Trockenes Brot und Brötchen als Leckerli?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Antworten
Benutzeravatar
Ghamali
User
Beiträge: 185
Registriert: Di, 07. Aug 2007 13:44
Wohnort: Berlin

Trockenes Brot und Brötchen als Leckerli?

Beitrag von Ghamali »

Hallo!

Kann man unbedenklich trockenes Brot und Brötchen als Leckerli verfüttern?

Bislang handhabe ich es so, daß die Nachbarn für mich altes Brot sammeln, ich ne Tonne habe und mich daraus dann fürs Pony bediene. Er frißt mithin täglich so 3 - 4 Scheiben Brot und 1 Brötchen (über den Daumen gepeilt).

Nun besteht Brot aber hauptsächlich aus Weizen ganz zu schweigen von den ganzen Zusatz- und Hilfsstoffen. Ist das gesundheitlich bedenklich? Wie handhabt ihr das?
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ich fütter ebenfalls Brot und Brötchen als Leckerlies. Hab dabei keine Bedenken, da es alles in allem nicht viel ist und mein Pferdchen in all den Jahren keine Anzeichen von "Nebenwirkungen" gezeigt hat. Ich denke, einem Pferd, das nicht extrem empfindlich oder gar allergisch reagiert (was man dann recht schnell merken sollte), kann man schon mal eine kleine Portion Brot geben.
Benutzeravatar
Sunknúni
User
Beiträge: 1161
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 16:41
Wohnort: Backnang

Beitrag von Sunknúni »

Generell mag ich Brot nicht so gerne in der Pferdefütterung wegen dem Weizen. Aber praktisch als Leckerliersatz ist es schon und so füttere ich es auch ab und an (vor dem Trocknen in kleine Würfel geschnitten), vor allem da in den gekauften Leckerlis auch meist Weizen drin ist.

Dafür gucke ich penibel darauf, dass im Kraftfutter kein Weizen ist (bekommt er ohnehin kaum was).
Ich denke, kleine Mengen sind vertretbar, solange keine Weizenallergie besteht.
fifill
User
Beiträge: 33
Registriert: Fr, 30. Mai 2008 18:42
Wohnort: Berlin

Beitrag von fifill »

Brot kriegt er maximal nach dem Reiten im Futtereimer (1 Schrippe oder 1-2 Würfelstücke). Soviel hartes Brot kann ich nicht "fabrizieren". Ich füttere als Leckerlies in Scheiben geschnittene Möhren - die werden im Leckerliebeutel nicht zu Saft (so wie Äpfel), sind handlich und bei 3 Möhren kommen da viele Leckerlies raus. Das geht dann auch nicht so ins Geld.
Benutzeravatar
Dressurreiterin22
User
Beiträge: 743
Registriert: Mi, 09. Apr 2008 22:31
Wohnort: Lüneburg
Kontaktdaten:

Jetzt aber richtig

Beitrag von Dressurreiterin22 »

Hallo,

bei mir gibts kein trocken Brot und zwar eher aus dem Grund da es für die Nachbars Hühner gesammelt wird :) Leckerlies brauche ich kaum und wenn dann gibts Möhren oder Apfelstücke selten auch mal die gekauften Leckerlies.
Benutzeravatar
-Tanja-
User
Beiträge: 4129
Registriert: So, 21. Okt 2007 16:35
Wohnort: Pfinztal
Kontaktdaten:

Beitrag von -Tanja- »

Unsere RB sammelt immer eifrig alles übrig gebliebene Brot. Wenn es trocken genug ist, bekommen unsere Pferde das mehr oder weniger regelmäßig, aber nicht in Massen.

Da eine Tante unserer RB ihr Brot nur ohne Rinde ißt und diese immer abschneidet, bekommen wir hin und wieder auch immer eine große Tüte nur mit trockener Brotrinde in kleinen Schnipseln. Die nehme ich gerne als Leckerli.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Sheitana
User
Beiträge: 2695
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 09:38
Wohnort: Bonner Raum

Beitrag von Sheitana »

Ich fütter seit einiger Zeit kaum noch Brot.

Merlin bekommt hin und wieder welches zum Futter - wenn mal welches da ist, von meinen Eltern, Großeltern, die sammeln immer.. :wink: - oder auch mal als Leckerlie. Meine THP ist nicht so begeistert, weil "es einfach nur dick macht".

