Western und Klassik - Verträgt sich das?

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

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Klara
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Beitrag von Klara »

Meine Umwelt lacht sich bestimmt kaputt lachen, wenn ich vielleicht dieses Jahr mit einem Western- oder Barocksattel ankomme. :wink:
LG
Maren
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Stef
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Beitrag von Stef »

:lol: das kenne ich auch :lol:

das sind mir grad die Richtigen, am besten mit ner Kandarre die Nase schön auf die Brust und schön mit den Sporen hinten rein hacken, weil "der muss doch untertreten" :lol:

und als ob nur "Sportpferde" schwierig zu reiten sind?! unsere "Hecken" sind ja sooo brav...ich kenne die Sprüche auch "der sieht ja sooo gemütlich aus und der ist immer sooo brav" - ja, geh mal mit dem in den Wald :lol:

aber das sind ja auch diejenigen, die ihr Pferd mit der Gerte von der Koppel holen und die Pferde noch nie einen Waldweg gesehen haben :roll:

naja, was will man sich aufregen...jedem das Seine :!:
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Glaubt Ihr echt, dass die alle ganz "böse" sind? Ich würde das schon etwas differenzierter betrachten... Weit ab von Sportpferd- und Freizeitpferd sowie Reitweise oder Ausrüstung.

Und jede "Sparte" hat so ihre schwarzen Schafe. Ich denke etwas genauer hinschauen und weniger Pauschalisierungen schaffen einen sinnvollen Dialog und konstruktive Beiträge. Auch in diesem Forum.

LG Susi
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Stef
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Beitrag von Stef »

Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Kingali Sweet
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Beitrag von Kingali Sweet »

Bevor man sich die Ausgangsfrage stellt, muss man erst einmal differenzieren:
was IST Westernreiten, was IST Klassiches Reiten?
Erst wenn man weiss, was man mit dieser und jener Reitweise bezwecken möchte, sollte man sich für einen Weg entscheiden, und zwar für EINEN Weg.
Kingali Sweet.
*Dressage Quarter Horses*
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Stef
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Beitrag von Stef »

nein Kallisto, die sind ganz bestimmt nicht alle böse...es gibt in jedem Stall solche und solche...habe auch keine Probleme mit solchen Leuten...ich komme mit jedem gut klar...

wir reden ja grad von Sticheleien ihrer Seits...ich würde mir nie anmaßen gegen irgendjemand etwas zu sagen, sei es Reitstil oder Ausrüstung...

und Kingali Sweet...ich denke nicht, daß man sich für eine Reitweise entscheiden muss, außer man möchte an Turnieren teilnehmen möchte...ich reite mein Pferd wie es ihm und mir gut tut...

ich wollte auf Western umsteigen, weil ich die Zügelführung u.a. so habe, aber ich kann durch seinen Schwung in einem Westernsattel nicht sitzen, deswegen bin ich bei einem Dressursattel geblieben...
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Stef
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Beitrag von Stef »

hat denn jemand das Video gesehen???

ist doch cool, oder?!
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LordFado

Beitrag von LordFado »

Stef hat geschrieben:... aber ich kann durch seinen Schwung in einem Westernsattel nicht sitzen, deswegen bin ich bei einem Dressursattel geblieben...
Was hat die Art des Sattels mit dem Schwung und dem Sitzen-können zu tun? Hast du so einen tiefen Dressursattel mit Pauschen, dass du dergestaltig eingeklemmt bist oder wie? Schwingen tut das Pferd doch genau gleich - also müsstest du - egal in welchem Sattel - auch die gleiche Geschmeidigkeit in der Hüfte mitbringen?!
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

@LordFado
Nein, müßte man nicht. Der Westernsattel an sich ist in der Regel nunmal naders geschnitten als der herkömmliche Dressursattel. Und unter Umständen wird man dort auch breiter hingesetzt. Das ist aber nicht jeder Hüfte zuträglich, egal wie geschmeidig diese sein sollte oder sein kann.
Dazu gibt es eben doch leichte anatomische Unterschiede.

