Probleme mit dem ZNS???

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Antworten
Excalibur

Probleme mit dem ZNS???

Beitrag von Excalibur »

Die Besitzerin eines meiner "Berittpferde" hat mich gestern Abend angerufen und schlechte Nachrichten gebracht.....

Versuche mal das Ganze in kurz Version zu bringen, könnt ja Nachfragen, falls Details unklar sind.

Mache das Pferd jetzt schon ein paar Jahre, weiß gar nicht mehr genau wie lange schon.
Er wird vom Stallburschen immer als "Psycho" bezeichnet, da er so seine Macken hat, und dazu neigt aufgrund von Kleinigkeiten völlig durchzudrehen.

Anbinden ist ein No Go, wenn er Panik bekommt, tritt er von einem aufs andere Bein, rennt Rückwert usw.
In der Vergangenheit wurde er sogar von Hernn Heuschmann persönlich untersucht und es wurde diagnostiziert, dass er Probleme im Bereich des Beckens, Kreuzdarmbein hats. Diese äußern sich darin, dass er läuft als würde er mit dem Hintern wackeln und unklar lief.

Die Panikattacken und auch die k örperlichen Probleme hatten wir (also ich und die Besitzerin) auf seine sehr schlimme Vergangenheit geschoben. Er war damals für den Sport gedacht gewessen, was nicht ganz Problemlos verlief........

In den vergangenen Jahren haben wir den Kleinen wieder richtig toll hinbekommen.
Seine Psyche schien relativ stabil und mit einigen kleinen Macken hat man sich halt abgefunden. Trotzdem war es immer wieder verwunderlich, dass Phasenweise ohne ersichtlichen Grund, Verschlimmerungen eintraten, die für uns nicht wirklich nachvollziehbar waren.

Beim Reiten lief er Tackklar, knickte nicht mehr Hinten weg, ließ nach und nach auch Lektionen die er früher gelernt hatte, wieder kooperativ abrufen. Zeigt eine schöne Verbindung mit offenen Genick, kein Einrollen (mit extremer Vorderlastigkeit) mehr wie in der Vergangenheit, die Verkrampfungen und das Zittern in der Muskelatur verschwanden.
Und was ich Zeitweise schon aufgegeben hatte, auch eine Schwungentwicklung mit Rahmenerweiterung begann wieder zu gelingen. (mussten ihn zunächst sehr Untertourig arbeiten)

Er war Quasie mein Vorzeigekanidat, was man mit vernüftiger Arbeit alles erreichen kann.

Vor einiger Zeit wurde dann plötzlich die Leistung sehr schlecht, er war schlapp und hatte Probleme mit Stoffwechsel und Emunsystem.
Starke unverhältnissmessige Mauke bis zur Lahmheit, schlechter Fellwechsel, extreme Überempfindlichkeit gegen Pollen und Fliegen (Anzeichen von Headchacking und beißen in die Flancken u nd Bauch)


Dies wurde aber wieder besser. Auch wenn uns sein Immunsystem beschäftigte und Blutuntersuchungen usw. gemacht wurde, ging es wieder Bergauf.Dann Plötzlich war ein Bein vorne dick, ohne ander Symptome zu zeigen.
Nachdem die Schwellung unverändert blieb, wurde der Tierarzt gerufen und eine Knochenhautentzündung festgestellt.
Seine Panikattaken nahmen wieder zu und er war sehr unausgeglichen.

Dann auf der Wiese ein Unfall... dann sollte es wieder los gehen und das Pferd bekamm den Kopf nicht mehr hoch und verweigerte die Arbeit.
Selbst unter zweifacher Sedierung war kaum ein herankommen des Tierarztes an das Pferd möglich.

Der Tierarzt diagnostizierte eine völlige Reizübermpfindlichkeit und Fehlleitung der Feinmotorik. Seine erste Vermutung war ein Virus der Mutterstute, was die Züchterin verneint.


Er soll jetzt in die Klinik und die Halswirbelsäule geröngt bekommen. Transport und Untersuchung werden wohl nur unter Sedierung möglich sein.... Der Kleine tut mir total Leid, er muss ja den totalen Horror schieben...

Habt ihr Ideen, Erfahrung usw??? Besteht hier überhaupt noch Hoffnung??
Er rasstet ja selbst auf der Wiese völlig Panisch aus!

LG Nadine
Benutzeravatar
valsa
User
Beiträge: 71
Registriert: Fr, 10. Aug 2007 13:21
Wohnort: Storkow
Kontaktdaten:

Beitrag von valsa »

Wende dich doch mal an Sophie-Charlotte hier aus dem Forum. Ich kann mir vorstellen, dass sie evtl. eine Idee dazu hat.
kala12
User
Beiträge: 23
Registriert: Sa, 22. Nov 2008 13:31
Wohnort: Österreich

Beitrag von kala12 »

Hi,

sind auch Dinge wie Herpes und Borreliose abgeklärt/ausgeschlossen?

