Hilfestellung beim Kompliment

[susiesonja]

Ich übe mit Gurbe schon seit einiger Zeit am Kompliment.
Gurbe geht ins Kompliment wenn ich ihm helfe, bleibt so lange unten wie ich möchte und läßt sich auch ins Knien bringen.
Aaaaber..... ins Kompliment geht er nicht allein. Ich muß immer noch mit dem Fuß oder der Hand das Bein unterstützen. Er winkelt das Röhrbein gut an, bohrt aber immer mit der Zehe in den Boden und bleibt dort quasi hängen.
Ich glaube er müßte mit dem gewinkelten Bein mehr nach hinten schaukeln, aber da fehlt irgendwie das Verständnis.
Ich habe mit Fußlonge angefangen. Nur der Schritt von der Fußlonge weg ist schwierig. Mit Lekkerlie runter locken läßt er sich nicht.

Gibt es andere Ideen?

[Kerstin-K]

Hast Du schon versucht, ihn bei Beginn des Kompliments gaaaaanz schnell mit der Gerte am Röhrbein anzuticken ? Darauf reagieren eigentlich alle Pferde alle supergut, sie wollen dabei das Bein wegziehen weil das ticken wohl nervt und dabei kann man wunderbar die Hilfe zum Kompliment geben - am Zügel oder Halfter, je nachdem wie Du es bisher geübt hast !

Mein Armani war im Kompliment auch lange Zeit nur auf der Hufspitze, er legte nie das Röhrbein komplett ab. Nachdem er aber wußte, worum es geht, gab´s erst eine Belohnung, wenn das Röhrbein am Boden war. Er ist gottseidank sooo gefräßig, daß er sich das wunderbar merken konnte. Leckerlie gibt es also jetzt erst, wenn er das Kompliment richtig gut macht.

[emproada]

Mein Kleiner hat sich mit diesem Schritt auch wahnsinnig schwer getan, weshalb ich für einige Monate die Fußlonge einfach "blind" drangelassen habe. War die dabei, hat er sofort gewusst was er tun sollte.
Zu Beginn habe ich sie noch an den Fuß rangemacht, allerdings nicht angefasst, mit der Zeit hat dann über den Rücken legen gereicht und irgendwann ging es dann plötzlich ohne.
Nur Geduld also.

[Jen]

ich hab das nach hinten schaukeln mit angetippter Gerte separat mit clicker geübt. bei mir war auch genau das das Problem, dass es nur mit Hilfestellung ging. Nach 2-3 mal üben hat es plötzlich klick gemacht und er wusste, um was es ging. und dann hat auch das Kompliment ohne hilfe geklappt. Die Gerte muss einfach ständig leicht tippeln am anfang, quasi als erinnerung: bein oben halten, bein oben halten, bein oben halten. Das muss natürlich erst im Stand gehen, so wie Hufe geben zum auskratzen, aber nur mit Gerte antippen und zwar so lange oben halten, wie du willst (und nicht spanischer Schritt oder sonstige Zuckungen ). Dann kannst du es mit leichten nach hinten wippen verbinden.

[susiesonja]

Hast Du schon versucht, ihn bei Beginn des Kompliments gaaaaanz schnell mit der Gerte am Röhrbein anzuticken ? Darauf reagieren eigentlich alle Pferde alle supergut, sie wollen dabei das Bein wegziehen weil das ticken wohl nervt und dabei kann man wunderbar die Hilfe zum Kompliment geben - am Zügel oder Halfter, je nachdem wie Du es bisher geübt hast !

Ja, habe ich. Das klappt mäßig. Meist schlägt er dann sehr energisch mit dem Bein nach vorne raus als ob er die Gerte wegwedeln will.

Mein Kleiner hat sich mit diesem Schritt auch wahnsinnig schwer getan, weshalb ich für einige Monate die Fußlonge einfach "blind" drangelassen habe. War die dabei, hat er sofort gewusst was er tun sollte.

Das ist eine gute Idee. So ähnlich habe ich auch schon gedacht. Mal sehen wann wir das begreifen.

ich hab das nach hinten schaukeln mit angetippter Gerte separat mit clicker geübt.

Uns mit dem Clicker zu helfen ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen.

[Kerstin-K]

Hast Du schon versucht, ihn bei Beginn des Kompliments gaaaaanz schnell mit der Gerte am Röhrbein anzuticken ? Darauf reagieren eigentlich alle Pferde alle supergut, sie wollen dabei das Bein wegziehen weil das ticken wohl nervt und dabei kann man wunderbar die Hilfe zum Kompliment geben - am Zügel oder Halfter, je nachdem wie Du es bisher geübt hast !

Ja, habe ich. Das klappt mäßig. Meist schlägt er dann sehr energisch mit dem Bein nach vorne raus als ob er die Gerte wegwedeln will.

