Sollte ein Pferd alleine bleiben können?

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Fuchsstute
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Ich sage auch JA

Beitrag von Fuchsstute »

Zwar ist meine Stuti ist auch nicht gerne alleine, aber ab und zu geht es nun einmal nicht anders!
Wobei sie dann der anderen zuwiehert und das nervt!
Das geht dann durch ihren Körper und meinen gleich mit! :)
Die andere Stuti versucht dann die Türen auszuhebeln und das ist nicht mehr unbedingt witzig!
Meine Freundin stellt sich dann vor die Box und beruhigt sie!
Also es muß nicht immer unbedingt ein Pferd da sein zum beruhigen es reicht auch ein ein Mensch!
Meine steht aber auch nicht ruhig wenn die Stute von meiner Freundin dann in der Bahn ist!
Da stell ich mich dann ab und zu mal hin um ihr zu zeigen das sie ja nicht alleine ist! :)
Total süß, aber nur so lernen sie es und man kann auch gleichzeitig schlimmeres vermeiden! :)

Gruß
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ich hab auch eine Kleberin. Wir können mittlerweile alleine spazieren gehen, aber wir haben uns wirklich Meter für Meter vorangekämpft. Immer nur so weit, wie sie noch ruhig war. Merkte ich aufkommende Unruhe, hab ich sie stehenlassen, den Kopf nach unten gezupft, dolle gelobt und umgedreht.
Hätte ich weiter gehen können als bis zu meinem jeweils gesteckten Ziel (der nächste Baum, der Fleck auf der Straße, das Verkehrsschild etc.), hab ich trotzdem umgedreht. Vielleicht hätte es schneller weiter klappen können, aber so war es zumindest ohne Panik und Angst.
Als nächstes kommt das Reiten (und ein erster Versuch vor kurzem klappte nicht wirklich gut – mein Fehler, ich wollte einfach zu weit (auch, wenn es so gar nicht weit war :roll: ) und hätte es wissen müssen :oops: ).
Übrigens, als mein Pferd Rehe bekam, musste sie plötzlich alleine bleiben (auf dem Paddock in Nähe der Koppel, ohne Sichtkontakt) und von daher finde ich es schon sinnvoll, wenn man solche Sachen rechtzeitig übt.
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Urdidor
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Beitrag von Urdidor »

Hallo,
ich sage auch JA. Ich habe 2 Pferde im Offenstall und wenn die Pony-Herde meiner Freundin (die sonst nebenan im OS stehen) auf einer anderen Weide steht und ich allein ausreiten gehe, ist eines meiner beiden auch allein. Sie haben sich daran gewöhnt. Man sollte langsam anfangen (also mit 5-10 min), es beobachten (lassen) und das dann steigern. Ich finde es wichtig, dass sie das können. Was ist, wenn mal ein Notfall ist und man muss weg o.ä.? Dreht dann das einzelne Pferde durch, ist das viel schlimmer. Besser es ist daran gewöhnt.
Sie wissen ja, dass der andere wieder kommt. :)
Alles Erhabene ist ebenso schwierig wie selten.
Baruch Spinoza
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Wir haben Fortschritte gemacht! :D

Rufus bleibt locker drei Stunden allein. Anfangs wiehert er etwas und auch wenn er uns zurückkommen sieht/hört.
Aber er rennt nicht mehr und futtert gemütlich sein Heu.

Tarek bleibt auch alleine. Bis jetzt war es nur ne dreiviertel Stunde. Aber für längere Zeiten seh ich auch kein Problem. Er ruft noch mehr nach seinen Kumpels und ist etwas aufgeregter. Aber alles noch im Rahmen.

Mit dem Isi haben wir noch nicht geübt. Das kommt demnächst.
lieber Gruß, Bianca

Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
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Cassi
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Beitrag von Cassi »

ich bin mit meinem angefangen, eine runde allein um den hof zu drehen, dann eine kleine dorfrunde usw.
früher war es ein aufstand (ich habe diesen ignoriert, komplett und bin einfach weiter. wenn das gesteige losging hab ich es "ausgesessen" oder bin abgestiegen und habe geführt, vom boden ist er kreuzbrav). mittlerweile ist das überhaupt kein thema mehr. wir fahren allein, wir reiten allein aus und auch allein in der halle (früher ein drama) ist keine erwähnung mehr wert.