@Kingali Sweet

Ob man sich nun für einen Weg entscheiden sollte.... Ich weiß nicht. Sicher habe ich für mich auch, eigentlich, einen Weg gewählt; habe aber einen regen und sehr produktiven Austausch mit zwei Westernreitern. Ebenso eine RL die früher im Westernsport aktiv war. Einige Elemente fließen heute noch bei uns ein. Ich glaube über den Tellerrand schauen schadet eben nicht. Egal in welcher Sparte.
Das Gute mitnehmen, den Rest aussortieren.
:wink:
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Stef hat geschrieben:hat denn jemand das Video gesehen???

ist doch cool, oder?!
Jaaa, sehr. Einfach mal die Hand reichen, das finde ich klasse. Und wenn jetzt hier einer anfängt, Fehler zu gucken :evil:
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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Klara
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Beitrag von Klara »

Ich finde das Video auch klasse :D. Einen Westernsattel werde ich bei besseren Bodenverhältnissen bei meiner RL (Western und offen für andere Stile) testen. Mein Pferdchen sitzt sich sehr gemütlich. Penqiutt und Kreinberg haben ja gezweigt, dass der Mix funktioniert.
LG
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Lala
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Beitrag von Lala »

kallisto hat geschrieben:Glaubt Ihr echt, dass die alle ganz "böse" sind? Ich würde das schon etwas differenzierter betrachten... Weit ab von Sportpferd- und Freizeitpferd sowie Reitweise oder Ausrüstung.

Und jede "Sparte" hat so ihre schwarzen Schafe.
LG Susi
Klar gibt es die überall, leider. Kenne ja auch genügend ganz anständige und nette Sportreiter. Manchmal staune ich allerdings, wie engstirnig einige Leute denken können und wie erstaunt sie sind, wenn andere nicht ebenso denken, sondern es wagen gewisse Dinge in Frage zu stellen. Hat man dann auch noch die Frechheit, dass es auf eine andere, neue Art besser klappt, wie mit den achso erprobten und auch von Profireitern praktizierten Methoden, krazt man solchen Leuten teilweise arg am Ego (in meinem Falle eigentlich immer Freizeitreiter, mit Profireiter (im Sinn von verdienen ihr Geld damit) habe ich eigentlich wenig zutun...)

Bisher bin ich mit dem Mix aus verschiedenen Reitweisen durchaus gut gefahren. Ich kenne sowieso nur gutes oder schlechtes Reiten und gutes Reiten unterscheidet sich zwischen den einzelnen Reitweisen eigentlich erstaunlich wenig.
Für mich ist halt die Flexibilität auch bei meinem Pferd wichtig, nur schon weil wir in verschiedenen Situationen reiten. Dass Haltung von Pferd und Reiter, Zügellänge und auch Zäumung/Sattel bei der Arbeit auf dem Dressurplatz, wo einige Minuten dafür intensiv gearbeitet wird und bei einem Distanz- oder Wanderritt (einige Stunden Reitzeit) nicht gleich sein kann, ist ja wohl logisch...
minou
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Beitrag von minou »

Ich reite ca. 3x in der Woche einen Haflinger klassisch, der von seinem Besitzer Western geritten wird.
Der Besitzer ist total begeistert, wie geschmeidig und biegsam sein Pferd inzwischen ist. Anfangs hatte er noch Bedenken, das Pferd käme durcheinander. Aber es gibt nicht die geringsten Probleme. Hafi kann super unterscheiden zwischen Western und Klassik. Nur die Stimmkommandos lasse ich weg. Da benütze ich automatisch meine und das mag der Besitzer nicht.

Mein Fazit: Die beiden Reitweisen ergänzen sich sehr gut solange man sein Pferd nicht spezialisieren will, z.B. Reining usw.