Georgia bekommt aufgrund einer Unverträglichkeit kein Brot mehr, höchstens mal ein Stückl Vollkornbrot, das ist ok.

Ich denke wenn die Pferde damit kein Problem haben ist auch das Brot ok, solange es in Maßen ist.


Ich habe auch mal gehört man könnte Brot sogar weich verfüttern, weil das eigentliche Problem ist wohl nicht das Brot selbst, sondern dass die Pferde weiches Brot schlechter kauen und oft in zu großen Stücken schlucken. Weiß da einer was drüber?

Ich kenne Pferde die da durchaus kein Problem mit hatten, auch meine Sherry damals nicht. Aber es ist wohl wieder wie mit allem, die Dosis macht das Gift.
LG
Sheitana
---------------------------------------
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

Also ich hole vom Bäcker immermal einen großen Sack Brötchen die ich getrocknet an jedes Pferd in einer Menge von 1-2 pro Tag zufüttere...
Das auch unregelmäßig...
Da keines der Pferde irgendwelche Unverträglichkeiten aufzeigt...(wie sähen die eigentlich aus???)...stehe ich dem bisher positiv gegenüber...
Liebe Grüße, Julia
Benutzeravatar
greta j.
User
Beiträge: 1461
Registriert: So, 24. Sep 2006 21:03
Wohnort: Bayern

Beitrag von greta j. »

cosimolly hat geschrieben:Da keines der Pferde irgendwelche Unverträglichkeiten aufzeigt...(wie sähen die eigentlich aus???)...stehe ich dem bisher positiv gegenüber...
Hm – gute Frage…
Weizen, Roggen und Dinkel enthalten ja viel Kleberstoffe und werden im Magen/Darm nicht aufgespalten. Sie verklumpen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie z.B. Kolik und Darmverschluss auslösen können bzw. zumindest das Darmmilieu beeinflussen. Genauer weiß ich das aber auch nicht.

Ich bin immer etwas vorsichtig mit eben solchen Aussagen wie "mein Pferd verträgt es gut". (Ist nicht böse gemeint!) Wie weiß ich denn, ob da innen drin im Pferd nicht doch schon was am Brodeln ist, ob der Stoffwechsel nicht langsam ins Straucheln kommt?
Leider zeigt sich eine Auswirkung ja oft nicht sofort, sondern erst sehr viel später. Und oft bringt man sie dann gar nicht in den Zusammenhang damit. (Bei verschimmeltem Stroh z.B. kann es ein Jahr dauern, bis die Leberschäden auftauchen.)

Ich füttere meinem (Rehe-)Pferd kein Brot mehr. Weder so noch als Leckerli. Das ist mir einfach zu heikel.
Bei einem 'neuen' (Nicht-Rehe-)Pferd (was ich noch gaaanz lange nicht will ;)) würde ich auch keins mehr geben. Sicherlich macht es die Menge aus, aber ich bin wohl ein gebranntes Kind auf dem Gebiet. :?
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Benutzeravatar
greta j.
User
Beiträge: 1461
Registriert: So, 24. Sep 2006 21:03
Wohnort: Bayern

Beitrag von greta j. »

Hab schnell mal nachgelesen:

"Mein Pferd muss abspecken", Seite 17f:
Birgit Van Damsen hat geschrieben:Brot besitzt wenig Rohfaser und ist so energiereich wie Kraftfutter. Deshalb ist es für dicke Pferde ungeeignet. Füttert man gelegentlich Brot dazu, muss die Kraftfutterration gesenkt werden. Die Menge sollte nicht mehr als 200 Gramm trockenes Brot pro Tag betragen, sonst besteht die Gefahr des Ungleichgewichtes in der Darmflora. Außerdem darf Brot nur getrocknet verfüttert werden. Von der Verfütterung sogenannter Bäckerei-Abfälle (Hefe, Gift- und Schadstoffe) muss dringend abgeraten werden. Auch gebackene Süßwaren wie Kuchen oder Plätzchen dürfen auf keinen Fall verfüttert werden.
Der Bender ("Praxishandbuch Pferdefütterung", Seite 223) ist nicht so streng. :?
Ingolf Bender hat geschrieben:Tagesmengen um 100 g je 100 kg LM (für ein Großferd z.B. ein kleines Roggenbrot) werden problemlos vertragen. (…) Werden Brotstücke als "Leckerli" gefüttert, sollten diese nicht zu winzig sein. Günstig sind für die Zwecke halbe Brotscheiben.
Weniger gut eignen sich
- größere Mengen frisches Brot oder
- grundsätzlich frisches oder getrocknetes Weißbrot oder
- Brötchen,
denn diese "pappen" im Magen leicht zusammen und werden nicht genügend vom Magensaft durchdrungen. Ähnliche Verdauungsstörungen wie bei der Getreidefütterung sind dabei nicht auszuschließen.
Auf Seite 206 steht zu "Weizen und Roggen" folgendes:
Ingolf Bender hat geschrieben:Wenn in landwirtschaftlichen Betrieben Weizen und Roggen (…) vorhanden sind, können diese Getreidearten als kleiner Teil der Kraftfutterration für ausgewachsene Pferde dienen. Grundsätzlich sollte auf dieses Getreide verzichtet werden. Bei stärkerem Einsatz führen Verkleisterungen zu Störungen der Magenverdauuung.
und
Ingolf Bender hat geschrieben:Weizen und Roggen sollten nur bis zu etwa 20% in der Kraftfutter-Tagesration enthalten sein. Geringer Rohfasergehalt und sog. Klebereiweiße führen bei größeren Mengen zu Verdauungsstörungen. Fohlen reagieren sehr empfindlich nach Verfütterung dieser Getreidearten; besonders Roggen sollte nicht verfüttert werden.
Hm, einerseits schreibt er, dass es (als kleiner Teil) verfüttert werden kann, andererseits soll grundsätzlich drauf verzichtet werden. Ja was nun!? :?

Wäre interessant zu wissen, was im Meyer steht… *denBüchergutscheinindenMeyerinvestierenwerde* ;)
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

Ich bin immer etwas vorsichtig mit eben solchen Aussagen wie "mein Pferd verträgt es gut". (Ist nicht böse gemeint!)
Nehm ich nicht böse :wink: , sage aber auch nicht, dass sie es gut vertragen, sage nur, dass ich bisher keine Unverträglichkeit feststellen konnte....reingucken kann ich leider nicht, da hast Du recht....aber wann merkt man was ? (2 von meinen bekommen es seit 3 Jahren, aber wie gesagt unregelmäßig und in Maßen...)
Ich füttere meinem (Rehe-)Pferd kein Brot mehr. Weder so noch als Leckerli. Das ist mir einfach zu heikel.
Das Rehe-Einstellpony bekommt keins :wink:
Liebe Grüße, Julia
Benutzeravatar
greta j.
User
Beiträge: 1461
Registriert: So, 24. Sep 2006 21:03
Wohnort: Bayern

Beitrag von greta j. »

cosimolly hat geschrieben:
Ich bin immer etwas vorsichtig mit eben solchen Aussagen wie "mein Pferd verträgt es gut". (Ist nicht böse gemeint!)
Nehm ich nicht böse :wink: , sage aber auch nicht, dass sie es gut vertragen, sage nur, dass ich bisher keine Unverträglichkeit feststellen konnte....
Das war auch gar nicht auf dich bezogen, sondern ganz allgemein gedacht. ;) Ich finde deinen Satz mit dem "Feststellen einer Unverträglichkeit" ja gerade gut und deine Frage sehr interessant. :)
cosimolly hat geschrieben:aber wann merkt man was ? (2 von meinen bekommen es seit 3 Jahren, aber wie gesagt unregelmäßig und in Maßen...)
Da du nur unregelmäßig und in Maßen fütterst, wird es nicht schlimm sein. Wahrscheinlich vertragen es deine einfach gut und alles passt so wie es ist. Ich denke, dass das von Pferd zu Pferd verschieden ist. Die einen sind anfälliger, die anderen stecken mehr weg.
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Benutzeravatar
Jeanny
User
Beiträge: 263
Registriert: Sa, 04. Aug 2007 10:35
Wohnort: Hannover

Beitrag von Jeanny »

Ich hab in meiner Ausbildung gelernt, dass durch regelmäßige Brotfütterung sogenannte Magensteine entstehen können...

http://www.sammlungen.hu-berlin.de/dokumente/405/
LG Jeanny
"Das kleinste Zugeständnis muss wie vollständiger Gehorsam belohnt werden, da es geradewegs dorthin führt!" (Alexandre Guerin)
Antworten