Viele Grüße

Carola
Miri
User
Beiträge: 153
Registriert: Sa, 01. Dez 2007 16:59
Wohnort: das Auenland

Beitrag von Miri »

Hi,

Klingt wie Borreliose. Deshalb schließe ich mich da Kalas Frage an: Ist das ausgeschlossen worden?
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

soll noch abgeklärt werden, aber soweit nachvollziehbar, sind wohl leichte Symptome schon in den ersten Jahren aufgetreten. Kann sich eine Borreliose über 12-15 jahre ziehen, bis sie wirklich rauskommt?
maurits

Beitrag von maurits »

glaube ich persönlich nicht. Ich hatte ein Pferd mit Borreliose, es erkrankte in dem Jahr als wir mit den Pferden umzogen und er Weidegang hatte und erstmalig von Zecken befallen war.
Er hatte einige Wochen unklare Symptome, die aber allesamt sehr auffallend waren, Abmagerung in sehr kurzer Zeit, er lief wenn er nicht aufgewärmt war mit "Rechtsdrall", sehr schlechte Blutwerte, dabei rede ich hier nicht von Blutwerten die minimal erhöht sind, sondern von Leberwerten die um das tausendfache erhöht waren und ebenso hohe Muskel- und Nierenwerte, und Entzündungszeichen.
Später kamen dann Krämpfe und Lähmungen hinzu, hohes Fieber um 41 Grad, Schluckstörungen und Schiefhaltung des Kopfes, dabei eine extreme Berührungsempfindlichkeit der Haut.

Der wurde in dem Jahr krank, als er Zecken hatte.

Er ist aber wieder vollständig gesund, die Geschichte ist 10 Jahre her.
Er wurde 14 Tage hochdosiert mit Antibiotika gespritzt und bekam Medikamente für die Leber.
Danach dauerte es eine Zeitlang, ihn wieder aufzubauen, und er musste,da er durch die Krämpfe der Muskulatur Blockaden hatte, mal vom Physiotherapeuten behandelt werden, aber er wurde wieder gesund.

lg
maurits
MeGali

Beitrag von MeGali »

Hab das hier bei wikipedia gefunden. besonders interessant dürfte der letzte absatz zur chronischen erkrankung sein.....



Stadien

Es gibt eine Reihe von Symptomen, die für die einzelnen Stadien typisch sind. Daneben kann sich die Borreliose aber zusätzlich durch eine Vielzahl von unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Sehbeschwerden, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen sowie psychische Veränderungen manifestieren.
1. Stadium: Lokalinfektion

Ab Übertragung des Erregers kann es nach einer Inkubationszeit von meist 5 – 29 Tagen zu einer Lokalinfektion der Haut kommen, die mit einem charakteristischen Hautausschlag, dem Erythema migrans (Wanderröte) einhergeht.[6] Das Erythem verschwindet manchmal ohne Therapie, kann aber auch über Monate bestehen. Ein Rückgang des Erythema migrans ist kein Beleg für eine Heilung, da der Erreger gestreut haben kann. Es dehnt sich meist langsam um die Einstichstelle einer Zecke aus (daher der Name). Das Erythema migrans ist ein eindeutiges Symptom für eine Borrelieninfektion. Es fehlt allerdings bei mehr als der Hälfte der Erkrankungen. Im ersten Stadium kann die Borreliose noch gut mit Antibiotika (Doxycyclin) behandelt werden. Notwendig ist jedoch eine ausreichend lange und hoch genug dosierte Therapie. Was ausreichend ist, ist in der Wissenschaft umstritten.
2. Stadium: Streuung des Erregers

Nach etwa 4 bis 16 Wochen [7] breiten sich die Erreger im ganzen Körper aus. Die Inkubations- und Latenzzeit kann auch länger sein. Der Patient leidet dann an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen, was die Erkennung der Krankheit erschwert. Charakteristisch sind starke Schweißausbrüche. Durch die Ausbreitung im Körper kann es zu einem Befall der Organe, der Gelenke und Muskeln sowie des zentralen und peripheren Nervensystems kommen. Leitsymptome in diesem Stadium sind oftmals das Bannwarth-Syndrom mit starken radikulitischen Schmerzen und eine Facialisparese, die sich in einem schiefen Gesicht zeigt. Typisch sind auch von Gelenk zu Gelenk springende Arthritiden und Myalgien. Weiterhin kann es zu Störungen des Tastsinns, Sehstörungen und Herzproblemen, wie Sinustachykardien und Karditis kommen, was sich manchmal durch Herzklopfen und hohen Blutdruck sowie Pulsbeschleunigung bemerkbar macht. Das Immunsystem ist in diesem Stadium oft nicht mehr in der Lage, die Infektion zu bewältigen. Borrelien scheinen sich nur kurz im Blut aufzuhalten und sich sehr schnell im Bindegewebe festzusetzen. Hier sind sie vom Immunsystem und durch Antibiotika nur schwer zu eliminieren.