LG
Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
babs
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Beitrag von babs »

finde das viedo auch klasse :P

also ich denke wenn man sich aus beiden reitweisen das positive zieht,kann es doch nur von vorteil für reiter und pferd sein!und ich glaube pferde haben damit nicht so große probleme wie die menschen/reiter :wink:

lg babs
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Man sollte aber nicht vergessen, dass jede Reitweise aus einem gewissen Sinn sich entwickelt hat und das oft über Jahrhunderte. Was teilweise im Leistungssport und aus Profitgründen sich daraus entwickelte, ist eine andere Sache. Eine Arbeitsreitweise wie ich das z.B. der Westernreitweise unterstelle wurde auch auf eher kurzrückigen und kräftigen Kleinpferden ausgeführt. Der Jog macht sich samt Westernsattel auf einem zierlichen vollblutgeprägten Warmblüter mit eher langem und beweglichen Rücken nicht so gut.

Ich will nicht verallgemeinern, inzwischen haben sich in den Reitweisen wieder genug Spezialisierungen entwickelt, aber es hat eben manchmal auch Sinn, dass ich eher mit einem ganggewaltigen Warmblut in der Dressur nicht ganz unsinnig aufgehoben bin. Es fällt ihm leichter und es gehört auch eine Portion Können dazu ein ungeeignetes Pferd für eine gewisse Reitweise soweit auszubilden, dass es dadurch trotzdem anatomisch korrekt läuft. Mal abgesehen, dass es für die meisten Freizeitpferde sinnig wäre, EINE vernünftige Basis nach XY zu haben, als keine richtige, dafür aus jeder Reitweise das, wie es gerade danach aussieht.

Wenn ich mittlerweile höre, dass man Friesen für Western nutzt, Quarters gesprungen werden, frage ich mich, wie gut die überwiegenden Freizeitreiter (andere kommen nicht auf solche Gedanken) sind, um die fehlenden Voraussetzungen durch Können zu kompensieren. Sicherlich gibt es Allroundrassen wie Haflinger etc., die man für "Alles" mehr oder weniger einsetzen kann. Zwar ohne Höchstleistung zu verlangen, aber die (mittlerweile) auch nicht für etwas spezielles gezüchtet wurden, sondern sehr vielseitig sind.
Dasselbe gilt für die Hilfen, die oft innerhalb einer Reitweise über viele Jahrzehnte schlüssig zueinander passen. Ein Mix daraus zu machen, ohne dass das in Murks endet, verlangt einiges an Erfahrungen und teilweise auch ein ausbilderloses Reiten.

Ich sehe diese Rauspicken von einzelnen Elementen als nicht gerade positiv, vor allem wenn die Basis fehlt.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich eine Toleranz zwischen den Reitweisen als sehr positiv ansehe. Ich fnde es oftmals sehr interessant, wie andere einen Weg finden. Ein offener Blickwinkel gerne, aber das ganze gleich selbstständig auf eigene Faust mixen eher nicht. Zeugt etwas von Orientierungslosigkeit.
Da wäre man bei einem Penquitt oder Dysli wenigstens in guter Ausbilderhand, wenn man das Zwischending/klassisches Westernreiten als Ziel anstrebt.
also ich denke wenn man sich aus beiden reitweisen das positive zieht,kann es doch nur von vorteil für reiter und pferd sein!und ich glaube pferde haben damit nicht so große probleme wie die menschen/reiter
Ich würde keiner Reitweise unterstellen, dass sie negatives hat, wenn sie korrekt ausgeführt wird. Man kann auf Stange gutes und schlechtes Reiten zeigen. Man kann mit Schenkelhilfen grob und feinfühlig sein. Was bitte ist in einer Reitweise schlechter außer die oft praktische nicht ganz richtige Ausführung. Jede Reitweise hat das Ziel, das Pferd für eine Aufgabe korrekt auszubilden, dass es diese willig und gesund ausführen kann.

LG Susi
Zuletzt geändert von kallisto am Fr, 08. Jan 2010 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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