Das hat Armani auch gern gemacht und mich damit ne ganze Zeit lang gekriegt Aber irgendwann war ich behaarlicher, und tickte auch auf das vorgestreckte, wedelnde Bein - natürlich begleitend zur Hilfe (in meinem Fall reine Körpersprache) solange, bis er ins Kompliment ging. Ich musste für einen Moment schon mal deutlicher werden, also das ticken etwas verstärken, aber dies war nur beim ersten Mal der Fall.

[susiesonja]

Aber irgendwann war ich behaarlicher, und tickte auch auf das vorgestreckte, wedelnde Bein ... Ich musste für einen Moment schon mal deutlicher werden, also das ticken etwas verstärken, aber dies war nur beim ersten Mal der Fall.

Das ist es wahrscheinlich. Auf das Gehampel nicht eingehen. Meistens breche ich dann ab und setze neu an. Vielleicht wirklich behaarlicher sein.

[Kerstin-K]

Das ist es wahrscheinlich. Auf das Gehampel nicht eingehen. Meistens breche ich dann ab und setze neu an. Vielleicht wirklich behaarlicher sein.

... das kenn ich zuuu gut

[louise]

Hallo,

bleib einfach mit der Beinlonge dran!

Mit der Hand zu üben kann zu falscher Konditionierung führen: fehlt die Hand, fehlt ein Teil der Hilfengebung... Und da die Hand so schön praktisch ist und die Hufspitze hochhält, muss man sich ja auch ein bissel weniger anstrengen... Also ist ohne Hand auch anstrengender.

Nimm die Beinlonge, arbeite so: Erst das Stimmkommando (damit er später nur noch darauf kommt), dann das Touché am Röhrbein, dicht am Fesselkopf, denn das Fesselgelenk muss gehalten werden, damit der Huf gehalten werden kann, dies unterstützt Du ja zunächst noch mit der Longe. Longe erst nachziehen, wenn das Bein hochkommt, stramm ziehen, damit er nicht lernt, Dir das Bein nach vorne wegzuziehen... und dann mit der Beinlonge und evtl einer helfenden Hand das Bein Richtung Sprunggelenk zu arbeiten, also GERADE nach hinten. Daraus erfolgt die Dehnung im Rücken und das ausbalancierte Ablegen des Röhrbeins. Gleichzeitig immer weiter touchieren (Hilfsperson....) und Kommando geben. Bis er zunächst IM RÜCKEN NACHGIBT.
Nämlich erst, wenn er das gelernt hat, kann er die Balance und die Kraft aufbauen, die er im Rücken und Körper braucht, um sich alleine nach unten auf das Röhrbein zu legen.

Gib mit der Beinlonge nicht auf, sie gibt Dir und dem Pferd Sicherheit. Manchmal brauchen Pferde lange, um was zu lernen bzw wie in diesem Fall, zum Um-lernen.
Auch hier sind es die kleinen, beharrlichen Schritte, die Dich weiterbringen. Du wirst es merken, wenn Du die Longe immer weniger einsetzen musst und immer mehr auf Stimme und Gerte das Kompliment verlangen kannst.
Du kannst öfter das Kompliment verlangen, bzw die Vorübungen dazu, bis er es locker macht, das ist wie 3 oder 4 mal halten, bis man es so hat, wie es sein soll und danach geht es weiter.

Viel Spass und viel Erfolg.
Louise

[susiesonja]

@Louise

Vielen Dank für Deinen Tipp!
Ich denke auch das ich da an einigen Stellen zu eilig war und damit falsche Verknüpfungen hervorgerufen habe.
Aber ich bleibe am Ball.

[Tilly]

ich denke das in dem Fall einfach auch etwas falsch angefangen wurde. Die Beinlonge ist unheimlich wichtig für Gleichgewicht und Gymnastik und hat nichts mit ziehen zu tuen sondern ist unerlässliches Hilfsmittel richtig gemacht. Sie ist das schaukeln in die Tiefe bis das Pferd versteht. Das kann von 3 Tagen bis zu 6 Monaten dauern!!! Wenn das Pferd in der Psyche diese Übung verstehen soll.

Ich glaube auch das es schwer ist ohne richtigen Helfer der zu 90% es zu einer guten gerne gemachten Übung zu machen.

Dazu braucht man sehr viel außen rum was passen muß.

Das Du in dieser Übung deine Hand gebrauchst ist für die sichere Übung und Ausführung schon der erste grundlegende Fehler bzw. so will ich das garnicht sagen (hört sich so negativ an) schon korregierbedürftig. Bei dieser Übung gibt es eine Beinschlaufe und die Gerte als Hilfe.

Wenn Du möchtest kannst Du mich über eine PN gerne weiter fragen.

LG Tilly

[susiesonja]

@Tilly

Danke für Deine Antwort.