Ein problematischer Sonderfall ist die sogenannte Neuroborreliose, die zu vielfältigen Erkrankungen der peripheren Nerven und bei circa 10 % der Erkrankungen auch des Zentralnervensystems führen kann. In aller Regel tritt sie in der frühen Erkrankungsphase auf (bis etwa 10 Wochen), in der noch keine Antikörper gebildet wurden. Deshalb müssen in diesem Stadium ausreichend Antibiotika gegeben werden. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem Befall und der Erkrankungsform. Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig und ausreichend behandelt wird, so kann die Erkrankung fortschreiten und zu bleibenden Organschäden führen.


3. Stadium: chronische Infektion

Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu einer Erregerpersistenz und damit zu einer chronischen Infektion kommen (Spätmanifestation). Das heißt, die Krankheit kommt immer wieder (rezidiviert) oder verschlechtert sich zunehmend. Monate-, aber auch jahrelange symptomfreie Latenzzeiten mit anschließendem Wiederaufflackern der Erkrankung sind möglich. So tritt die Akrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer (ACA) oft erst nach Jahren auf. Es kann auch zu einer chronischen rezidivierenden Lyme-Arthritis mit vielfältigen Krankheitsbildern kommen oder auch zu einem Befall des zentralen und peripheren Nervensystems (Neuroborreliose) mit Polyneuropathie, Borrelien-Meningitis, Lyme-Enzephalomyelitis oder einer Enzephalitis. Ebenso sind chronische Erkrankungen der Sinnesorgane und der Gelenke und Muskeln möglich. Die chronischen Erkrankungen der Gelenke werden Lyme-Arthritis genannt. Es kann aber auch zu einer entzündlichen Bursitis oder Arthrose kommen. Die unterschiedlichen Erreger scheinen verschiedene Krankheitsbilder auszulösen: Während bei einem Teil der Patienten fast nur die Gelenke betroffen sind, kommt es bei anderen hauptsächlich zu neurologischen Störungen. Daneben gibt es auch eine Gruppe von Patienten, die Herzprobleme meist verbunden mit Gefäßentzündungen haben. Mischformen sind möglich. Viele Borreliose-Patienten klagen über unerträgliche Erschöpfung, rasche Erschöpfbarkeit und chronische Müdigkeit, die sich auch durch ausreichend Schlaf nicht beseitigen lässt.


hier der link zum ganzen artikel

http://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose
maurits

Beitrag von maurits »

Mein Pferd wurde durch eine hochdosierte Antibiotikatherapie i. v. über 2 oder 3 Wochen(genau weiss ich es nicht mehr) wieder vollständig gesund.

Und der hatte schon Borreliose in fortgeschrittenem Stadium, dem ging es elendig und es stand wirklich auf der Kippe.

Alle anderen "Therapien" sind Humbug, nach deutschem Recht ist eine nicht durchgeführte Antibiotikatherapie bei Borreliose in der Humanmedizin als ärztlicher Kunstfehler anerkannt und man kann vor Gericht Regressansprüche stellen.

lg
maurits
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Danke, erst einmal für die Antworten.

Die Besitzerin hat sich noch nicht gemeldet wegen dem Termin in der Klinik. Hoffe ja das man dem Kleinen irgendwie helfen kann.
Glaub das mit der Borreliose irgendwie nicht, passt irgendwie nicht, wenn ich das lese. Kann es aber nicht wirklich begründen......
Lala
User
Beiträge: 218
Registriert: Fr, 20. Feb 2009 17:02
Wohnort: Bei Bern (Schweiz)

Beitrag von Lala »

Arthrose in Halswirbelsäule oder Rücken könnte ebenfalls Auswirkungen aufs ZNS haben. Dazu würde auch die Probleme im Kreuz passen.
:?:
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Der erste Bluttest ist da...Borna wurde bereits positiv getestet...die Werte für Borreliose kommen noch.

So war er, als ich letztens bei ihm war eigentlich wie immer...er sieht nur recht schlecht aus...das Fell ziemlich struppig, Scheuerstellen an Schweif und Mähne und unter dem bauch und am Bein Schuppige leicht Wunde stellen.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Herpes und Borrelioase waren negativ. Die B Probe auf Borna war nicht eindeutig. Der Tierarzt sagt, das die Blutergebnisse nicht aussagekräftig wären und daher für die katz....

Er sagt er weiß aktuell auch nicht wirklich weiter und möchte nicht einfach auf Verdacht behandeln...

aktuell geht es dem Kleinen wieder ganz gut...sollen jetzt jede Veränderung notieren und falls er einen "Schub" bekommt soll noch mal eine Blutprobe genommen werden...

Alles sehr unbefriedigend :?
Antworten