?

Gruss
Louise
genau dies wollte ich auch fragen.....

lieben gruß
heike
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

danke der nachfrage. Nein, leider wissen wir immer noch nicht, was es ist. Es veränderte sich nicht grossartig, stört ihn aber nicht. Wir lassen noch mal eine zweitmeinung kommen und sehen dann weiter. Favorisiere eine hom. Behandlung od ähnliches statt schneiden. Mal schauen...
Liebe Grüesslis, Jen
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Würd mich auch sehr interessieren was es ist da ich aus eigener Erfahrung und auf Grund einer guten Freundin leider schon in Berührung mit dem Thema Sarkoid gekommen bin und da immer auf Infos aus bin - sofern jemand welche hat :wink:

Drück euch die Daumen das es harmlos ist!!
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