Da Du (noch) nicht in den Tagebüchern lesen kannst, weißt Du natürlich nicht wie es bisher weiter gegangen ist. Ich habe auch versäumt hier weiter zu berichten.

Falsch angefangen habe ich beim Kompliment nicht, da er mit der Beinlonge sehr schnell gelernt hat runter zu gehen. Aber Herrn Bequemlichkeit hat schlichtweg die Motivation gefehlt sich allein auszubalancieren. Die Longe war zum Teil nur noch zur Zierde am Bein, aber sie war da.
Den einzigen Fehler, den ich sehe, war, das ich dann statt der Longe die Hand bzw. die Fußspitze genommen habe (obwohl er das Prinzip schon durchschaut hatte ) und das ich nicht kontinuierlich am Ball geblieben bin (das weiß ich jetzt ).
Nun ist es mittlerweile so, das ich etwas konsequenter darauf geachtet habe, das Gurbe so lange unten bleibt wie ich es möchte. Auch da war ich zu nachlässig. Und dann folgte der nächste Schritt.... allein nach unten, solange wie ich möchte.

Jetzt haben wir Februar und er hat es doch geschnallt.

[Hestur]

Ich würde auch absolut davon abraten, mit der Hand Hilfestellung zu geben. Dann besser mit der Beinlonge. Das Pferd muss auf jeden Fall zuerst lernen, das Bein auf Gertentouchieren anzuheben. Gut ist es, wenn das Pferd auch lernt, das Bein so lange oben zu halten, wie die Gerte am Bein anliegt (oder z.B. vibriert, wenn das Pferd auf die anliegende Gerte nicht reagiert). Das hilft dem Pferd später im Kompliment begrifflich zu machen - so lange die Gerte am Bein liegt, bleibst du im Kompliment.
Hast du das Problem, dass er sich mit dem Huf in den Boden bohrt, auch an der Beinlonge? Es gibt einen einfachen Trick dagegen: Du schiebst einfach schnell deinen Fuß von vorn nach hinten unterm Huf her. So liegt der Huf auf und das Pferd kann sozusagen "auf das Röhrbein rutschen".
Ich hab hier ein älteres Video von meiner Stute und mir beim Kompliment-üben. Da sieht man auch, wie ich einmal den Fuß zur Hilfe nehmen muss:
VIDEO

Um dann irgendwann von der Beinlonge wegzukommen, bin ich so vorgegangen, wie emproada es beschrieben hat. Mein Pferd hat sich, wenn ich die Beinlonge angelegt habe, irgendwann schon immer "aufgestellt" (die Hinterhand nach hinten raus gestellt). Die wusste genau, was kommt. Die Einwirkung an der Beinlonge kann man irgendwann immer weniger werden lassen (dabei hilft das vorher geübte Beine-anwinkeln auf Gertentipp). Wenn man nicht noch eine Hand für die Gerte frei hat, kann man auch vorsichtig mit der eigenen Fußspitze antouchieren. Wenn das Kompliment dann ganz ohne Einwirkung an der Longe funktioniert, kann man die Longe langsam abbauen. Man kann sie z.b. nur noch über den Rücken legen, aber nicht mehr am Bein befestigen, oder man befestigt sie nur noch am Bein, legt sie aber nicht mehr über den Rücken (je nachdem, wie das Pferd besser reagiert).
Ganz gut funktionieren die ersten Versuche komplett ohne Beinlonge, wenn man zuerst 1 oder 2 Mal das Kompliment mit Beinlonge ausführt, dann die Longe abnimmt, und das ganze dann direkt im Anschluss nochmal ohne Longe versucht. Ganz wichtig ist es dabei, die restliche Hilfengebung nicht zu verändern! Selbe Standposition, selbe Körpersprache, Stimmkommando, undsoweiter.
Das dauert unter Umständen etwas, aber die Geduld zahlt sich absolut aus.
Ich hätte es am Anfang nie gedacht, aber meine Stute ist inzwischen so sicher, dass das Kompliment auch auf zeigen funktioniert und aus der Distanz gehalten werden kann:

(auf dem Bild war allerdings das Gras wichtiger )

[Tilly]

@susiesonja

Das freut mich natürlich. Ja klar in die Tagebücher kann ich ja noch nicht schauen.

Ich hätt Dir jetzt gern ein paar Bilder reingestellt fürs Kompliment, liegen etc., damit Du auch weißt das ich nicht nur Bla bla machen wollte, sondern Dir ersthaft helfen wollte sogut man eben in der Ferne kann. Internet macht es ja möglich mit Filmchen ( ). Ferndiagnose ist ja immer schwer, aber manchmal kann man erkennen, woran es liegt bei diesen Übungen.

Nur leider hab ich das hier mit die Bildchen garnicht im Griff geht irgendwie nicht. Die anderen fügen einfach ein ich bekomme das nicht hin. Weiß auch nicht warum?