ich denke, solange das positive erlebnis am ende steht ("da sind meine kumpel ja wieder"), ist jedes halbwegs intelligente pferd in der lage, diese gewöhnung mitzumachen.
langsam anfangen, steigern usw. "einfach" machen, nicht zu viel darüber nachddenken...
lg, simone
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Als wir vor fast sieben Jahren mit unseren beiden in unseren Offenstall gezogen sind, kannten sie das Alleinebleiben auch nicht. Laika hatte damit eigentlich keine Probleme, aber Amor spielte absolut verrückt: buckelte quietschend über den Paddock, daß man schon meinte, gleich reißt er alles zusammen. Einmal hat es ihn sogar wie einen Querschläger eingeschmissen. :shock:

Wir haben dann langsam angefangen: in Sichtweite, minutenweise. Das wurde dann langsam gesteigert. Heute können wir die Pferde auch mal für ein Wochenende oder einige Tage trennen, wenn z. B nur einer von uns auf einen Kurs oder Wanderritt geht. Das müssen die beiden einfach abkönnen. Auch alleine ausreiten ist damit machbar geworden.

Was man hin und wieder auch mal üben sollte: trennen einer Gruppe im Gelände während des Ausritts; das kann manchmal auch ziemlich knifflig sein, kann aber in Notfällen notwendig werden.

lg, Tanja
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Vicky

Beitrag von Vicky »

auf jeden fall muss ein Pferd auch mal alleine bleiben können!! Meine süße hat am anfang auch egklebt aber ehrlich gesagt nervt das extrem mit der Zeit!! :D
Nora

Beitrag von Nora »

Ich denke auch, dass ein domestiziertes Pferd, das man als Mensch für sein Vergnügen nutzen möchte, eine gewisse Zeit allein bleiben können sollte. ABER: Man sollte nie aus den Augen verlieren, dass Pferde - und zwar alle Pferde - Herdentiere sind, die den Schutz und die Geborgenheit ihrer Artgenossen zwingend brauchen. Ihr Instinkt sagt ihnen nun mal: Allein bist du so gut wie tot! Und auch domestizierte Pferde können nun mal nicht wissen, dass ihnen bei uns Wolf und Bär schon lange nicht mehr auflauern.

In diesem Zusammenhang finde ich es ein wenig traurig, dass hier mehrere schreiben, sie seien genervt von ihren „Klebern“. Kein Pferd klebt aus Widersetzlichkeit oder mit Absicht, es folgt lediglich seinen Instinkten und nach seinem Dafürhalten macht es damit nichts verkehrt. Es liegt am Menschen, seinem Pferd soviel Schutz zu vermitteln, wie es braucht, um sich auch in menschlicher Gesellschaft sicher zu fühlen.

Daher @Bianca: Ich denke, so wie Du es machst/gemacht hast, ist es genau richtig. In ganz kleinen Portionen dem Pferd beibringen, dass seine Kumpels nicht auf Nimmerwiedersehen verschwinden, sondern nach einiger Zeit wiederkommen. Ich denke schon, dass ein Pferd das lernen kann. Trotzdem wird die Zeit, in der es allein bleiben muss, immer ziemlichen Stress bedeuten. Das ist halt einer der Preise, die Pferde dafür zahlen müssen, dass wir sie als Haustiere halten.

LG, Iris
horsemanship78
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Beitrag von horsemanship78 »

Also ich sage auch JA.

Meine VA Stute kann ich von der Koppel holen und irgendwo hin stellen. Kein Thema. Sie kennt das auch von verschiedenen veranstaltungen usw.
Aber......wenn sie alleine auf der Koppel zurück bleibt, regt sie sich auf. Sie musste auch noch nie wirklich alleine zurück bleiben. Aber jetzt habe ich ein zweites Pferd und die beiden stehen zusammen. Das neue Pferd ist absolut roh und ich fange jetzt an mit ihr zu arbeiten. In diesem Zusammenhang werde ich mein erstes Pferd auch dran gewöhnen müssen, mal alleine zurück zu bleiben. Bin mit der neuen Stute letztens mal ne Runde um die Nachbarwiese spazieren gegangen, in Sichtkontakt zu meinem anderen Pferd. Mein "Alte" wieherte dauernd, aber das wars. Sie muss halt lernen, das der Kumpel immer wieder zurück kommt ;-)
Aber eben langsam in kleinen Schritten.

LG Nadine
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